Schlagwortarchiv für: SMS Scharnhorst

[metaslider id=10234]

 

 

 

 

Wenn Schiffe untergehen war es das meist. Die Geschichte endet dann, es sei denn es waren beim Untergang Umstände vorhanden, die das Schiff zur Geschichte werden ließen. So bei der Titanic, der Pamir oder der Exxon Valdez.
Bei Kriegsschiffen ist das anders. Da ist das Schiff schon Teil der Geschichte und der Mensch neigt genauer hinzusehen. Nur werden auch 90%  der Kriegsschiffe nach dem Untergang schlicht vergessen. Vom Nebel der Zeit verschluckt. Egal wie berühmt sie am Tag des Unterganges waren. Ruhm ist vergänglich wie die SMS Seydlitz (HIER), die l’Orient oder die HMS Warspite erfahren mussten.
So wäre es auch mit der SMS Königsberg passiert. Einem kleinen Kreuzer der bei Kriegsausbruch 1914 allein vor der damaligen deutschen Kolonie Ostafrika (heute Tansania) stationiert war.
Der Kreuzer war, obwohl erst 1905 gebaut, nicht erst seit Kriegsausbruch, sondern eigentlich schon beim Stapellauf für seine Aufgabe in der kaiserlichen Heimatflotte veraltet.(HIER).
Da er aber „strahlend“ neu war, wurde er bei den legendären kaiserlichen Sommerreisen von Wilhelm II. zweimal als Begleitschiff der Yacht SMS Hohenzollern (HIER) eingesetzt.
Dann schickte man den Kreuzer in die Kolonialflotte, um dort noch ältere Schiffe zu ersetzen.

 

 

Königsberg_Bundesarchiv_Bild_105-DOA3002,_Deutsch-Ostafrika,_Kreuzer_Königsberg

 

Bei Kriegsausbruch stand die SMS Königsberg allein im indischen Ozean einem weit überlegen britischen Gegner gegenüber, der nun den Kreuzer verzweifelt suchte, um ihn als Bedrohung der nun auch kriegswichtigen Schifffahrtsrouten auszuschalten.
Dennoch gelang es dem Schiff ein paar Handelsschiffe zu versenken oder aufzubringen. Darüber hinaus gelang ihr die Versenkung der HMS Pegasus, einem der drei Schiffe des britischen Cap-Geschwaders in Südafrika, das sie im Hafen von Sansibar überraschen konnte.

 

Versenkung der HMS Pegasus durch die SMS Königsberg im Hafen von Sansibar

 

Dieser Erfolg motivierte die ohnehin schon alarmierte Admiralität in London, die nun auch die SMS Emden (HIER) suchte, eine ganze Flotte zur Suche abzustellen. Darunter nun auch die modernsten Schiffe…

In die Enge getrieben, vom ständigen Kohlenmangel geplagt und vom Gefecht mit der HMS Pegasus beschädigt, suchte der Kreuzer dank seines geringen Tiefgangs und genauer Kenntnis des Gewässers Schutz im weit verzweigten Delta des Flusses Rufiji in Tansania.
Dort wollte man mit eigens angefertigten Ersatzteilen aus Daressalam den Kreuzer wieder flottmachen.

Das gelang zwar, aber in der Zwischenzeit konnten die Briten den ungefähren Standort des Kreuzers ausmachen und ihn schließlich per Luftaufklärung finden. Sie brachten schwerere Einheiten heran, die mit ihrer überlegenen Artillerie den stillliegenden Kreuzer unter Beschuss nahmen. Die Feuerleitung übernahm das Flugzeug per Funk. Eine Methode, die damals noch recht neu und daher auch nicht ausgereift war; drei Flugzeuge stürzten ab…
Letztlich wurde der Kreuzer zum Wrack geschossen und versank im seichten Wasser des Flusses am Ufer liegend auf Grund.

 

 

Beschießung der SMS Königsberg im Flussdelta. Insg. schlugen fast 800 Granaten in der Nähe des Schiffes ein.

 

Die SMS Königsberg nach der Dauerbeschießung

 

Man beachte die Löcher in Deck, wo die 10,5er standen!

 

Für die Briten war damit der Fall erledigt und die zwischenzeitig bis zu 15 Schiffe starke Suchflotte konnte andere Aufgaben erhalten.
Die Geschichte hätte hier ihren Schlussstrich erhalten können. Nur war man in Afrika und in den Kolonien tobte der Krieg weiter. Und da die Heimat weit weg war, war jedes Stück Technik, jede Waffe und jeder Schuss Munition sein Gewicht in Gold wert.
So wurde der Kreuzer ausgeschlachtet und jedes noch so unwichtig erscheinende Teil einer neuen Verwendung zugeführt. Selbst die Stahlplatten der Bordwände und der Decks fanden Verwertung.

Besondere Bedeutung hatten die Geschütze des Schiffes. Die langen 10,5-Geschütze (SK L/40) von Krupp auf Mittelpivotlafette M.P.L. Modell C 88 sowie die Sekundärartillerie von zehn 5,2cm-Geschützen (SK L/55) waren für den Kommandeur der Schutztruppe in Ostafrika, dem späteren Generalmajor von Lettow-Vorbeck ein Glücksgriff, da er kaum über leistungsfähige Artillerie verfügte.
So wurden die noch brauchbaren Kanonen ausgebaut und auf eigens dafür gefertigte Lafetten gesetzt. Fortan bildeten die 10,5cm-Geschütze der SMS Königsberg die größten in Afrika eingesetzten Feldgeschütze des Ersten Weltkrieges.

 

Bundesarchiv_Bild_105-DOA3100,_Deutsch-Ostafrika,_Artillerie

 

Ein 10,5cm-Geschütz kam auch auf dem Hilfskriegsschiff SMS Goetzen zum Einsatz, das 1915 am Tanganjikasee fertiggestellt wurde. Es war wohl das größte Puzzel der Welt, denn das Schiff war bei der Meyer-Werft in Papenburg (HIER) zwar gebaut, dann aber nach der Abnahme wieder zerlegt und in 5000 Kisten angeliefert vor Ort erneut zusammengebaut worden.
(Da dieses Schiff bis 2018 noch auf dem See als Fähre Liemba fuhr, nehmen wir das zum Anlass dazu einen weiteren Artikel zu schreiben.)

Quelle MEYER-Werft – Generalplan GOETZEN (S 300) mit (C)-Stempel

 

Im weiteren Kriegsverlauf, in der die insg. fast 15.000 Askaris und mehreren hundert Deutsche bis zu 250.000 Mann Kolonialtruppen ihrer Kriegsgegner banden und sogar aktiv bekämpften, wurden aber die tonnenschweren 10,5er zum Problem. Jedes der Geschütze musste (gelände- und wetterabhängig) von bis zu 400 Mann gezogen werden und jede Granate wog ca. 30kg.
Als die Munition knapp wurde, wurden immer mehr Geschütze zurückgelassen und dann von nachrückenden Truppen erbeutet. Andere Geschütze wurden zerstört.

Da die Deutsche Schutztruppe letztlich erst durch Zufall vom Ende des Krieges Nachricht erhielt und am 25.11.18 unbesiegt mit den verbliebenen 1300 Mann die Waffen niederlegte wurden die 10,5er zu besonderen Souvenirs der afrikanischen Kolonialtruppen.

Eine 10,5cm-Kanone der SMS Königsberg und eine 10,2cm-Kanone der HMS Pegasus stehen heute Seite an Seite vor dem Fort Jesus in der kenianischen Hafenstadt Mombasa, wo sie zur britischen Kolonialzeit aufgestellt wurden. Anzumerken ist hier, dass sich diese Kanonen nach Versenkung ihrer jeweiligen Schiffe noch einmal im Gefecht begegneten, da auch die Briten die Geschütze geborgen hatten. 1916 beschossen sie sich bei dem Gefecht um Kondoa-Irangi (Tansania).

10,5er der SMS Königsberg vor Fort Jesus in Mombasa (Kenia)

Zwei weitere erbeutete Königsberg-Geschütze sind in Pretoria (Südafrika) und Jinja (Uganda) aufgestellt.

 

(Wiki) Ein 10,5cm-Geschütz der SMS Königsberg vor dem Union Building in Pretoria auf improvisierter Feldlafette

 

Eine 10,5er der SMS Königsberg in Uganda

 

Die leichteren 5,2cm-Geschütze wurden bis zum Ende des Kriegs – soweit noch Munition vorhanden war – genutzt, da sie der im späteren Verlauf der geänderten Taktik von Lettow-Vorbeck eher entsprachen. Die Übermacht des Gegners zwang die Deutschen zu einem hochbeweglichen Guerilla-Krieg zu wechseln, bei der alle schweren und damit die Truppe verlangsamenden Ausrüstungsgegenstände zurückbleiben mussten.

Zur Unterstützung der Operationen in Afrika dachte man in Berlin sogar daran ein Luftschiff mit Versorgungsgüter und Munition zu entsenden, das dann vor Ort ausgeschlachtet und dessen Teile dann zusätzlich genutzt werden konnten. Doch diese Idee wurde verworfen.

So stehen nun drei der ursprünglichen zehn Geschütze der Hauptartillerie der SMS-Königsberg als museale Erinnerungsstücke in Afrika verteilt, die bewahrt werden (HIER).

Die tausenden Askaris erhielten auf Betreiben von General v. Lettow-Vorbeck eine Kriegerrente zuerkannt.
Lettow-Vorbeck sorgte dafür, dass die Askaris ihre zugesagten Pensionen erhielten und nutzte dazu seine ungebrochene Popularität aus.
Im Zweiten Weltkrieg kam es zum Ende der Zahlungen, die bis dahin aber auch im III.Reich weitergezahlt wurden. Die Pensionen der Askaris wurden schließlich von der Bundesrepublik Deutschland von Anfang der 1960er Jahre bis zum Tode der letzten Askaris Ende der 1990er Jahre wieder ausgezahlt.
1953 reiste von Lettow-Vorbeck letztmals nach Tansania und traf dort seine ehemaligen Soldaten, die zum größten Teil dem Kaiserreich aus eigenem Willen loyal gedient hatten.

So wurden diese Geschütze zum Teil des afrikanischen Erbes und zur Erinnerung an einen Krieg, den auf beiden Seiten hauptsächlich Afrikaner für ihre jeweiligen Kolonialmächte führten. Als ersten umfassenden quasi Stellvertreterkrieg auf afrikanischem Boden, der bis dato für diverse nichtafrikanische Interessen herhalten muss und musste.

Von der ursprünglichen 322 Mann starken Besatzung der SMS Königsberg kehrten nach Ende des Krieges nur 32 Mann mit dem Rest der deutschen Kolonialtruppe aus Deutsch-Ostafrika nach Deutschland zurück.

Zur SMS Königsberg:

S.M.S. Königsberg (1905) – deutsche-schutzgebiete.de
SMS KOENIGSBERG – Todeskampf im Rufiji Delta

engl. Video mit allen drei erhaltenen Kanonen: 
sms konigsberg the battle of rufiji delta – YouTube

 

Auch zur Geschichte:

105 Jahre Versenkung SMS Cöln – eine Tragödie zur See 1914 – (nordhessen-journal.de)
„Allen voran!“ – Die SMS SEYDLITZ: eine deutsche Schlachtschifflegende – (nordhessen-journal.de)
Der deutsche Flugzeugträger GRAF ZEPPELIN – (nordhessen-journal.de)
Unbekannte wollten Feuerschiff versenken – Spender gesucht! – (nordhessen-journal.de)
Der Schatz im Edersee: ein Königstiger – (nordhessen-journal.de)

Spenden werden gesucht:
Marine-Ehrenmal in Laboe muss saniert werden – (nordhessen-journal.de)
Marine-Ehrenmal in Laboe: Künstler Dierk Osterloh unterstützt die Sanierung – (nordhessen-journal.de)

 

 

Und wie immer auch ein Blick aus der Geschichte nach vorn, da jeder Krieg Opfer hat…:

Keiner bleibt allein: Bund Deutscher EinsatzVeteranen e.V. – (nordhessen-journal.de)

Als Interessenverband für alle Einsatzveteranen ist der Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER). Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und  professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.

Wir bitten unsere Leser um Spenden für die gute Sache und hoffen auf breite Unterstützung für die Kameraden!

Spendenformular HIER

Flyer des Vereins: BDV_InfoBroschuere_Febr_2020

Es werden auch noch ehrenamtliche Helfer und Unterstützer gesucht! Jede Unterstützung ist willkommen!

 

 

 

[metaslider id=20815]

 

 

[metaslider id=10234]


nuit blanche 08
©Dierk Osterloh

Das Marine-Ehrenmahl in Laboe (HIER), die zentrale Gedenkstätte der gefallenen deutschen Seeleute beider Kriege muss dringend saniert werden. Wie wir schon berichteten (HIER) existiert eine Finanzierungslücke von momentan über 1,2 Millionen Euro.

Der bekannte Künstler Dierk Osterloh, der schon immer die Wirkung der Lichtintensität über dem Wasser interpretiert hat, möchte die Sanierung des maritimen Erbes unterstützen.

Mit dem Verkauf des Werkes „nuit blanche 08“, das durch den Zyklus Nothern Nights inspiriert wurde, sollen 3000,- Euro in den Topf für die Sanierung des Ehrenmals gehen.

App.: Dierk Osterlohnuit blanche 08, Öl auf Leinwand (140x100cm)

Mich hat schon immer das Zusammenspiel von Licht und Wasser in den Bann gezogen“, sagt der Künstler, als er sein spontanes Vorhaben für die Sanierung des Marine-Ehrenmals erläuterte. „Für mich ist nichts schöner als das Nordlicht auf dem Wasser zu sehen. Und da das vielen Menschen so geht, dachte ich, dass gerade dieses Bild vielleicht helfen kann die Sanierung dieses wichtigen historischen Mahnmals zur Erhaltung des Friedens auf See zu unterstützen.“

Dierk Osterloh unterhält im Westerwald die „Villa ARTE – Kunst und Kommunikation“ und ist Mitbegründer des Projektes „Salon Tachles“, einer Begegnungsstätte für offene Kommunikation ohne Maulkorb und Zwängen. Er versteht sich als Mittler zwischen Kunst und Wirtschaft.

In seinem künstlerischen Werk behandelt er meist Kontraste und Gegensätze, arbeitet sie plastisch heraus und macht die Bruchlinie so spielerisch durch Einfachheit sichtbar. Sein umfassendes Werk an Gemälden ist HIER und seine geschaffenen Objekte HIER zu finden.

Nicht umsonst zieren seine Bilder und Skulpturen viele Parxen, Kanzleien und Besprechungsräume, wo ein kreativer Fokus gefragt ist.

„Wir müssen solche Begegnungsstätten erhalten“, sagt Osterloh. „Nicht für die Geschichte, vor allem aber für die Menschen.“

Interessierte melden sich bitte direkt beim Künstler. Das Gemälde kann vor Ort nach Terminabsprache auch besichtigt – eher erlebt – werden.


[metaslider id=20815]

https://nordhessen-journal.de/2021/04/15/marine-ehrenmal-in-laboe-muss-saniert-werden/

https://nordhessen-journal.de/2019/06/03/allen-voran-die-sms-seydlitz-eine-deutsche-schlachschifflegende/

[metaslider id=10234]


Sascha Rauschenberger

#SMSCöln #Cöln #Kreuzer #Eigelstein #Helgoland #Seegefecht #Seeschlacht #Hipper #Beatty #Marinekameradschaft #Marinefreunde

 

Alljährlich findet seit 1915 am 28. August beim Eigelstein in Köln eine Gedenkfeier statt. Sie gilt der SMS Cöln, einem Kleinen Kreuzer der kaiserlichen Kriegsmarine, der bei seiner Indienststellung eigentlich schon veraltet war.
Bei der Seeschlacht gleich zu Beginn des Krieges, die als „Seegefecht bei Helgoland“ in die Geschichte einging, ging eigentlich auf beiden Seiten alles schief. Für die Briten lief diese Pannenserie glücklich. Sie verloren nur 35 Mann und kein einziges Schiff, während auf deutscher Seite die junge kaiserliche Flotte drei Kleine Kreuzer, ein Torpedoboot und 712 Mann verlor. Die meisten Toten gab es auf der SMS Cöln, von der nur ein Mann, der Obermatrose (Heizer) Neumann nach 76 Stunden auf See gerettet werden konnte.

Die SMS Cöln (HIER) war ein Kleiner Kreuzer der Kolberg-Klasse von 130 Metern Länge, mit maximal 4.864 Tonnen Verdrängung und zwölf 10,5cm-Schnellfeuergeschützen in Einzelaufstellung. Die 383 Mann starke Besatzung samt dem Stab von Konteradmiral Leberecht Maaß, der an diesem Tage als Geschwaderkommodore mit an Bord war, setzte sich auch und gerade nicht unwesentlich mit Besatzungsangehörigen aus der Region Köln zusammen. Es war damals durchaus üblich bei der Marine auf Schiffen zu dienen, deren Name die eigne Heimat benannte. Daher war der Verlust des Schiffes für die Stadt Köln eine besondere Tragödie. Gerade auch so kurz nach Kriegsbeginn.

Kleine Kreuzer nahmen damals die Aufgabe von Aufklärung und Sicherung wahr. Deckten schwächere Vorpostenketten aus Torpedobooten, überwachten Seeräume und patrouillierten Sicherungsstreifen ab. Hielten Verbindung zu den Kommandostäben und zeigten auf See Flagge.
Heute wird diese Funktion von Fregatten übernommen, die in ihrer Größe und ihrer Besatzungsstärke denen der damaligen Kleinen Kreuzer gleichkommen.

Zu Kriegsausbruch waren beide Seiten mehr oder weniger unerfahren, wie so ein modernen Seekrieg geführt werden musste. Die einzige Schlacht zwischen Seekriegsverbänden vergleichbarer Ausstattung war 1905 in Fernost in der Seestraße vor der Insel Tsushima (HIER) zwischen Russen und Japanern geführt worden. Die Lehren aus diesem Gefecht wurden mit den neuen Schiffen der Dreadnought-Klasse gezogen, die den Schiffsbau aufs Neue revolutioniert, den Rüstungswettlauf weltweit erneut angeheizt hatte.

Die Britische Aufklärung hatte eine Chance erkannt die deutschen Vorposten vor Helgoland in eine Falle zu locken. Sie aus dem Schutz der Inselfestung Helgoland mit ihren starken 30,5cm-Batterien weg zu locken und sie dann mit überlegenen Streitkräften zu vernichten. Der Plan wurde mehrfach abgeändert. So oft, dass er der deutschen Nachrichtenaufklärung nicht mehr verborgen blieb. Man beschloss nun die Engländer in eine Falle zu locken.

Was danach kam kann man sehr schön und umfassend HIER nachlesen. Zusammenfassend kann man sagen, dass Kommunikationsroutinen, das Wetter (Nebel mit Sichtweiten unter 1000 Metern), Verwechslungen und ungenaue Meldungen dazu geführt haben, dass die deutschen und britischen Befehlsstellen nur unzureichend wussten, wo der Feind war, wie stark er war oder wie überhaupt das Wetter vor Ort war.

Da die Briten mit weit überlegenen und moderneren Streitkräften ins Gefecht gingen, das mitunter auf Entfernungen von weniger als 1000 Metern geführt wurde, war der Grund für ihren Sieg. Die fünf britischen Schlachtkreuzer mit ihrer schweren Artillerie verwandelten binnen Minuten die deutschen Kleinen Kreuzer in brennende Wracks.
Konteradmiral Hipper, der die eigenen Schlachtkreuzer alarmbereit in der Hinterhand hatte, konnte diese aber nicht einsetzen, da die Gezeiten ein rechtzeitiges Auslaufen verhinderten. Die gedachte Falle so nicht zuschnappen lassen konnte. Daher konnten nur die SMS Cöln, SMS Strassburg und SMS Mainz aus ihren Bereitstellungsräumen dem anbrechenden Gefecht westlich Helgolands zu Hilfe eilen. Und das auch nicht geschlossen, sondern einzeln…
Unvergessen ist die Meldung des Geschwaderkommodores auf der SMS Cöln, der seinen schon im Gefecht befindlichen Einheiten funkte „Cöln kommt“. Ein Hilfsversprechen, dass die Cöln einlöste. So eine deutsche Marinetradition begründete, die bei den Falklands erneuert wurde, wo wenige Wochen später das deutsche Ostindiengeschwader des Vizeadmirals Graf von Spee mit seinen drei Söhnen(!) kämpfend unterging. Zum Bild „Der letzte Mann“ (HIER) inspirierte, das überall in deutschen Wohnzimmern seinen Platz fand.

Die zu Hilfe geeilte SMS Mainz wurde zusammengeschossen, beschädigte drei englische Zerstörer schwer, sank und die Engländer nahmen die überlebende Besatzung gefangen. Rear-Admiral Beatty, der Kommodore der englischen Schlachtkreuzer, signalisierte „Ich bin stolz, so tapfere Männer an Bord meines Geschwaders begrüßen zu dürfen.“
Überhaupt taten die Engländer alles, um die im Wasser treibenden deutschen Gegner zu retten. Verproviantierten Rettungsboote, gaben Kompanten aus und wiesen den Weg nach Helgoland. Das war damals noch so. Vielleicht etwas, was in heutiger Kriegsführung wieder Einzug halten sollte.

Bei der SMS Cöln ging das nicht. Sie wurde auf kürzester Entfernung zusammengeschossen, sank und die im Wasser treibende Restbesatzung von fast 200 Mann konnte im Nebel nicht mehr gefunden und abgeborgen werden. Schwimmwesten gab es, Rettungsinseln nicht. Und die Holzkutter waren von Granatsplittern zersiebt, wie der auf Norderney angespülte Kutter deutlich zeigt, der nun im Eigelstein als Mahnmal hängt und bewahrt wird. Die im Kutter gefundenen Toten, sechs Mann, liegen auf dem Friedhof in Norderney begraben.

Überhaupt tat man alles die Schiffsbrüchigen zu finden. So wurde am 22.September 1914 vom Torpedoboot T-75 noch ein Toter der SMS Cöln geborgen.

 

Bei der diesjährigen Gedenkfeier sagte der Vorsitzende des „Freundeskreises Marineschiffe Köln e.V.“ (HIER), dass kein Mahnmal so geeignet wäre die Schrecken des Krieges zu zeigen, wie der in der Eigelsteintorburg aufgehängte zerschossene Kutter der SMS Cöln.

Dass die Wahrnehmung dieses Gedenktages von Jahr zu Jahr abnimmt, seitens der Stadt Köln in Vergessenheit geraten ist, und das Gedenken schon fast befremdlich von Außenstehenden und Passanten betrachtet wird, mag zu unserer Gesellschaft passen. Doch nur 25 Jahre nach dem Untergang der SMS Cöln kam es erneut zum Krieg, dessen 80. Jahrestag wir am 01.September dieses Jahren wirklich gedenken sollten. Ganz besonders bei all den Rufen, Schiffe unserer Marine erneut ins mögliche Gefecht schicken zu wollen.
Wer das will sollte auch den Opfern vergangener Tage aufrichtig gedenken können.

Bald könnte wieder ein Schiff Namens Köln betroffen sein. Diesmal eine Korvette diesen Namens… (HIER)

Auch zur Geschichte:

105 Jahre Versenkung SMS Cöln – eine Tragödie zur See 1914 – (nordhessen-journal.de)
„Allen voran!“ – Die SMS SEYDLITZ: eine deutsche Schlachtschifflegende – (nordhessen-journal.de)
Der deutsche Flugzeugträger GRAF ZEPPELIN – (nordhessen-journal.de)
Unbekannte wollten Feuerschiff versenken – Spender gesucht! – (nordhessen-journal.de)
Der Schatz im Edersee: ein Königstiger – (nordhessen-journal.de)

Spenden werden gesucht:
Marine-Ehrenmal in Laboe muss saniert werden – (nordhessen-journal.de)
Marine-Ehrenmal in Laboe: Künstler Dierk Osterloh unterstützt die Sanierung – (nordhessen-journal.de)

 

 

Und wie immer auch ein Blick aus der Geschichte nach vorn, da jeder Krieg Opfer hat…:

Keiner bleibt allein: Bund Deutscher EinsatzVeteranen e.V. – (nordhessen-journal.de)

Als Interessenverband für alle Einsatzveteranen ist der Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER). Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und  professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.

Wir bitten unsere Leser um Spenden für die gute Sache und hoffen auf breite Unterstützung für die Kameraden!

Spendenformular HIER

 

Es werden auch noch ehrenamtliche Helfer und Unterstützer gesucht! Jede Unterstützung ist willkommen!

 

 

 

 


[metaslider id=20815]

 

[metaslider id=10234]

 

Lesedauer: 5 min

Als 1909 mit der HMS Dreadnought ein neuer Schlachtschifftyp aufkam war klar, dass diese wegweisende Konstruktion auch Auswirkungen auf Kreuzerneubauten haben würde. Die bis dahin gebauten Panzerkreuzer, als schwersten Einheiten unterhalb der Linienschiffe, waren mit einem Schlag ebenfalls unmodern geworden.

Als dann bekannt wurde, dass man in Großbritannien sog. Schlachtkreuzer baute, mit derselben Hauptbewaffnung wie die Schlachtschiffe, reagierte man im Kaiserreich mit dem Bau der damals als Große Kreuzer bezeichneten Gegenstücken. Dabei war die SMS Seydlitz ( https://forum.worldofwarships.eu/topic/82040-sms-seydlitz-großer-kreuzer-der-kaiserlichen-marine/  ) das vierte gebaute Schiff dieser neuen Schiffsklasse. Benannt nach dem berühmten Reitergeneral Friedrich des Großen, der die Schlachten bei Rossbach und Leuthen mit seiner Kavallerie für Preussen entschied.

 

Als das Schiff am 30.03.1912 bei Blohm & Voss in Hamburg vom Stapel lief war es bis dahin der größte deutsche Schlachtkreuzer der Kriegsmarine. Und schon damals in einem handfesten Skandal verwickelt. Englische Spione hatten die Baupläne gestohlen…

Bewaffnet war das 28.550 Tonnen große Schiff mit zehn 28cm-Schnellfeuergeschützen in Zwillingstürmen und jeweils zwölf 15cm- und 8,8cm-Geschützen sowie vier 50cm-Torpedorohren. Die Besatzung betrug 1068 Mann, von der 263 Mann im Laufe des Ersten Weltkriegs fallen sollten. Mit einer Verlustquote von 24,6% was die SMS Seydlitz das überlebende Schiff der Flotte mit der größten Verlustrate unter der Besatzung. Kein Schiff musste mehr Granattreffer einstecken als dieses Schiff. Keines wurde ähnlich schwer beschädigt und konnte dennoch zurückgebracht werden. Letzteres begründete den Ruhm des Schiffes an sich.

Ohne die spätere Bismarck wäre die SMS Seydlitz mit Sicherheit als das deutsche Schiff in Erinnerung geblieben, das in der Tat als unsinkbar erschien. Trotz aller Anstrengungen überlegender Kräfte nicht versenkt werden konnte. Anders als die Bismarck, die bei ihrer ersten Fahrt versenkt wurde.
Ein Grund dafür war, dass man von Anfang an bei der Konstruktion Wert auf Sinksicherheit gelegt hatte, was die Baukosten nicht unerheblich auf fast 45 Millionen Reichsmark in die Höhe getrieben hatte.
Obwohl artilleristisch der britischen Invincible-Klasse unterlegen, war die SMS Seydlitz in allen relevanten Bereichen besser gepanzert. Teilweise sogar mit der doppelten Panzerstärke geschützt, was sich in den späteren Schlachten als Garant für ihr Überleben erweisen sollte.

Anders als bei ihren vergleichbaren zeitlichen britischen Pendants wurde bei der SMS Seydlitz auf eine ausgewogene Bewaffnung, Panzerung und Geschwindigkeit geachtet. Die britischen Schlachtkreuzer unterlagen in ihrer Konzeption der Fisher-Doktrin, die die Panzerung hinter die Geschwindigkeit und Bewaffnung rangieren ließ.
Ein Konzept, dass gegen das deutsche Ostasiengeschwader des Admirals Graf von Spee bei den Falkland Islands 1914 gegen reine Kreuzer aufging, aber ansonsten in allen Gefechten unter Großkampfschiffen kläglich versagte. Zu insgesamt drei Totalverlusten führen sollte.

So wurde der Schlachtkreuzer nach seiner Fertigstellung im Mai 1913 schon auf Probefahrten vom deutschen Kaiser und dem italienischen König Emanuel III. besucht. Ab August nahm es an den Manövern der Hochseeflotte teil und war zu Kriegsbeginn das Flaggschiff von Konteradmiral Hipper und seiner Aufklärungsverbände.

 

Admiral Hipper

Bei Kriegsausbruch stand das Geschwader in Wilhelmshafen und lief am 02.11.1914 aus, um die englische Hafenstadt Great Yarmouth in der Grafschaft Norfolk zu beschießen. Am 15.12.14 folgten Hartlepool und Scarborough. Hier erhielt die SMS Seydlitz ihre ersten drei Treffer von Küstenbatterien. Ein Angriff von vier englischen Zerstörern wurde erfolgreich abgewehrt.
Diese Angriffe waren die ersten Angriffe einer gegnerischen Flotte auf englische Küstenziele seit dem englisch-niederländischen Krieg und hatten eine große Wirkung auf die Bewohner der englischen Küste, die nach der weit entfernten Flotte schrie, die aber im Norden Schottlands bei Scapa Flow sicher vor Anker lag. Nur leider zu weit weg, um die deutschen Raids an der Küste rechtzeitig abzuschlagen. Das Presseecho in England war für die britische Admiralität verheerend.

Am 24.01.1915 erfolgte ein Vorstoß mit vier Schlachtkreuzern und Geleiteinheiten auf die Doggerbank, um die englische Fischereiflotte zu schädigen. Diesmal war die britische Flotte vorgewarnt und schickten der deutschen Flotte fünf ihrer neusten Schlachtkreuzer und doppelt so starke Geleiteinheiten entgegen. Es kam zur Schlacht auf der Doggerbank, bei der sich Admiral Hipper zurückziehen musste.

Abb. 34,3cm-Granatsplitter und Bilder

Sein schwächstes und auch langsamstes Schiff, der Panzerkreuzer SMS Blücher, wurde dabei mit fast der kompletten Besatzung versenkt. Doch in dieser Schlacht schrieb die SMS Seydlitz  Marinegeschichte.
Am Ende der deutschen Kolonne fahrend erhielt sie von den schneller folgenden Briten zwei 34,3cm-Granattreffer. Eine dieser Geschosse durchschlug die 23cm starke Panzerung eines der hinteren 28cm-Geschütztürme und entzündete die dort aus der Munitionskammer geholten und bereitgestellten sechs Tonnen Munition. Entzündete sie… Eine hunderte Meter hohe bläuliche Stichflamme schoss aus dem Turm, die sich sekundenlang in der Luft hielt. Schleuderte die beiden 28cm-Geschütze aus dem Turm und äscherte die gesamte Turmbesatzung sofort ein.

Es gelang der Schiffsicherungscrew das Schiff zu retten. Dem Pumpenmeister Wilhelm Heitkamp gelang es die (glühend)heißen Flutventile des Turms zu öffnen, die hinteren Munitionskammern so zu fluten und eine Explosion der Restmunition zu verhindern. Das Heck sackte um 1,2 Meter ab. Das Schiff brannte weiter und die Crew befürchtete die baldige Explosion des Schiffes. Der Kapitän beschloss daher den Rückzug der Restflotte mit seinem Schiff zu decken, drehte bei und schoss mit den verbleibenden Geschützen Schellfeuer auf den nachrückenden Feind. Sein Schiff bewusst opfern wollend.

Alle zehn Sekunden verließ eine Salve die Rohre. 123 28cm-Granaten hagelten auf den nachrückenden Gegner herab. Eine Feuerkadenz, die nie wieder in der Geschichte mit solchen Geschützen erreicht wurde.
Aufgrund eines Übermittlungsfehlers brachen die Briten die Verfolgung ab, drehten um, um die brennende SMS Blücher zu versenken.
Das verschaffte der SMS Seydlitz Zeit auch abzulaufen und Wilhelmshafen mit 165 Toten an Bord sicher zu erreichen.

Die an Bord gefundenen Splitter der englischen Granaten waren damals ein beliebtes Fotomotiv. Ebenso die erlittenen Schäden. Das Foto zeigt einen dieser 34,3cm-Granatsplitter, der auf der Werft an Bord gefunden und als Erinnerung aufbewahrt wurde.

 

In weniger als zwei Monaten wurde das Schiff repariert und nahm im April und Mai an den Vorstößen in den Rigaischen Meerbusen, in den Norden nach Esbjerg und im November auf die Terschellingbank.
Am 24.04.16 lief sie vor der englischen Ostküste auf eine Mine, nahm 1400 Tonnen Wasser uns musste wieder in die Werft, wo sie rechtzeitig für die Skagerrak-Schlacht wiederhergestellt wurde.

Am 29.05.1916 lief die gesamte deutsche Flotte aus, um die englischen Schlachtkreuzer in eine Falle zu locken. Dazu folgte die Hochseeflotte unter Admiral Scheer den Aufklärungsverbänden unter Vizeadmiral Hipper, der mit seinen Kreuzern den Köder für die englischen Schlachtkreuzer des Admiral Beatty spielen sollte. Der Plan war den englischen Admiral bei der Verfolgung der fliehenden deutschen Schiffe vor die Rohre der Hochseeflotte zu locken.
Doch als dieser die Gefahr erkannte, drehte er um und lockte die Hochseeflotte vor die Rohre der ihm selbst folgenden weit überlegenen britischen Grand Fleet. Es folgte die größte artilleristische Seeschlacht der Menschheitsgeschichte, bei der die beiden Schlachtkreuzerverbände über Stunden zwischen den beiden Hauptflotten operierten.

Zusammen mit der SMS Derflinger konzentrierte die SMS Seydlitz ihr Feuer auf die HMS Queen Mary, die um 1626h explodierte. Vorher explodierten die englischen Schlachtkreuzer HMS Invincible und HMS Indefatigable im Feuer der deutschen Schiffe. Bald darauf folgte die Selbstversenkung der SMS Lützow, die zusammengeschossen worden war und nicht mehr ihre Position in der Linie halten konnte.

Nach einem Torpedotreffer des britischen Zerstörers HMS Petard im Bug und zahlreichen schweren Treffern in Türmen, Back und Aufbauten begann die SMS Seydlitz zu brennen. Eine weitere Granate trifft das rechte Rohr des Turms E, dessen mittleres Rohrstück noch heute in Wilhelmshaven als Denkmal zu sehen ist.

Die Granatkammer von Turm A läuft voll. Insgesamt nimmt die SMS Seydlitz 5300 Tonnen Wasser auf.
Schwer angeschlagen, in der Schlacht von insgesamt acht 38,1cm-, sechs 34.3cm-, acht 30,5cm und jeweils einer 14cm- und 10,2cm-Granate und dem Torpedo getroffen, kroch das Schiff mit nur noch einem verbliebenen Hauptgeschützturm brennend dahin. Wurde von der einbrechenden Dunkelheit und der rauchverschleierten Sicht gerettet.
Die SMS Seydlitz selbst hatte 376 ihrer 28cm-Granaten auf den Gegner verschossen.

Mit 98 Toten und 55 Verwundeten an Bord, mit nur noch einem knappen Meter Freibord am Bug schleppte sich das Schiff hinter der deutschen Flotte her, die den Kreuzer schon aufgegeben hatte. Teilweise rückwärtsfahrend, weil die Dünung den Bug überspült hatte und das Schiff runterzudrücken drohte, erreichte es im Morgengrauen die deutsche Küste, wo es von Marinefliegern gesichtet wurde. Sofort eilten Geleitschiffe zu Hilfe und es gelang den Schlachtkreuzer nach Wilhelmshafen einzubringen.
Doch er lag so tief im Wasser, dass er nicht in die Außenschleuse einlaufen konnte. Man baute die Geschütze aus, damit er leichter wurde, genug Auftrieb bekam, um dann die Schleuse passieren zu können. (siehe Bilder).

Admiral Hipper setzte als Anerkennung wieder seine Flagge auf dem Wrack des in der Schleuse aufliegenden Schiffes. Der Kaiser schickte eine Grußbotschaft an die tapfere Besatzung „seines Grossen Kreuzers Seydlitz“…

Schon im Oktober war das Schiff repariert und stieß entlang der dänischen Küste vor. Unternahm mit anderen Schiffen Bergeversuche von den aufgelaufenen U-Booten U 20 und U 30.
Führte für den Rest des Krieges die Aufklärungskräfte für Deckungsaufgaben für auslaufende U-Boote, bis die neugebaute SMS Hindenburg das Flaggschiff wurde und die Führung der Schlachtkreuzer übernahm.

Bei Kriegsende wurde die SMS Seydlitz mit dem Rest der deutschen Flotte an die Briten ausgeliefert und mit einer kleinen Notbesatzung in Scapa Flow interniert. (https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstversenkung_der_Kaiserlichen_Hochseeflotte_in_Scapa_Flow)

Am 31.05.19 wurde zum Jahrestag der Skagerrak-Schlacht auf allen Schiffen die deutsche Kriegsflagge gesetzt, was von den Briten nicht unterbunden wurde.

Konteradmiral von Reuter befahl am 21.Juni 1919 die Selbstversenkung aller deutschen Schiffe als Reaktion auf schleppenden Friedensverhandlungen und der Gefahr der möglichen Fortführung des Krieges. In diesem Fall sollte die internierte und an sich intakte Flotte nicht gegen Deutschland eingesetzt werden können.

Die SMS Seydlitz kenterte nach dem Öffnen der Bodenventile und versank im 21 Meter tiefen Wasser. Teile ragten dabei immer aus dem Wasser. Am 02.11,28 gelang es nach vierzig Versuchen der „Cox„& Danks Ltd.salvage company“ das Wrack zu heben. Es wurde nach Lyness geschleppt und 1930 in Rosyth abgewrackt.

Bei der Einweihung des deutschen Marineehrenmals in Laboe (https://www.laboe.de/marine-ehrenmal.html ) 1936 wurde eine Schiffsglocke als Geschenk der Royal Navy an den ehemaligen Kriegsgegner zurückgegeben.
Es war nicht die Glocke des Flottenflaggschiff SMS Friedrich der Große. Es war die Schiffsglocke der SMS Seydlitz, deren Motto lautete: „Allen voran!“

Dort hängt sie noch heute und erinnert an deutsche Marinetradition, eine tapfere Besatzung und die gefallenen Kameraden. An einen stolzen und ungeschlagenen Schlachtkreuzer, der wie kein anderes deutsches Kriegsschiff seinen Gegnern Respekt abringen konnte.

 

Künstlerische Impressionen von der SMS Seydlitz in der Skaggerack-Schlacht 1916

 

 

Auch zur Geschichte:

105 Jahre Versenkung SMS Cöln – eine Tragödie zur See 1914 – (nordhessen-journal.de)
„Allen voran!“ – Die SMS SEYDLITZ: eine deutsche Schlachtschifflegende – (nordhessen-journal.de)
Der deutsche Flugzeugträger GRAF ZEPPELIN – (nordhessen-journal.de)
Unbekannte wollten Feuerschiff versenken – Spender gesucht! – (nordhessen-journal.de)
Der Schatz im Edersee: ein Königstiger – (nordhessen-journal.de)

Spenden werden gesucht:
Marine-Ehrenmal in Laboe muss saniert werden – (nordhessen-journal.de)
Marine-Ehrenmal in Laboe: Künstler Dierk Osterloh unterstützt die Sanierung – (nordhessen-journal.de)

 

 

Und wie immer auch ein Blick aus der Geschichte nach vorn, da jeder Krieg Opfer hat…:

Keiner bleibt allein: Bund Deutscher EinsatzVeteranen e.V. – (nordhessen-journal.de)

Als Interessenverband für alle Einsatzveteranen ist der Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER). Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und  professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.

Wir bitten unsere Leser um Spenden für die gute Sache und hoffen auf breite Unterstützung für die Kameraden!

Spendenformular HIER

 

Es werden auch noch ehrenamtliche Helfer und Unterstützer gesucht! Jede Unterstützung ist willkommen!

 

 

 

 

 

 

 

 


 

[metaslider id=20815]