Warum wollen so viele Deutsche nach Russland auswandern?

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Russland – das Land, das laut Berliner Regierung irgendwo zwischen Bösewicht, Diktatur und Feindbild oszilliert – wird plötzlich für immer mehr Deutsche zur ernsthaften Option. Ausgerechnet dorthin zieht es Menschen, die von diesem Staat, den Medien und dem woken Zeitgeist als „Klassenfeind“ stilisiert wurden. Wie kann das sein?

Während in deutschen Medien Russland wahlweise als kaltes Reich des Bösen oder als verrotteter Petro-Staat dargestellt wird, entstehen dort Aufnahmezentren speziell für auswanderungswillige Deutsche. Informationsbroschüren in deutscher Sprache, Telegram-Kanäle für Ausreisewillige, sogar Kontakte zu Behörden werden aktiv vermittelt. Man könnte fast meinen, man sei dort willkommener als im eigenen Heimatland.

Wer sind diese Auswanderer?

Es handelt sich nicht um klassische Auswanderer aus wirtschaftlicher Not – sondern um Menschen, die sich politisch, gesellschaftlich oder kulturell entwurzelt fühlen. Familien mit Kindern, Unternehmer, Rentner, Freidenker, Konservative, Libertäre, Christen – sie alle eint der Eindruck, dass Deutschland sich dramatisch verändert hat, und zwar nicht zum Guten.

Die Gründe, die viele von ihnen nennen, sind brisant:

  • eine als feindlich empfundene Politik gegenüber abweichenden Meinungen,
  • ideologisierte Bildungseinrichtungen,
  • zunehmende Einschränkungen der Meinungsfreiheit,
  • eine ausufernde Bürokratie,
  • und eine als moralisierend empfundene Medienlandschaft.

Man fühlt sich als „Fremder im eigenen Land“. Wer sich dagegen äußert, riskiert den digitalen Pranger, Kontosperrungen oder berufliche Nachteile. Wer hätte gedacht, dass Russland für viele dieser Menschen plötzlich als freiheitlicher erscheint als das eigene Herkunftsland?

Die Ironie der Geschichte

Was früher aus Moskau kam, hieß Agitprop. Heute kommt Einladung. Während Deutschland sich mit Gendersternchen, Zwangsheizungen und immer neuen Vorschriften selbst stranguliert, präsentiert sich Russland als Land mit traditionellen Werten, stabiler Verwaltung, niedrigen Energiepreisen und – man höre und staune – Respekt vor konservativ-bürgerlichen Lebensentwürfen.

Putin betreibt keine LGBTQ-Propaganda, keine Dekolonialisierung der Sprache und keine Cancel Culture. Das gefällt nicht jedem – aber es zieht jene an, die genau daran in Deutschland verzweifeln. Das Bild des „freien Westens“ beginnt zu bröckeln, gerade bei denen, die früher selbst an ihn glaubten.

Wo liegt der Fehler?

Ist es wirklich nur die „Russland-Propaganda“, wie unsere Qualitätsmedien gerne behaupten? Oder liegt der Denkfehler vielleicht in einem System, das Kritik nicht mehr erträgt, Diskussionen abwürgt und jede Abweichung zur Radikalisierung erklärt? Wer ständig über russische Missstände berichtet, sollte sich fragen, warum Menschen trotzdem lieber dorthin wollen – statt sich in Deutschland weiterhin bevormunden zu lassen.

Es ist bezeichnend, dass der deutsche Staat nun beginnt, das Thema „Russland-Auswanderung“ mit Misstrauen zu beäugen.

Das Problem ist dabei weniger, dass Menschen gehen – sondern warum sie es tun.

Frei nach Brecht: Wäre es da nicht einfacher, das Volk aufzulösen und sich ein neues zu wählen?


Passend hierzu eine aktuelle Information der russischen Botschaft in Deutschland:


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Die Agentur für strategische Initiativen (ASI) hat eine Broschüre für ausländische Staatsbürger, die in unser Land umziehen möchten, veröffentlicht, die unter Mitwirkung von dem Außenministerium und dem Innenministerium Russlands erarbeitet wurde.

Das Dokument wurde in Erfüllung des Erlasses des russischen Präsidenten Wladimir Putin „Über die humanitäre Unterstützung von Personen, die traditionelle russische geistige und moralische Werte teilen“ erstellt. Nach dem Erlass haben ausländische Bürger und Staatenlose das Recht, nach Russland zu ziehen und eine befristete Aufenthaltserlaubnis zu erhalten – ohne Berücksichtigung der genehmigten Quote und ohne Prüfung der Kenntnisse der russischen Sprache, Geschichte und Gesetze.

Die Broschüre informiert ausführlich über Russland, seine ethnisch-kulturelle Vielfalt, seine Traditionen und Werte und beschreibt stufenweise alle Schritte des Umzugs:

1⃣

Der erste Schritt ist eine detaillierte Anleitung zur Vorbereitung des Umzugs, die aus folgenden Abteilungen besteht:

🔵

Russland (ru.gw2ru.com/) und seine Besonderheiten kennenlernen;

🔵

Vorbereitung der Dokumente für ein einmaliges Privatvisum für bis zu 90 Tage;

🔵

Einreichung eines Antrags bei den russischen konsularischen Vertretungen:

🔵

Suche nach den Andressen der konsularischen Vertretungen (mid.ru/ru/useful_…) des russischen Außenministeriums;

🔵

Terminvereinbarung für ein Visum mithilfe der Webseite (visa.kdmid.ru/) des Konsulardepartements des russischen Außenministeriums;

🔵

Informationen für Personen, die mit Kindern umziehen.

2⃣

Der zweite Schritt ist die Beschreibung des Prozesses des Umzugs und der Ansiedlung an einem neuen Ort in Russland. Er umfasst:

🔵

Zollabfertigung (customs.gov.ru/fiz/pravil…);

🔵

Fragen im Zusammenhang mit der Unterbringung und dem Alltagsleben.

3⃣

Der dritte Schritt – Antworten auf die Fragen, die von den ausländischen Staatsbürgern am häufigsten gestellt werden, die in unser Land schon umgezogen sind:

🔵

Anmeldung (pvsmvd.ru/) am Wohnsitz (Hotel, Mietwohnung oder eigene Unterkunft);

🔵

Einreichung eines Antrags auf befristete Aufenthaltserlaubnis bei den territorialen Organen des russischen Innenministeriums;

🔵

Beschäftigungsmöglichkeiten.

Die Broschüre enthält auch notwendige Kontakte, Links und nützliche Ressourcen (asi.ru/library/ma…), die Ihnen helfen werden, sich besser auf den Umzug vorzubereiten und sich in Russland gut einzuleben.

Hier die ganze Broschüre:

https://germany.mid.ru/upload/iblock/0ee/dib0qlj1vd41xtgl1zz942e01tagrj8b.pdf


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