Wer rupft wen? – MT Melsungen reist zu den Eulen

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Nur drei Tage nach dem Schock zuhause gegen Balingen-Weilstetten muss die MT Melsungen in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga erneut gegen einem vermeintlich schlagbaren Gegner antreten. Diesmal zum Nachholspiel des 16. Spieltages in Ludwigshafen gegen die Eulen. Anwurf in der Friedrich-Ebert-Halle ist am Sonntag um 16:00 Uhr. Sky überträgt live. 

Lange Zeit, über die 24:25-Heimniederlage gegen den Tabellensechzehnten HBW Balingen-Weilstetten nachzudenken, hatten die MT-Cracks nun wirklich nicht. Spieler finden das in der Regel auch besser, als umgekehrt. Ihre Devise: Lieber schnell das Negativerlebnis abhaken und umgehend auf den nächsten Gegner konzentrieren – gepaart mit dem festen Willen, die Scharte möglichst auszuwetzen.

Mit diesem Ansinnen im Gepäck besteigen die Melsunger Handballer nun schon am Samstag den Mannschaftsbus gen Ludwigshafen. Drin sitzen wird wohl der komplette Kader, wenngleich auch noch unklar ist, ob alle Akteure tags darauf tatsächlich einsatzfähig sind. Denn aus dem Balingen-Spiel trug Kapitän Finn Lemke eine Verletzung im Wadenbereich davon. Mitwirken konnten da schon nicht Kai Häfner (Adduktorenprobleme) und Arnar Arnarsson (Bänderriss). Während beim Letztgenannten das Mitwirken nahezu völlig auszuschließen ist, stehen hinter den ersten beiden Namen zumindest sehr große Fragezeichen.

Was muss die MT in Ludwigshafen besser machen als zuletzt in eigener Halle?

Salopp gesagt, darf sie das Torewerfen nicht vergessen. Was gegen Balingen in der ersten Halbzeit mit 16 Treffern noch gut gelang, war in der zweiten Spielhälfte mit nur acht Treffern eindeutig Mangelware. “Wir haben vor allem in Überzahl zu oft die falschen Entscheidungen getroffen”, nennt Timo Kastening einen der Gründe für die Torflaute. Der Rechtsaußen selbst musste zudem auf die gewohnten Anspiele von Kai Häfner verzichten, der eben verletzungsbedingt nicht dabei war. Dessen Stellvertreter im Angriff, Stefan Salger, machte Trainer Gudmundur Gudmundsson keinen Vorwurf. Im Gegenteil: “Stefan hat seine Sache sehr gut gemacht, wie er mit sechs Toren gezeigt habt”. Damit war er übrigens bester MT-Schütze in diesem Spiel.

Die Abwehrarbeit hingegen kann die MT aus dem Balingen-Spiel gern auch auf das Kräftemessen mit den Eulen übertragen. Wenngleich in manchen Situationen der berühmte letzte Schritt gegen den gegnerischen Ballhalter etwas zu spät gemacht wurde, gab es ansonsten an der Formation als solche, wie auch an deren Engagement  wenig auszusetzen.

Bei einem gleichzeitigen Ausfall von Finn Lemke und Arnar Arnarsson müsste Gudmundur Gudmundsson den Mittelblock gleich gänzlich neu bestücken. Anbieten würden sich dazu als erstes das Kreisläuferduo Felix Danner und Marino Maric. Die könnten sich dann gezielt um ihre Ludwigshafener Positionskollegen Christian Klimek und Maximilian Haider kümmern.

Mehr Arbeit als die zentralen Deckungsspieler dürften allerdings die auf den Halbpositionen bekommen. Angriffslustigste  “Eule” dort ist eindeutig Hendrik Wagner (75 Feldtore).Bei ihm kommt erschwerend hinzu, dass man nie weiß, wo der Zwei-Meter-Mann auftaucht. Der 23-jährige ist zwar als Rechtshänder für Halblinks prädestiniert, spielt aber bei Besetzungsproblemen gern auch auf Halbrechts. Und dann ist er imstande, Gegnern wie Göppingen oder den Rhein-Neckar-Löwen 10-, bzw. 9-mal einzuschenken – Respekt!

Apropos Goalgetter: Dazu schwang sich im letzten Spiel der MT gegen Balingen wie erwähnt mit Stefan Salger ausgerechnet eine ehemaliger Ludwigshafener auf. Salger, 24, Jahre alt, 2,07 cm groß, trug von 2018 bis 2019 das Eulen-Dress, bevor er zu den Nordhessen wechselte. Mit Wagner, der hat er allerdings in Ludwigshafen nicht mehr zusammengespielt.

Mit einem Sieg beim Tabellenvorletzten könnte die MT nicht nur das Ergebnis gegen Balingen einigermaßen vergessen machen, sondern auch notwendiges Selbstvertrauen für den Hit in eigener Halle vier Tage später gegen den Tabellenvierten Rhein-Neckar Löwen aufbauen.  

Wie schwer das für die Nordhessen wohl wird, zeigt der Blick auf das Spiel der Eulen vor zehn Tagen gegen eben jene Rhein-Neckar-Löwen. Die mussten nämlich im eigene Revier mächtig die Krallen ausfahren, bis sie die Nachtvögel endgültig von den Bäumen geholt hatten. Danach sah es zumindest bis 3 Minuten vor Schluss noch nicht aus, als diese mit  nur zwei Toren Rückstand für eine spannende Crunchtime sorgten. So steht auch vor dem Aufeinandertreffen der Eulen mit den Bartenwetzern am Sonntag die Frage im Raum “Wer rupft wen?”.

Schiedsrichter in Ludwigshafen:
Nils Blümel / Jörg Loppaschewski (Berlin); DHB-Spielaufsicht: Jürgen Rieber.

Bisherige Bundesligavergleiche MT Melsungen – Eulen Ludwigshafen:
10 Spiele, davon 9 Siege MT, 1 Remis
Letzter Vergleich:
23.02.2020, Die Eulen Ludwigshafen – MT Melsungen 25 : 25

Live-Berichterstattung:
Sky startet um 15:30 Uhr mit der Konferenzschaltung und Vorberichten, u.a. mit einem Interview mit MT-Trainer Gudmundur Gudmundsson. Das Spiel aus der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle-Halle kommentiert anschließend Dennis Baier.

Infos zum Gegner:
www.eulen-ludwigshafen.de


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