Wer ist denn nun Schuld am Ukrainekrieg?

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Der Artikel von John J. Mearsheimer, der am 31. August 2024 auf den NachDenkSeiten veröffentlicht wurde, analysiert die Ursachen und Verantwortlichkeiten für den Ukraine-Krieg, mit einem besonderen Fokus auf die Rolle des Westens. Mearsheimer, ein renommierter Politikwissenschaftler und Vertreter des Realismus in den internationalen Beziehungen, argumentiert, dass die USA und ihre westlichen Verbündeten maßgeblich zur Eskalation des Konflikts beigetragen haben.

John J. Mearsheimer ist ein renommierter US-amerikanischer Politikwissenschaftler an der Universität von Chicago, ein international anerkannter Experte für internationale Beziehungen und einer der Begründer der realistischen Schule der Geschichtswissenschaft in den USA. Im Übrigen ist Mearsheimer aktueller Pulitzer Preis Träger.

Hauptpunkte des Artikels:

  1. Ursachen des Ukraine-Kriegs: Mearsheimer stellt die These auf, dass die NATO-Osterweiterung und die Bemühungen des Westens, die Ukraine in seine politische und militärische Sphäre zu integrieren, die Hauptursachen für den Krieg sind. Seit dem Ende des Kalten Krieges hat die NATO sich kontinuierlich nach Osten ausgedehnt, was von Russland als Bedrohung seiner Sicherheit empfunden wurde.
  2. Sicherheitsdilemma: Das Sicherheitsdilemma, das dadurch entstand, dass der Westen die Ukraine in die NATO aufnehmen wollte, führte dazu, dass Russland sich zunehmend eingekreist und bedroht fühlte. Mearsheimer argumentiert, dass Russland keine andere Wahl sah, als militärisch zu reagieren, um seine Sicherheitsinteressen zu schützen.
  3. Verantwortung des Westens: Mearsheimer kritisiert den Westen dafür, dass er Russlands Sicherheitsbedenken systematisch ignoriert hat. Die US-Regierung und die NATO hätten die Auswirkungen ihrer Politik auf Russland unterschätzt oder bewusst in Kauf genommen. Diese Kurzsichtigkeit habe zu einer unvermeidlichen Konfrontation geführt.
  4. Realpolitik und Machtpolitik: Im Kontext der Realpolitik betont Mearsheimer, dass große Mächte wie Russland ihre Sicherheitsinteressen rigoros verteidigen. Der Versuch des Westens, die Ukraine aus dem russischen Einflussbereich zu lösen, sei ein gefährliches Spiel gewesen, das letztlich zum Krieg führte.
  5. Warnungen vor Eskalation: Mearsheimer warnt davor, dass die gegenwärtige Politik des Westens, die Ukraine weiter militärisch zu unterstützen und Russland zu isolieren, den Konflikt weiter eskalieren könnte. Er sieht die Gefahr eines langwierigen Krieges, der in einer Katastrophe für alle Beteiligten enden könnte.
  6. Vorschläge für eine Deeskalation: Mearsheimer plädiert für eine Neuorientierung der westlichen Politik. Er schlägt vor, dass der Westen realistischere Ziele verfolgen und die Ukraine ermutigen sollte, Kompromisse einzugehen, um den Konflikt zu beenden. Eine Neutralisierung der Ukraine und eine Anerkennung der russischen Sicherheitsinteressen könnten Wege sein, um eine Eskalation zu vermeiden und den Frieden zu sichern.

Insgesamt stellt Mearsheimer die westliche Narrative infrage, die Russland die alleinige Schuld am Ausbruch des Krieges zuschiebt. Er betont, dass die westlichen Aktionen und die Ignoranz gegenüber den russischen Sicherheitsbedenken eine zentrale Rolle in der Eskalation gespielt haben.

Für eine vollständige Lektüre des Artikels besuche bitte den Artikel auf den NachDenkSeiten.

Oder sie lesen ihn im Original hier: ORIGINALTEXT IN ENGLISCH

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