Über 85.000 Menschen haben zur Halbzeit bereits für ihren Vogel des Jahres 2022 abgestimmt

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NABU Hessen hofft auf weitere Stimmen für die Mehlschwalbe

 

Wetzlar – Wer wird Vogel des Jahres 2022? Diese spannende Frage bewegt Naturinteressierte in ganz Deutschland. Bei der zweiten öffentlichen Wahl des Jahresvogels von NABU und seinem bayerischen Partner LBV (Landesbund für Vogelschutz) führen zur Halbzeit Wiedehopf und Mehlschwalbe die Rangliste an.

 

Für den hessischen Landesvorsitzenden Gerhard Eppler steht die Favoritin eindeutig fest: „Die Mehlschwalbe hat es verdient, dass man sie wählt, denn ihr Bestand geht zurück. Die Gründe hierfür sind vielfältig und gehen von der illegalen Zerstörung der Nester, zum Insektenschwund bis hin zu moderner Architektur, die es Mehlschwalben unmöglich macht, an Hausfassaden Nester zu bauen. Zudem wirken sich die Folgen des Klimawandels negativ auf die Schwalbenbestände aus. Durch die steigenden Temperaturen im Überwinterungsgebiet Afrika gibt es dort weniger Insekten als Nahrungsquelle. Dies macht Zugvögeln wie der Mehlschwalbe auch im Winterhalbjahr zu schaffen.“

Das Wahlmanifest, das sich die Mehlschwalbe für die Wahl zum Vogel des Jahres 2022 ausgedacht hat, lautet deshalb: „Ich bin Städterin. Mein Nest aus Lehm und Sand baue ich an die Außenseite von Gebäuden oder unter Brücken. Doch das wird immer schwieriger. Ich sage es ganz ehrlich: Ich bin kein Fan von moderner Architektur. Fassaden aus Beton und Stahl sehen vielleicht schön aus, aber sie bieten mir keine Möglichkeit zum Nestbau. Wer so baut, der soll zumindest Kunstnester aufhängen! Und noch was: Könnt ihr nicht endlich ernst machen mit dem Schutz von Insekten? Die fange ich in der Luft, aber für ausreichend Futter muss ich ewig fliegen. Also wähle mich, wenn du für vogelfreundliche Gebäude und Insektenschutz bist!“

 

„Doch auch Steinschmätzer, Feldsperling und Bluthänfling können sich noch Hoffnung auf den Titel Vogel des Jahres 2022 machen“, so Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. „Bisher haben bereits über 85.000 Menschen abgestimmt. Da wir aber erst Halbzeit haben und unser virtuelles Wahllokal noch ganze drei Wochen geöffnet ist, dürften es noch deutlich mehr Stimmen werden, die die Rangliste völlig durcheinander wirbeln können.“

 

Wer seinen Favoriten nach vorne bringen will, kann wie bei der ersten öffentlichen Vogelwahl ein Wahlkampfteam gründen und Stimmen für seinen Lieblingsvogel sammeln. In den sozialen Medien wird das bereits fleißig getan. Bisher gibt es mehr als 100 Wahlkampfteams, die jeweils für einen der fünf Kandidaten für Stimmen werben. So kämpft beispielsweise das Team „Platz für den Spatz!“ für den Feldsperling, das Team „Internationale Rotfront“ für den Bluthänfling und die „Luftikusse“ für die Mehlschwalbe.

 

Zur Wahl stehen Bluthänfling, Feldsperling, Mehlschwalbe, Steinschmätzer und Wiedehopf. Die Kandidaten repräsentieren eine Vielfalt kleinerer Vertreter der Vogelwelt. Jeder der Kandidaten steht für ein Naturschutzthema, das Aufmerksamkeit braucht. So findet die Mehlschwalbe als Gebäudebrüter immer weniger Nistmöglichkeiten. Der Steinschmätzer kämpft für mehr offenes Brachland, der Wiedehopf will, dass weniger Pestizide eingesetzt werden. Der Feldsperling vermisst Baumhöhlen zum Brüten und der Bluthänfling fordert: Hecken zum Verstecken.

 

Bis zum 18. November ist das virtuelle Wahllokal unter www.vogeldesjahres.de freigeschaltet. Noch am selben Tag wird der Sieger bekanntgegeben. Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.

 

Mehr Informationen:

Infos und Teilnahme an der Abstimmung: www.vogeldesjahres.de

Bird-O-Mat: www.nabu.de/birdomat

 

NABU Landesverband Hessen e.V.


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