ADAC sieht Diesel als überteuert – nächstes Jahr droht weiterer Preisschub durch Politik
Die Autofahrer in Deutschland müssen derzeit wieder tiefer in die Tasche greifen. Laut aktueller ADAC-Auswertung sind die Preise an den Zapfsäulen innerhalb einer Woche spürbar gestiegen – und das gleich doppelt so stark beim Diesel wie beim Benzin.
Im bundesweiten Schnitt kostet ein Liter Super E10 derzeit 1,677 Euro, ein Plus von 2,1 Cent gegenüber der Vorwoche. Diesel hingegen legte um 4,2 Cent zu und liegt aktuell bei 1,607 Euro – damit nur noch rund sieben Cent unter dem Preis für E10.

Ursachen: Ölpreis, Heizperiode – und bald neue Auflagen
Hauptgrund für den Anstieg sind die höheren Rohölpreise. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich von rund 61 auf über 64 US-Dollar. Der etwas stärkere Euro kann diesen Effekt nur teilweise abfedern. Besonders der Dieselpreis reagiert empfindlich, da die beginnende Heizperiode die Nachfrage nach Heizöl kräftig anzieht.
Der ADAC hält den Dieselpreis trotz dieser Faktoren für überteuert. Eigentlich müsste der Literpreis um einige Cent niedriger liegen, heißt es. Doch die Preisbildung folgt nicht nur Angebot und Nachfrage – sie wird zunehmend auch von politischen Vorgaben beeinflusst.
Was Autofahrer jetzt tun können
Wer sparen will, sollte abends tanken: Laut ADAC sind die Preise dann im Schnitt bis zu 13 Cent je Liter günstiger als morgens. Zudem lohnt sich der Griff zu Super E10 statt Super E5 – das spart rund sechs Cent pro Liter. Ob das eigene Fahrzeug E10 verträgt, lässt sich beim Hersteller erfragen.
Hilfreich ist auch die kostenlose App „ADAC Drive“, mit der man die aktuellen Preise an über 14.000 Tankstellen vergleichen kann.
Blick nach vorn: 2026 wird es noch teurer
So unangenehm die aktuelle Entwicklung ist – sie dürfte erst der Vorgeschmack auf das sein, was im kommenden Jahr folgt. Denn ab 2026 greifen weitere gesetzliche Vorgaben:
- Die CO₂-Bepreisung im Verkehrssektor steigt weiter, was Benzin und Diesel um bis zu 10 Cent pro Liter verteuern könnte.
- Zudem setzen neue EU-Klimaregeln die Mineralölkonzerne unter Druck, mehr Biokomponenten beizumischen – das kostet zusätzliche Produktionsaufwendungen, die an die Kunden weitergegeben werden.
- Parallel dazu plant die Bundesregierung, die Energiesteuer-Ermäßigungen für Diesel schrittweise abzubauen.
Kurz gesagt: Die Spritpreise werden 2026 voraussichtlich noch einmal kräftig anziehen, ganz gleich, wie sich der Ölpreis entwickelt.
Fazit
Der aktuelle Preisschub an den Tankstellen ist kein kurzfristiger Ausreißer, sondern Teil einer langfristigen Entwicklung. Die Politik will fossile Kraftstoffe gezielt verteuern, um die Verkehrswende zu erzwingen – mit der Folge, dass Autofahren für viele schlicht unbezahlbar wird.
Wer also heute über 1,60 Euro pro Liter stöhnt, wird sich im kommenden Jahr wohl noch wehmütig daran erinnern.