Weltraumflug: Captain Kirk war mit 90 im All

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„Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung 5 Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“

 

Am 13.10.2021, um 16:50h, wurde zwar nicht die USS Enterprise gestartet, aber Captain James Tiberius Kirk gelangte doch noch in den Weltraum. William Shatner (HIER) flog in der Weltraumkapsel New Shepard von  Blue Origin, dem Raumfahrtunternehmen von Amazon-Gründer Jeff Bezos, für zehn Minuten ins All.

Das Unternehmen Blue Origin verkündete die Neuigkeit auf ihrer Homepage HIER.

Damit ist Kirk/Shatner nun der älteste Mensch im Weltraum. Auch wenn er nur in eine Höhe von knapp hundert Kilometer erreichte, war das ein Ausflug, den er als Schauspieler nie für möglich gehalten hätte.

1969 sollte die TV-Serie Raumschiff Enterprise nach der dritten Staffel abgesetzt werden, doch entwickelte sie sich in den folgenden Jahren weiter und wurde unter dem Namen Star Trek weltberühmt. 

Weltweit, egal in welchem Land, kennt jeder die Helden der Serie, soweit er/sie Zugang zum Internet oder Fernsehen hatte. Gerade in der IT ist es weit verbreitet, die mehrsprachigen Grußformeln unter Mails auch mit Klingonisch zu bereichern… (ja, hab ich auch gemacht).

USS Enterprise im Smythonian-Museum

Kaum jemand weiß aber, dass die USS Enterprise auch ein durch die NASA gefördertes Projekt war, das das Apollo-Programm, die erste bemannte Mondlandung, begleiten und propagandistisch unterstützen sollte. Vor dem US-Bürger die gewaltigen Ausgaben von damals 9 Milliarden Dollars zu rechtfertigen. 
Auch ein Grund, warum die Enterprise im NASA-Museum an der Decke hängt oder im Smythonian-Museum steht. Nicht als Gag, sondern als ernstgemeinter Tribut an eine Fiktion, die die NASA seitdem beflügelt hat. Letztlich auch zum Traum von zivilen Investoren und Unternehmensgründern wurde.

 

Natürlich war der Ausflug von William Shatner ein gezielt inszenierter Pressecoup, mit dem Jeff Benzos seine Mitkonkurrenten um die zivile Raumfahrt, Elon Musk und Richard Branson, wieder etwas unter Druck setzen wollte. Zwischen den Dreien läuft ein fragwürdiges Wettrennen um immer neuere Rekorde und Techniken, gegen den das Rennen um die erste bemannte Mondlandung zwischen Russen und Amerikanern fast schon langweilig war.

So aber hat nun Captain Kirk nun endlich – oder doch noch – den Raum erreicht, den er für sich und uns durch unzählige Folgen prügelnd als Sehnsucht erobert hat.
Und während die USS Enterprise nun von Playmobil (über einen Meter groß und teurer als das Original) speziell für … ältere… Fans in die Läden kommt, wird sich Shatner freuen es überlebt zu haben.
Denn keiner weiß besser als er, dass von seiner Enterprise-Besatzung die Verluste unter den “Roten” (Pullover für Sicherheitspersonal und Technik) stets an erster Stelle standen.

Schon 1976 wurde eines der Space Shuttles der NASA als Dank, Anerkennung und Anspruch auf den Namen Enterprise getauft.

 

Wiki/NASA: Das NASA-Shuttle Enterprise und die Star-Trek-Crew 1976, u. a. mit DeForest Kelley (McCoy), George Takei (Sulu), James Doohan (Scotty), Nichelle Nichols (Uhura), Leonard Nimoy (Spock), Walter Koenig (Chekov)

 

Namensgebend für die erste Enterprise war der erste nuklear angetriebene Flugzeugträger der US-Navy, die CVN-65 Enterprise (HIER), die ihren Namen von der CV-6 Enterprise aus dem II. Weltkrieg geerbt hatte, die 1947 außer Dienst und 1960 abgewrackt wurde. 
Die nukleargetriebene Enterprise, in der Navy nur “Big E” genannt, wurde 2017 außer Dienst gestellt. Doch auch hier folgt man in der Realität dem Film, in der es neben der USS Enterprise auch Nachfolgerbauten die mit Buchstaben der Schiffskennung 1701 zugefügt wurden. A,B,C,D,E,… und weitere sind in Arbeit.
So wird der dritte Träger der Gerald-Ford-Klasse, die CVN-80, wieder USS Enterprise heißen (HIER). 

 

USS 1701 Enterprise

Es kann also nicht sein, dass es keine USS Enterprise gibt, die was auch immer durchpflügt, um der Geschichte einen Stempel aufzudrücken. Ihren Stempel. 

Und so war der Flug von Shatner auch nur ein kurzer Flug für ihn aber ein weiterer für die Menschheit, wie es wohl Neil Armstrong ausgedrückt hätte.

Und für alle anderen, die nicht die Chance haben die Sterne zu erreichen, gilt das wegweisende Motto der USS-1701 Enterprise (A-E):

 

“To boldly go where no one has gone before!”

 

Und wie es scheint war Captain James T. Kirk auch hier wieder einen Fuß weiter als andere… 

Wer es etwas emotionaler und bildhafter haben will, der möge sich das Video HIER ansehen.

 


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