Treibhausgasneutralität im Visier

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Mit einem blauen Fleck ist der EU-Rat bei der Präsentation seiner neuesten Klimaschutzstrategie am frühen Freitagmorgen davongekommen. So gab er in Brüssel grünes Licht für das Ziel der Klimaneutralität. Allerdings wurde ein Mitgliedsstaat ausgeklammert – Polen wurde aus dem Beschluss ausgenommen und bekommt länger Zeit, sich auf das Ziel einzustellen. Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik des WWF Deutschland kommentiert wie folgt:

„Aufatmen in Madrid nach einer langen Nacht in Brüssel. Die EU-Regierungschefs haben eine industrielle Revolution ausgerufen: Europa soll bis 2050 unabhängig werden von fossilen Energien. Die EU hat sich auf den Weg gemacht, ihre Wirtschaft durch mehr Klimaschutz nachhaltig zu stärken und sich dazu auf das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 verständigt. Jetzt allerdings heißt es Ärmel hochkrempeln und anpacken: Die eigentliche Arbeit, die Umsetzung dieses Ziels durch konkrete Zwischenschritte und konsequente Klimaschutzmaßnahmen steht in den nächsten sechs Monaten an. Die schwierige Einigung mit einer Sonderregelung für Polen hat gezeigt, wie viel Kraft dies brauchen wird. Ursula von der Leyens Klimapolitik verdient endlich eine eindeutige und kraftvolle Unterstützung der Bundesregierung, die sich bisher nicht zu einem klaren Bekenntnis für eine deutliche Anhebung des Klimabeitrags der EU bis 2030 durchringen konnte. Die EU muss dabei aus Sicht des WWF ihr Klimaziel für 2030 auf 65% erhöhen.

Die Vorbereitung des Superklimajahrs 2020 ist das Topthema in Madrid, weil im nächsten Jahr alle Staaten aufgefordert sind ihre Klima-Langfriststrategien einzureichen und ihren Klimaschutzbeitrag bis 2030 zu erhöhen. Aus Sicht der internationalen Klimapolitik ist zentral, dass die EU ihren Klimabeitrag schon in der ersten Jahreshälfte erhöht, damit sie andere große Klimaverschmutzer wie China und Indien auf diesem Weg mitnehmen kann. Der Ratsbeschluss hat eine solche Dynamik zumindest ermöglicht, wenn auch nicht sicherstellen können.“

 

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