UKRAINE: Der Rückzug kam zu spät

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Der Rückzug aus den umkämpften Städten kam zu spät. Die ukrainische Armee hat kaum zu ersetzende Verluste hinnehmen müssen. 
Aus russischen Kreisen ist zu hören, dass die Ukraine in den letzten zwei Wochen bis zu 5500 Mann verloren hat und bis zu 700 Stück technisches Gerät hat aufgeben müssen. Damit sind sowohl Lastwagen als auch Artilleriesysteme und Panzer gemeint. Unabhängige Berichte liegen hierzu nicht vor.

Sjewjerodonezk – Google Maps
Lyssytschansk – Google Maps

Ursächlich sind die Aushalte- und Bleibebefehle aus Kiew, die die Kommandeure vor Ort in den Stellungen hielten, obwohl klar zu erkennen war, dass die Russen mit ihrer neuen Taktik erfolgreich sein würden.

Zerstörte Flussbrücken sind nun zunehmend für alle Seiten ein Problem.

 

Als der Rückzugsbefehl dann kam, waren alle festen Straßen, Flussübergänge und Brücken unter russischer Beobachtung bzw. lagen im Feuerbereich.
Daher schlugen sich die Verbände in kleinen Gruppen und auf sich gestellt durch das zum Teil unübersichtliche Gelände nach Westen durch. Unter Zurücklassung von fast allem, was ein weiterer fortgesetzter Widerstand notwendig machen wird.
Es ist nicht davon auszugehen, dass die nächste Widerstandslinie frontnah ausgebaut werden kann. Zwischen den Flüssen Donez und Dnepr ist nun die Landschaft anzutreffen, die für die Ukraine zur Flagge wurde. Blauer weiter Himmel über endlosen staubtrockenen Ebenen, die einen mechanisierten Gegner bevorzugen. Ihm weite Umfassungsmöglichkeiten durch schnelle Panzerspitzen bieten.

Panzer im Bereitstellungsraum machen sich zum Angriff bereit.

In einem solchen Gelände mit nur zum Teil mechanisierten oder motorisierten Kräften bestehen zu wollen, vermutlich auch mit Versorgungsengpässen und Materialdefiziten behaftet, ist sehr schwer.
Man kann davon ausgehen, dass in den nächsten Wochen die russischen Geländegewinne wachsen werden, so denn die russische Armee in der Lage ist die eigene Versorgung den Geländegewinnen anzupassen und die Flanken zu sichern.
Letzteres war das Problem der Russen zu Beginn des Krieges, was dann zur Rücknahme der Angriffsspitzen von Kiew weg führte und die neue und erfolgreiche Taktik nach alter Schule im Osten ermöglichte.

Der Verlust schwerer Ausrüstung ist für die UKR aber katastrophal und kann durch den Westen nicht ersetzt werden. Schon gar nicht wenn der Westen nicht bereit ist auf der Zeitachse schnell zu liefern.
Und selbst wenn, wird das westliche Material eigene logistische Prozesse und Systeme erfordern, die die UKR von sich aus auch nicht hat.

PzH 2000, auf der die Hoffnungen ruhen… Es werden aber nur 20 Stück geliefert.

Unter dem Strich hätte der Verlauf des Krieges für die UKR kaum schlechter im Donbass laufen können. Einzig positiv zu erwähnen wäre noch, dass es großen Teilen der nun erfahrenen Feldarmee mehr oder weniger erfolgreich gelungen ist sich vom Gegner zu lösen und abzusetzen. 

Nach der Konsolidierung der eroberten Stellungen wird der Russe zügig nachsetzen und alles versuchen, damit der Gegner sich nicht irgendwo zur Verteidigung festsetzen kann. Seine Stellungen nicht ausbauen und härten kann.

Für die ukrainische Moral sollte dieser Rückzug auch nicht allzu gut sein, während Russland nun die Befreiung des gesamten Donbass feiern kann. Einem ihrer primären Kriegsziele.

Netz der gut befestigten Straßen in der UKR. Wichtig die Übergänge über den aufgestauten Dnepr bei Kremenchuk und Dnipropetrowsk.

 

 

 

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