Wie soll das weitergehen mit dieser Regierung? Ist sie überhaupt fähig – oder kurz vor dem Zerbrechen?

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Ein Kommentar zur politischen Lage nach dem Stimmungstest vom 23. Februar 2025

Die jüngsten Zahlen sprechen eine klare Sprache – und sie klingt alles andere als harmonisch. Der aktuelle Vergleich mit dem Wahlergebnis vom 23. Februar 2025 zeigt deutliche Verschiebungen: Die CDU/CSU verliert weiter an Boden (–2,4 %), die SPD taumelt (–0,9 %), die Grünen dümpeln (–0,2 %), während die AfD massiv zulegt (+3,7 %) und selbst die Linke überraschend im Plus liegt (+1,1 %). FDP und BSW kämpfen ums Überleben.

Die Frage, die sich aufdrängt, ist: Wie lange kann diese Regierung noch durchhalten? Und vor allem: Wofür steht sie überhaupt noch?

Regierungsfähigkeit? Zweifel sind mehr als angebracht.

Die derzeitige Koalition – zerstritten, mutlos, zerrieben zwischen Kompromissen und Profilierungsversuchen – wirkt zunehmend wie ein Kartenhaus bei Windstärke 10. Wer die Debatten der letzten Monate verfolgt hat, erkennt schnell: Hier regiert nicht mehr die Idee, sondern der Überlebensinstinkt. Und selbst der scheint inzwischen schwach ausgeprägt.

Die SPD, traditionell als Kanzlerpartei positioniert, verliert weiter an Rückhalt. Weder Scholz’ “Kanzlerdämmerung” noch das wiederholte Schweigen in der Krise kann darüber hinwegtäuschen: Die Wähler wenden sich ab.

Die Grünen hingegen wirken ausgelaugt. Zwischen moralischem Anspruch und realpolitischem Dilemma zerrieben, sind sie weder in der Lage, klare Umweltpolitik durchzusetzen, noch können sie neue Wählergruppen erreichen.

Und die FDP? Existiert nur noch in Umfragen als Randnotiz – mehr Abgesang als Hoffnungsträger.

Zerfallssymptome überall

Währenddessen wächst die AfD. Klar, deutlich, ohne Rücksicht auf Verluste. Ob man sie mag oder nicht: Sie ist derzeit die einzige Partei, die ihre Kernwählerschaft nicht verrät. Das allein reicht in unsicheren Zeiten oft aus, um als Protestvehikel massiv zu profitieren.

Selbst das BSW – noch ein zartes Pflänzchen auf dem Acker der Politik – verliert an Schwung. Wagenknechts Partei sollte das Sprachrohr der Enttäuschten sein, doch scheint sie im parlamentarischen Alltag schnell an ihre Grenzen zu stoßen.

Wie lange noch?

Eine Regierung, die keine Antworten liefert, keine Führung zeigt und keine Perspektive entwickelt, kann in einer so aufgeladenen gesellschaftlichen Stimmung nicht lange bestehen. Der Vertrauensverlust ist real – und lässt sich nicht mit ein paar PR-Kampagnen oder wohlklingenden Reden kitten.

Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Regierung nicht durchregiert, sondern schlicht scheitert. Die Frage ist nicht mehr ob – sondern wann.

Ein Neuanfang? Vielleicht. Aber mit wem?

Die politischen Gewichte verschieben sich. Die AfD steht vor der Tür der Macht, während die Altparteien sich gegenseitig blockieren. Ein politisches Erdbeben bahnt sich an – ob es als Erneuerung oder als Kollaps kommt, hängt davon ab, ob endlich wieder jemand den Mut hat, Politik zu machen, statt nur zu verwalten.

Bis dahin bleibt die Lage fragil. Das Vertrauen der Bürger ist wie eine Glühbirne: einmal durchgebrannt, hilft auch kein wackliger Draht mehr.

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