🛰️ Wenn zwei das Gleiche tun… ist es noch lange nicht dasselbe – zumindest nicht für die USA
Ein Kommentar zur neuesten Doppelmoral aus Washington
Die USA werfen China vor, Satellitenbilder an die Houthi-Rebellen im Jemen zu liefern – und damit die Angriffe auf US-Schiffe im Roten Meer zu ermöglichen. Die chinesische Firma CGSTL, eng verbandelt mit dem chinesischen Militär, soll laut US-Geheimdiensten hochauflösende Bilder liefern. Und Washington ist… empört.
Moment mal.
War da nicht was? Ach ja: Die USA liefern seit Jahren Satellitendaten an das ukrainische Militär, inklusive Zielkoordinaten für Angriffe auf russische Stellungen. Auch hier gibt’s enge Kooperation mit dem Militär. Auch hier geht es um eine Partei in einem fremden Konflikt. Nur halt: aus Sicht der USA die richtige.
Der Vorwurf an China lautet also: „Ihr macht genau das, was wir selbst tun – aber ihr dürft das nicht!“
Man könnte lachen, wenn es nicht so durchschaubar wäre.
Washingtons Logik:
- Wenn wir Satellitenbilder liefern = “Verteidigung der Freiheit”.
- Wenn China Satellitenbilder liefert = “Unterstützung von Terroristen”.
Der Begriff Doppelmoral wird solchen Eskapaden kaum noch gerecht. Wir reden hier von einer regelrechten moralischen Schizophrenie der US-Außenpolitik. Die Chuzpe, mit der sie sich empören, während sie selbst die Welt mit Waffen, Geheimdiensten und Überwachungstechnologie zupflastern, ist bemerkenswert – aber nicht neu.
Dabei ist die Botschaft klar: Es geht nie um das Was, sondern immer um das Wer.
Wer die Deutungshoheit hat, bestimmt, was ein „legitimes Mittel“ und was ein „Skandal“ ist. Und aktuell ist Washington ziemlich nervös, weil andere – siehe China oder Russland – ebenfalls global mitspielen.
Am Ende bleibt:
Die einen nennen es Hilfe – die anderen nennen es Einmischung. Je nachdem, wer gerade am Drücker ist.
Bildnachweis: KI-Bild von ChatGPT 4.0