Ein Mathematiker der Universität Kassel unterstützt afrikanische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit kostenlosen Seminaren zu Computeralgebra und Orthogonalen Polynomen. Das Projekt „Wissen für morgen“ soll die Wissenschaft und mittelbar auch die Wirtschaft auf jenem Kontinent voranbringen; es wird von der Volkswagenstiftung mit rund 200.000 Euro finanziert.
Der erste der beiden einwöchigen Workshops zum Thema Computeralgebra findet im Oktober in Douala, Kamerun, statt. Erwartet werden 80 bis 100 Teilnehmeraus ganz Afrika, etwa zur Hälfte Dozentinnen und Dozenten sowie Studierende mit einem ersten Abschluss. Der Workshop zu Orthogonalen Polynomen folgt im Herbst kommenden Jahres, ebenfalls in Kamerun, voraussichtlich in Limbe. Beide Veranstaltungen sind Teil des Angebots von AIMS, dem African Institute for Mathematical Sciences.
Mathematik biete eine hervorragende Möglichkeit, die Entwicklung Afrikas zu unterstützen, betont Prof. Dr. Wolfram Koepf, Leiter des Projekts: „Wir erreichen über AIMS einen wichtigen Teil des
wissenschaftlichen Nachwuchses, der die Zukunft des Kontinents prägen wird. Mathematik legt Grundlagen für die Entwicklung der Wissenschaften in Afrika, ohne teure Infrastruktur wie beispielsweise Großgeräte zu benötigen. Das kommt zunächst den Natur- und Technikwissenschaften zugute, mittelfristig aber auch der wirtschaftlichen Entwicklung.“
Von der Begeisterung der afrikanischen Studierenden für MINT-Fächer könne manches europäische Land nur träumen, so Koepf weiter. Was häufig fehle, sei eine Ausbildung auf neuestem Stand. Die Themen der beiden Workshops sollen hier eine Lücke schließen.
Das African Institute for Mathematical Sciences (AIMS) will dem mathematischen Nachwuchs eine Ausbildung auf höchstem Niveau bieten. Es unterhält sechs Zentren in sechs Ländern des afrikanischen Kontinents. Prof. Koepf und andere Wissenschaftler der Universität Kassel unterstützen das AIMS seit Jahren mit Kursen. Am Projekt „Wissen für morgen“ sind neben der Universität Kassel Dozentinnen und Dozenten aus Braunschweig, Passau und Linz beteiligt.
UNI Kassel
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