Trump, das Soja und der große Öl-Erleuchter

Donald Trump hat mal wieder die Weltwirtschaft durchgeschüttelt – und das nur mit einem Satz.
Der Mann, der wahrscheinlich glaubt, Speiseöl wachse auf Freedom-Bäumen in Texas, verkündete:
„Wir brauchen kein Öl aus China. Wir können unser Speiseöl selbst herstellen.“
Ja klar, Donald. So wie du wahrscheinlich auch deinen Haarspray aus patriotischem Erdgas destillierst und den Orangeton aus amerikanischem Sand gewinnst.
Doch kaum waren die Worte gesprochen, verlor der US-Aktienmarkt in sieben Minuten eine halbe Billion Dollar. Das ist ungefähr so, als würde jemand im Supermarkt sagen: „Ich bezahl bar!“ – und der Laden implodiert.
Aber das eigentlich Erschreckende ist: Wir Europäer machen’s keinen Deut besser.
Trump knallt uns Zölle um die Ohren, behandelt uns wirtschaftlich wie den dummen Cousin auf der Familienfeier – und was tun wir? Wir kaufen weiter seine Waren, nutzen seine Plattformen, zahlen brav in Dollar und klatschen dazu noch, wenn er „America First“ ruft.
Vielleicht sollten wir mal ehrlich sein: Nicht nur Trump hat einen am Sträußchen – wir pflücken längst im selben Garten.
Der Unterschied ist nur: Trump weiß, dass er verrückt spielt – wir tun so, als wären wir vernünftig, während wir ihm den nächsten Eimer Soja nachwerfen.