Terra X: Die Vermessung der Erde – Teil I

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Sonntag, 7. April 2019, 19.30 Uhr, ZDF

1. Von der Nebra-Scheibe bis zum GPS

Die Vermessung der Erde erzählt seit ihren Anfängen in der Jungsteinzeit bis heute eine spannende Geschichte über die Weltsicht ihrer Bewohner. © ZDF und GettyImages.

Metergenau führt das ständig verfügbare GPS heute ans Ziel. Es ist so sehr Teil des Alltags geworden, dass ein Zurechtfinden ohne es kaum möglich scheint. Was heute wie selbstverständlich genutzt wird, ist die Erfüllung eines Menschheitstraums.

Schon immer suchte der Mensch nach Orientierung. Bereits die Herstellung der Himmelscheibe von Nebra in der Bronzezeit zeugt von dem Versuch, sich auf der Erde zurechtzufinden, der unberechenbaren Natur etwas Verlässliches abzutrotzen.

Neben Orientierung soll die Vermessung der Erde aber seit jeher noch mehr bringen: Machtvorteile. Ein Zeugnis davon ist der Turiner Lagerstättenpapyrus. Um das Jahr 1150 v. Chr. ließ Pharao Ramses IV. darin die Lagerstätten von Gesteinen und Bodenschätzen kartieren. Das genaue Wissen um die Schätze seines Reiches machte deren Abbau und Ausbeutung besonders effektiv. So sicherte er seine Macht. Als Machtinstrument können auch die mittelalterlichen Mappae Mundi gedeutet werden. Die Erschaffer der christlichen Weltkarten malten sich die Welt so, wie sie zu den Lehren der Kirche passte.

Bis heute folgt die Vermessung der Erde denselben Beweggründen: Orientierung und Macht. 360 Millionen Euro zahlte das Bundesverteidigungsministerium etwa 2015 für hochauflösendes 3-D-Kartenmaterial, das von modernen Satelliten aus dem All erstellt wurde – ein riesiger strategischer Vorteil in geopolitischen Konflikten.

Und während es auf der Erdoberfläche kaum noch weiße Flecken gibt, steckt die Erforschung der Meeresböden noch in den Kinderschuhen. Hier sollen autonome Unterwasserdrohnen die Erkundung vorantreiben. Neben wissenschaftlichem Interesse geht es dabei vor allem um die Ortung und Ausbeutung von Bodenschätzen auf hoher See. Wer hier das beste Kartenmaterial hat, wird seinen Konkurrenten im Wettlauf um die wertvollen Rohstoffe ein gutes Stück voraus sein.

ZDF


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