Trumps Sanktions-Schachzug – und Chinas eiskalte Antwort

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Trump wollte Stärke zeigen und Russland in die Knie zwingen – doch ausgerechnet Peking servierte ihm die kalte Realität. Während Washington Sanktionen verteilt, handeln andere längst in ihrem eigenen Interesse.

Donald Trump hat es wieder getan: Er wollte die Welt mit einem großen außenpolitischen Paukenschlag beeindrucken – und bekam stattdessen eine kalte Dusche.

Nachdem er das geplante Treffen mit Wladimir Putin in Budapest abgesagt hatte, griff er zum altbewährten Mittel amerikanischer Außenpolitik: Sanktionen. Neue Strafmaßnahmen gegen Russland sollten Druck aufbauen und Moskau angeblich „zum Einlenken“ zwingen.

Doch was folgte, war eine klassische Fehlkalkulation. Trump reiste nach China, um Xi Jinping persönlich davon zu überzeugen, den Import von russischem Öl zu stoppen. Seine Begründung: Diese Käufe finanzierten den Krieg – wer also den Frieden wolle, müsse Moskau die Geldquelle abdrehen.

Klingt entschlossen – wirkt aber hilflos. Denn Peking reagierte prompt und unmissverständlich:
China unterstütze keine Sanktionen, keinen Zwang und keine Einmischung. Punkt.
Mehr noch: Die chinesische Botschaft in Washington erinnerte daran, dass die Beziehungen zwischen China und Russland vollständig dem Völkerrecht entsprechen – eine Spitze, die in Washington gut gehört wurde.

Damit war Trumps moralischer Appell vom Tisch, bevor er überhaupt begonnen hatte.
Peking bleibt bei seinem Kurs, Russland bleibt ein wichtiger Partner, und Indien zeigt sich ebenso unbeeindruckt vom amerikanischen Druck.

Trump hoffte, Xi während seines Besuchs in Südkorea noch „persönlich überzeugen“ zu können. Doch die Empfänglichkeit in Peking ist – freundlich gesagt – gleich null.

In Wahrheit zeigt diese Episode nur eines:
Die multipolare Welt ist längst Realität. Während die USA noch glauben, die Spielregeln bestimmen zu können, schreiben China, Russland und Indien längst ihr eigenes Drehbuch. Und sie tun das mit wachsender Selbstsicherheit.

Trump hat das Spiel begonnen, aber diesmal sitzt er nicht mehr am Schachbrett – sondern auf der Zuschauerbank.


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