Wiesenvögel in der Brutzeit nicht stören

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NABU Hessen bittet um Rücksicht bei (Oster-)Ausflügen in die Natur

Wetzlar – Während der Corona-Pandemie haben viele Menschen die Natur für sich wiederentdeckt und genießen Ausflüge und Spaziergänge durch Wald und Flur. Da es bei dem warmen Wetter – und gerade in den kommenden Ostertagen – immer mehr Menschen in die freie Natur zieht, bittet der NABU darum, sich möglichst rücksichtsvoll zu verhalten, um den Tieren während der Aufzucht ihrer Jungen die nötige Ruhe zu gönnen. „Wir freuen uns, dass Jung und Alt die Natur live erleben wollen. In der Brut- und Setzzeit gilt es aber, vorsichtig draußen unterwegs zu sein. Denn selbst wenn man keine Tiere sieht, können in einer Wiese doch gut getarnte brütende Vögel sitzen“, erklärt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Deshalb sollten Spaziergänger im Offenland stets auf den gekennzeichneten Wegen bleiben und sich in Schutzgebieten an die Regeln halten.

Am meisten gefährdet sind Wiesenbrüter, also Vögel, die ihr Nest am Boden bauen. „Feldlerche, Kiebitz, Braunkehlchen, Bekassine, Wachtelkönig und Wiesenpieper sind in der Brutzeit besonders empfindlich“, so Eppler. Wie bei vielen anderen Feldvögeln haben ihre Bestände durch die intensive Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten sehr stark abgenommen. Unachtsame Spaziergänger oder freilaufende Hunde bringen nun eine zusätzliche Bedrohung. „Wiesen sollten im Frühling auf keinen Fall betreten werden, da die Vögel schnell aufschrecken und sogar ihre Brut aufgeben könnten“, so Eppler. Deshalb sollte man sich bei einem Besuch in der Natur stets an folgende Faustregeln halten:

Hunde an der Leine: Hunde werden von den meisten anderen Tieren als Bedrohung wahrgenommen. Deshalb sollten sie in Wald und Flur stets an die Leine genommen werden.

Nicht vom Weg abgehen: Wer in Feld und Flur immer auf den Wegen bleibt, minimiert die Störungen gefährdeter Tiere. Nur speziell dafür ausgewiesene Wiesen sollten als Spiel- und Picknickbereich genutzt werden.

Schutzregeln beachten: In Naturschutzgebieten gilt es stets, die gesetzlichen Regeln zu beachten und genügend Abstand zu den Ruhezonen der Tiere zu halten. In diese Bereiche ziehen sich sensible Arten tagsüber oft zurück. Das gilt auch auf Flüssen und Seen.

Nichts hinterlassen: In der Natur hat Abfall nichts zu suchen. Besonders in Netzen, Tüten und Plastikbändern können sich Vögel verheddern und qualvoll verenden. Deshalb sollte der Abfall von Picknick und Vesper stets wieder eingepackt und mit nach Hause genommen werden.

Nicht zündeln: Grillen und offenes Feuer werden schnell zu einer großen Gefahr und sind deshalb nur an ausgewiesenen Plätzen erlaubt. Viele unterschätzen auch den Schaden, den achtlos weggeworfene Zigarettenstummel anrichten. Sie können nicht nur leicht Brände verursachen, sondern enthalten auch viele Giftstoffe, die Bodenorganismen und Wassertiere bedrohen.

Rücksichtsvoll verhalten: Damit der Ausflug in die Natur für alle zum schönen Erlebnis wird, sollten Naturfreund*innen stets Rücksicht auf andere Menschen nehmen.

Mehr Infos

NABU-Natur-Knigge: https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/natur-erleben/aktiv-in-der-natur/29546.html

Gefährdung von Wiesenvögeln: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/27503.html

Natur erleben mit dem NABU: https://hessen.nabu.de/naturundlandschaft/naturerleben/index.html


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