Wir haben einen Risiko- und Katastrophenforscher dazu befragt: Die größten Gefahren für Menschen in Deutschland lassen sich grob in verschiedene Kategorien einteilen:
- Naturkatastrophen,
- technologische Risiken,
- Terroranschläge,
- politische Fehlentscheidungen
- und geopolitische Konflikte.
1. Naturkatastrophen
Deutschland ist im Vergleich zu anderen Regionen der Welt relativ sicher, was Naturkatastrophen angeht. Es gibt keine aktiven Vulkane, keine gefährlichen Erdbeben und keine extremen Wetterphänomene wie Hurrikane oder Tsunamis. Dennoch gibt es einige Gefahren, die in den letzten Jahren zugenommen haben:
- Überschwemmungen und Hochwasser: Die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 hat gezeigt, dass extreme Wetterereignisse mit Starkregen verheerende Auswirkungen haben können. Auch andere Regionen (z. B. Bayern und Sachsen) sind immer wieder von Hochwasser betroffen. Die Gefahr wird durch den Klimawandel noch verstärkt.
- Stürme und Orkane: Besonders im Herbst und Winter können heftige Stürme auftreten, die für Sachschäden und auch Tote sorgen können (z. B. Orkan „Kyrill“ 2007).
- Dürren und Waldbrände: In den letzten Jahren gab es immer häufiger Dürreperioden, die nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Wälder betreffen. Waldbrände könnten sich in Zukunft häufen.
Erdbeben sind in Deutschland hingegen nur in wenigen Regionen (z. B. am Oberrheingraben oder am Niederrhein) spürbar, aber selten stark genug für größere Schäden.
✖ Bewertung: Mittel – Naturkatastrophen sind gefährlich, aber die Infrastruktur in Deutschland kann mit vielen Bedrohungen umgehen. Ausnahme: Extremfluten, die oft unterschätzt werden.
2. Technologische Risiken (z. B. Atomunfälle, Industrieunfälle)
Deutschland hat keine aktiven Atomkraftwerke mehr, aber es gibt noch Zwischenlager für radioaktive Abfälle (z. B. in Gorleben oder Philippsburg). Ein Unfall dort wäre möglich, aber wenig wahrscheinlich. Die größten Risiken sind:
- Industrieunfälle: In Chemieparks (z. B. Leverkusen oder Ludwigshafen) gibt es immer die Gefahr von Explosionen oder giftigen Gaswolken.
- Cyberangriffe auf kritische Infrastruktur: Angriffe auf Stromnetze oder Wasserwerke könnten die Versorgung stören.
- Blackout: Ein großflächiger Stromausfall über mehrere Tage wäre eine massive Katastrophe. In einem hochentwickelten Land wie Deutschland könnte dies schwerwiegende Folgen haben (z. B. Ausfall der Wasserversorgung, Chaos in Städten).
✖ Bewertung: Hoch – Besonders Cyberangriffe und ein möglicher Blackout sind ernsthafte Bedrohungen.
3. Terroranschläge und Bombenexplosionen
Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten mehrfach Ziel von Anschlägen geworden, z. B.:
- Islamistischer Terror: Der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt 2016 oder Messerattacken zeigen, dass die Gefahr real ist.
- Rechtsextreme Anschläge: Der Anschlag von Halle 2019 oder Hanau 2020 zeigen, dass auch Rechtsextremismus eine Bedrohung ist.
- Linksextremismus: Bislang weniger tödlich, aber Angriffe auf Infrastruktur (z. B. Bahnnetz) oder Polizeistationen könnten zunehmen.
Unentdeckte Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg stellen weiterhin eine Gefahr dar, besonders bei Bauarbeiten. Es gibt jedes Jahr Funde, die entschärft werden müssen.
✖ Bewertung: Mittel bis hoch – Einzelne Anschläge sind möglich, aber die große Gefahr eines Massenanschlags bleibt relativ gering.
4. Politische Fehlentscheidungen und Inkompetenz
Ein Land kann nicht nur durch äußere Bedrohungen geschwächt werden, sondern auch durch schlechte politische Führung. In Deutschland gibt es einige Risiken:
- Falsche Energiepolitik: Der Ausstieg aus der Kernkraft bei gleichzeitigem Kohleausstieg hat Deutschland in eine Energiekrise geführt. Hohe Strompreise könnten langfristig die Wirtschaft ruinieren.
- Migrationskrise: Fehlgeleitete Zuwanderungspolitik kann zu sozialen Spannungen führen.
- Missmanagement bei Krisen: Die Flutkatastrophe 2021 wurde durch Behördenversagen verschlimmert. Ebenso gab es in der Corona-Krise viele Fehlentscheidungen.
- Übermäßige Bürokratie und Innovationsfeindlichkeit: Deutschland ist träge geworden, was Digitalisierung und wirtschaftlichen Fortschritt angeht.
✖ Bewertung: Sehr hoch – Politische Fehlentscheidungen können Deutschland langfristig ruinieren.
5. Geopolitische Konflikte (Krieg, Eskalation)
Deutschland ist aktuell kein direkter Kriegsteilnehmer, aber es gibt ernste Risiken:
- Eskalation des Ukraine-Krieges: Wenn sich der Konflikt auf NATO-Gebiet ausweitet, könnte Deutschland direkt betroffen sein.
- China-Taiwan-Konflikt: Eine Eskalation dort hätte wirtschaftliche Folgen für Deutschland, weil viele deutsche Firmen von China abhängen.
- USA und Deutschland: Die Beziehungen zu den USA sind wichtig. Falls Deutschland sich falsch positioniert, könnte es wirtschaftliche Konsequenzen geben.
- Eigene Politiker, die Krieg befeuern: Es gibt Stimmen, die eine aggressive Außenpolitik befürworten und Deutschland tiefer in Konflikte ziehen könnten.
✖ Bewertung: Sehr hoch – Ein Krieg ist derzeit nicht akut, aber die Gefahr wächst.
FAZIT: Was ist die größte Gefahr?
- Politische Fehlentscheidungen und Missmanagement – Diese Gefahr ist dauerhaft und könnte Deutschland langfristig schwächen.
- Blackout oder Cyberangriffe – Eine große Schwachstelle, die oft unterschätzt wird.
- Geopolitische Eskalationen (Krieg, Sanktionen) – Deutschland könnte in einen großen Konflikt hineingezogen werden.
- Naturkatastrophen (besonders Hochwasser und Dürren) – Vor allem durch den Klimawandel ein wachsendes Problem.
- Terroranschläge und Attentate – Einzelne Anschläge sind denkbar, aber keine flächendeckende Bedrohung.
Deutschland ist sicher, aber verwundbar. Die größte Gefahr ist nicht die Natur, sondern schlechte politische Entscheidungen, die Krisen erst möglich machen.
Merke also:
- 40 % der uns möglicherweise drohenden Gefahren resultieren aus dummen, unfähigen Politikern.
- 20 % könnte man eliminieren, indem man Gefährder abschiebt.
- 20 % sind Chemieunfälle, die man politisch besser überwachen könnte.
- Der Eintritt von weiteren 20 % ist unwahrscheinlich je nach Gegend in der man wohnt.
60 % der Gefahren sind also eindeutig politischer Natur, 20 % können durch politische Vorgaben besser überwacht werden.
Lediglich 20 % Restrisiko, sind aber durch die kluge Wahl des Wohnortes ebenfalls steuerbar.
Wozu brauchen wir also eine Warnapp?