Ein Kommentar zur Kriegsbegeisterung des künftigen Außenministers Johann Wadephul
Bevor Johann Wadephul (CDU) auch nur einen Tag im Amt ist, lässt er die ersten Säbel rasseln – und zwar laut und deutlich. „Wir stehen an der Seite der Ukraine“, verkündete er gegenüber der Deutschen Welle. Wie rührend. Was der CDU-Mann damit allerdings ebenfalls verkündet: Deutsche Interessen, deutsche Sorgen, deutsche Opfer? Eher zweitrangig. Hauptsache Kiew applaudiert und Washington nickt wohlwollend.
Wadephul verspricht der Ukraine Unterstützung auf Augenhöhe mit Russland. Wer das für einen verspäteten Aprilscherz hält, sei beruhigt: Das ist offenbar todernst gemeint. Mit welchem Preis? Weiterhin Milliarden aus dem Haushalt, während bei Bildung, Infrastruktur und Pflege der Rotstift regiert? Noch mehr Waffenlieferungen, mehr Eskalation, mehr Kriegslogik? Und am Ende? Wieder deutsche Soldaten im Osten, diesmal vielleicht nicht mehr nur „beratend“?
Dass Wadephul auch gleich das nächste NATO-Trommelfeuer anzündet, passt ins Bild. Deutschland solle „in die Führungsposition gehen“ – bei der Verteidigung versteht sich.
Wer genau hinsieht, erkennt: Es geht längst nicht mehr um „Verteidigung“,
- sondern um Aufrüstung,
- Machtdemonstration
- und Vasallentreue gegenüber den USA.
Nur höflich fragt Wadephul, ob Washington das dann bitte auch anerkennt. Man stelle sich vor: Ein künftiger Außenminister bettelt öffentlich um Respekt – das ist transatlantische Demut im Endstadium.
Und während die sozialen Spannungen im eigenen Land wachsen, Wohnungsnot und Altersarmut grassieren und das Vertrauen in die Politik erodiert, träumt Wadephul weiter von einer „größeren EU“, die die „Probleme der Welt“ lösen soll. Wer nicht mal die Probleme der eigenen Bürger lösen kann, sollte sich mit globalen Missionen vielleicht etwas zurückhalten.
Kurzum: Noch nicht im Amt, aber schon ganz der transatlantische Musterschüler mit militärischer Schlagseite. Wadephuls Einstand als künftiger Außenminister zeigt, wohin die Reise geht: Mehr NATO, mehr Krieg, mehr Abhängigkeit. Und das alles unter dem Deckmantel der Solidarität – während das eigene Volk die Rechnung zahlt.