Während die Welt auf einen möglichen Flächenbrand im Nahen Osten blickt, gibt sich die Bundesregierung erneut betont einseitig. Der CDU-Politiker Johann Wadephul verurteilt „den unterschiedslosen iranischen Angriff auf israelisches Staatsgebiet“. Worte, die schwer wiegen – und dennoch einseitig, irreführend und gefährlich verkürzt sind. Denn wer hat eigentlich zuerst geschossen?
Tatsache ist: Israel hat iranisches Staatsgebiet bombardiert. Ziel waren iranische Konsulats- und Militäreinrichtungen in Syrien – mit tödlichen Folgen. Der Gegenschlag des Iran war angekündigt, unvermeidlich und im Rahmen dessen, was man im Völkerrecht als „Vergeltung“ oder „Selbstverteidigung“ bezeichnen kann. Doch im deutschen politischen Betrieb herrscht Schweigen zur israelischen Eskalationspolitik. Oder besser gesagt: Zustimmung mit salbungsvollen Worten über Israels „Sicherheitsinteressen“.
Einseitige Empörung – gewohnte Doppelmoral
Der Bundeskanzler – Friedrich Merz – beeilte sich, Israels „Recht auf Selbstverteidigung“ zu unterstreichen. Von den getöteten Iranern, von der Verletzung internationalen Rechts, vom Angriff auf diplomatische Einrichtungen: kein Wort.
Wenn der Iran reagiert, ist das eine Bedrohung der Weltordnung. Wenn Israel zuerst zuschlägt, wird das als „präventiv“ oder „strategisch notwendig“ etikettiert.
Das ist keine Außenpolitik, das ist Hofberichterstattung unter der Flagge der Doppelmoral.
Dabei sprechen die Fakten eine klare Sprache: Israel führt seit Jahrzehnten verdeckte und offene Angriffe gegen Syrien, Libanon, Iran und andere Staaten. Es operiert außerhalb aller internationalen Kontrollmechanismen und genießt dabei offenbar Narrenfreiheit – nicht trotz, sondern wegen der Rückendeckung durch westliche Staaten wie Deutschland.
Das wahre Gesicht der deutschen Außenpolitik
Wo bleibt die viel beschworene „regelbasierte Weltordnung“, wenn israelische Raketen iranisches Gebiet treffen? Wo bleibt der Aufschrei, wenn Zivilisten im Gazastreifen systematisch bombardiert werden? Wo bleibt das Mitgefühl mit jenen, deren Häuser und Leben in Schutt und Asche gelegt werden – unter Berufung auf Israels Sicherheitsbedürfnis?
Deutschland spielt moralische Weltmacht, wenn es politisch opportun ist – und schaut weg, wenn es gegen „den Falschen“ geht. Dieses Verhalten ist nicht nur moralisch bankrott, sondern gefährlich. Es beschädigt Deutschlands Glaubwürdigkeit, zementiert eine ungerechte Weltordnung und gießt Öl ins Feuer geopolitischer Konflikte.
Schluss mit der Beißhemmung
Es wird Zeit, die israelische Politik mit denselben Maßstäben zu messen wie jede andere. Wer Krieg führt, muss mit Kritik rechnen – unabhängig von Geschichte, Religion oder politischer Nähe. Der Angriff auf den Iran war eine Provokation mit Ansage.
Dass deutsche Politiker in vorauseilendem Gehorsam jede israelische Maßnahme absegnen, ist ein Armutszeugnis.
Nicht für Israel – sondern für Deutschland.