Zahl der viehhaltenden Betriebe in Hessen geht stark zurück

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Die Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 zeigen in Hessen einen deutlichen Strukturwandel. Im Vergleich zu 2010 gab es weniger, aber dafür größere Betriebe. Die Zahl der gehaltenen Rinder und Schweine ging zurück. Hessische Betriebe hielten 2020 deutlich mehr Hühner als im Jahr 2010.

Im Jahr 2020 gab es in Hessen rund 10 200 Betriebe mit Viehhaltung, fast 3 250 Betriebe weniger als noch vor 10 Jahren. Das geht aus den endgültigen Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 hervor. Demnach hielten 67 Prozent aller 15 100 landwirtschaftlichen Betriebe in Hessen Vieh, darunter waren 1 700 ökologisch wirtschaftende Betriebe mit Viehhaltung.

Die Zahl der rinderhaltenden Betriebe in Hessen sank in den vergangenen zehn Jahren um 25 Prozent. Die Zahl der milchkuhhaltenden Betriebe reduzierte sich sogar um 55 Prozent auf 1 775 Betriebe mit rund 124 700 Milchkühen. Hier zeigte sich ein deutlicher Strukturwandel zu weniger, aber größeren Betrieben: Wurden im Jahr 2010 noch durchschnittlich 38 Milchkühe je Betrieb gehalten, stieg die Zahl im Jahr 2020 auf 70 Milchkühe je Betrieb.

Zudem hielten gut 2 400 Betriebe in Hessen knapp 544 000 Schweine. Im Jahr 2010 waren es noch gut 5 700 Betriebe mit rund 726 100 Schweinen. Innerhalb von 10 Jahren reduzierte sich die Zahl der Betriebe somit um 58 Prozent und der Tierbestand um 25 Prozent. Die durchschnittliche Zahl der Tiere pro Betrieb stieg von 127 auf 226. Trotzdem sind die hessischen Betriebe vergleichsweise klein: Bundesweit hält ein Betrieb durchschnittlich 827 Schweine. Noch deutlicher war die Betriebs- und Bestandsentwicklung bei den Zuchtsauen: 2020 gab es nur noch 480 Betriebe, die 32 600 Zuchtsauen hielten, vor 10 Jahren waren es noch 1 450 Betriebe mit 59 400 Zuchtsauen.

Im Gegensatz zu den Schweinen und Rindern nahm die Hühnerhaltung in Hessen in den letzten 10 Jahren deutlich zu: Die Zahl der Betriebe mit Legehennenhaltung verringerte sich seit 2010 zwar von gut 3 400 auf rund 2 800 Betriebe. Der Bestand wuchs aber von knapp 874 000 Legehennen auf fast 1,5 Millionen Legehennen. Fest etabliert hat sich in Hessen mittlerweile die Mastgeflügelhaltung: 2010 wurden noch rund 544 500 Masthühner gezählt, 2020 umfasste der Bestand gut 1,0 Millionen Tiere.

Hinweise:

Mastgeflügel wird vorrangig für die Fleischproduktion gezüchtet. Statistisch wird die Mastgeflügelhaltung als Unterposition der Hühnerhaltung erfasst.

Legehennen werden nicht vorrangig für die Fleischproduktion gezüchtet, sondern weil sie eine hohe Anzahl an Eiern legen. Statistisch wird die Legehennenhaltung als Unterposition der Hühnerhaltung erfasst.

Weiterführende Informationen zum Thema Viehhaltung in Form einer StoryMap finden Sie in dem gemeinsamen Statistikportal des Bundes und der Länder unter https://lz2020.statistikportal.de und www.landwirtschaftszaehlung2020.de.

Insgesamt werden zehn interaktive StoryMaps zu den Themen Ackerbau, Viehbestand, Ökolandbau, Pachten, Arbeitskräfte und Beruf, Betriebsformen und Hofnachfolge, Weinbau, Dünger, Boden und Bewässerung und Viehhaltung veröffentlicht. Eine Übersicht der bereits veröffentlichten StoryMaps und weitere hessische Ergebnisse der Landwirtschaftszählung finden Sie hier.

Die Landwirtschaftszählung ist die größte landwirtschaftliche Erhebung und erfasst im Abstand von 10 Jahren wichtige Daten der landwirtschaftlichen Betriebe in Hessen und den anderen Ländern. Auf Basis der Ergebnisse lassen sich bestehende Strukturen sowie Trends und Entwicklungen in der Landwirtschaft abbilden. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nutzen diese Daten als Informationsquelle und Entscheidungsgrundlage.

Die Landwirtschaftszählung 2020 ist eine Stichtagserhebung zum 1. März 2020. Daher kann aus den vorliegenden Daten kein Bezug zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf einzelne Bereiche hergestellt werden.

Hessisches Statistisches Landesamt


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