Schlagwortarchiv für: Sanktionen
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… Und bombadiert dort kurdische Ortschaften und Stellungen
„Pençe Kilit“
…ist der Name der Militär Operation und soll im Norden des souveränen Staates Irak gegen Stellungen der kurdischen PKK gehen.
Seit letzter Nacht bomardieren Flugzeuge und Drohnen der türkischen Luftwaffe die Ziele in einem fremden Land
Allerdings ist das Ganze hier natürlich problemlos zu betrachten, schließlich wollen wir ja was von der Türkei, deshalb werden wir wohl kaum ein Wort darüber verlieren.
Es ist nicht auszudenken, wenn sich Erdogan dann entschließen sollte die Grenzen für alle Flüchtlinge aufzumachen.
Aus diesem Grund wird es wohl kaum eine Protestnote der Außenministerdarstellerin oder des Bundeskanzlerdarstellers erfolgen.
Auch die sehr streitlustige Frau Marie-Agnes Strack-Zimmermann wird wohl kaum ein Wort verlieren. Anton hat sich auch noch nicht zu Wort gemeldet.
Wann erfolgen die Berichte der großen Mainstreammedien? Wann senden sie ihre Reporter nach dort?
Wann erfolgen Beschlagnahmen des Eigentums von Türken hierzulande?
Wann entsendet der Kanzlerdarsteller Waffen an den IRAK?
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Der Autor H. Joseph Fleming ist ein profunder Kenner Russlands, seines Militärs sowie der russischen Verteidigungspolitik und bietet gern Perspektiven an, die so im Westen nicht gern veröffentlicht werden.
—Anfang—
Goldbindung des Rubels und die Konsequenzen für die Dollar-Dominanz
Gold spielt seit Jahrhunderten eine entscheidende Rolle in der Geldgeschichte. Das ist auch heute noch so, wenngleich es formell keine Goldbindung an die staatlichen Zahlungsmittel mehr gibt. Begriffe wie Geld und Gold sind untrennbar verbunden, obwohl das für den Normalbürger eigentlich kaum noch eine Rolle spielte.
Aber spätestens mit der Verhängung westlicher Sanktionen aufgrund des Ukraine-Konfliktes hat dieses Thema wieder an Fahrt aufgenommen. Deshalb ist es durchaus angemessen, etwas genauer die Bindung zwischen Gold und einer Währung zu betrachten.
Das kann zukünftig wieder an Bedeutung gewinnen, besonders dann, wenn Russland dabei voranschreitet. Es sei deshalb ein kurzer Blick in die Vergangenheit gestattet.
Währungssysteme befanden sich stets im Wandel. Es wurde aber auch jedes Mal recht schnell deutlich, dass es zumeist Gold bedurfte, um eine neue Währung mit Vertrauen auszustatten.
Das führte in der jüngeren Vergangenheit dazu, dass im Juli 1944 der Internationale Währungsfond als die sogenannte „Bretten Woods Institution“ gegründet wurde, unter anderem um unausgeglichene Handelsbilanzen zwischen den Ländern über Währungsanpassungen zu administrieren. Bis 1971 war der Goldpreis je Feinunze auf 35 Dollar festgelegt.
Mit einem Federstrich hat Nixon im August 1971 diesen historischen Goldstandard aufgehoben. Nixon begründete den drastischen Schritt mit Spekulationen gegen die USA.
In Wirklichkeit hatten sich die USA durch die Kriege in Korea und Vietnam finanziell überhoben und zu viele Dollar zur Kriegsfinanzierung in Umlauf gebracht. Das Vertrauen in die Leitwährung schwand.
Weltweit tauschten die Notenbanken ihre Dollarreserven in Gold, vor allem Frankreich fuhr mit Containern vor. Langfristig drohte der Ausverkauf der US-Goldreserven, so dass Nixon die Notbremse ziehen musste.
Zwei Jahre nach der schicksalhaften Trennung vom Gold wurden dann sämtliche Wechselkurse zum Dollar freigegeben. Von diesem Zeitpunkt an war die Weltleitwährung Dollar nur mehr eine Papierwährung, die beliebig vermehrt werden konnte.
Der ungedeckte US-Dollar konnte sich nach einem sehr turbulenten Jahrzehnt Mitte der 1980er-Jahre schließlich auch ohne formelle Golddeckung als globale Handels- und Reservewährung behaupten.
Seitdem entwickelten sich der US-Dollar bzw. zinsbringende US-Staatsanleihen als internationale Währungsreserve. Zentralbanken können seitdem durch das Halten der Anleihen Zinsgewinne erwirtschaften, während die US-Zentralbank durch die zusätzliche Nachfrage nach US-Schuldpapieren stets einen Gewinn erzielen konnte, der durch die Emission von Zentralbankgeld auf globaler Ebene realisiert werden konnte.
Doch nun scheint dieses auf die USA und ihre Währung fokussierte Weltbild zu zerbröckeln. Dafür gibt es nicht nur auf geopolitischem Gebiet ernste Hinweise, auch der US-Dollar kommt zunehmend unter internationalem Druck.
Der 24. Oktober 2014 könnte ein Datum sein, das in den Geschichtsbüchern als Wendepunkt eingehen wird. Denn an diesem Tag wurde die Asiatische Infrastrukturinvestment Bank, kurz AIIB, aus der Taufe gehoben. Erstmals im 21. Jahrhundert wurde eine bedeutende internationale Institution ohne US-amerikanische Beteiligung gegründet.
Besonders pikant scheint die Tatsache, dass zahlreiche enge US-Verbündete, wie z.B. Großbritannien, Australien, Frankreich und Deutschland, zu den Gründungsmitgliedern zählen.
Um die Dollar-Dominanz zu untergraben, haben die aufstrebenden Schwellenländer eine Reihe weiterer Initiativen gestartet, die in vielen Belangen einen engen Bezug zum chinesischen Projekt der „Neuen Seidenstraße“ haben.
Ein Meilenstein zu einem multipolaren Währungssystem wurde im Juli 2021 gesetzt. Die BRICS-Staaten – also Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – gründeten die New Development Bank (NDB).
Diese hat ihren Sitz in Shanghai und soll sich als Alternative zu Weltbank, IWF und Asia Development Bank entwickeln. Dabei darf man nicht vergessen, dass die NDB einen immanent bedeutenden Wirtschafts- und Wachstumsraum umfasst, der mit einer Bevölkerung von drei Milliarden Menschen (41% der Weltbevölkerung), 25% der weltweiten Wirtschaftsleistung und 42% der weltweiten Devisenreserven von solch großer Bedeutung ist, dass er das durch die USA noch dominierte Weltwirtschaftssystem ernsthaft ins Schleudern bringt.
Hervorzuheben ist, dass in der NDB im Gegensatz zur Weltbank jeder Mitgliedsstaat exakt eine Stimme besitzt. Die Organisation besteht derzeit aus China, Russland, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan sowie den Staaten mit Beobachterstatus Indien, Pakistan, Mongolei und Iran. Interesse an einem Beitritt haben zudem auch die Türkei und Turkmenistan bekundet.
Dialogpartner der Organisation sind zudem Weißrussland, Afghanistan und die ASEAN.
Auch die weitgehend unbekannte Eurasische Wirtschaftsunion sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Sie besteht derzeit aus Russland, Kasachstan, Weißrussland, Armenien und Kirgisistan. Neben einer Freihandelszone gilt als Ziel, eine Gemeinschaftswährung zu lancieren.
Das sollte man mal im Hinterkopf behalten.
Wladimir Putin galt lange Jahre als Unterstützer des Euro. 2010 hatte er sogar die Möglichkeit einer Währungsunion zwischen Russland und der EU in Erwägung gezogen. Dies hätte den Euro zu einer De-facto-Ölwährung gemacht und ihn auf Augenhöhe mit dem Dollar gehievt.
Im Zuge der verhängten Sanktionen wendet sich Moskau nun jedoch zunehmend in Richtung Asien. Die Sanktionen könnten wie ein Bumerang zurückkehren.
Es scheint, als würde die Achse Peking-Moskau dadurch weiter gestärkt, wobei externe Experten davon ausgehen, dass es in diesem währungspolitischen Kräftemessen durchaus ein zwischen Peking und Moskau abgestimmtes Vorgehen gibt.
Gold dürfte in diesem Kräftemessen ‒ das eher schon eine geopolitisches ist ‒ eine enorm wichtige Rolle zukommen. Es ist festzustellen, dass Russland seine Goldbestände seit Jahren sukzessive aufstockt. Allein seit 2005 hat Russland seine Gold-Bestände mehr als verdreifacht, sodass die Russische Föderation – nach den USA, Deutschland, Italien und Frankreich – über die fünftgrössten offiziell ausgewiesenen Goldreserven verfügt.
Seit Beginn des Ukraine-Konfliktes hat Moskau nun noch einen Gang zugelegt und das Momentum der Goldkäufe erhöht. Die Russische Zentralbank beschloss erneut, Gold von Banken zu kaufen. Im vergangenen Monat wurde bereits die Wiederaufnahme von Gold-Käufen auf dem Inlandsmarkt und dann deren Kürzung bzw. Beschränkung beim Verkauf angekündigt.
Die aktuelle Entscheidung wurde vor dem Hintergrund neuer westlicher Sanktionen gegen russische Banken getroffen.
Die Ankäufe sind ein eindeutiges Statement gegen die Dollar-Hegemonie, besonders in Kombination mit der Tatsache, dass seit Januar 2014 mehr als die Hälfte aller US-Treasuries abgestossen wurden.
Plant Moskau nun einen goldgedeckten Rubel? Der Ökonom Jude Wanniski hatte dies bereits 1998 in einem aufsehenerregenden Editorial im Wall Street Journal empfohlen. Nur ein goldgedeckter Rubel könnte Russland aus der Schuldenkrise befreien und die internationale Akzeptanz der russischen Währung herstellen.
Es scheint, als hätte Vladimir Putin diese Idee zwei Jahrzehnte später erneut aufgegriffen. Denn gestern tauchten dann erste Fakten auf, wonach Putin ‒ besser gesagt Russland „Nägel mit Köpfen“ gemacht und den Rubel an Gold gebunden hat!!! (sic!)
Dafür gibt es deutliche Anzeichen. Ab Montag, dem 28. März, wird die Bank von Russland wieder damit beginnen, Gold von Kreditinstituten zu kaufen, diesmal jedoch zu einem festen Preis, berichtete der Pressedienst der Regulierungsbehörde.
Bis zum 30. Juni werden die Kosten für Edelmetalle bei solchen Transaktionen 5.000 Rubel pro Gramm Gold betragen. Das ist 17 % niedriger als der Buchpreis für raffiniertes Gold am 25. März 2022.
Um die Wirkung mal deutlich zu machen Folgendes: Der Einkaufspreis von 5.000 Rubel pro Gramm entspricht bei den aktuellen Kursen etwa 50 Dollar pro Gramm beziehungsweise rund 1.600 Dollar pro Feinunze. Damit ist der Preis deutlich unter dem aktuellen Weltmarktpreis in Höhe von 1.960 Dollar pro Unze angesiedelt.
Wenn aber 5.000 Rubel pro Gramm dem Marktpreis entsprechen, lohnt sich der Verkauf für die russischen Banken und würde eine weitere Aufwertung des Rubels gegenüber dem Dollar oder dem Euro zur Folge haben.
Das heißt aber auch, dass die russischen Banken bis zum 9. September keine Bargeld-Fremdwährung verkaufen. Die Abhebung von Fremdwährungseinlage wird auf 10 Tausend Dollar begrenzt ‒ der Rest ist in Rubel zum Marktkurs am Tag der Abhebung zu haben.
Das trifft nicht unbedingt die normalen Bürger, aber die auf russischem Territorium tätigen ausländischen Unternehmen.
„Das etablierte Preisniveau ermöglicht es uns, in diesem Jahr eine stabile Goldversorgung und das reibungslose Funktionieren der Goldminenindustrie sicherzustellen. Nach diesem Zeitraum kann der Preis für den Kauf von Gold dann definitiv geklärt werden“, sagte die Russische Zentralbank.
Wie in der Nachricht erwähnt, kehrt die Regulierungsbehörde zu Metallkäufen auf dem Inlandsmarkt zurück, „um ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu gewährleisten“.
Zum Nachlesen: Hal Turner Radio Show – Es ist offiziell! Russische Zentralbank kündigt Rubel an, der an Gold gebunden ist! 5000 Rubel pro Gramm
Der Inhaber eines grossen Edelmetallhandels in den USA, Andy Schectman, sieht mit den US-Sanktionen den Dollar als Weltwährung als verloren an.
Er äußert sich auch zu dem Ausgang der russischen Militäroperationen: „Russland hat alle Trümpfe in der Hand. Der Krieg sollte in einigen Wochen vorbei sein, höchstens Monaten. Die russischen Ziele waren, zu verhindern, dass die Ukraine der NATO beitritt, und sie werden bekommen, was sie wünschen. Sie wollen außerdem eine neue Regierung einsetzen, die Russland gegenüber freundlich gesinnt ist, und sie werden auch das erreichen. Vielleicht gibt es einen längeren Guerillakrieg in der Ukraine und eine kleine russische Besatzungsmacht, aber das Ende vom Lied ist immer ein Sieg der Russen.“
Die Auswirkungen der Bindung des russischen Rubels an Gold können gravierend werden.
Die wirtschaftlichen Sanktionen der Regierung Biden gegen Russland könnten durch diese und weitere Maßnahmen zum epochalen Bumerang werden und das Ende der weltweiten Dollar-Dominanz einläuten.
Und wenn viele Zentralbanken weltweit auf die Idee kommen, dass man nicht mehr unbedingt große Dollar-Reserven horten muss, wäre auch ein kolossaler Kurssturz programmiert.
Hyperinflation ist wohl dabei noch das geringste Übel. Die inflationäre Geld- und Schuldenpolitik, die Biden entschlossen verschärft, würde dann mit der Wucht eines Wirbelsturms die USA wirtschaftlich verwüsten und mit ihr den westlichen Kapitalismus.
–Ende–

20RM Goldmünzen aus dem Kaiserreich.
Persönlich hatte ich dieses Szenario schon länger befürchtet, zumal sich erst letzte Woche auch Saudi-Arabien zur Akzeptanz von chinesischen Yuan positiv geäußert hat.
Sollte das generell der Startschuss dafür sein Rohstoffe generell nicht mehr ausschließlich in US-Dollar kaufen (und damit auch vorhalten) zu müssen, wäre die Belastung für die ohnehin schwächelnde US-Wirtschaft samt maroder Infrastruktur und bröckelnden Sozialsystemen katastrophal.
Die mögliche Rückkehr von einigen G8-Staaten weg von der Geldpresse und hin zu einer wie auch immer gearteten Goldkernwährung würde auch das Vertrauen zu eben diesen Währungen verschieben. Ein Vertrauen, das gerade in Europa und den USA Dank Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten rapide bröckelt.
Es sei anzumerken, dass auch die EZB einen goldkernbasierende Kryptowährung plant, die uns gern als digitaler Euro verkauft wird und eben zusätzlich die Bargeldabschaffung vorsieht…
Unter dem Strich muss man feststellen, dass sich die Zeichen mehren, dass die Regierungen und Notenbanken wissen, dass sie sich währungspolitisch unrettbar verzockt haben und eigentlich nur noch auf Zeit spielen. Einer Zeit, in der die Sparer ihr Gespartes an das Inflationsmonster verlieren…
Auch noch vom Autor Fleming:
Krieg in der Ukraine: Die Nationalitätenkonflikte Russlands – (nordhessen-journal.de)
sonst:
Endspiel mit Gold: Sobald der Kryptoeuro kommt! – (nordhessen-journal.de)
Hurra, die Inflation ist da – (nordhessen-journal.de)
Altersabsicherung in Zeiten von Corona, Inflation und dem Endlosarbeiten – (nordhessen-journal.de)
Inflation: so sieht es aus. Alles wird natürlich besser! – (nordhessen-journal.de)
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Es sollte inzwischen jedem klar geworden sein, dass der Unwillen der Bundesregierung weiteren Sanktionen gegen Russland zuzustimmen dem Umstand geschuldet ist, völlig von russischem Gas abhängig zu sein.
Sollte Russland Nordstream 1 schließen, bricht in Deutschland die Gasversorgung zusammen. Und mit dieser direkten Versorgung der Haushalte und der Wirtschaft mit Gas an sich dann auch indirekt die gesamte Stromerzeugung in der Spitzenlast.
So zeigt sich die merkelsche Alternativlosigkeit bei nächtlichen Geistesblitzen und das allgemeine Unvermögen unserer ökologisch angehauchten Pseudointelligenzia die sog. Energiewende maßvoll zu gestalten, leider als Fehlschlag.
Die Energiewende schlug offensichtlich den Salto zum Energiedesaster.
Komischerweise ist der fast zeitgleiche und unabgestimmte Ausstieg aus Atomkraft und fossiler Energien irgendwie wenig gelungen. Besser gesagt: das Ganze ist total verbockt!
Und nein, das ist auch mittelfristig nicht lösbar, da wir NICHT das Gas aus den USA bekommen werden. Denn dafür benötigt man Flüssiggastanker, die allesamt auf Jahre ausgebucht sind.
Neubauten dauern dann auch bis zu zwei Jahre. Wenn es gut läuft wären dann auch die benötigten Terminals und Lagertanks fertig, die aber in Norddeutschland von der grünen Lobby „als überflüssig“ abgelehnt werden.
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Von JoachimKohlerBremen – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=41136729
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Daher könnte bei einem russischen Lieferstopp, der strategisch durchaus sinnvoll wäre aus Putins Sicht (!!!), hier die Stromversorgung zusammenbrechen, da Gaskraftwerke die einzig zusteuerbare Größe zur innerdeutschen Stromproduktion wären. Es sei denn, wir wollen bösen französischen Atomstrom haben, der aber angesichts der osteuropäischen Gasabhängigkeit von Russland auch schnell knapp werden könnte. Ja, nicht nur wir sind betroffen. Andere sind da noch schlimmer dran und hängen sogar an unserem Netz.
Joachim Gauck sagte, dass wir für die Freiheit auch mal frieren können sollten. Sogar müssen? Der nächste kalte Winter kommt bestimmt. Gleich nach diesem Sommer wieder. Unsere Gasspeicher waren letzte Woche noch bei 18% „voll“…
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Neben dem „für die Freiheit (anderer) zu frieren kommt aber noch ein Element ins Spiel, das so viele nicht bedenken. Es wird Strom (oder auch Gas direkt) zur Nahrungsmittelzubereitung nötig sein.
Die Masse von frischen Lebensmitteln ist ohne Erwärmung für uns nur schwer verdaulich (geworden). Gemüse, Nudeln und Reis müssen gekocht werden. Fleisch und Fisch gebraten.
Selbstverständlich geht das auch alles roh. Der Neandertaler könnte das bestätigen, wenn er die letzte Eiszeit denn überstanden hätte… Nicht wahr Herr Gauck?
Wer dieser Tage in die Lebensmittelmärkte geht stellt fest, dass Speiseöl (40% kommen aus der Ukraine), Tomatenmark, Salz, Zucker, Mehl und gern auch wieder Klopapier Mangelwaren sind. Produkte, die nun trotz der immensen Preissteigerung der letzten Wochen schneller aus den Regalen verschwinden, als sie angeliefert werden können.
Es ist auffallend, dass auch Lebensmittel knapper werden, die bisher nicht so sehr im Fokus standen: konservierte Lebensmittel – Konserven!
Konserven sind deshalb haltbar, weil in ihnen abgefüllte Lebensmittel vorerhitzt werden, so dann haltbar wurden. Und auch ohne weiteres Erhitzen genießbar/essbar sind.
Sollte also die zur Zubereitung von Lebensmitteln nötige Energiequelle wegfallen, können diese Nahrungsmittel sofort auch kalt verzehrt werden. Und das ohne Verdauungsprobleme hervorzurufen.
Dass eben diese Konserven zum Teil um bis zu 150% (Erbsensuppe) teurer geworden sind, ist gerade für Rentner und Geringverdiener schlimm. Nein, es ist eigentlich fatal!
Viele können sich so nicht genügend Vorräte aufbauen, da Mietsteigerungen, Energiekosten und andere preisgetriebene „Annehmlichkeiten“ die Kasse leergefegt haben. Dauerhaft.
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Ob das reichen wird? – NEIN, wird es nicht! Man sollte sich auf min. 14 Tage einstellen.
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Die nun sichtbar ausufernde Inflation, die aber noch schlimmer werden wird, da sie durch die steigenden Energiekosten (Warenherstellung, Transport,…) querschnittlich weiter angeheizt werden, wird daher auch die Grundnahrungsmittel weiter verteuern.
Nur zum Verständnis: die Inflation betrifft in allererster Linie NICHT den Porsche, den Urlaub oder die Gucci-Tasche, die plötzlich 70% mehr kosten, sondern vor allem all das, was jeder täglich zum Leben braucht.
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„Das berühmte Franck Ribery Gedächtnissteak mit Goldauflage“
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Wenn am Ende dann von 5% Inflation die Rede ist, dann betrifft diese Aussage durchschnittlich den gesamten Warenkorb, der zur Berechnung der Inflation herangezogen wurde. Und diese Berechnungsgrundlage wurde in den letzten 30 Jahren mehrfach geändert, angepasst und sogar schöngerechnet.
Wenn die Medien nun Vergleiche zur Inflation von vor 30 Jahren ziehen, ist das schlicht falsch. Noch nicht einmal mehr im Ansatz vergleichbar. Mit der Methodik von vor 30 Jahren dürfte die Inflation jetzt schon zweistellig sein!
Ergo müssen wir uns um die Senioren und Geringverdiener kümmern. Ältere Nachbarn vielleicht auch mal unterstützen. So aus der Nächstenliebe heraus. Eine Dose mehr im Schrank, könnte den Unterschied zwischen Glück und Hungern sein.
Letzteres kommt häufiger in unserem Land vor, als man denkt. Man muss nur die TAFELN besuchen. Und letztere haben in der Corona-Krise oft die Arbeit eingestellt oder stark reduziert! Das verschärft dann die Not.
Es bleibt also unsere Bitte, nun verstärkt auf die Nächsten zu achten und ggf. zu helfen! Das ist proaktiv zu sehen. Denn hungernde Nachbarn kommen nicht und betteln um Hilfe. Sie hungern einfach…
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Auch:
Die Tafeln in Köln-Porz: Wahrheiten, wo der deutsche Staat gern wegsieht – (nordhessen-journal.de)
Ukrainekrieg: Ein paar Dinge zum Nachdenken… – (nordhessen-journal.de)
CDU: Wann kommt die notwendige Abrechnung mit Merkel? – (nordhessen-journal.de)
Kasachstan: Energiekrise durch Kryptowährungen? – (nordhessen-journal.de)
Warum das Stromausfall-Risiko bis 2035 stetig steigt – (nordhessen-journal.de)
Moldawien: Wer seine Gas-Rechnung nicht zahlt… – (nordhessen-journal.de)
Appell an die Politik: Die Fesseln für den Windkraft-Ausbau müssen fallen – (nordhessen-journal.de)
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Kleine Denksportaufgabe für Experten:
NETZFUND
Wenn bei den Sanktionen vergessen wurde, das Hirn einzuschalten:
Überall auf der Welt besitzen die Fluggesellschaften keine eigenen Flugzeuge, sondern leasen sie.
Die EU hat Sanktionen gegen Russland verhängt und die europäischen Leasinggesellschaften verpflichtet, alle geleasten Flugzeuge aus Russland bis zum 28. März zurückzunehmen. Das sind insgesamt 520 Flugzeuge.

Da tanzt der Bär…
Dazu Phil Seymour, der Vorsitzende der Association of European Leasing Companies:
„1. Rückgabe von 520 Flugzeugen! Und wie macht man das? Die Russen sagten, wenn Sie sich weigern, sie uns zu leasen, holen Sie sie selbst zurück! Wie können wir 520 Besatzungen nach Russland bringen, wenn der Luftraum in Russland, Weißrussland und der Ukraine gesperrt ist? Wir können nicht einfliegen!
2. Sobald die Übergabe auf russischen Flughäfen stattgefunden hat, werden die Flugzeuge nicht mehr russisch sein. Aber ein nicht-russisches Flugzeug darf nicht im russischen Luftraum fliegen – er ist gesperrt! Wir werden nicht ausfliegen können!
3. Die Leasinggesellschaften sind in diesem Fall die Initiatoren der Beendigung dieser Leasingverhältnisse. Bei der ursprünglichen Berechnung der Kosten für die Geldbußen in einem solchen Fall sind wir alle auf einmal bankrott. Es ist einfacher, in Konkurs zu gehen, als die Bretter zurückzuerobern. Es ist billiger.
4. Der Februar ist vorbei, und Russland muss die Leasingraten für den Monat zahlen. Russland ist zahlungswillig, kann aber nicht zahlen, weil es vom SWIFT-Verfahren ausgeschlossen ist. Wir selbst müssen Bußgelder wegen der Kündigungen zahlen, haben aber angesichts der fehlenden Zahlungseingänge aus Russland kein Geld dafür!
5. Selbst wenn wir diese Flugzeuge zurücknehmen – was machen wir mit ihnen? Wir brauchen sie nicht, niemand will sie und es ist unmöglich, sie zu verkaufen!
6. Die Boeings amerikanischer Leasinggesellschaften sind nicht betroffen. Wenn Europa den Russen die Flugzeuge wegnimmt, werden die USA Russland mit ihren Boeing-Flugzeugen beliefern und zur weltweiten Nr. 1 unter den Flugzeugbauern werden, was sowohl die europäische Leasinggesellschaft als auch Airbus in den Ruin treiben wird.“
weiterhin:
7. Da die Flugzeuge nun nicht zurückgeführt werden können fallen wohl Park-/Abstellkosten an. Diese können aber nicht beglichen werden, da SWIFT-Transaktionen nicht möglich sind. Das gilt auch für zusätzliche Services wie Bewachung und Instandhaltung. Zudem gibt es dafür keinerlei Verträge.“
8. Sollten diese 520 Flugzeuge daher Schaden nehmen, wären dafür die Leasinggesellschaft weil Eigentümer verantwortlich. Sie müssen den Gesellschaftern gegenüber rechtfertigen wie sie für Aufbewahrung und Bewachung gesorgt haben. Im schlimmsten Fall könnten 520 Flugzeuge… unbrauchbar werden. Sie müssten als Schrott abgeschrieben werden, dessen Beseitigung auch noch zu bezahlen wäre.
9. Das hat natürlich Auswirkungen auf alle anderen Leasingverträge, da die Leasinggesellschaft Pleite wäre. Eigentlich schon schwebend IST!
10. Korrekter Weise müssten die so betroffenen Leasinggesellschaften jetzt vorsorglich Insolvenz anmelden.
11. Die Haftungsfrage sowie die mögliche Versicherungsfrage sollte Rechtsgeschichte schreiben.
12. Da Frankreich und Deutschland das Vermögen und Eigentum (z.B. Yacht) beschlagnahmt haben, könnte das auch – aus russischer Sicht – auf die 520 Flugzeuge zutreffen.
13. Wie schon erwähnt: das betrifft zum Glück nur europäische Flugzeughersteller und NICHT Boeing!
FAZIT:
Schade, schade, schade…

Gut gemacht , wir haben das! (Meister Yoda)
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Der größte Raubzug der Geschichte?
Uns haben fast schon hämische Statements erreicht, wonach Russland den Angriffsbeginn und damit zu erwartende Sanktionen bewusst genutzt hat, um westliche Einflussnahme auf die Wirtschaft zu minimieren als auch russische Industriebetriebe aus dem Ausland zurückzukaufen. Und das zu Spottpreisen und auf Kosten der westlichen Anleger.

Quelle: Haozhuang – Illustrationen: Eingefangen eher als gedacht!
Ähnliches hatte Bin Laden im Zuge von 9/11 schon getan und so hunderte von Millionen an den Börsen ergaunert, eben weil er wusste, dass etwas passiert. So verdiente er an den dramatisch fallenden Börsen wie auch am Einbruch von Aktien von Fluggesellschaften nach dem Einschlag der Flugzeuge in das WTC. Und das auch mit Optionsscheinen, um den Hebel und damit den Gewinn zu verbessen.
So könnte auch Russland quasi wie beim Insiderhandel, aber auf volkswirtschaftlicher Ebene(!), den Westen mit seinen Sanktionen bewusst genutzt haben, um Kasse zu machen. Aber in Volumina, wo Bin Laden als Amateur anzusehen ist.
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Zur Sache:
Aussage eines russischen Bankers:
„Die ‚Finanzhaie‘ in Europa hatten das Nachsehen. Sie wurden innerhalb weniger Minuten für einen Hungerlohn aufgekauft und ohne Öl- und Gaseinnahmen zurückgelassen. Eine solch brillante Operation ist in der Geschichte des Aktienmarktes beispiellos.
Russland wandte eine interessante Wirtschaftstaktik an, ‚wickelte alle um den Finger‘ und machte in ein paar Tagen mehr als 20 Milliarden Dollar. Außerdem erhielt Russland etwa 30 % der Aktien ihrer eigenen Monopole zurück. Putin hat sowohl die EU als auch Amerika zum Narren gehalten, und wie schön! Vor den Augen der ganzen Welt spielte sich alles wie ein Uhrwerk ab.
Die Energieunternehmen befanden sich früher teilweise im Besitz ausländischer Investoren, Amerikaner und Europäer – was bedeutet, dass fast die Hälfte der Einnahmen aus der Öl- und Gasindustrie NICHT in die russische Staatskasse, sondern auf die Konten der ‚Finanzhaie‘ in Europa flossen. Aufgrund der Militäroperation in der Ukraine begann der Rubel zu fallen, aber die Zentralbank unternahm nichts, um den Rubel zu stützen. Es gab sogar Gerüchte, dass Russland einfach nicht über die Währungsreserven verfügte, um den Rubel zu stützen.
Diese Gerüchte und Putins Erklärungen, dass er bereit sei und die russischsprachige Bevölkerung der Ukraine schützen werde, führten zu einem starken Preisverfall bei den Aktien russischer Energieunternehmen, und die ‚Finanzhaie‘ begannen, die Aktien zum Verkauf anzubieten, und bevor sie vollständig abgewertet waren, erhielt die Führung des Landes den Befehl, allen Europäern und Amerikanern gleichzeitig Aktien abzukaufen.
Als diese ‚Finanzhaie‘ merkten, dass sie betrogen worden waren, war es bereits zu spät: Die Aktien waren in den Händen Russlands. Russland hatte in diesen Tagen nicht nur mehr als 20 Milliarden Dollar verdient, sondern auch die Anteile seiner Unternehmen an Russland zurückgegeben. Jetzt gehen die Einnahmen aus Öl und Gas nicht mehr ins Ausland, sondern bleiben in Russland, der Rubel steigt von selbst, und es besteht keine Notwendigkeit, Russlands Währungsreserven zur Stützung des Rubels auszugeben.“
Wenn das stimmt, und es gibt KEINEN Anlass daran nicht zu glauben, denn Putin nicht vorausschauende Weitsicht zu unterstellen wäre wirklich fatal anzunehmen, dann sind auch andere Bereiche des weltweiten Börsenhandels betroffen! Ein Indiz sind die Bewegungen von Vermögenswerten (z.B. Yachten gewisser Oligarchen) im Vorfeld des Einmarsches.
Russland wäre dumm, wenn es die schon exante und propagierten Sanktionsdrohungen nicht genutzt hätte, um daraus Gewinn zu schlagen und die Planung anzupassen.
Russland war der agierende Part und hatte das Handlungsmomentum. Die Initiative, wie es militärisch heißt. Es bestimmte den Zeitpunkt und den Umfang des Angriffs.
Er wurde auf einen Donnerstag gelegt, womit den Börsen weltweit nur ein Handelstag bis zum Wochenende blieb, um zu reagieren.
Erst am Montag kam es dann zu massiven anhaltenden Kurseinbrüchen quer durch alle Branchen und Indizes.
Hier konnte seit Monaten Russland Optionen (quasi Wetten) auf fallende Indizes, Aktien oder Obligationen eingehen. Sogar auf fallende Rubelkurse wetten.
Nur waren das keine Wetten. Es war eine vorhersehbare Folge dessen, was der Westen als Sanktionen vorhatte.
1.) Terminmärkte
Die Sanktionen gegen russische Rohstofflieferungen, die mit Masse nur Europa betreffen und nicht die USA, haben schon nach einer Woche explosionsartige Steigerungen sichtbar werden lassen.
Allein der Kauf von Flüssiggas durch Habeck, eigentliche eine geringe Menge, hat den Markt eben auch durch den Wegfall russischen Gases explodieren lassen.
Dabei liefert Russland aber weiter, was gerade die USA beflügelt hier den Mund zu halten. Die Durchleitung von Gas – auch durch die ukrainische Pipeline – ist NICHT unterbrochen. Zumindest solange Russland bezahlt wird. Und hier ist es auf SWIFT nicht angewiesen. Es gibt A alternative Transfersysteme und B waren davon nur 5 russische Banken betroffen.
2.) Zahlungssysteme
Während der Westen so tat als wenn SWIFT alles wäre und den ultimativen Hammer darstellt ist es leider so, dass es noch zwei alternative Systeme gibt, eines aus Russland selbst und eines aus China, die zusammen schon ein Drittel aller Geldtransfers weltweit ausmachen.
Solange also auch westliche Banken auf diese zwei Systeme zurückgreifen können, kann Russland uns Gas und Öl liefern und bezahlt werden. Und das dann zu steigenden Preisen
Auch hierauf kann Russland nun wetten (Optionen eingehen). Die Gewinne werden dann auf alternativen Wege überwiesen…
Weiterhin sind, wie o.g., nur 5 russische Großbanken von der SWIFT-Sperre betroffen, was allein schon alles sagt, wie ernst das für Russland ist.
3.) Optionsscheine auf „dies und das“
Optionsscheine sind Wetten auf die Zukunft. Man kann auf steigende oder fallende Preise/Kurse wetten. Egal ob bei Rohstoffen, Aktien, Staatsanleihen, Gold oder sonstwas. Es gibt für nahezu jede Idee Optionsscheine.
Wer sie herausgibt, und so den Buchmacher spielt, kalkuliert sehr genau, wohin die Reise der Wette in Zukunft geht und gibt diese Scheine zu einem „fairen“ Kurs heraus, der auf Basis des aktuellen Wissen bei Auflage generiert wurde. Daher sind langlaufende Optionen auch mitunter recht riskant. Wer weiß, was in zehn Jahren ist.
Je weiter sich der Optionsschein dem Verfallstag (Wettende) nähert, desto offensichtlicher wird die abschließende finanzielle Wirkung.
Russland musste also nur die Optionsscheine im Auge behalten, die ein nahes Verfallsdatum haben. Ähnlich Bin Laden am 9/11.
So wurden Optionsscheine sehr attraktiv, die den Krieg mit der Ukraine nicht mit einkalkuliert hatten, oder von möglichen westlichen Sanktionen betroffen/beflügelt waren.
Der Kriegszeitpunkt war durch Russland zu steuern und die (Abfolge der) Sanktionen dann… berechenbar. Sogar zum Teil steuerbar. Ergo war die Wette nun getürkt. Die Option kam nur noch einem gelegen…
Dazu muss der Laie wissen, dass Optionen einen Hebel haben. Sie beziehen sich nicht auf einen Anteil, sondern auf hunderte oder tausende von Anteilen von was auch immer. Auf Tonnen von Gold, Getreide, Orangensaft, Tausenden Aktien von Industrieunternehmen oder auf Millionen von Kubikmeter Gas. Oder auch auf fallende Rubel-Devisen…
4.) Währungsfrage / Devisen
Wie im o.g. Statement erwähnt war auch hier die Reaktion leicht abzuschätzen. Der Rubelverfall, von einer ungebildeten und blauäugigen Presse hämisch bejubelt, hat nun auch eine zweite Seite, die unsere Politik- und Medienstudenten in den Redaktionen nicht bedacht haben:
Spekulationsgewinne aus fallenden Kursen UND Stützung des Rubels durch Zahlung in Rubel – ohne den Dollar als Transferwährung zu nutzen!
Bisher war es so, dass diese Rohstofflieferungen allesamt in Dollar abgerechnet wurden. Wer also Öl kaufen wollte, musste das in Dollar bezahlen. Dass so eine Vorgehensweise den Kurs des Dollars stützt ist nachvollziehbar.
Nur fällt das nun weg…
Jetzt können Kunden russischer Lieferungen ihre gekauften Rohstoffe in Rubel bezahlen, die man im Westen gerade billig aufkaufen kann… Und jede so getätigte Transaktion stützt den Rubel und wertet ihn auf. Zumindest im Handelsräumen, wo der Rubel nun neben dem Dollar möglich ist und alternative Transfersysteme zu SWIFT möglich sind.
Dass das den Dollar weltweit kaum stützt ist klar. Es wird zu Wertverlusten kommen, das die US-Inflation beflügeln und weitere Fed-Zinsschritte nötig machen sollte.
Wie in diesem Geflecht der Euro wegkommt ist vorhersehbar. Die aktuellen Wetten gegen den Euro beweisen es.
Die Währungsreserven Russlands betragen ca. 640 Milliarden wovon 17% aus US-Dollar entfallen. Viel Spielgeld…
5.) Investmentbanker vs. Anleger
Gerne wurden Fonds als risikogemanagte Form der Anlage gesehen. Mit Streuung und professionellem Anlagemangement auf Basis aller Informationen und aktuellen Ereignissen, die dem Fondmanager zugänglich sind.
Es gab sogar Fonds für Fonds, um das Risiko für Anleger noch breiter zu streuen und zu minimieren.
Natürlich sollten sie auch Rendite abwerfen, was den russischen Markt logischerweise mit eingeschlossen hat. Die russischen Großkonzerne waren (und sind) Global Player.
Inwieweit nach dem Einmarsch diese Manager Ruhe bewahrten und o.g. Zusammenhänge durchschaut haben, oder der allgemeinen Panik gefolgt sind und der (möglichen!) russischen Strategie ins Netz liefen, könnte nicht zuletzt auch Haftungsfragen aufwerfen.
Tatsache ist, dass russische Werte zu Schrottpreisen verhökert wurden. Sogar die russischen Staatsanleihen zu Ramsch erklärt wurden, wie die marktbeherrschenden US- Ratingagenturen es gerade – nach einer Woche Vorlauf – getan haben. Auch in Abstimmung mit deutschen und europäischen Banken?
Ein wenig Grundlagenrecherche am Markt in der Panik hätte hier schlimme Dinge abwenden können, die nun mitunter garantiert die Gerichte beschäftigen werden. Die DIESEL- und CumEx-Skandale haben hier nette Möglichkeiten gegen unfähige oder kriminell agierende Managements gefördert.
6.) Beschlagnahme von russischen Werten im Westen
…ist wohl ein zweischneidiges Schwert, wenn wir allein an die 520 Flugzeuge denken, die europäische Leasinggesellschaften nach Russland verleast haben und nun nicht zurückholen können (HIER). Allein hier stehen Milliardenwerte im Raum. Auch für westliche Anleger, denn die schwebende Insolvenz der Leasinggeber ist für westliche Luftfahrtgesellschaften und auch für Airbus (dem allein betroffenem Flugzeugbauer!) nicht uninteressant.
Auch hier konnte Russland mit ein wenig Weitsicht sehr genau abschätzen, wie die US-geführte – oder eher getriebene – westliche Restwelt agieren wird. Wetten gegen eigene und betroffene Unternehmen an den Börsen waren wohl gewinnbringend angebracht.
7.) Verbündete und Partner
Es dürfte kaum zu erwarten sein, dass Russland über solche gravierende Maßnahmen China nicht informiert hat, da China weltweit der größte Investor in Auslandsunternehmungen ist. Auch ist China der größte Gläubiger weltweit. Von Staaten (hier besonders die USA!) und auch Großunternehmen mit eigenen Anleihen.
Man darf hier durchaus erwarten, dass China in den Plan mit eingebunden wurde sich auf Kosten des Westens finanziell abzusichern/zu bereichern. Vielleicht sogar via chinesischen Geisterunternehmen, die für die o.g. Transaktionen gebraucht und im Vorfeld gegründet wurden.
Vermutlich wird China sogar die Chance begriffen haben Taiwan hier mit einzubeziehen, um es bei dann irgendwann mit Sicherheit stattfindenden Recherchen/Ermittlungen im Westen zu diskreditieren.
Da China langfristig denkt und auch so investiert sollten kurzzeitige Schwankungen an den Märkten, auch noch so massive, China erst einmal nicht beunruhigen. Zumindest so lange nicht, wie die eigene Immobilienkrise handhabbar bleibt.
8.) Das schützende Siegel der westlichen Verschwiegenheit
Nach der US-Blamage bei Bin Laden und 9/11, wo die Gewinne aus dem Deal diese Terrororganisation über Jahre finanziert haben, darf unbedingt darauf Russland hoffen, dass man im Westen diese Zusammenhänge NICHT so schnell publiziert.
Millionen von Kleinanlegern – gerade in Fonds – haben nun womöglich hunderte von Milliarden Euro weltweit verloren. US-Rentner, die zu großen Teilen ihre Pension in Wertpapieren angelegt haben, sollten nun erhebliche Schäden haben.
Staatsfonds für Renten wie der von Norwegen, Saudi Arabien, Kuweit und Dubai sind auch von dem möglichen Jahrtausendcoupe betroffen.
Fazit:
Das Szenario ist beängstigend. Es wäre der größte Raubzug der Menschheitsgeschichte. Selbst wenn er nicht wirklich vollumfänglich geplant, vorbereitet und durchgezogen wurde.
Auch die möglicherweise internationale Beteiligung – hier von russischen Partnern und Verbündeten – macht das Ausmaß des möglichen(!!) Schadens unübersehbar.
Auch und gerade die Beteiligung russischer Partner/Verbündeten, die aber anzunehmen sind, da sich sonst Russland wirklich isoliert hätte, machen Reaktionen des Westens eigentlich unmöglich. Allein schon wegen China!
Russland wäre dumm, wenn es sich nicht so verhalten hätte. Es hatte rein gar nichts mehr vom Westen zu erwarten, wenn es einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt.
Der gerade ablaufende Propagandakrieg zur allein schon medialen Verzerrung von vorangegangenen Ereignissen und des Kriegsbildes an sich beweist das – zumindest für Russen – absolut hinreichend.
Auch hier wird der Bumerang westlicher Sanktionen recht schnell zum Westen zurückkommen und flächendeckende Schäden verursachen, von denen die Energiepreisexplosion und die angaloppierende Inflation nur zwei Faktoren sind, die eine gravierende volkswirtschaftliche Bedeutung haben werden. Die darauf zwangsläufig folgende Währungskrise einmal unbeachtet gelassen.
Russland, China und Indien haben sich seit Jahren auf eine erneute Spaltung der Welt auch währungspolitisch vorbereitet und abgesichert. Kaufen seit Jahren Gold in einem Maßstab auf, der nicht nur ein Absicherungsdenken vermuten lässt. Auch die EZB denkt an eine Kryptowährung mit Goldkern als zukünftige „Option“.
In diesem Zusammenhang ist es nur folgerichtig, wenn Russland seine industrielle Hardware komplett zurückholt und für sich (ab)sichert. Auch im Hinblick auf drohende Beschlagnahme durch einzelne Nationen.
Geschichtlich erinnert das alles fatal an den Untergang der Tempelritter (HIER), der vom französischen König und dem Papst in Rom am 13. Oktober 1307 umgesetzt wurde. Das war ein Freitag und ist seit dem Tag als „schwarzer Freitag“ (HIER) weltweit ein Unglückstag.
Nur scheint es hier umgedreht zu sein.
Anstatt auf das gewünsche Ende durch die Mächtigen zu warten handelte man proaktiv, bereitete sich vor und zockte die ab, die einen selbst ausrauben wollten. So zumindest – aber mit Sicherheit – die russische Sicht der Dinge.
Kleine Anmerkung: der sagenhafte Schatz der Templer, um des es eigentlich ging, wurde nie gefunden. Er verschwand. Genauso wie der Reichtum des Ordens sich von jetzt auf gleich in Luft auflöste.
Weiße Ritter tauchten immer wieder auf den Schlachtfeldern Europas auf und halfen auch dem Bürgerheer der Schweiz zum Sieg und der Unabhängigkeit. Hier wurde das volkstümliche Bild des „weißen guten Ritters“ geprägt, der auch in der Finanzwelt bei freundlichen Übernahmen bemüht wird.
Das Wechselsystem der Templer (bargeldloser Zahlungsverkehr) schuf die Grundlage für das moderne Bankensystem samt Geldtransfers, ohne dass man Bargeld von A nach B karren musste.
–
Russland ist mit Sicherheit nicht mit den Templern zu vergleichen, auch nicht mit dem Untergang der Templer. Wohl aber ist die dümmliche diffamierenden Häme von damals, die ihren Untergang begleitet hat, mit der modernen medialen Herangehensweise zu vergleichen, mit der man Russland bedenkt.
Blöd nur, dass auch heute das Vermögen der „bösen Ketzer“ wieder nicht kassiert werden konnte.
Im Gegenteil:
Es hat den berechtigten Anschein, dass die „irren Ketzer“ die „genialen Heiligen“ abgezockt haben!
Sollte es so sein, haben Geheimdienste, Börsenaufsichten und Regierungen kläglichst versagt. Zum Schaden von Zigmillionen Kleinanlegern, die darauf vertraut haben, dass die, die Russland lautstark bashen sie vor dessen Gegenschlägen schützen würden.
Blöd gelaufen! – SIC!
Auf jeden Fall sind jetzt Ermittlungen und Untersuchungen angesagt, um den berechtigten Verdacht zu erhärten oder zu entkräften – weltweit. Hier in Deutschland ist die Börsenaufsicht und die Bafin zuständig. Bei beiden darf man aber, nach Wirecard und CumEx nicht allzu viel erwarten.
Viel wahrscheinlicher ist es, dass uns die wirklich schlechten Meldungen dann aus dem besser aufgestellten Ausland erreichen werden…
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Mit freundlicher Genehmigung von Mediensoldat übernommen:
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Was wissen wir?
Während die Ukrainer weiterhin schwere Verluste anrichten und Luftangriffen und Artilleriebeschuss standhalten, scheinen russische Streitkräfte Städte im Norden einzukesseln; mit der Priorität des Umgebens von Kiew.
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Der Autor H. Joseph Fleming ist ein profunder Kenner Russlands, seines Militärs sowie der russischen Verteidigungspolitik und bietet gern Perspektiven an, die so im Westen nicht gern veröffentlicht werden.
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Ich, der jahrelang in Moskau gelebt und in Kiew gearbeitet hat, der immer noch über echte, freundschaftliche Kontakte in viele postsowjetische Staaten verfügt, fühle mich in der aktuellen Situation aufgerufen, etwas zur „Nationalen Frage Russlands“ zu schreiben.
Beginnen wir mit der Rede Putins und seinem Artikel, wo er sich aktuell „zur ukrainischen Frage“ geäussert hat. Der russische Präsident sagte, dass „die Ukraine von Lenin geschaffen wurde“. Die Wahrheit ist, dass Lenin und die Oktoberrevolution eine grosse Rolle bei der Befreiung der vom zaristischen Russland unterdrückten Nationen spielte. Lenin nannte das Zarenreich „Gefängnis der Völker“. Dies sollte nun durch einen neuen, einen sozialistischen Staat geändert werden. Aber wie ging es weiter und welche Nationalitätenprobleme hat Russland ‒ exakter die Russische Föderation ‒ heute?
Russland hat sich historisch als multinationaler Staat entwickelt, und deshalb hat die nationale Frage immer scharfe Streitigkeiten in ihm verursacht. Dies unterscheidet Russland von Nationalstaaten, die aus einem Volk mit einer dominanten Nationalität bestehen.
Was waren die Grundbedingungen, die bei Bildung des sowjetischen Vielvölkerstaates angenommen wurden? Die marxistisch-leninistische Theorie ging davon aus, dass die nationalen Unterschiede nur noch in der Kultur der Nationalitäten sichtbar sein würden. Nationale oder ethnische Merkmale wurden bewusst zurückgestellt, denn es sollte eine neue, sowjetische Identität ‒ der Sowjetbürger ‒ geschaffen werden.
Die Sowjetunion ist ein von Russen geschaffener Staat, aber eine Definition des „Russischseins“ umfasst keinen einzelnen Ethnos, sondern eine Vielzahl ethnischer Gruppen. Mit der Gründung der Sowjetunion sahen sich die Bolschewiki, die durch die Oktoberrevolution an die Macht gekommen waren, mit tausenden neuen Herausforderungen und echten Problemen konfrontiert. Obwohl Lenin sich mit der nationalen Frage zeitnah beschäftigte[1] blieb es lange Zeit bei theoretischen Betrachtungen der Nationalitätenfrage in der Sowjetunion. Mit der „Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“ war ein Schmelztiegel entstanden, in dem viele verschiedene nationale Ethnien ihre Heimat finden sollten. Aber die Verwandlung der Bevölkerung der Sowjetunion in eine Nation wurde nie als eine notwendige Politik angesehen. Der ganze Schwerpunkt sowjetischer Nationalitätenpolitik lag auf der Entwicklung von einer Loyalität eng zusammenlebender Völker gegenüber der bestehenden russischen Staatlichkeit, in welcher Form auch immer sie sich darstellte ‒ als Union, als Unionsrepublik, Autonomen Gebieten bis zu Autonomen Städten. Insgesamt gab es in der UdSSR 85 solcher Gebietskörperschaften.
Laut Lenin sollte der Sowjetföderalismus so angelegt sein, dass die einzelnen Nationen sich innerhalb der Sowjetunion frei entfalten können. Alle drei Verfassungen der Sowjetunion aus den Jahren 1924, 1936 und 1977 gaben deshalb den Unionsrepubliken formell das Recht, die Union zu verlassen. Diese Paragrafen waren jedoch lediglich deklaratorischer Natur, da Unabhängigkeitsbestrebungen jedweder Art unter Strafe gestellt waren. Die Selbständigkeit der den Unionsrepubliken untergeordneten Gebietskörperschaften beschränkte sich deshalb nur auf den kulturellen Bereich. Überhaupt konnte von einem wahren Föderalismus keine Rede sein. Die administrativen Strukturen waren der Zentralgewalt im Kreml nicht bei-, sondern untergeordnet. Dominiert wurde das System zudem von der zentralistisch organisierten KPdSU sowie von Vorgaben der zentralen Planwirtschaft.
Auch vertrat die offizielle sowjetische Politik die unhaltbare Ansicht einer eindeutigen Abgrenzbarkeit von ethno-kulturellen Räumen. Das stand im Gegensatz zu der Gesetzmässigkeit, dass die Anerkennung einer Volksgruppe als Nation das Vorhandensein eines eigenen Territoriums voraussetzt. Aber bereits bei Gründung der Sowjetunion war es praktisch unmöglich, die einander widersprüchlichen Territorialforderungen einzelner Nationalitäten miteinander in Einklang zu bringen. Daraus ergab sich objektiv die Notwendigkeit, die Interessen einzelner Nationalitätengruppen zu beschränken bzw. ganz zu ignorieren. Dieser Territorialbezug erlaubte den direkten Eingriff in die Beschaffenheit einer Nation, was unter Stalin in den Deportationen von Tschetschenen, Kalmücken, Krim-Tataren und Deutschen nach Zentralasien und Sibirien einen traurigen Höhepunkt fand. Diese autoritäre Politik barg in sich jedoch zugleich den Keim für spätere Nationalitätenkonflikte.
Heute kann man nachweisen, dass ein bereits mit Gründung der Sowjetunion bestehender Nationalismus nie abgebaut wurde. Er wirkte als Brandbeschleuniger in dem Moment, wo der Prozess des Systemniedergangs begann und sichtbar wurde. Denn für die nationalen Machteliten stellte der Nationalismus ein Instrument zur Besitzstandswahrung dar. Gleichzeitig versprach er der Bevölkerung eine Alternative zum bisher herrschenden Sowjetsystem. Deshalb kann mit Recht argumentiert werden, dass die Existenz von Nationen den Niedergang der Sowjetunion beschleunigt hat. Die vorhandenen Nationalitäten boten eine Perspektive für einen politischen Neubeginn in den entsprechenden Regionen.
Die beiden Voraussetzungen für das Funktionieren des Sowjetföderalismus, die Demobilisierung der indigenen Gesellschaft und die Garantie hierarchischer Disziplin, fielen seit 1985 durch die von Gorbatschow verkündete Politik von Glasnost und Perestroika endgültig weg. Plötzlich wurden die noch nicht gelösten Nationalitätenkonflikte deutlich sichtbar. Gorbatschows Politik verstärkte die Eigenständigkeit der nationalen Eliten, die nun offen nationalistische Themen für ihre politischen Ziele benutzen konnten. Das Prinzip „Öffentlichkeit“ bedingte, dass zentrale Entscheidungsprozesse durch die Artikulation einer Vielzahl divergierender Interessen ‒ unter anderem in ethnischem Gewande ‒ äusserst kompliziert und konfliktreich wurden. Eine Endlösung blieb auch unter Gorbatschow aus. Diese Ineffizienz des Machtzentrums in Moskau bestärkte die regionalen Eliten darin, die geltende Ordnung immer offener in Frage zu stellen. Angesichts der allgemeinen Krise und unter den Bedingungen neuer politischer Handlungsmöglichkeiten, war es ihnen möglich, durch die Verkündung politischer Alternativen den Zuspruch ihrer Bevölkerung zu gewinnen.
Offensichtlich wurden durch Gorbatschow jedoch die Eigendynamiken nationalistischer Identifikationsprozesse und ihre Instrumentalisierung durch die nationalen Eliten nicht erkannt und somit ignoriert. Die nationalen Eliten verknüpften die Forderungen nach Erweiterung wirtschafts- und haushaltspolitischer Souveränität damit, in ihren Sowjetrepubliken oder Autonomen Gebieten den völligen Bruch mit der bestehenden sowjetischen staatlichen Ordnung zu verbinden. Das wurde als erstes besonders deutlich in den baltischen Republiken.
Die Nationalitätenpolitik unter Gorbatschow trat eine Flucht nach vorn an, indem der Widerstand der Regionen durch weitgehende Zugeständnisse besänftigt werden sollte. Als aber die politische Elite der Sowjetunion unter Gorbatschow den Republiken, die meist identisch mit den Nationalitäten waren, am Rande des Sowjetstaates mehr Freiheiten einräumte, brachen überall, häufig unerwartet unbewältigte Nationalitätenkonflikte auf. Es kam zu einem rasanten Anstieg der Zahl ethno-territorialer Konflikte, der sich auch nach der Gründung der GUS fortsetzte. Im März 1991 wurden 76 solcher Konflikte gezählt. Ende desselben Jahres waren es schon 156 Streitigkeiten, die sowohl Territorialansprüche als auch Autonomie- und Sezessionsbestrebungen einschlossen. Im März 1992 wurden auf dem Gebiet der GUS 180 Nationalitätenkonflikte registriert.
Bereits am 9. April 1989 wurde in Tbilissi eine georgische Demonstration gegen den abchasischen Separatismus gewaltsam aufgelöst, zwanzig Personen verloren dabei ihr Leben. In den baltischen Staaten galt die Sowjetherrschaft seit 1944 als russische Besatzung. Im Frühjahr 1990 verstärkten Estland, Lettland und Litauen ihre Unabhängigkeitsbestrebungen und unterminierten damit die Autorität der Sowjetunion wohlwissend, dass in ihren Ländern die Zahl der gebürtigen Russen sehr hoch war. Der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um Nagorni Karabach eskalierte, auf beiden Seiten kam es zu Pogromen. Die Ukraine führte am 1. Dezember 1991 ein Referendum über die Unabhängigkeitserklärung durch. Es wurde mit 92 % angenommen, der Donbass stimmte mit 83 % zu, selbst auf der Krim wurden noch 54 % Ja-Stimmen erreicht.
1989 wurde auf einer Tagung des Zentralkomitees der KPdSU postuliert, dass es „ohne eine starke Union auch keine starken Republiken“ geben kann. Die meisten Teilrepubliken hegten aber nach dem Augustputsch 1991 keinen Wunsch mehr, in einer zentralistisch geführten Sowjetunion zu verbleiben. Somit war das Ende der „Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“ besiegelt. Es bleibt also festzuhalten, dass die Sowjetunion nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen scheiterte. Dazu beigetragen hat auch eine krisenanfällige, komplexe und ungelöste Nationalitätenfrage, die allerdings in vielen postsowjetischen Staaten bis heute überlebt hat, was an vielen Beispielen nachzuweisen ist.
Denn der Versuch der Herausbildung eines Super-Ethnos ‒ der Sowjetbürger ‒ durch Assimilation hat automatisch einen Gegenprozess des Widerstands gegen diese Assimilation hervorgerufen. Verbunden damit war die Herausbildung eines defensiven Nationalismus, der ethnische Gruppen vor Erosion schützen sollte. Das ist an vielen Beispielen in verschiedenen postsowjetischen Staaten nachweisbar. Auch in der Ukraine, wo echte revanchistische und nationalistische Tendenzen immer unterschwellig existierten, aber nun an die Oberfläche durchbrechen. Man sollte bei einer Beurteilung dieser Entwicklung eines nicht vergessen, nämlich dass der alte Nationalitätenkonflikt zwischen Ukrainern und Russen neue Strukturen echter nationalistischer Strömungen bis hin zu Neo-Nazi-Organisationen hervorgebracht haben. Auch oder gerade in dem nun geführten „Verteidigungskrieg der Ukrainer gegen die alten ‚Unterdrücker‘ ‒ die Russen“ wird dies deutlich.
Wie konnte es in der Ukraine dazu kommen und wieso bildete sich mit den Separatisten in der Donetsker und Lugansker Volksrepubliken ein neuer, diesmal ukrainischer Nationalitätenkonflikt heraus?
Mit dem Ende der Sowjetunion und der Erlangung der ukrainischen Souveränität tauschten in der Ukraine die Titularnation ‒ die Russen ‒ ihren Status mit den einer Minderheitennation. Und das nicht in einem längeren Prozess, sondern von einem Tag zum anderen. Das Problem aller multiethnischen Staaten besteht immer darin, dass sie nach einer einigenden Idee für ihre Völker suchen müssen und dabei den Nationalismus der Titularnation ‒ nun schon die Ukrainer ‒ als auch die Nationalismen subethnischer Gruppen ‒ hier die Russen ‒ bekämpfen. Das Besondere dabei in der Ukraine ist, dass der Kampf gegen den Nationalismus der russischen Minderheit zum Separatismus in den Lugansker und Donetsker Volksrepubliken geführt hat. Diese Unterdrückung der Russen soll jedoch nicht wie eine nationale Unterdrückung durch eine grosse ukrainische Nation aussehen. Jede Macht findet sich hier unweigerlich zwischen dem Hammer der Nationalisten der Titularnation und dem Amboss der Nationalisten der nationalen Minderheiten wieder. Es ist unmöglich, als Staat beiden gleichzeitig zu gefallen. Und genau das erleben wir aktuell in der Ukraine im Konflikt zwischen Kiew und den Separatisten von Lugansk und Donetsk in dem sich nun noch Russland eingemischt hat.
Die Sensibilität für die nationale Komponente in der Politik und den Eliten der Ukraine wird in Zeiten der Krise der Staatsidee schmerzhaft sichtbar. In diesem Moment kommen die Geister des nationalen Separatismus und der Konfrontation, die vorerst schliefen, aus ihren Höhlen. Unnötig zu betonen, dass diese Prozesse von geopolitischen Feinden und Gegnern immer genau überwacht, wenn möglich angeheizt und letztendlich für ihre Zwecke genutzt werden.
[1] siehe Lenin „Brief an die Arbeiter und Bauern der Ukraine zum Sieg über Denikin“ und „Über das Selbstbestimmungsrecht der Völker“ ‒ Dokumente, die Lenin bereits während seiner Verbannung 1914 geschrieben hat.
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Auch von Herrn Fleming:
Gastbeitrag: Der deutsche Bundeskanzler zwischen den Fronten – (nordhessen-journal.de)
Gastautor: Russlands militärische Macht – (nordhessen-journal.de)
Gastautor: Die „ukrainische Frage“ und der Krieg – (nordhessen-journal.de)
Ukraine im Krieg: Lage am 25.02.2022 – (nordhessen-journal.de)
und:
Ukrainian Agony – Der verschwiegene Krieg – (nordhessen-journal.de)
Webcams aus Kiew – (nordhessen-journal.de)
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Der Autor H. Joseph Fleming ist ein profunder Kenner Russlands, seines Militärs sowie der russischen Verteidigungspolitik und bietet gern Perspektiven an, die so im Westen nicht gern veröffentlicht werden.
Lagefortschreibung vom 25.02.22
Ukraine im Krieg: Lage am 25.02.2022 – (nordhessen-journal.de)
Informationen zur aktuellen militärischen Lage:
- Das russische Militär drang im Rahmen einer Spezialoperation in die Stadt Melitopol in der Region Saporoschje ein. Russische Marinelandungstruppe landeten am Abend des 25. Februar in der Nähe des ukrainischen Dorfes Asowskoje, marschierten auf Melitopol und stiessen auf keinen Widerstand in die Stadt. Das russische Verteidigungsministerium informierte, dass es die volle Kontrolle über Melitopol errungen hat.
- Bis zum Morgen des 26. Februar zerstörte die russische Armee 821 Objekte der militärischen Infrastruktur der Ukraine. Darunter befinden sich 14 Militärflugplätze, 19 Kontrollpunkte und Kommunikationszentren, 24 Flugabwehrraketensysteme S-300 sowie 48 Radarstationen. Das russische Militär schoss 7 Kampfflugzeuge, 7 Hubschrauber, 9 unbemannte Luftfahrzeuge ab und zerstörte 87 Panzer und andere gepanzerte Kampffahrzeuge, 28 Mehrfachraketensysteme, 118 Einheiten spezieller Militärfahrzeuge.
- Einheiten der Volksrepublik Lugansk sind in Richtung Severodonetsk schnell in einer Tiefe von 12 Kilometern vorgedrungen. Die Gruppierung der Truppen der Volksrepublik Donezk in Richtung Volnovakha ist 11 Kilometer tief in die Verteidigung nationalistischer Bataillone vorgedrungen. Einheiten der offiziellen Streitkräfte der Ukraine nehmen zum grössten Teil nicht an den Kämpfen teil. Heftiger Widerstand wird nur von Bataillonen ukrainischer Neo-Nazis geleistet.
- Als militärische Herausforderung entwickelt sich für die auf russischer Seite eingesetzten militärischen Einheiten die Tatsache, dass die Bataillone ukrainischer Neo-Nazis begonnen haben, direkt innerhalb grosser Städte US-amerikanische und englische Mehrfachraketensysteme zu positionieren. Deren Liquidation ist schwierig, da dadurch zivile Einrichtung und Zivilisten unmittelbar gefährdet werden.
- Ein Resolutionsentwurf der Vereinigten Staaten und einer Reihe anderer Länder wurde im UN-Sicherheitsrat eingebracht. Er verurteilt „Russlands Aggression gegen die Ukraine“ und fordert den Abzug der russischen Streitkräfte aus der Ukraine sowie die Aufhebung der Anerkennung der Unabhängigkeit der Donbass-Republiken.
11 Länder stimmten für die Resolution, darunter die Vereinigten Staaten und Frankreich. Drei Länder, darunter China und Indien, enthielten sich der Stimme. Russland, das ein Vetorecht hat, hat dagegen gestimmt.
Informationen über die Verhandlungen Kiew-Moskau:
- Die ukrainische Seite bot als Reaktion auf den Vorschlag, in Minsk Gespräche mit Russland zu führen, Warschau als Verhandlungsort an und verlies dann die Verbindung. Allerdings laufen im Hintergrund weitere Abstimmungen dazu.
- Aus „gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen“ in Moskau verlautet, dass Selenskij im Interesse der „Herbeiführung des Friedens“ Moskau solche Verhandlungen angeboten und gleichzeitig erklärt hat, „dass er bereit ist, auch über eine Neutralität der Ukraine“ zu verhandeln.
Danach wurde aber in kürzester Zeit die offiziell erklärte Bereitschaft der Ukraine zurückgezogen. Dahinter stehen die US-amerikanischen Dienste, die Selenskij die Weiterführung der Verhandlungen verboten.
- Interessant in diesem Zusammenhang ist noch folgende Information, die russische investigative Kreise veröffentlichten. Eine Verifikation ist natürlich nicht möglich:
Auf dem Konto von Selenskij wurden kolossale Vermögenswerte entdeckt. Laut Komsomolskaya Pravda, die sich auf den Telegram-Kanal Nezygar bezieht, besitzt der Präsident der Ukraine 1.2 Milliarden Dollar, die sich in der costaricanischen Filiale der Dresdner Bank Lateinamerika befinden.
Während der Untersuchung wurde festgestellt, dass das Geld von den ukrainischen Oligarchen Rinat Achmetow, Victor Pinchuk und Igor Kolomoisky stammt. Jeden Monat überweisen sie 35 Millionen Dollar.
Es ist bekannt, dass Selenskij 34 Millionen Dollar ausgegeben hat, um eine Villa in Miami zu kaufen.
Die Ermittler stellen fest, dass der Leiter von Selenskyjs Stab, Andriy Yermak, ein Konto auf derselben Bank mit einem Guthaben von 56 Millionen Dollar hat, der ehemalige ukrainische Premierminister, Arseniy Yatsenyuk, verfügt über Ersparnisse auf dieser Bank, genauso wie Millionen von Dollar auf den Namen Svitlana Tikhanovskaya ermittelt wurden.
Informationen zu den Sanktionen:
- Die Vereinigten Staaten haben am Freitag Sanktionen gegen den russischen Präsidenten Putin, den russischen Aussenminister Lawrow und andere Mitglieder des russischen Sicherheitsrats verhängt.
- Nach Angaben des US-Finanzministeriums wurden Verteidigungsminister, Shoigu, und der Chef des Generalstabs der russischen Streitkräfte, Gerasimov, ebenfalls vom Aussenministerium auf die schwarze Liste gesetzt. Die Massnahme gegen sie wurde auf der Grundlage des Dekrets von US-Präsident Joe Biden vom 15. April 2021 (sic!) über „bestimmte Arten schädlicher Aktivitäten der Regierung der Russischen Föderation im Ausland“ erlassen.
- Die Aufnahme in die Sanktionsliste bedeutet, Vermögenswerte in den Vereinigten Staaten einzufrieren und amerikanischen Bürgern oder Unternehmen zu verbieten, Geschäfte mit den Sanktionierten zu tätigen, denen auch die Einreise in die USA untersagt ist.
- Das Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlichte die gegen Russland verhängten Sanktionen:
- Gemäß der EU-Verordnung Nr. 2022/328 vom 25. Februar wurde ein Verbot der Lieferung von Gütern mit doppeltem Verwendungszweck (wirtschaftlich und militärisch) verhängt.
- Es ist verboten, staatliche Mittel oder finanzielle Unterstützung für den Handel oder für Investitionen in Russland bereitzustellen. Eine Ausnahme bilden Verpflichtungen, die vor dem 26. Februar 2022 entstanden sind. Das betrifft Projekte im Wert von weniger als 10 Millionen Euro für kleine und mittlere Unternehmen mit Sitz in der EU sowie den Handel mit Lebensmitteln, Gütern für landwirtschaftliche, medizinische und humanitäre Bedürfnisse.
- Verhängt wurde ein Verbot des Verkaufs, der Lieferung, der Weitergabe, der Ausfuhr, der direkten oder indirekten Ausfuhr von Gütern und Technologien, die für die Erdölraffination [übrigens eine Sanktion, die bereits 2014 verhängt wurde und die Russland durch den Bezug derartiger Güter aus China bereits umgangen hat] bestimmt sind, sowie der Finanz- und Vermittlungstätigkeiten bei solchen Lieferungen. Die Einschränkungen gelten erst ab dem 27. Mai für Verträge, die vor dem 26. Februar 2022 abgeschlossen wurden.
- Ein ähnliches Verbot gilt für Waren und Technologien, die in der Luft- und Raumfahrtindustrie verwendet werden.
- Im Finanzbereich ist es verboten, Wertpapiere und andere Geldmarktinstrumente mit einer Laufzeit von mehr als 30 Tagen, die vom 12. September 2014 bis zum 12. April 2022 ausgegeben werden, und für Instrumente, die nach dem 12. April 2022 ausgegeben werden, ohne Verfallsdatum zu kaufen, zu verkaufen, zu investieren oder in dieser Hinsicht zu unterstützen. Das Verbot gilt für juristische Personen mit einem staatlichen Anteil von mehr als 50% sowie für alle Kreditinstitute, die eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Maßnahmen Russlands spielen.
- Es ist verboten, Einlagen von russischen Staatsbürgern oder Einwohnern der Russischen Föderation, juristischen Personen und Organisationen mit Sitz in Russland zu akzeptieren, wenn der Gesamtbetrag der Einlagen 100 Tausend Euro übersteigt [eine altbekannte Sanktion, die z.B. die Schweizer Banken seit 2015 (?) entsprechend anwenden]. Die Einschränkung gilt nicht für EU-Bürger und Personen mit einer Aufenthaltserlaubnis in EU-Ländern.
- Die Sanktionsliste umfasst Verteidigungsunternehmen und -strukturen der Russischen Föderation, darunter Kalaschnikow, Almaz-Antey, SVR, Irkut, Progress Rocket and Space Center, Rostec[1], Sukhoi, Tupolev usw.
- Es wurden Beschränkungen für die Lieferung von Mikroprozessoren und Mikrocontrollern mit einer Frequenz von mehr als 25 MHz, einer Leistung von mehr als 5 Gigaflops und einer Bittiefe von 32 Bit und mehr, Speichermodulen, Netzwerkgeräten, einschliesslich drahtlosen Geräten, Elektromagneten, Geräten und Materialien für die Herstellung von Elektronik, Komponentenbasis, Prozessoren usw. auferlegt.
- Die Lieferung von Telekommunikationsgeräten und Computern ist untersagt. Für Computer wird eine Ausnahme für den persönlichen Gebrauch Die Übertragung von Software für Computersicherheit, Flugsicherung ist begrenzt.
Auffällig an den EU-Sanktionen ist die Vielzahl von terminlichen und quantitativen Ausnahmeregelungen. Das zeigt m.E. aber auch, dass es der EU nach wie vor nicht gelingt, wirklich „harte und nicht begrenzte“ Sanktionen zu verhängen. Ganz in ihrem wertebasierten, „demokratischen“ Denken verhaftet, legt die EU damit auch ihre Schwächen offen, nicht mit autokratisch regierten Staaten „mithalten“ zu können. Das ist gut für Russland.
Die gegen Russland verhängten Sanktionen deuten darauf hin, dass das Sanktionsinstrument der westlichen Staaten ausgeschöpft ist. Eine „Abkopplung russischer Banken vom internationalen SWIFT-System“ könnte zum das internationale Bankensystem ernsthaft „beschädigen“. Ganz abgesehen davon, dass dadurch auch eine Bestellung und Bezahlung von Gas – und Öl, das Russland nach Westeuropa liefert, nicht mehr möglich ist. Laut „gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen“ in Moskau ist dazu zu hören, dass „eine Sanktionierung Russland mittels SWIFT automatisch zu Einstellung jeglicher Gas-Lieferungen nach Westeuropa“ führen würde.
[1] Die Staatskorporation Rostec ist eine russische Staatsholding, wurde im Jahr 2007 zur Entwicklung, Herstellung und zur Ausfuhr von Rüstungs- und ziviler Industrieproduktion gegründet. Rostec produziert dabei in folgenden Wirtschaftszweigen: Autoindustrie, Luftfahrttechnik, Triebwerkbau, Metallurgie, Baugewerbe, Optik, Verbundstoffe, Medizintechnik, Pharmazie, Gerätebau, industrielle Biotechnologie, Radioelektronik, Informationstechnik und Telekommunikation, Werkzeugmaschinenbau, Waffen- und Rüstungsproduktion. Rostec exportiert seine Produktion in über 70 Staaten. Rostec umfasst insgesamt 663 Unternehmen in 60 Subjekten der Russischen Föderation mit mehr als 900.000 Mitarbeitern.
Auch von Herrn Fleming:
Gastbeitrag: Der deutsche Bundeskanzler zwischen den Fronten – (nordhessen-journal.de)
Gastautor: Russlands militärische Macht – (nordhessen-journal.de)
Gastautor: Die „ukrainische Frage“ und der Krieg – (nordhessen-journal.de)
Ukraine im Krieg: Lage am 25.02.2022 – (nordhessen-journal.de)
und
Gefährliches Säbelrasseln um Russland: Was will Putin eigentlich? – (nordhessen-journal.de)
Warum das Stromausfall-Risiko bis 2035 stetig steigt – (nordhessen-journal.de)
Ukraine: Wenn man den Gegner nicht verstehen will und Geschichte ignoriert – (nordhessen-journal.de)
Russland und die Bundeswehr: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte… – (nordhessen-journal.de)
sowie:
Krieg in der Ukraine: Seit 5:45h wird halt NICHT zurückgeschossen… – (nordhessen-journal.de)
General Alfons Mais, der Clown der Bundeswehr (rabenspiegel.com)
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Manchmal passiert es, dass man gewisse Leute etwas genauer charakterisieren muss, damit sie ( und anverwandte Phänotypen) merken, was für… geniale, wertgeschätzte und so ganz besondere Menschen sie sind.
In solchen Fällen ist man beim Schreiben schnell an der Grenze, die das Kollektiv des Presserates als rote Linie ansieht. Zumindest hier im allgemeinen Nachrichtenbereich.
Dafür hat man, welcher Könner auch immer, die SATIRE erfunden und das Presserecht kennt Satiremagazine…
Unser Artikel ist daher dann so zu finden:
General Alfons Mais, der Clown der Bundeswehr (rabenspiegel.com)
Es tut uns echt leid, dass es nur so geht. Aber völlig allgemein gesprochen: Idioten haben es meist nicht so gern öffentlich als Schwachmaten dazustehen… ist halt so. Da muss man Verständnis zeigen. So wie wir gerade… SIC!

Nur gespielte Dummheit ist sexy – der Rest nur traurige Realität!
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„Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin“ ist ein bekanntest dummer Spruch, der dann so weitergeht: „dann kommt der Krieg zu dir!“
Das klingt schon fast zynisch, entspricht aber dem, was klar zu sehen ist. Putin hat den Westen auf dem falschen Bein erwischt.
Das war kein Zufall oder eine irre Idee, sondern das Produkt einer genauen (eher schon brutalen) Analyse des status quo westlicher Verteidigungs- und Sicherheitspolitik und der sichtbaren Schwäche gerade europäischer Strukturen „nach“ Corona.

Panzerartillerie 2S19 M2
1.) Zustand der Streitkräfte
Die westlichen Armeen sind bis auf die der USA materiell unterversorgt und haben große Personallücken. Allein die Bundeswehr, Mitte der 80er die modernste Armee der NATO, ist nur noch ein Schatten ihres einstigen Selbst. Eigentlich nicht einsatzbereit. Noch nicht einmal in kleinen Teilen. Eher gar nicht. Und personell bis zu 10% nicht ausreichend besetzt. Gern auch in Schlüsselfunktionen.
Das ist eine direkte Folge dessen die 2%-Regel bei der Rüstung seit 30 Jahren gern wegdiskutieren zu wollen, um … andere Dinge zu tun. Wieder und wieder und immer wieder. Bejubelt von denen, die europaweit sowieso nichts mit Streitkräften zu tun haben wollten.
Daher wurde auch flächendeckend die Wehrpflicht abgeschafft, was nach zwanzig Jahren dann auch den verfügbaren Verteidigungsumfang deutlich absenkte. Von einstmals 1,2 Millionen auf vielleicht nun klägliche 250.000 Mann in Deutschland (HIER).
Denn ohne Wehrpflicht gibt es auch keine gesunde Basis für Reservetruppen, um den Aufwuchs der aktiven Streitkräfte schnell zu unterstützen.
Letztlich etwas, was im demographischen Wandel sowieso recht schwer ist. Und was die Qualität der Nesthocker- und Gamergeneration angeht ist diese der Personallage nicht gerade zuträglich. Soldat zu sein ist halt kein Homeofficejob. Auch wenn drei aufeinanderfolgende Ministerinnen das so gern sehen wollten. Gern auch gendergerecht.
Der Russe hat all das genau mitgeplottet, hochgerechnet und dann bewertet. Er kam auf die gleichen Antworten wie all die, die von linken Seiten gern für ihre Warnungen „belächelt“ wurden.
Dazu kommt gerade bei der Bundeswehr eine durch die Presse geförderte und politisch gewollte Entfremdung von Gesellschaft und Armee (HIER). Die Bundeswehr wird gesellschaftlich bestenfalls als wirtschaftlicher Standortfaktor wahrgenommen, deren Übungsplätze Biotope zu sein haben.
Umweltverträgliche Schießanlagen waren an sich wichtiger als überhaupt das Schießen zu üben.
Die Kampagne gegen Truppenteile der Bundeswehr wie das KSK (HIER) kamen und kommen der Zersetzung gleich. Ungestraft weil ungefiltert und gern politisch abgenickt. Das hat die Attraktivität nicht gerade gefördert, was dann Konsequenzen auf das hatte, was sich noch freiwillig gemeldet hat.
Und was da kam, überstand zu immer größeren Teilen nicht die Grundausbildung oder schied in den ersten sechs Monaten freiwillig aus (HIER).
Um das zu verhindern wurden die Anforderungen immer weiter abgesenkt. Auch das wurde international erkannt. Auch in Russland.
Im Bereich der Infanterie, also den Truppen, die kämpfen (können, sollen,…) ist der Anteil der Deutschen mit Migrationshintergrund recht hoch. Gern auch ex-Russlanddeutsche, was jetzt natürlich Fragen aufwirft. Gemeinhin auch im Kontext, wie 2 Millionen ex-Russen und ihre Nachkommen sich hier eingelebt haben. Der MAD wird nun zu tun haben.
2.) NATO-Reserven
…gibt es nicht aber eine ganze Anzahl von Truppenkörpern, die einen höheren Bereitschaftsgrad haben (sollten). Bis hin zu Truppen, die abrufbereit Gewehr bei Fuß stehen sollten. Insgesamt sind das 40.000 Mann, die innerhalb von ein paar Wochen loslegen könnten
Was sofort abmarschbereit ist aber nur 2-3.000 Mann.
Und auch hier wurde gern getrickst, indem man ein und die selben Truppen gleich mal mehrfach für verschiedene Bereitschaftsgrade meldete. Gern auch solche Truppen, die gar nicht das Material haben – zumindest nicht einsatzbereit – aber denen man das Material aus anderen Verbänden hätte zuführen können.
Die Definition von „einsatzbereit“ war seit 1990 im freien Fall. Europaweit, denn es ging ja um nichts. Es wurde ja auch nur wohlwollend überprüft, und die (durchaus kritischen) Berichte wurden politisch zensiert und abgeheftet.
Die Grundwehrdienstleistenden nach dem Ende der UdSSR waren anders als vor dem Ende des Ost-West-Konfliktes nie nach dem Ende ihres Wehrdienstes richtige Soldaten oder gar einsatzbereit. Sie waren Kanonenfutter, das erst mit einer dreimonatigen weiteren Einsatzausbildung kriegstauglich gewesen wäre.
Und was zum Ende der Wehrpflicht als W10 aus den Kasernen stolperte hat den Begriff Soldat nie verdient gehabt.
Daher ist der (theoretisch!) noch einsatzfähige Bestand an Reservisten extrem gering, und funktional falsch verteilt. Man hat nun viele Häuptlinge unterschiedlicher Ränge, aber viel zu wenig Indianer. Und die, die da sind, sind in der Regel nun zu alt geworden, um „vorn mitspielen zu können“.

Quelle: 122918708 picture alliance Matthias Beindpa: Die traurige Realität der einsatztauglichen Reservisten…
Aus diesem Grund konnte Putin auch ohne vorhergehende Mobilmachung angreifen. Quasi aus der Portokasse heraus mit dem, was an Wechselgeld da war. Unsere Militärexperten glaubten an eine Vorwarnzeit durch eine Mobilmachung…
Dass diese für begrenze Angriffsoperationen und mit einem wirklich einsatzbereiten Heer wegfallen können würde, war für unsere Generalität im Westen zu hoch. Die Idee war zu absurd. Daher nun auch die hohe Panik in politischer wie militärischer Führung der NATO.
3.) Politik des Westens
Und weil das so ist, steht nun gerade die westliche Politikerelite im Fokus ihrer ohnehin durch Corona und andere mangelhafte Aufgabenerledigungen versagenden Zustimmung des Volkes.
All die Sprechblasen zur Sicherheitspolitik lösen sich gerade auf. All die immer wieder gebetsmühlenartig vorgetragenen Beteuerungen die Streitkräfte zu stärken, lösen sich in Luft auf.
Der Aufschlag auf dem Boden der Realität ist hart. Die Erkenntnis sich militärische Spitzenberater herangezogen zu haben, die gern karrierekonforme Meinungsbilder zum Zustand der Streitkräfte und des Gegners abgaben, ist nun offensichtlich. JA-Sagertum wurde seit fast 20 Jahren unter den Generälen belohnt…
Dass auch die Politik an sich versagt hat, wird wohl versucht herunterzuspielen. Denn wer kein Geld für Streitkräfte ausgeben will, sollte zumindest so clever sein dafür zu sorgen dass sie wirklich NIEMALS gebraucht werden.
Wenn man sich die Rhetorik von Frau Baerbock der letzten Wochen ansieht, war da nur fachfremde Hybris zu hören. Auf der Höhe dessen, was diese Dame sonstwo so geleistet hat. Putin hat das registriert. Seit Jahren konnte er beobachten wie immer dümmere westliche Politiker die Bühne eroberten. Von einer Presse gehypt, die auch selbst kaum noch fachlich kompetente Journalisten in Sachen Sicherheits(oder auch Wirtschafts- und Finanz)politik hervorgebracht hat.
So konnte der jetzt erstaunten Öffentlichkeit, abseits der Expertenebene zu der Russland aber gehörte, der Glaube vermittelt werden, man habe das im Griff und es würde ewiger Friede sein, solange man sich nur genügend aufplustert und mit Sanktionen droht.
Nur wurde nicht erkannt, dass Putin gelernt hat mit Sanktionen zu leben, sich neue Verbündete zu suchen (China) und sich mit ihnen in der Welt „einzurichten“.
Hier wird das Politikversagen besonders deutlich. Und die jetzt zu beobachtende unkritische Reflexion spricht Bände, interessiert aber wieder nur die Experten in Ost und West.
Der Bürger staunt und wird von der Ideologiepresse vollgesäuselt, dass da ein „irrer Putin“ ist, der „in zwei Wochen am Rhein steht“.
4.) Möglichkeiten der billigen Konfliktausdehnung
Nun schreit der Westen nach Schutz vor der russischen Invasion. Besonders die Staaten, die nun an der russischen Grenze liegen und in der NATO sind.
Man muss zugestehen, dass das auch die Staaten sind, die schon immer eher Geld für Sicherheit auszugeben bereit waren. Das Baltikum und Polen.
Natürlich sind das nun auch die Verbündeten, die nach Verstärkungen der NATO rufen und so die 40.000 Mann Reaktionsreserve der NATO schnell aufsplitten und verteilen werden. Als beruhigenden Aspekt für die eigene pazifistisch vollgelullte Bevölkerung. Und natürlich bekommen sie diese Truppen, denn hier können sich nun westliche Politiker und Staaten profilieren etwas zu tun. Natürlich abseits der Ukraine, die kein NATO-Mitglied ist. Warum wohl nicht…?
Die einzig verfügbaren Truppen zu verteilen bringt zwar nur optische Verbesserungen, die militärisch sogar fatal weil reaktionshemmend sind, nur weiß das ja keiner. Man verstärkt die Grenze zum bösen Putin und das kann nur gut sein. Neben „allerallerschärfsten Sanktionen“ natürlich.
Russland wird nun den Westen beschäftigt halten. Cyberangriffe werden stark zunehmen (HIER). 5. Kolonnen werden bemüht werden (HIER). Der Propagandakrieg wird zur Blüte gebracht. Besonders wird auf die hier lebenden Russen Einfluss genommen, was die innere Sicherheit auf Trapp halten sollte. Zu einem Zeitpunkt, wo der innere Frieden sowieso schon der Spaltung unterliegt.
Dann gibt es da die Stellvertreterkriege, die man wieder billig führen kann. Anerkennung der Taliban in AFG und großzügige Hilfe bei der Versorgung der hungernden Bevölkerung, die schnell lernt, dass es auch gute Russen gibt und der böse Westmensch schon immer gegen Allah war. Der Religionsexport radikaler Art berechtigt ist.
Auch der radikale Iran erscheint so schützenswerter als bisher und sein Einfluss im Nahen Osten ist nun sehr genehm.
Und sobald China die Gunst der Lage erkennt werden sich in Fernost auch ein paar Spielfelder öffnen, wo dann allein die USA gebunden sein werden.
5.) einkalkulierte Folgen in Europa
Putin hat das wirtschaftliche und finanzielle Gefüge der EU genaustens studiert. Weiß sehr wohl um die Bedeutung der stark steigenden Inflation. Auch in Verbindung mit einem nun eskalierenden Sanktionskrieg, insbesonders um die energietechnische Schwäche der wirtschaftlichen Führungsmacht in der EU: Deutschland
Auf dem Kalkül hat er natürlich auch die rot-grüne Regierung und ihre eigentlichen Ziele der ökologischen Erneuerung, die aber just now durch pures Selbstverschulden und Idiotie auf Gas angewiesen ist.
Diese energetische Schwäche als zusätzlicher Treiber der Inflation in Europa, die zur weiteren Destabilisierung des Euro führt, ist einkalkuliert. Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen werden die Reaktion des Westens für Russland abfedern. Abmildern.
Auch die inneren Spannungen um die Impfpflicht herum sind von Putin einkalkuliert. Vermutlich wird das Netz nun mit gehackten Dokumenten geschwemmt werden, um diesen Konflikt anzuheizen. Zur Not werden auch erfundene Dokumente platziert werden. Diese „Informationen“ treffen dann auf Regierungen, die bisher wohl doch ein paar Mal zu oft gelogen, betrogen und vereinfacht haben. So werden es die europäischen Völker über kurz oder lang begreifen. Sobald die persönliche Not wächst. Und mit der Inflation wird das sehr schnell gehen.
Hier ist die eigentliche Intention von Putin zu sehen hier und jetzt zugeschlagen zu haben. Er hat nämlich selbst nach dem Fall der UdSSR erlebt, wie eben dieser Zusammenhang von Vertrauensverlust und wirtschaftliche Not ein Szenario in Gang setzen kann, das Russland trotz westlicher Sanktionen letztlich gemeistert hat. Dem Westen steht dieser Weg nun bevor.
Als Fazit lässt sich sagen, dass der Westen vom „irren Putin“ im ungünstigsten Moment seit 1945 erwischt wurde. Er traf eine völlig unvorbereitete europäische Sicherheitsarchitektur mitsamt völlig ungeeigneter Protagonisten in der Politik in einen Umfeld ohnehin schon eskalierender innerer Spannungen und zunehmender wirtschaftlicher Not.
Er kann und darf darauf hoffen, dass es bei Sanktionen bleibt und sehr wahrscheinlich eine militärische Antwort ausbleiben wird.
Wirtschaftlich wird er kaum leiden, denn er hat sich Alternativen geschaffen, was auf uns leider nicht zutrifft.
Realpolitisch ist die Zeit der steten Friedensdividenden abgelaufen und es werden Abermilliarden in die Rüstung und den Wiederaufbau von hochgradig automatisierten Streitkräften fließen müssen, denn demographisch fehlen Soldaten an allen Ecken.
Dieser Aspekt wird die Kriegführung in einen Raum jenseits des Cyberwars führen, der so von wirklich keinem gewollt sein kann und an Terminator erinnert, wo autonome Waffensysteme Grenzen kontrollieren. Oder überschreiten…
Als intelligenter Mensch fragt man sich gerade, wie man nur in so eine Falle tappen konnte. Wie man so blöd sein konnte. Und warum man nicht mehr gemacht hat, um auf diese offensichtlichen Zusammenhänge nicht nachdrücklicher aufmerksam gemacht hat. Zumal man sie gesehen hat! – Die Antwort ist simpel: bis dato wollte das keiner hören! – … sic!

Werbeplakat der Bw. Ein Spruch, der sich gerade… in Luft auflöst!
Auch:
Putin ein Irrer? – Eher nicht! – (nordhessen-journal.de)
Ukraine: Wenn man den Gegner nicht verstehen will und Geschichte ignoriert – (nordhessen-journal.de)
Gastautor: Russlands militärische Macht – (nordhessen-journal.de)
Bundeswehr: Was stimmt nicht beim KSK? – Vielleicht nur der Verdacht? – (nordhessen-journal.de)
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Wer glaubt, dass Putin einen Kamikaze-Alleingang gewagt hat, der hat wesentliche Punkte der veränderten globalen Lage verpasst. Im Gegenteil: es steht zu vermuten, dass das Vorgehen genauestens mit China abgestimmt ist.
Beide Länder sehen sich einem aus ihrer Sicht stets und ständig übergriffigen Westen gegenüber. Hier besonders einer USA, die in ihren Gehabe stark an das absteigende britische Empire erinnert. Also einem Imperium, das auf dem absteigenden Ast ist und es nicht wahrhaben will, was bis dato auf britische Gemüter drückt.
Seit fast zwanzig Jahren wurden gegen Russland (HIER) mit Sanktionen gespielt. So oft und so umfänglich, dass es hier schon eine Politikergeneration im Westen gibt, die sich gar nicht mehr daran erinnern können, wann man mal nicht gegen Russland Sanktionen wollte.
Diese Forderung in Debatten einzubringen ist schon fast modern geworden.
Ergo hatte Russland, und seit ein paar Jahren auch China, das Vergnügen sich auf eben diese Sanktionen einzustellen. Wege zu finden und zu schaffen eben diese Sanktionen zu umgehen. Ins Leere laufen zu lassen.
Letzteres war recht simpel, da die Energie- und Rohstoffvorkommen beider Reiche – nicht nur Länder! – für die Weltwirtschaft entscheidend waren, sind und sein werden. Daher schaute der Westen weg, wenn es um seinen wirtschaftlichen Vorteil ging.
Egal, ob das Öl und Gas aus Russland oder seltene Erden aus China waren.
Die USA hatten da noch das Problem, dass ihre Verschuldungsorgien gern in China einen Abnehmer fanden. Ohne China, wären die USA seit fünfzehn Jahren Pleite.
Doch wie wirkt der Westen, und gerade Europa samt ehemaliger Führungsmacht Deutschland, aus russischer Sicht, wenn es um Sanktionen geht?
Nordstream 1 und 2:
sind wichtige Pipelines, mit der Russland die dauerbaustelle Ukraine umgehen wollte. Denn diese hat zu oft Gas aus der alten Pipeline abgezweigt oder diese Leitung dichtgemacht.
Daher wurden weitere Pipelines gebaut, die die Ukraine völlig unbeteiligt ließen. Auch zwei nach China, das zunehmend zum Hauptabnehmer des Gases wurde, das wir so offensichtlich nicht brauchen.
Nordstream ist für die Russen daher eher wie ein dauerndes Gesprächsangebot an Europa und ein Wink mit dem Zaunpfahl an Deutschland, das leichtfertig, kurzsichtig und ideologisch verblendet so ziemlich alle zuverlässigen Träger zur Energieproduktion abgeschafft hat.
Ein Europa an der Energieleine der US-Frackingindustrie war Russland nicht gelegen. Den USA aber schon, das aufgrund eben dieser ökologisch wie geologisch bedenklichen Frackingtechnik zum weltweit größten Ölproduzenten aufgestiegen ist. Die USA produzieren inzwischen fast doppelt so viel Öl wie die Saudis. Die Russen knapp anderthalb Mal so viel…
Das haben viele Politiker und Bürger in Europa so nicht auf dem Schirm.
Daher werden Öl- und Gassanktionen gegen Russland ins Leere laufen. Es wird immer Abnehmer geben.
SWIFT (HIER)
Das internationale Zahlungssystem, das gerade durch die Gemüter unserer Politiker geistert aber nur zögerlich eingesetzt wird, ist nicht mehr einmalig. Wäre es das, dann hätte Russland ein Problem, denn es könnte seine Rohstofflieferungen nicht online bezahlt bekommen. Der Geldtransfer wäre unmöglich. Für jede Leistung und egal in welche Richtung.
Diese Abhängigkeit schwebte immer über all denen, die der westlichen Welt nicht genehm genug waren. Der Iran zum Beispiel.
Gegen große Volkswirtschaften wurde das aber niemals angewandt, denn davon war auch immer die eigene Industrie betroffen.
Dennoch erschien die Gefahr so groß, dass man in China ein eigenes Zahlungssystem CIPS (HIER hätte jetzt ein Wiki-Link sein sollen, doch hat Wiki hierzu keinen Artikel… HIER) entwickelt hat, dass wenn auch noch nicht so ausgereift, so doch schon 40% des Traffics von SWIFT hat.
Oder man nimmt das eigene russische System SPFS…
Russland kennt diese Systeme schon und handelt damit. Nicht nur mit China, sondern weltweit. Denn Russen wie Chinesen fördern diese Variante, um ihre Handelspartner aus der SWIFT-/US-Falle herauszuholen und in ihre Abhängigkeit zu treiben. Besonders im rohstoffreichen Afrika, wo die USA zunehmend verspielt haben.
Dollarhegemonie
Und bei der Gelegenheit steht dann auch der Dollar als Leitwährung der Welt zur Disposition. Bisher wurden alle Rohstoffverkäufe weltweit in Dollars abgerechnet. Das war und ist ein Ärgernis für alle, die eben diese Devisen nicht haben. Es kam auf jeden Transfer ad-on oben drauf.
Das störte schon immer die inzwischen papiertigerhafte OPEC und ist für Russland und China ein Ärgernis, das man zunehmend umgeht.
Letztlich ist es aber für die USA extrem wichtig, dass daran nicht gerüttelt wird, denn so sind die USA im Stande die Welt an ihrer Verschuldung zu beteiligen; u.a. auch die horrenden Militärausgaben aufrecht zu erhalten, die ein vielfaches von dem sind, was andere Staaten pro Kopf ihrer Bevölkerung ausgeben.
Ohne diesen weltweit einmaligen währungspolitischen Kniff, der anderswo schon oft beschrieben wurde, wären die USA nicht die, die sie nun mal sind.
Auch hier könnte der Schuss ganz schnell nach hinten losgehen, zumal die Inflation schnell steigt und Notenbankschritte nötig gemacht hat.
Etwas, was die EZB tunlichst zu vermeiden sucht, um der ausufernden Inflation im Euro-Raum zu begegnen. Auch im Bewusstsein, dass Südeuropa keinerlei Abweichung von der Nullzins-Politik verträgt. Hier liegt ohnehin eine tickende Zeitbombe begraben, wie jeder Bürger nun in der Geldbörse merkt.
IT-Systeme
Auch hier haben sich China und Russland sowieso vom Westen unabhängig gemacht. Beide Länder kennen eigene Systeme, eigene Entwicklungen und eigene Richtlinien, um der seit Jahrzehnten drohenden Falle zu entgehen.
Und während wir im Westen gern kostenwirtschaftlich arbeiten, gern alles billig halten und in die noch billigere Cloud packen, macht man das in diesen beiden Reichen anders. Hier schaltet man die Vernunft dazwischen. Und das Misstrauen. Letzteres ist in beiden Kulturen recht ausgeprägt.
Und dass man sich hier schon oft beim Westen bedient hat, ist nicht nur durch die gestohlenen Pläne diverser US-amerikanischer Waffensysteme gut dokumentiert. Und wenn das da schon passiert, was heißt das dann für die westlichen IT-Systeme insgesamt? Wie sicher sind diese? Besonders bei Gegenmaßnahmen zu Sanktionen, mit denen unsere Politiker so gern liebäugeln.
Oder glauben wir ernsthaft, dass unsere vollmundigen Gründungen von Cyberabwehrzentren irgendwie besser sind, als die bunten ppt-Vorträge der Verantwortlichen aussehen? Seit Jahren ist IT-Security in Deutschland ein Fremd- oder gar Reizwort, das kein Geld bringt aber kostet.
Und hier warten schon ganze Legionen in China, Korea und Russland, um abzugreifen was geht. Oder um anzugreifen. Ziele gibt es da wahrlich genug: Energieversorgung, Verkehrssysteme, Datennetze, Telefonnetze, Wasserver- und –entsorgung, Fernwärme, Netzknoten, Krankenhäuser und … Banken.
Oder gar die Zentren und zivilen Provider, die uns vor Angriffen schützen sollen. Deren IT-Infrastrukturen sind oft noch mieser, als von denen, die sie schützen sollen.
Krieg der Kulturen
Unsere Presse bemüht sich gerade Putin als Idioten auf der Stufe eines Trumps hinzustellen. Als Volltrottel, der wirres Zeug redet. Keine Ahnung von dem hat, was er tut. So der Bevölkerung suggeriert, dass er scheitern wird, und Russen froh sein müssen, wenn sie jetzt nicht verhungern müssen.
Man könnte anmerken, dass das letztmalig unter Stalin tatsächlich der Fall war. Auch China hat unter Mao gehungert. Nur wird das nun wieder so sein? Eher nicht…
Russland und China sind geschlossene und in sich homogene Kulturen mit langen Traditionen, die gepflegt werden. Das Heimatgefühl ist stark verankert. In breiten Teilen der Bevölkerung. Und eben diese Bevölkerung hat in weiten Teilen nicht den Lebensstandard, der im Westen umfänglich normal ist. Ergo ist das Anspruchsdenken weit geringer. Und damit auch die Leidensfähigkeit höher.
Wehr- und Sozialdienste sind normal, daher auch die Verfügbarkeit von mehr Unterstützung aus dem Volk als Mobilisierungsgrundlage weit größer.
Beide Reiche verachten den dekadenten Westen. Die Dummheit seine Kultur und Tradition aufzugeben, die von beiden Reichen als Grundlage für einen Staat und eine Gesellschaft für sich anerkannt werden.
Unsere Politik und Medien werden aus russischer und chinesischer Sicht als Volksverdummung angesehen. Und zwar in einem Maße, dass man allein schon in China gewillt war das westliche Internet zu beschränken. Nicht aus Angst vor westlicher Einmischungsmöglichkeiten, sondern schlicht aus „Fürsorge“ heraus seine Bürger vor solchem Blödsinn zu schützen. Die Gemeinschaft und damit den Staat und seine Werte zu schützen.
Im Westen sieht man das als Zensur an. Versteht es auch so. In Russland und China wird die bunte Welt des zunehmend moralisch enthemmten Westens aber als alles zersetzende ethische Gefahr wahrgenommen.
In beiden Reichen sieht man diese Moralpolitik als verwerflich, gefährlich und ursächlich dafür an, dass der Westen scheitern muss. Wirtschaftlich, finanziell und sozial.
Und der soziale Niedergang des Westens manifestiert sich in den Augen von Russland und China darin, dass die Gesellschaft keinen wirklichen Zusammenhalt mehr hat.
Letzter wurde durch die Coronapolitik zusätzlich nachhaltig gestört, was montags nun unübersehbar geworden ist. Große Teile der westlichen Bevölkerungen trauen ihrer Führung nicht mehr über den Weg.
Kann es einen idealeren Zeitpunkt geben, eigene Interessen voranzutreiben?
Kontrollfrage:
Wen von uns stört es wirklich, was da in der Ukraine passiert und wer wäre bereit dafür wirkliche und nachhaltige Opfer zu bringen?
In Summe betrachtet war Putin also kein Wirrkopf, Idiot oder Trottel. Er hat sich seit zwanzig Jahren auf den Fall der Fälle vorbereitet. Es war für ihn absehbar, dass es irgendwann einmal knallt. Es zum Bruch kommt. Kommen muss. Und er hat vorgesorgt. Zusammen mit dem Reich, das auch auf der Abschussliste der USA steht: China.
Allein schon die Tatsache, dass aus China NICHTS kommt, sagt eigentlich alles. Man wartet auf die Sanktionen, die da kommen und reagiert dann aus der Hinterhand.
Seit Jahren kaufen China und Russland Gold in Mengen auf, die auch hier eine Absicherungshandlung währungspolitischer Art erkennen lassen. Das Ende des digitalen Girogeldes ohne stabilen Kern erscheint ein Auslaufmodell zu sein, wie auch die EZB erkannt hat. Sie arbeitet an einer Kryptowährung mit Goldkern.
Daher ist auch hier eine Richtung erkennbar, die Russland und China aktiv mitgestalten werden.
Man ist vorbereitet. Auf Augenhöhe. Nichts wurde dem Zufall überlassen.
Warum handelt Putin jetzt?
Weil der Westen seit 45 niemals schwächer war als gerade jetzt. Wir haben es weltweit geschafft unsere westlichen Demokratien in die Hände von Gestalten zu legen, die wir vor 40 Jahren noch nicht einmal angesehen hätten.
Westliche Politik wurde zum Spielball von bildungslosen Gestalten, die wohlstandsverwöhnt Blasen als Realität begreifen wollen ohne die Kosten zu hinterfragen. Nicht nur monetär ausblenden, sondern auch und vor allem sozial und wirtschaftlich.
Noch nicht einmal mehr wissen, wie hoch die Verschuldung gewachsen ist und ernsthaft glauben, dass die dauernde Neuverschuldung die Lösung für ihre ideologiegetrieben Probleme ist.
Russland wie China wissen, dass es so nicht geht. Beide kommunistische Systeme scheiterten an exakt dieser falschen Denkart real-existente Herausforderungen mit Ideologie lösen oder mit gedrucktem Geld finanzieren zu wollen.
Dazu die innere Zerrissenheit der westlichen Bevölkerungen, die keine homogene Gegnerschaft wie im kalten Krieg mehr zulassen. Die man sogar – anders als damals – massiv mit eigenen Kommunikationskanälen erreichen und beeinflussen kann.
Mitunter auch wie in Deutschland, wo es eine große Anzahl von Russlanddeutschen gibt, die immer noch ihrer alten Heimat Russland verbunden sind. Diese zählt fast zwei Millionen Menschen…
Putin weiß also, ebenso wie China, dass der einst geschlossene Westen nicht mehr geschlossen ist. Es vermutlich auch lange Zeit nicht mehr sein wird. Und auch ganz andere Probleme hat als neue Konfliktherde aufzumachen.
Westliche Interventionspolitik ist überall gescheitert. In Bosnien, Afghanistan, Vietnam, Korea, Irak, Syrien, in Afrika oder sonstwo.
Putin weiß, dass die Menschen im Westen und besonders in Europa andere Probleme vordergründiger sehen, als einer aus westlicher Sicht ebenfalls despotisch regierten Ukraine helfen zu wollen.
Vielmehr sehen sie steigende Lebenshaltungskosten, Unsicherheiten bei der Altersversorgung und eine abnehmende innere Sicherheit als Kernprobleme wahr.
Und während in Russland nun die vaterländische Propaganda umfänglich mobil macht passiert im Westen exakt das, was Putin erwarten konnte: quasi gar nichts.
Keine Mobilmachung, keine Aufstockung der Militärkapazitäten dafür aber Rededuelle und Sprechblasen. – Das war es. Und mehr kommt auch nicht.
Denn alles andere würde Russland weniger treffen als den Westen und hier besonders die USA. Letztere könnten als der absolute Verlierer dastehen. Wie einst das britische Empire. Den Zweiten Weltkrieg zwar gewonnen aber halt kein Empire mehr.
Und im Falle des Westens ist ernsthaft zu hinterfragen, ob wir vor dem absehbaren Niedergang auch wirklich gewinnen würden. So angeschlagen wie wir in den Konflikt reinstolpern.
Sollte man mit Empörungskultur gewinnen können, wären wir jetzt schon Sieger. Nur siegt halt Empörung ohne hinreichende eigene Opfer nicht.
Und ich habe das ganz starke Gefühl, dass der „irre“ Putin das ganz genau weiß… -SIC!
Auch:
Ukraine: Wenn man den Gegner nicht verstehen will und Geschichte ignoriert – (nordhessen-journal.de)
Gastautor: Russlands militärische Macht (nordhessen-journal.de)
Gefährliches Säbelrasseln um Russland: Was will Putin eigentlich? (nordhessen-journal.de)
So geht das Gedenken ins Deutschland während man ins Kriegshorn tutet..
Volkstrauertag in Kassel: Reservistenkameradschaft darf nicht am Ehrenmal gedenken (nordhessen-journal.de)
Leider ist Russland auch im Cyberraum besser aufgestellt…
Bundeswehr: Die Vertuschung als neustes Mittel der IT-Security (nordhessen-journal.de)
Bundeswehr: Afghanistan – war es das wirklich alles wert? (nordhessen-journal.de)
Und wer das Wesen einer Armee nicht versteht, holt sich die falschen Leute an Bord…
JOINT FUTURE WORK UND BUNDESWEHR Teil 1: Die Folgen des Unverständnisses der eigenen CI | Conplore Wirtschaftsmagazin
Bundeswehr: Was stimmt nicht beim KSK? – Vielleicht nur der Verdacht? (nordhessen-journal.de)
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Wie entstehen Kriege?
Manchmal durch den verdrehten Wortlaut einer Botschaft, wie es Bismarck mit der Emser Depesche 1870 schaffte.
Manchmal reicht es auch Botschafter aus dem Fenster zu werfen, wie in Prag anno 1618.
Oder man ermordet einfach mal wie 1918 den Thronfolger und alles stürzt sich begeistert in einen Krieg, den alle Seiten wollten, wie 1914 in Sarajevo.
Manchmal reicht auch mangelnde Weitsicht wie 1941als die USA Japan den Ölhahn zudrehten und dieses letztlich gezwungen war anzugreifen, weil die Vorräte nur 18 Monate weit reichten.
Als der Ostblock in den 90er zusammenbrach, die Wiedervereinigung letztlich möglich wurde, war viel in der Schwebe. Es existierten zahlreiche Möglichkeiten. Russland dachte sogar 2000 daran der NATO beizutreten. Putin reichte mit seiner bemerkenswerten Rede im Bundestag Deutschland und dem Westen die Hand. – Wir wollten ihn aber nicht. Und Russland auch nicht. Warum eigentlich?
Mit der Wiedervereinigung standen auch andere Lösungen im Raum. So zum Beispiel die Idee, dass Deutschland aus der NATO austritt und neutral bleibt. Wie die Schweiz. Das sollte Russland Sicherheit geben. Denn eines wollte Russland niemals haben: die NATO als direkte Nachbarn.
Das wurde zugesagt. Deutschland blieb in der NATO und die NATO samt Mitgliedsstaaten sagten Russland zu die NATO nicht weiter in den Osten zu erweitern. Wir wissen, was passierte… Die Zusage wurde nicht eingehalten.
Als der Westen (USA) den Umsturz in der Ukraine förderte, wenn nicht gar inszenierte(!), reichte es Russland. Und dann dem Westen, der blauäugig nicht erkannte, wie sehr er vitale Interessen Russlands missachtete. Im Glauben fest, dass Sanktionen Russland schaden würden.
Das taten sie auch. Anfangs. Aber Russland ist seit 20 Jahren unter Sanktionen. Konnte sich darauf einstellen, sie umgehen und andere Partner gewinnen. Wie China, das im Westen auch als böse angesehen wird, aber von dem wir abhängig sind.
Und China hat da auch ein paar territoriale Interessen, historisch begründet, die es gern gelöst sehen will. Im chinesischen Meer und dann Taiwan als solches.
Russland hat seine territorialen Interessen klargemacht. Grenzen aufgezeigt und gewartet. Es kam nichts. Im Gegenteil. So schuf es ab 2014 Fakten, indem es die Gebiete besetzte oder besetzen ließ, die 1953 der Ukraine von Russland zugeschoben wurden.
Der Westen hatte „übersehen“, dass die Grenzen der Verwaltungsbezirke der ex-UdSSR zum Teil genauso willkürlich waren, wie die sog. Grenzen in Afrika. Nichts mit der Geschichte zu tun hatten, sondern eher mit wirtschaftlichen Überlegungen.
So wurden die jetzt umstrittenen und autonomen Separatistengebiete von Russland der Ukraine aus rein wirtschaftlichen Gründen aus Russland zugeschlagen. Andernfalls wäre die riesige Ukraine ein reiner Agrarstaat gewesen…
Mit dem Minsker Abkommen hatten die Separatistengebiete ohnehin schon eine hohe Autonomie. Die Masse der dort lebenden ethnischen Russen hatte zwei Staatsbürgerschaften. Eine von der Ukraine samt Sonderstatus und dann eine von Russland. – Rein völkerrechtlich leben dort nun also auch Russen…
Und dieser Vorfall ist nicht einmalig auf der Welt. Das läuft auch anderswo. Und gerade jetzt, unter den Augen der Welt und besonders von Europa zerbricht in Bosnien das Daytoner Abkommen samt 30 Jahren Fortschritt.
Die serbische Teilrepublik in BiH will aus der bosnischen Föderation heraus. Tut gerade alles, um es zu erreichen. Löst die serbischen Teile der Armee aus den Föderationsstreitkräften heraus und bringt die Region wieder an den Rande dessen, was Anfang der 90er zum Bürgerkrieg führte. Hören wir etwas davon?
Politik lebt von der Sprache. Von ganzen, grammatikalisch richtigen und verständlichen Sätzen mit exakter Formulierung. Manchmal auch von der richtigen Betonung. Es ist wohl das schwierigste Umfeld der Kommunikation. Wo man an Sätzen zum Teil wochenlang zusammensitzt und an ihnen arbeitet. Wo jedes Komma zählt, ein „und“ ungeahnte Stellenwerte gewinnt und ein „oder“ schlicht noch Klärungsbedarf hat.
Wo sorgsam kommuniziert wird – nicht geplappert. Wo man sich bemüht vorverfasste Texte exakt abzulesen und dabei die richtige Betonung der Passagen zu treffen, die einem im gemeinsamen Papier am wichtigsten sind. In dem Wissen, dass diese Betonung letztlich das ist, was der Gegenseite an Wichtigkeit für einen selbst vermittelt werden soll. Woran auch jeder erkennt, was der anderen Seite eigentlich wichtig war. Und sei es noch so schwammig – weil offen – formuliert. Offen nicht aus Prinzip, sondern aus Mangel an klarer Einigkeit, die man hätte zu Papier bringen können…
Den Punkt hat Putin lernen müssen und im Laufe der Jahre zur Perfektion gedrillt. Er redet nicht wirr, wie unsere Presse es gern sagt. Überhaupt reden immer nur die wirres Zeug, die unserer Presse nicht passen. Ein gefährliches Verhalten, da es den Stil der Politik mitprägt.
Besonders dann wenn Protagonisten mitmischen, deren Bildung und Wissen unterdurchschnittlich sind und das Plappern zum persönlichen Stil erhoben haben. Die noch nicht einmal in der Lage sind fünf einfache vorformulierte Sätze fehlerfrei vorzulesen. Oder gar richtig zu betonen, wie es in der Diplomatie bisher üblich war. Wo Diplomatie öffentlich zur Fressefreiheit wird. Oder mutiert…
So redet man schnell aneinander vorbei. Besonders dann, wenn altgediente Diplomaten, auf diese… neuen Teilnehmer der Weltpolitik treffen. Die verstehen das nicht als frischen Wind, der er auch nicht ist, sondern als mögliche neue Strategie sie über den Tisch zu ziehen.
Denn wo klare Verträge genauso klar gebrochen wurden, wie wirkt da tautologische Plapperei am Verhandlungstisch? Souverän? Vertrauenswürdig? Verlässlich?
Russland hat nun die Souveränität der Separatisten anerkannt. Ein paar Staaten folgten diesem Beispiel schon. Ähnlich dem Fall, als der damalige Außenminister Genscher Kroatien als souverän anerkannt hat… Oder der Kosovo als souverän anerkannt wurde, obwohl er eigentlich zu Serbien gehörte.
Oder Pakistan anerkannt wurde, nachdem es sich von Indien losgelöst hatte.
Oder gar Israel anerkannt wurde…
Und wie wollen wir es halten, wenn sich Schottland aus UK herauslöst? Belgien in zwei Teile zerbricht?
Staatsgrenzen sind nirgendwo in Stein gemeißelt. Waren es auch nie. Daher auch die hohe Kunst der Diplomatie, um das in Frieden zu lösen. Folgerichtig daraus abgleitet auch der hohe Anspruch an deren Handelnden.
Hier wurde auf ganzer Linie gepatzt. Mitunter auch von falschen Prämissen ausgegangen. Von der Idee, dass der Westen die Macht hat hier machen zu können, was ihm beliebt. Nur ist das – noch – so? Was von den angenommenen Tatsachen sind noch reale Tatsachen, was ist nur noch eingeschränkt da und was sind potemkinsche Dörfer im Hirn derer, deren Glaube größer ist als ihr Wissen?
Ende der 90er nahmen die USA an, dass Russland nie wieder auf die Beine kommen würde. Sie führten sich auch so auf. Weltweit. Machten was sie wollten. Gern auch mit Falschinformationen (Massenvernichtungswaffen im Irak). Destabilisierten ganze Regionen und schufen mitunter auch das, was Flüchtlingsströme sind und verursachen.
Man nahm China nicht ernst, ignorierte Afrika und tat so, als ob das amerikanische Zeitalter angebrochen wäre. Das neue römische Imperium…
Das war blauäugig, borniert und wenig weitblickend, wie wir gerade feststellen.
Putin wird seine Schritte abgestimmt haben. Mit denen, die im gleichen Boot sitzen wie er. Das wird uns in den nächsten Wochen sehr deutlich vor Augen geführt werden. Viele werden überrascht sein, wie weit die Unabhängigkeit derer schon reicht, die dem Dollar-Diktat so nicht weiter folgen wollen. Politisch, wirtschaftlich, finanziell oder auch militärisch.
Höchste Zeit die hohe Kunst der Diplomatie wieder zu erlernen, bevor es zu spät ist. Wieder einmal. – SIC!
P.S.: Anno 1990 war ich auf der Offizierschule in Hannover (OSH). Unser Inspektionschef, Oberstleutnant Füssel, der auch Politische Bildung und Innere Führung unterrichtete, rannte Tag für Tag durch seine vier Hörsäle und störte nach Belieben die planmäßigen Unterrichte. Ließ „Taktik“ Taktik und „Logistik“ Logistik sein.
Ihm war es ein Anliegen mit uns Fahnenjunkern die politische Lage zu diskutieren. „Hier passiert gerade Geschichte“ war sein Lieblingssatz.
So erfuhren wir jede diplomatische Wende, von jeder Kurve in den Verhandlungen und jedem Widerspruch. Er sezierte quasi das damalige Geschehen und diskutierte mit uns das Für-und-Wider… Und das immer wieder.
Er gab nichts vor. Er förderte die Diskussion. Zwang uns dazu nachzudenken. Weiter zu denken, als bloß JA oder NEIN zu sagen. Wir wurden den Mann nicht los.
Er hatte Recht. Uns, die wir das durchlitten haben, sind die verschiedenen Ansätze von damals noch in Erinnerung. Was alles zur Debatte stand und warum der ein oder andere Teil nicht gekommen ist.
Der Verzicht der NATO-Osterweiterung war ein zentraler Bestandteil der Verhandlungen. Der von Russland explizit gewünschte Puffer zwischen sich (und seinem aufkommenden inneren Chaos) und dem Westen.
Wir haben das zugesagt! Wer es nicht glaubt möge alte Zeitungen lesen. Die Kommentatoren aller Zeitungen(!) lassen da keinerlei Zweifel. WIR, der Westen, hat sich hier nicht an Vereinbarungen gehalten und dann auch noch Russland dämonisiert.
Ganz schlechte Voraussetzungen für neue Verhandlungen, würde OTL Füssel sagen…
Und einer derer, die OTL Füssel damals haben mitertragen müssen ist heute Brigadegeneral und Vizepräsident des MAD.
Auch:
Gastautor: Russlands militärische Macht (nordhessen-journal.de)
Gefährliches Säbelrasseln um Russland: Was will Putin eigentlich? (nordhessen-journal.de)
So geht das Gedenken ins Deutschland während man ins Kriegshorn tutet..
Volkstrauertag in Kassel: Reservistenkameradschaft darf nicht am Ehrenmal gedenken (nordhessen-journal.de)
Leider ist Russland auch im Cyberraum besser aufgestellt…
Bundeswehr: Die Vertuschung als neustes Mittel der IT-Security (nordhessen-journal.de)
Bundeswehr: Afghanistan – war es das wirklich alles wert? (nordhessen-journal.de)
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Soeben fand eine im russischen TV öffentlich übertragene *Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates der Russischen Föderation* statt.
Es ging um die Frage, ob Putin als Präsident das Abstimmungsergebnis in der russischen Duma über die *Anerkennung der Donetsker und Lugansker Volksrepubliken als eigenständige Völkerrechtssubjekte* folgt und beide Volksrepubliken anerkennt.
Der NSR hat dem Präsidenten empfohlen entsprechend zu handeln. Putin hat eine definitive Entscheidung *noch für heute* zugesichert. Das würde natürlich die Lage in der „ukrainischen Frage“ drastisch verschärfen und die vom Westen angekündigten Sanktionen würden gegenüber Russland wohl in Kraft treten.
Man hatte den Eindruck, dass Russland nun Ernst macht. Was noch interessant war, war die Information, dass 1.2 Millionen Bürger der Volksrepubliken die russische Staatsbürgerschaft beantragt haben und 800‘000 diese schon Erhaltern haben.
Übrigens eine schlechte Nachricht für Deutschland: Russland wird die *Gas- und Öllieferungen nach Westeuropa sofort komplett einstellen*, sollte die Sanktionen eine Abkopplung Russlands vom Finanzmarkt (SWIFT) enthalten.
Gestern haben die Nord-Grünen beschlossen das für US-Gaslieferungen nötige LNG-Terminal als überflüssig anzusehen. Dieser geistige Spagat sollte dann für die Energieversorung Deutschlands dem Bürger entscheidende Erkenntnisse ermöglichen, wie gut die „Energiewende“ durchdacht ist.
China dürfte in die Pläne Moskaus mit einbezogen worden sein. Seine Reaktion sollte für den Westen aufschlussreich sein.
Sollten die dann von Russland als souverän anerkannten Staaten per Volksabstimmung um Aufnahme in die russische Nation bitten, wäre das für die NATO wohl der „casus belli“.
Zumindest verbal, denn die UKR gehört nicht zum Mandatsgebiet und ein UN-Mandat wie in AFG wird es wegen dem Veto-Recht von Russland und China nicht geben.
Für die Ukraine bedeutet der Schritt den wirtschaftlichen Zusammenbruch, da die bisher vom Westen gesponsorten Gas- und Energielieferungen wohl kaum dauerhaft zu den bisherigen subventionierten Preisen weiter erfolgen können, zumal die europäischen Gasspeicher dank dieser Versorgung nun leer sind. Auch ein Umstand, warum Putin nun diese Karte ziehen könnte.
Niemals hat sich Europa durch schlichte Überheblichkeit besser in die Nesseln setzen können. Die USA dürfte es freuen.
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