Gestern unterzeichneten die Vorsitzenden der Soldaten und Veteranenstiftung (SVS) und des Bund Deutscher EinsatzVeteranen e.V. (BDV e.V.) eine nachhaltige Kooperationsvereinbarung. Nun ist auch die gute langjährige Zusammenarbeit für geschädigte EinsatzVeteranen formell manifestiert. Gemeinsam wollen wir – wie auch mit anderen Organisationen und Stiftungen – zukünftig das „Netzwerk der Hilfe“ weiter verdichten. Schulter an Schulter für die betroffenen Familien!
Besonders die Leistungsfacetten des BDV e.V. als Hilfsorganisation und die Fördermöglichkeiten der SVS ermöglichen eine qualifiziertere und umfassendere Hilfe für unsere Kameradinnen und Kameraden in Not.
Hinsichtlich des zukünftigen gemeinsamen Handelns zeichnen sich konkrete Möglichkeiten der Familien- und Projektunterstützungen, aber auch die Schaffung einer gemeinsamen Begegnungs- und Ausbildungsstätte ab.
„Wir freuen uns auf das gemeinsame Wirken“, sagte Bernhard Drescher, der Vorsitzende des EinsatzVeteranen e.V. im Anschluss.
Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.
Wir bitten unsere Leser um Spenden für die gute Sache und hoffen auf breite Unterstützung für die Kameraden!
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2023/01/Unterzeichnung.jpg?fit=800%2C600&ssl=1600800Sascha Rauschenbergerhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2023/02/Nordhessenjournal.jpgSascha Rauschenberger2023-01-20 07:00:162023-03-16 13:38:59Veteranen der Bundeswehr bringen Kooperation unter Dach und Fach
Die Bundeswehr kommt aus der Idiotie nicht heraus. Am 14.02.2022 AD stellte sie fest – überraschend, urplötzlich unvermutet und daher völlig schuldlos an dem Phänomen, dass sie NICHT EINSATZBEREIT ist. Und nun stellt sie fest, dass ihr 107.000 Vorhängeschlösser nicht gerade fehlen, aber neu zu beschaffen sind…
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Hier die speziellen Spezialschlösser…
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Den bundesdeutschen Parlamentspazifisten sei Dank, dass sie nun zumindest 100 Milliarden in der Kasse hat. So zumindest theoretisch das Geld da ist. Wäre… denn es gibt da ein Problem.
Obwohl für die Soldaten hier keine vergoldeten Schlösser mit persönlicher Dankesgravur der sie liebenden Verteidigungsministerin gefordert sind, sondern mit Masse solche welche, die auch an jeder Gartenlaubentür hängen könnten, das Wort handelsüblich trifft es ganz gut, ist das für die Bundeswehr kein einfaches Unterfangen.
Da ein Volumen von 25 Millionen Euro überschritten werden wird – NEIN, wir rechnen jetzt besser nicht nach, was so ein dummes (auch Spind)Schloss kosten wird – muss eine Ausschreibung erfolgen. Und diese bedarf einer Leistungsbeschreibung. Und da die Beschaffungsbehörde der Bundeswehr, das BAAINBw in Koblenz, offenbar ganz sicher gehen will, dass kein Schrott geliefert wird, wie das G36 es einst wohl war (oder der A400M, der Tiger, der Jäger 90, oder…), hat man seinen Anspruch an die zu liefernde Qualität auf in 25 Dokumenten mit zusammen 200 Seiten etwas genauer spezifiziert. Würden wir ja alle so machen. „Klaus, wir brauchen zwei Schlösser für das Fahrrad der Kinder… – „Klar. Ich setz mich gleich mal hin und mach die Dokumente für den Baumarkt fertig, Schatz…“. Kennen wir doch alle, oder?
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Überzählige Schlösser am Brückengeländer in Köln…
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Nun sehen wir, dass die Bundeswehr das genauso klug macht wie Klaus. Hat aber wieder ein paar Sonderwünsche. Als Großkunde… Man muss dazu sagen: die Bundeswehr, und speziell diese Beschaffungsbürokratie in Koblenz sieht sich selbst gern als PREMIUMKUNDE… Und erwartet daher, dass ihr die planlose Wirtschaft den kompetenten Arsch küsst.
Ein Blick in die Ausschreibungsunterlage 2022/S 112-314812 zeigt auf, dass nahezu alles einmalig kompetent geregelt ist.
Auf zwei Extraseiten wird erklärt, dass wegen der Ukraine-Sanktionen keine russischen Unternehmen liefern dürfen, was wir natürlich verstehen. Putin könnte hier eine großangelegte Sabotageaktion starten. Sicher ist sicher.
Und wir wollen nicht, dass er mit dem Gewinn daraus auch nur tausend eigene Schlösser fabrizieren kann, mit der er dann die Ukraine von Europa endgültig ausschließt…
Dann folgen Anweisungen zu diversen Details, zur Preiskalkulation sowie zur Verpackung in verschiedene Klimazonen(!!!), in festen und belüfteten Gebäuden oder im Freien.
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Yusuf Simsek: Ein einsames Licht… Es steht in Koblenz beim BAAINBw.
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Also all das, was auch Klaus zu Papier bringen würde. „Die Fahrradschlösser müssen Temperaturen von -30,321 bis +51,654 Grad Celsius (nicht Kelvin!) vertragen, wasserfest und druckfest bis 500 Wassertiefe sein und die Farbe darf niemals abblättern.“
Als Bürger kann und muss man aber von einer Bundesbehörde mehr verlangen. Und das BAAINBw liefert auch!
Diverse Vorschriften gibt es von der Beschriftung bis zum Transport, über gepflasterte oder gar unbefestigte Straßen, den verschiedenen Versorgungsnummern (jeweils 13-stellig!) und vieles mehr. Jedes in der Behörde liebgewonnene Detail, wie die „Schließverschiedenheit pro Schlüsselprofil“ ist exakt vorgeschrieben.
Ein erhellendes Beispiel für Klaus, damit er es bald mal besser machen kann: „Die Schließwalze muss mindestens zwei Schlüsselkanalprofillinien vorweisen, die sich auf der Mittellinie des Schlüsselkanals mindestens berühren, besser noch überlappen.“ Da staunt selbst der Experte vom Schlüsselschnelldienst um die Ecke.
Dann die Krönung: „Zur Qualitätssicherung wird ein Salzsprühnebeltest zur Korrosionsbeständigkeit verlangt.“ Das wäre dann für die Marine wichtig…
Unser Klaus hätte das mit Sicherheit vergessen, da Fahrräder nicht auf dem Meer fahren. Ergo war das nun ganz sicher die Existenzberechtigung bei all der Mühe dieser Behörde Vorhängeschlösser sach- und fachgerecht zu kaufen!
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Auf dem Parkplatz vor dem BAAINBw, reserviert für die Behördenleitung !
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Bei dieser Behörde arbeiten insg. mit allen anderen Unter- und Nebenbehörden 11.800 Beschäftigte, die im Jahr ca. 11.700 BeschaffungsVORHABEN – NICHT Beschaffungen an sich! – ausführen. Also noch nicht mal ein Vorhaben pro Beschäftigten im Jahr schaffen… Oder vorhaben…
Ohne mit dem Flügel auf jemanden zu zeigen und ohne jemanden zu nahe treten zu wollen sagt Grendel: DAS MUSS BESSER WERDEN!
Und da Meckern jeder kann und Verbesserungsvorschläge nur wenige d’rauf haben hier die Lösung von Grendel:
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Grendel spendet ein Schloss…
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Wir nehmen das gespendete Schloss und schließen damit symbolisch die Fresse von all den Goldfasanen (Generälen…) zu, die sich in letzter Zeit im TV profilieren und uns sagen, was Russland immer völlig falsch und die Ukraine immer ach so richtig macht.
Wenn sie so gut wären, wie sie gern von sich behaupten, dann würde das BAAINBw nicht so mies laufen wie es läuft und die Ukraine wäre vor zwei Monaten in Moskau einmarschiert.
Dann würde der Bundeswehr nicht Munition im Wert von 20 Milliarden fehlen.
Dann wäre schon früher aufgefallen, dass die Bundeswehr nicht einsatzfähig ist und war. Vielleicht seit 1990 nie mehr war…
Man könnte alternativ aber alternativlos auch ein Paar von diesen Spinnern wegsperren. Das würde die allgemeine Sicherheit in Europa und die der Bundeswehr im Speziellen verbessern helfen.
Und ganz nebenbei würde Grendel anraten sich um Altschäden in der Bundeswehr zu kümmern, anstatt hier 200 Seiten schwarz zu machen, um VORHÄNGESCHÖSSER zu kaufen.
Zum Beispiel die Asbestschädigung aufklären, die Belastung von Schadstoffen ermitteln und die Radarschädigungen von tausenden Soldaten hinreichend untersuchen. DAS wäre ein wichtiges Thema, das tausende von Soldaten betrifft.
Oder wie Bromat in das Trinkwasser in Mali kam…
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Alternativ ist da noch eine Frage, die Grendel hat:
Wollen wir wirklich solchen Leutchen 100.000.000.000 Euronen anvertrauen, damit die damit auf Einkaufstour gehen??? – Grendel sagt dazu laut und deutlich: UHH-huu!
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Grendel sorgt schon mal mit eigener Bestellung für den Fall vor, dass sie weiter dem BAAINBw zuschauen muss…
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2022/07/000_Grendel.jpg?fit=800%2C450&ssl=1450800Sascha Rauschenbergerhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2023/02/Nordhessenjournal.jpgSascha Rauschenberger2022-07-24 08:00:002022-07-23 20:30:18Grendel stiftet Vorhängeschlösser für die Bundeswehr
Bundeswehr liefert fehlerhafte Raketen in die Ukraine
Wer sich als Sanierungsfall international outen möchte, der muss es so tun wie die Bundeswehr und dazu „ganz starke Signale“ aussenden. Zum Beispiel mit Waffenlieferungen, die bestenfalls Schrottwert haben und schlimmstenfalls sogar gefährlich für die Schützen werden können.
Nachdem erst 5000 Helme zusammengesucht wurden, was Frau Lamprecht dann als Hilfe ansah, versuchte man sich nun an der Lieferung von 1000 Panzerfäusten (HIER) und 2700 SA-7 Stela– Flugabwehrssystemen /-Fliegerfäusten (HIER).
Wiki: Diese Panzerabwehrwaffe kann auch aus geschlossenen Räumen abgefeuert werden, denn sie hat keinen Rückstrahl.
Wiki: SA7b-STRELA (Pfeil): von 2700 Raketen waren 700 unbrauchbar…
Dass hier eventuell der Teufel im Detail stecken könnte, wäre selbst bei den Optimisten im BMVg und Auswärtigem Amt zu vermuten gewesen, nachdem vor ein paar Wochen herauskam, dass Raketen des alten LARS-Systems, die immer noch mit Einsteckrohren für das größere MARS-System zu Übungsschießen der Raketenartillerie genutzt wurden, deutliche Überlagerungsspuren aufweisen…
Nach jahrzehntelanger Lagerung in Depots neigen die chemischen Treibsätze für die Raketenantriebe der Waffen dazu sich… zu verändern. Und jede Veränderung in Treibsätzen von Waffen darf zu Recht als ungünstig bewertet werden.
Mitunter dann auch Sicherheitskriterium sind, warum man Blindgänger nicht aufheben sollte.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass überlagerte Raketentriebwerke mit aufgestülpten hochexplosiven Gefechtsköpfen bei den Bedienern nicht gern gesehen sind.
Wer aus der Deckung springt, um einen Panzer oder Tiefflieger mit Panzerfaust 3 oder Strela anzuvisieren – und man muss aus der Deckung kommen, da einem sonst der Rückstrahl mitunter den Hosenboden durchröstet – sollte verbindlich erwarten können, dass sein Überleben allein am eigenen Beherrschen der Waffe hängt.
Wenn nach dem Abdrücken nur ein Zischen ertönt, einem das Geschoss aus dem Rohr vor die Füße fällt, ist das in aller Regel eine Situation, die der Gegner – selbstsüchtig und gemein wie er ist – ausnutzt. Sogar zurückschießt…
Und in exakt diese Miesere sind wohl ukrainische und heldenmütige Verteidiger gekommen. Den Gegner fest im Visier passierte – NIX!
Man sollte wissen, dass die Bundeswehr noch erhebliche Mengen Munition aus der Zeit des „großen vaterländischen Krieges“ hat, so die interne Begrifflichkeit der Truppe für die Vorwendezeit. Für die Zeit, als noch alles funktionierte.
So lagerte die Fliegerfäuste seit 32 Jahren in Bundeswehrdepots und wurden sogar 2012, weil zu oft fehlerhaft und mit technischen Defekten versehen, ausgemustert. Wie lange sie vor der Wiedervereinigung in NVA-Depots lagerten kann man sich denken… So könnte man erwarten, dass nach vielleicht fast 40 Jahren Lagerung diese Waffen möglicherweise etwas über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus gewesen sein könnten…
Durch die dauerhafte Unterfinanzierung der Bundeswehr wurde gehortet, was noch da war und weiter genutzt. Mitunter lagerte es wohl zu lange. Wie gewisse Beispiele belegen.
Interne Akkus und Treibsätze der Raketenwaffen haben wohl den Geist aufgegeben und machten große Teile der Hilfslieferung nicht nur wertlos, sondern wie oben beschrieben auch gefährlich.
„Schade, schade, schade“, könnten Spötter nun wieder bemerken und über den uniformierten Karnevalverein herzhaft lachen. So könnte Pazifismus ja auch funktionieren. „Stell dir vor es ist Krieg und keine Waffe funktioniert!“ Bertold Brecht wäre über diese tolle Idee begeistert gewesen.
Tatsächlich taucht nun nach überlagerten LARS-, Strela und Panzerfaust-Munition die Frage auf, was alles die Bundeswehr denn noch so in den Depots hortet, was überlagert ist. Oder anders formuliert: Wieviel der insgesamt eingelagerten Munition ist überhaupt noch brauchbar??
Oder noch besser: Was an ALLEN Lagerbeständen, egal ob Waffen, Munition, Ausrüstung, Ersatzteilen u.s.w. ist TATSÄCHLICH noch nutzbar und was ist Schrott?
Selbstverständlich wird diese – man gibt es zu – natürlich überflüssige, unsachliche und nicht weiterführende Frage zivil-naiver Art bei der Bundeswehr nicht weiterverfolgt. Das sind so Ideen, die können nur Leute haben, die nicht in eingezäunten Gehegen, gern Kasernen genannt, stellen können.
Selbstverständlich ist alles einsatzbereit und super gewartet. Tausende von ppt-Folienfilmen der letzten zwanzig Jahre können nicht lügen. QED!
Und wenn mal was ist, dann sind das Einzelfälle, an die man sich ohnehin schon gewöhnt hat. Auch als Zivilist. Vielleicht sogar gerade als Zivilist.
Wir, die steuerzahlenden Naivlinge würden uns aber dennoch darüber freuen, wenn militärische Genialität der Bundeswehr, hier besonders der Bundeswehrführung, uns nicht immer wieder überraschen würde können.
Erst kürzlich stellte der Inspekteur des Heeres, General Alfons Mais (HIER), völlig überrascht fest, dass seine Soldaten zum großen Teil nicht einsatzbereit sind und das richtige Kämpfen in Großverbänden verlernt haben. Als dafür originär Verantwortlicher überraschte uns das dann auch.
Wenn es am Geld liegen sollte, könnten wir das vielleicht über Kreuz lösen. Wir schmeissen ein paar überteuerte und überraschte Gestalten ohne jeden weiteren Anspruch fristlos raus und investieren anstatt in deren Gehälter und Pensionen in neues und dann auch brauchbares Material. Das verursacht noch nicht mal Mehrkosten. So rein zivil gesehen…
Und der Bedarf an zu ersetzende Depotinhalte gibt dann auch in etwa den Rahmen vor, wie viele militärische und wehrbeamtete Genies ohne jede Überraschung in Zukunft überflüssig sind.
Die zivile Methodik dahinter heißt „mit dem eisernen Besen auskehren…“.
Wenn Sie, Frau Lambrecht mal wissen wollen, WIE das geht, einfach mal eine Großbank fragen. Oder in der Stahlindustrie rumhören. Besser keine Beratungsunternehmen einbinden, sondern gleich im Baumarkt den Besen holen.
Egal wo Sie da im BMVg anfangen zu kehren, es besteht eine überraschend große Chance, dass Sie überflüssige Gestalten erwischen, die letztlich keiner vermissen wird.
Und bevor Sie wieder „starke Signale“ und „hilfreiche Waffen“ versenden, sollten Sie sich vielleicht vergewissern, was für einen bis 40 Jahre alten Schrott Sie da in unserem deutschen Namen verteilen.
Es ist wieder einmal beschämend! – Nur diesmal schämt sich die ganze Welt sich für uns mit!
Quelle: Netzfund – Wunsch und Wirklichkeit
Um es einmal wie Cato zu formulieren: Und im übrigen bin ich der Meinung, dass man ein paar Generäle und unnütze Gestalten rauswerfen sollte! –SIC!
Und dann könnte man auch einmal hier nachlegen, denn am Ende wird es natürlich wieder Opfer geben:
Als Interessenverband für alle Einsatzveteranen ist der Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER). Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.
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Ich wies darauf hin, dass neben dem maroden Material, das zum Teil älter ist als die Soldaten, die darauf dienen, noch zwei weitere Umstände desolat sind: die gesellschaftliche Haltung zur Bundeswehr und die Personallücke, die im demographischen Wandel immer größer wird.
Dass Olaf Scholz die Budgeterweiterung der Bundeswehr wohl im Alleingang, ohne Absprache mit den Koalitionspartnern und ohne Aussprache mit dem linken Flügel seiner Partei vorgenommen hat, rächt sich nun. Linksgeneigte Journalisten und Blätter fangen gerade an diesen Beschluss, der im Bundestag überraschenderweise mit stehendem Applaus angenommen wurde, zu zerlegen. In alter Manier mit alten Sprüchen und der dazugehörigen dümmlichen Denkart.
Was vor einer Woche unangenehm aufgefallen ist, nämlich die NICHT-Einsatzbereitschaft der Bundeswehr, erscheint nun wieder als unwichtig abgetan zu werden.
IHR – WIR – ZUSAMMEN! Das Motto der Flut im Ahrtal…
Immerhin stimmt es ja, dass Putin zuerst durch Polen muss, um uns zu erreichen. Nur stehen in Polen auch nicht gerade die Millionenheere zur Verteidigung parat. Hier müsste die Bundeswehr gem. Art. 5 des Vertrages dann im Bündnisfall unterstützen. Und zwar nicht kompanieweise (80-200 Mann), wie sie uns gerade bildhaft vor Augen führt, sondern mit Großverbänden auf dem Niveau von Divisionen (17.000 Mann).
Momentan wäre die Bundeswehr nur unter Mühen in der Lage eine Brigade (5000 Mann) aufzubieten, wenn sie denn alle anderen Verbände material- und personalmäßig ausplündern würde.
Dass auch ein Personalmangel besteht wurde politischerseits auch gern verdrängt. Es kommen pro Jahr nicht genug Freiwillige, die auch geeignet sind, Dienst in den Streitkräften zu leisten. Weder als Zeitsoldaten noch als freiwillig Wehrdienstleistende.
Hier hat man sich bei der Aussetzung der Wehrpflicht – zwar für Demographieexperten absehbar – aber für die Bundeswehr unsichtbar verschätzt.
Aus diesem Grunde wurden die Mindestanforderungen von Jahr zu Jahr weiter abgesenkt bis hin auf ein Niveau, das vor der Wende noch als T5 (untauglich) bezeichnet worden wäre.
Ein trauriges Bild wo Wille und Mühe allein nicht reichen…
Dazu kommt, dass nun das Personal der Wendezeit langsam aber sicher ausgedient hat und die mit ihnen aus dem Dienst ausscheidenden originären (individuellen) Kernfähigkeiten der Truppengattungen auch verlustig gehen.
Die Bundeswehr von heute war eine reine Missionsarmee, die von Einsatz zu Einsatz geschickt wurde und seit zwanzig Jahren nicht auf Ebene von Großverbänden den Kampf der verbundenen Waffen geübt hat. Noch nicht einmal mehr so ausgebildet wurde. Der damit einhergehende Fähigkeitsverlust ist gravierend, zudem er auch analog zur verpassten technologischen Weiterentwicklung stattfand. Das was die Bundeswehr als Material hat, ist zum Teil deutlich veraltet und mitunter noch nicht einmal vollumfänglich beschafft worden.
Viel zu oft wurden Soldaten sogar erst im Einsatzgebiet angekommen auf Waffensystemen praktisch eingewiesen, die sie in der Vorausbildung nur von Bildern her kannten. Das war bei den gepanzerten Mehrzweckfahrzeugen Eagle und Dingo der Fall.
Die vor 20 Jahren wegweisende Ausrüstungsmodule „Infanterist der Zukunft“ gehören jetzt, obwohl nie vollumfänglich eingeführt, schon ins Museum.
Hier wurde in Präsentationen gegenüber Politikern auch gern einmal beschönigt und angedachte Vorträge waren durch das Ministerium explizit samt Sprechzettel abzusegnen, wie ich selbst als Reservist erfahren musste.
Für Btl- und Brig-Kommandeure wurde hier sehr schnell klar, dass auf der obersten Leitungsebene andere Zahlen kursierten als in der Waffenkammer vor Ort abzählbar waren.
Panzerzug mit drei Leopard 2 im Gelände
Daher ist auch das neumodische „Mindset“ unserer Generalität alles andere als geeignet hier schnell Abhilfe zu schaffen. Auch diese Damen und Herren haben in den letzten 20 Jahren nicht dadurch Karriere gemacht, weil sie Manöver glänzend absolviert hätten und von NATO-Inspekteuren gut beurteilt wurden, sondern ausschließlich durch das Abnicken selbst der blödesten politischen Ideen.
Keiner dieser Spitzenmilitärs ist in der Lage eine Division im Feld zu führen. Selbst bei einer Brigade sollte es Probleme geben, da Vollübungen wie vor der Wende nie wieder in diesem Maßstab abgeleistet werden mussten. Bestenfalls, wenn auch im Gelände, sind reine Stabsrahmenübungen gefahren worden.
Dass hier nun einige nach der Wehrpflicht im Rahmen einer allgemeinen Dienstpflicht rufen ist populistisch, wenn auch im Rahmen der allgemeinen Dienstpflicht grundsätzlich aus sozialpädagogischer Sicht für die Gesellschaft als solche zu begrüßen.
General Zorn, der Generalinspekteur der Bw, lehnt allerdings diese Wehrpflicht ab, da sich das Aufgabenspektrum und die Anforderungen geändert hätten.
Stimmt. Haben sie. Und mit dem Einmarsch der Russen in die Ukraine haben sie sich wieder verändert, was Herrn Zorn aber nicht gemerkt zu haben scheint.
Genauso wenig hat er wohl die demographische Entwicklung der Bevölkerung und damit der Jahrgangsstärken im Blick, die für die Bundeswehr in Zukunft nutzbar wären. Ohne eine Dienstpflicht mit der Auswahl diese bei der Bundeswehr abzuleisten, wird das nämlich nichts.
Dass man aus Kostengründen diese Dienstpflicht besser auf 15 als auf 6 Monate legen sollte ist klar. Alles unter 12 Monaten hat sich nämlich ausbildungstechnisch nicht bewährt und war nur teuer.
Reservisten – das Rückgrat einer Armee im Aufwuchs. In Deutschland etwas in die Jahre gekommen…
Mit der Wehrpflichtlösung, für die ich vor drei Jahren schon eintrat, würde auch via Reservisten der Verteidigungsumfang wieder anwachsen können, was den schnellen Aufwuchs von Großverbänden in der Krise ermöglichen würde.
Diese mit der Wehrpflicht einhergehenden zusätzlichen Kosten (Ausbildung, Einkleidung, Unterbringung und Verbrauchsgüter) wären als eine Art Versicherungsprämie für die Krise zu sehen.
Hier der gleichen Argumentation umgekehrt folgend, wie die in der Vergangenheit reichlich bemühten sog. „Friedensdividende“ für die ständige Abrüstung bis hin zum Verlust der Einsatzfähigkeit. Jetzt als opportune Krisenoption!
Auch ist der Umstand anzusprechen, dass die Bundeswehr aus reiner Bürokratie, falschen Strukturen und personeller Unterbesetzung in der Beschaffung kaum in der Lage sein dürfte 100 Milliarden zweckmäßig einzusteuern.
Kaum ein Rüstungsprojekt der letzten 30 Jahre blieb im Zeit- oder Budgetrahmen und kam zum Teil sogar mit Mängeln aus der Fertigung heraus. Egal ob es der Eurofighter, der Tiger, der Puma, eine Fregatte oder die Gorch Fock war. Vom IT-Projekt Herkules reden wir besser nicht.
Der Transporter A400M flog mit fast fünfzehn Jahren(!!) Verspätung und in Litauen sitzen nun unsere Soldaten und frieren, weil es keine geeignete Winterbekleidung gibt. 20 Jahre Afghanistan, Mali und Irak haben hier scheinbar den Fokus auf Wüstenbilder in den Köpfen der Verantwortlichen verlegt.
Vom neuen Gewehr für die Truppe reden wir besser nicht. Hier hat Heckler&Koch (H&K) gerade den Patentstreit zum Magazin rechtlich beilegen können. Der Auftragsvergabe – nicht der Produktion oder gar die Auslieferung – steht nun nichts mehr im Wege…
Schützenpanzer PUMA, der mit erheblichen Mängeln die Bundeswehr erreichte
Wenn wir über Rüstung reden, dann reden wir also über jahrelange Verfahren, Prozesse und Abläufe, die die Bundeswehr samt angeschlossener Verwaltung auf das Maximalmaß zu optimieren richtig und sinnvoll fand. Ergo wir alles, was nicht „von der Stange“ kommt, die Bundeswehr erst in zehn Jahren erreichen. Und selbst Käufe auf dem Markt machen Ausschreibungen erforderlich, die nicht selten in Gerichtsverfahren münden, die alles verzögern.
Die internationale Rüstungsindustrie nennt all das „den deutschen Goldstandard“.
Ergo wird hier gar nichts SOFORT passieren. Man muss der Bundeswehr sogar die Fähigkeit absprechen das von sich aus beschleunigen zu können. Sie ist schlicht unfähig hier noch selbst regulierend agieren zu können.
Als Fazit heißt das, dass weder das Material zeitnah kommen noch das Personal langfristig zur Verfügung stehen wird. Und das heißt, dass wir anderes Material brauchen als so manche Leutchen im Kopf haben. Inklusive einer Generalität, die eh aus der Zeit gefallen ist und wesentliche Veränderungen schlicht verpennt hat.
Inspekteur des Heeres: GL Alfons Mais – er stellte urplötzlich fest, dass das Heer nicht einsatzbereit sei…
Was wir allein schon aus demographischer Sicht brauchen sind personalreduzierte Waffensysteme, die mit möglichst wenig Bedienungs- und Wartungspersonal auskommen. Autonome Waffensysteme für die Kriegführung zu Land, zu/unter Wasser und in der Luft.
Wir brauchen eine deutliche Steigerung der Feuerkraft und Stehzeit im Einsatzgebiet ohne damit auch Personal zu binden.
Wir brauchen Waffensysteme, die durch andere automatisierte Systeme gewartet und notfalls auch instandgesetzt werden können.
Wir brauchen eine automatisierte Logistik für Feldeinheiten, die ohne Fahrer auskommt.
Und um all das zu gewährleisten müssen diese Systeme IT-technisch unangreifbar sein. Genau wie alle Führungssysteme an sich.
Und in Sachen IT-Sicherheit und Cyberwar (auch als aktive Komponente) ist die Bundeswehr ein besserer Pflegefall, über den die Branche lauthals lacht.
Selbst das Anmieten von am Markt vorhandenen Material zur Überbrückung von Löchern und/oder Folgen von Fehlplanungen gelingt nicht immer, die das Beispiel des Flugzeugs M28 Skytruck zeigt, dessen Auftragsvergabe zwar gelang, aber an allem vorbei was Luftfahrts-, Vergaberecht und Gesetz vorsehen.
Der Vertrag für die M28 (Skytruck)-Anmietung ist dringend zu überprüfen!
Alles Baustellen, wo es scheint, dass die Verantwortlichen immer noch nicht begriffen haben, wo sie im IST-Zustand stehen. Es bleibt abzuwarten was sie daraus für einen SOLL-Zustand ermitteln und wie sie den dann – einigermaßen… – zeitgerecht erreichen wollen.
Der Bürger darf nicht gespannt sein wie das endet. Er muss vielmehr sehr viel Geduld haben, bis sich da etwas tun wird. Denn was den Einsatz von Großverbänden angeht fängt die Bundeswehr wieder bei Null an…
Und dann könnte man auch einmal hier nachlegen, denn am Ende wird es natürlich wieder Opfer geben:
Als Interessenverband für alle Einsatzveteranen ist der Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER). Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.
Wir bitten unsere Leser um Spenden für die gute Sache und hoffen auf breite Unterstützung für die Kameraden!
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2021/07/Bundeswehr_im_Recruiting-Irrflug_-_Employer-Branding-now-Blog.jpg?fit=596%2C300&ssl=1300596Sascha Rauschenbergerhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2023/02/Nordhessenjournal.jpgSascha Rauschenberger2022-03-04 07:00:392023-02-12 08:51:21Bundeswehr: 100 Milliarden aber das Personal fehlt…
Haben wir aus Afghanistan gelernt? Offensichtlich nicht. Nur so kann man das beschreiben, was gerade in Mali passiert. Und im Gegensatz zu Mali bestand in AFG die zu „unterstützende“ Regierung nicht aus islamistischen Feinden des Westens.
Man könnte sogar so weit gehen zu sagen, dass diese Regierung exakt solche Leutchen hat und solche Ziele verfolgt, vor denen Europa, der Westen oder die Menschheit an sich zu schützen wäre.
Zum Vorfall an sich:
Soldaten der malischen Armee haben in der Nähe des deutschen Militärlagers Camp Castor in der Stadt Gao auf deutsche UN-Blauhelme geschossen. Der Vorfall habe sich am Dienstagabend ereignet, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam am Mittwoch.
Verletzte hat es dieses Mal nicht gegeben.
Dem Sprecher zufolge wurde eine Untersuchung eingeleitet, da die Hintergründe unklar seien.
Flagge der Vereinten Nationen
Im Rahmen der UN-geführten Stabilisierungsmission in Mali (MINUSMA) wurden deutsche Soldaten auch auf Bitten Frankreichs im Nordafrikanischen Krisenland stationiert. Die Bundeswehr ist vom Camp Castor nahe Goa aus im Einsatz.
MINUSMA gilt als der gefährlichste Auslandseinsatz der Bundeswehr. Auch an der EU-Ausbildungsmission in Mali (EUTM) sind deutsche Soldaten beteiligt. Die Lage in dem Land gilt unter Beobachtern als „besorgniserregend“.
Erst im Juni waren bei einem islamistisch motivierten Selbstmordanschlag rund 180 Kilometer nordöstlich von Gao zwölf Bundeswehrsoldaten zum Teil schwer verwundet worden.
Seit 2012 gilt das Land als Krisenherd, dessen bürgerkriegsähnliche Zustände auf die gesamte Zone übergegriffen haben und hunderttausende Menschen entwurzelt und zehntausende verletzt oder getötet haben.
Der in Mali zum Teil offen geführte Religionskrieg ist seitens der Rebellen ähnlich motiviert wie in Afghanistan; nur dass auch die Regierung selbst islamistisch geprägt ist.
Der Westen agiert hier nach dem Motto lieber die Pest als die Cholera haben zu wollen.
Religionskriege unter Fanatikern sind und waren stets die blutigsten und grausamsten Kriege der Menschheitsgeschichte. Der dümmliche Glaube in Namen Gottes handeln zu wollen, zu können und zu dürfen war nie von dem geprägt, was jede Religion als Friedfertigkeit definiert.
Merkel hat auf Bitten Frankreichs zugestimmt sich in Mali zur Stabilisierung zu beteiligen und dabei zu helfen die Armee Malis auszubilden.
Der schon jetzt erkennbare Effekt ist, dass ausgebildete Soldaten haufenweise zu den Rebellen desertieren und die sog. Stabilisierung risikoaversiv – bestenfalls per Beobachtung über die Mauern von Camp Castor – erfolgt. Praktisch ist alles in Sichtweite um das Camp schon Feindesland, was die sog. aktive Stabilisierungsmission real zur passiven Beobachtungsmission degradiert.
Letzteres ist auch gut so, denn es lohnt sich nicht für einen politischen Winkelzug Merkels zur Rettung ihrer verkorksten Europa-Politik auch nur einen deutschen Soldaten zu opfern. Besonders dann nicht, weil ihr diese Mission bestenfalls egal ist. Sie noch kein einziges Mal diese Mission besucht und sich vor Ort ein Bild gemacht hat.
AFG hat gezeigt, dass islamistisch motivierte Konflikte weder zu stabilisieren noch zu lösen sind. Allein schon deshalb, weil primitive aber fanatisierte „wahre Gläubige“ ihre Schandtaten als Eintrittskarte in das Paradies verstehen. Ergo auch keinen Grund haben im Hier und Jetzt anders zu agieren.
Wie man mit solchen Spinnern reden will oder auch nur könnte, bleibt nicht nur seit AFG die unbeantwortete Quizfrage an Merkel und Maas…
Wie schnell sich eine Situation entwickeln kann, die dann alle Anzeichen eines Totalausfalls und Gefährdung von Leib und Leben für unsere Soldaten aufweist, sollten wir wirklich in AFG gelernt haben. Und auch, dass Einschätzungen zur Lage aus dem Auswärtigen Amt nicht das Papier wert sind, auf denen sie gedruckt werden.
Und leider, und das muss gesagt werden, ist hier die Bundeswehrführung nicht besser, da sie im vorauseilenden Gehorsam – andere bezeichnen es weniger euphemistisch schlicht als „uniformierte Arschkriecherei“ – auch den sinnlostesten Mist noch mitmachen würde, solange das AA noch eine Chance sieht über rote Teppiche stolpern zu können.
VDEV: MeS: Garten der Erinnerung
Es wird Zeit unsere Jungs und Mädels heimzuholen. Jetzt, bevor Schlimmeres passiert. Und dass es schlimmer wird ist keine Frage des „wenn“ oder „falls“. Dass es schlimmer wird ist eine absolute Gewissheit, denn Islamismus macht nie etwas besser, baut nichts auf, gestaltet nichts und zerstört Kulturen und Zivilisationen wie eine Heuschreckenplage ein erntereifes Maisfeld.
Daher WIRD Mali nicht zu stabilisieren sein. Weder mit Waffen und auch nicht mit Geld. Aber schon gar nicht mit frommen Sprechblasen, dümmlichen Heilsideologien und ganz viel Mitgefühl. Denn wenn das funktionieren würde, hätten wir eine Kombination von Heilsarmee, Rotes Kreuz und THW hinschicken können.
Aber Soldaten sind billig. Allein schon deshalb weil es keinen Verantwortlichen wirklich interessiert, zumal Soldaten auch keine wirkliche Lobby haben. Aus linker Sicht ist sogar jeder gefallene Soldat ein Feind weniger, wie man dort gerne öffentlich und ungestraft postet.
Daher unsere klare Forderung: RAUS AUS MALI !
Und weil die Hinterbliebenenversorgung und die Hilfe für verwundete Kameraden so gut behördlicherseits klappt; hier eine wichtige Adresse:
Als Interessenverband für alle Einsatzveteranen ist der Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER). Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.
Wir bitten unsere Leser um Spenden für die gute Sache und hoffen auf breite Unterstützung für die Kameraden!
Geschichte und Entwicklung der US-Militärinterventionen
Heute erscheint es, dass die USA seit je her ihre Außenpolitik zum großen Teil auf ihre Militärmacht abgestützt haben. Ihre Armee. Luftwaffe und/oder Marine der verlängerte Arm des State Department wären.
Manchen schien es auch so, und der Gedanke beflügelt stets die linken Parteien, dass das Pentagon, gesteuert von wirtschaftlichen Interessengruppen bis ins oder aus dem Weißen Haus, US-Außenpolitik betreiben.
Doch dieser Ansatz ist in sich unstimmig und baute sich erst seit dem zweiten Weltkrieg auf. Und vor 1945 war die USA militärpolitsch kaum … existent!
USS Olympia als Museumsschiff im Independence Seaport Museum Philadelphia.
Rückblickend gibt es eine US-Außenpolitik mit weltweitem Anspruch auf Mitbestimmung überhaupt erst seit dem ersten Weltkrieg. Vor diesem europäischen Schicksalskrieg gab es so gut wie keine US-amerikanischen Streitkräfte. Kein wirklich stehendes Berufsheer, das verteidigungsbereit gewesen wäre. Und die US-Navy war ein Sammelsurium von technisch veralteten Schiffen.
Insgesamt gewannen diese Streitkräfte den Amerikanisch-Spanischen Krieg mit viel Glück, großem Mut und einer Begeisterung, die auf dem Wissen basieren konnte, dass die Spanier noch maroder aufgestellt waren (HIER).
Der Held von San Juan Hill, Theodore (Teddy) Roosevelt (HIER), stürmte nicht nur einen unbedeutendem Hügel im Nirgendwo sondern auch die Herzen seiner Landsleute, die ihn ins Weiße Haus trugen.
Doch das war bis dahin die Ausnahme. Vor ihm gab es nur die Helden des Amerikanisch-Mexikanischen Krieges, des Sezessionskrieges, der ein Trauma war und bis heute ist, und der Indianerkriege. – Sonst gab es da nichts! Schon gar nicht im Ausland. Und politisch war auch nichts anderes gewollt.
Die angehende und aufstrebende Wirtschaftsmacht USA hatte keine außerpolitischen Ambitionen. Noch nicht einmal, im Gegensatz zum ebenfalls aufstrebendem Deutschen Kaiserreich, profunde Kolonialinteressen.
Die US-Politik wurde durch kaufmännische Interessen dominiert, in der die Vorstellung herrschte, dass eine Politik die Wirtschaft zu fördern habe. Militär nur unnütz Geld kostet und Kriege kaum Gewinn abwerfen. Eine Gesinnung, die auch die Deutsche Hanse oder die East-India-Company (beides ehemalige souveräne halbstaaatliche Organisationen) gehabt hatten.
USS Olympia in der Schlacht in der Bucht von Manila
Navytechnisch heißt diese Zeit „die Zeit der weißen Flotte“ (Video: HIER). Kriegsschiffe waren strahlend weiß angemalt. Mit ockerfarbenen Aufbauten und quitschgelben Schornsteinen. Sie sollten schön aussehen. Repräsentativ und so das moderne Amerika als Industriemacht herausstellen, das u.a. auch so etwas auf Wunsch von Käufern liefern konnte. Als Konkurrenzprodukt zu England, das bis dahin alle Marinen der Welt mit Kriegsschiffen versorgte. Unter anderem auch die japanische Flotte, die dann 1905 vor Tuschima und Port Arthur die russische Flotte versenkte (HIER).
In den ersten Weltkrieg hineingezogen, rüsteten die USA auf und brachten in Frankreich mit ihren frischen Truppen und ihrem Materialeinsatz schnell die Wende.
Politisch stellte Präsident Wilson seine 14 Punkte auf, die dann auch zur Grundlage des Versailler Vertrages wurden.
Sein wichtigster Punkt aber, die Freiheit der Meere, die ihm, seinem Land, seiner Wirtschaft und auch dem amerikanischen Volk wichtig waren, als Garantie für die USA am Welthandel unbehindert teilnehmen zu können, gingen letztlich als Bagatelle unter.
Die europäischen Siegermächte wollten nur Deutschland auf ewig wieder als Mittelmacht sehen. Wenn überhaupt. Die deutsche Industriemacht störte die Kolonialmächte Frankreich und England in ihrer kolonialen Hegemoniepolitik.
Am Ende bekamen die USA das völlig uninteressante deutsche Kolonialreich im Pazifik als Mandatsgebiet zuerkannt und wurden mit einem Teil der Handelsflotte des Kaisers und einem alten Schlachtschiff (SMS Oldenburg) abgespeist, das die Selbstversenkung in Scapa Flow 1919 (HIER) überstanden hatte.
Wiki: Roosevelt (Mitte) 1935 bei der Unterzeichnung eines Gesetzes
Aus Sicht der US-Industriellen um Rockefeller, Morgan, Vandebuilt, Carnegie und anderen war das sogar schlimmer als gar nicht bekommen zu haben. Außer Spesen nix gewesen und obendrein auch noch die Verpflichtung ein riesiges nichtsnutziges Inselgebiet zu verwalten und zu unterhalten!
Ergo tauchte man wieder ab, mottete die Streitkräfte ein, unterstützte ein Flottenabkommen zur Reduzierung aller ausländischen Seestreitkräfte und übte sich in betonter Neutralität nach dem Vorbild der Schweiz. Europa und seine ewigen Kriege war für die USA durch.
Der Zweite Weltkrieg kam und Präsident Franklin D. Roosevelt (HIER) hatte es sehr schwer seine Landsleute zum Kriegseintritt zu bewegen. Wieder in Europa in die Bresche zu springen. Das wollte schlicht keiner machen. Die Gräben und Trichterfelder in Frankreich waren noch zu tief in Erinnerung.
Wiki: Die Schlachtschiffe in Pearl Harbour zu Beginn des Angriffs – das zweite Schiff von links ist die USS Arizona, wo heute das Arizona Memorial ist.
Die erzwungene Wende kam im Pazifik mit dem Überraschungsangriff der Japaner auf Pearl Harbour (dt. Doku: HIER) auf Hawaii. Durch einen Fehler wurde die Kriegserklärung Japans an die USA zu spät übermittelt. Nach dem Angriff, was in den USA als völlig ehrlose, skrupellose und verbrecherische Handlung wahrgenommen wurde.
Eine gedemütigte Nation rannte schneller zu den Waffen, als es überhaupt Pläne gab all die Freiwilligen bewaffnen zu können. Es gab fast ein halbes Jahr noch nicht einmal genug Schuhe und Ausrüstung, um die Leute überhaupt ausbilden zu können. Es musste alles von Grund auf aufgebaut werden.
Als Rumpfgerüst gab es ein paar Divisionen, die nun zu Stammeinheiten für Korps und Armeen wurden. Es gab eingemottete Schiffe aus dem ersten Weltkrieg, die allesamt Schrott waren aber instandgesetzt und eingesetzt wurden. Später dann als Ausbildungsschiffe fungierten.
Und eine US-Luftwaffe gab es gar nicht. Die war Teil der Navy als Marineflieger oder ein Teil der Army. Hieß deshalb auch US Army Airforce…
Die USA standen mit dem Rücken zur Wand. Allein durch die Weite des Pazifiks von Japan auf Abstand gehalten. Und jede wichtige Insel dort fiel nacheinander den Japanern als Basis und neuer Ausgangsstützpunkt in die Hände.
Das gesamte US-Mandatsgebiet, die Philippinen, Sumatra, Guinea und auch Wake-Island… und das war US-Staatsgebiet.
Japan wurde Mitte 1942 im Korallenmeer und bei Midway (HIER) gestoppt. Die beiden Siege verschafften der US-Wirtschaft die Luft zur sofortigen und umfassenden Umstellung auf Kriegswirtschaft. Etwas, was Deutschland erst 1941 tat.
Und ab da begann das, was die US-Militärmacht bis dato ausmacht. Der rapide Aufbau von den modernsten Streitkräften der Welt. Umfassend und bis zur Verschwendung ausgerüstet.
Wiki: Teile der TF 38 Ende 1944 im Ulithi-Atoll; rechts fünf neue Träger der Essex-Klasse, links ein älterer Träger (dunkel) und davor einer von insg. 50 leichten Geleitträgern.
Es wurde ein industrieller-militärischer Komplex aufgebaut, wie ihn bis dahin die Welt nicht kannte oder für möglich hielt. Die gesamte Wirtschaft der USA wurde abzüglich der regulierten Selbstversorgung auf die Produktion von Kriegsmaterial umgestellt.
Ende 1941 verfügten die USA über 4 Flugzeugträger und ein paar hundert Panzer, Geschütze und Flugzeuge veralteter Bauart.
1945 waren es 120 Flugzeugträger und zigtausende Panzer, Geschütze und Flugzeuge. So viel, dass die USA auch Russland und England samt Australien belieferten, versorgten und dort für Siege sorgten, wo ihre Alliierten sonst allein auf sich gestellt untergegangen wären.
Die enormen Schiffsverluste im Nordatlantik wurden nicht nur ausgeglichen, sondern durch die in Fließbandfertigung hergestellten sog. Liberty-Ships in den Schatten gestellt.
Und diese Werften produzierten nicht nur innerhalb von dreieinhalb Jahren tausende dieser Handelsschiffe, sondern auch noch 400 moderne Zerstörer, 200 Kreuzer und tausende von Truppentransportern, Versorgern, Schnellboote, Minenleger, Landungsschiffe und U-Booten.
Nach dem Krieg war daher die Zurückhaltung vorbei. Man wollte sein Invest wiederhaben. Ökonomisch einen Gewinn einfahren, zumal die Gewinner von einst nun offensichtlich als Kolonialmächte abbauten und zusätzlich eine Gefahr aufkam, die US-Industrielle so nicht haben wollten: Stalin und der Kommunismus, der sich wie eine rote Pest weltweit ausbreitete und all die Gebiete gefährdete, mit denen die USA gewinnträchtigen Handel betreiben wollte.
Selbst Europa stand auf der Kippe. Im geteilten Deutschland verlief die Bruchlinie zwischen Gut und Böse. Zwischen Freiheit und Diktatur. Zwischen Gewinn und volkswirtschaftlicher Pleite.
Wiki: US Sherman Panzer, von dem ca. 50.000 gebaut wurden.
Der kalte Krieg begann. Und hier nach dem Vorhandensein von Atomwaffen auf beiden Seiten als Stellvertreterkriege. UdSSR und USA bekämpften sich mehr oder weniger indirekt. Auf fremden Territorien und ohne je selbst involviert zu sein.
In Korea und Vietnam scheiterte das. Man stieg erst als Beobachter ein. Dann als Schutztruppe und dann als Konfliktpartner. Immer mit der immensen Militärmacht im Rücken. Zum Teil noch mit Material aus Lagern, was noch aus dem zweiten Weltkrieg übrig war. Zum Teil auch erbeutet worden war.
Bis Mitte der 70er Jahre war es üblich auf den Schlachtfeldern dieses Konfliktes Material aus dem zweiten Weltkrieg zu sehen. M3-Halbkettenfahrzeuge, Sherman-Panzer (HIER) und 105mm-Haubitzen. Oder um es für jeden offensichtlich zu machen: den Jeep!
Vietnam war ein Fanal. Schlimmer als Korea. Man kämpfte mit hunderttausenden von Soldaten, mit allen konventionellen Mitteln und verlor. Weil der Gegner sich nicht zur Schlacht stellte. Sich nicht auf einen Frontverlauf festlegen ließ. Sich nicht fassen ließ. Tags als Bauer arbeitete und nachts zur Waffe griff.
Und man scheiterte auch weil man nicht so brutal wie der Gegner sein konnte oder so durfte wie man durchaus gern wollte.
General MacArthur wollte in Korea Atomwaffen einsetzen (HIER). Für Vietnam waren ähnlich drastische Mittel im Gespräch. Doch was störte, und so die Operation und Mission kippte, war die durch den politischen Gegner beeinflusste öffentliche Meinung in den USA.
Westen zeigte sich extrem empfindlich für eine durch den Ostblock gesteuerte Propaganda in den freien westlichen Medien. Darauf konnte man nicht auf gleicher Ebene antworten, da im Osten die Presse gesteuert und kontrolliert war.
Das war dann der zweite Wendepunkt in den US-amerikanischen Militäreinsätzen zur Unterstützung der Außen- wie auch Wirtschaftspolitik: die öffentliche Meinung als Waffe gegen sich in der Hand der Gegner.
Militäreinsätze hatten nun moralischen Aspekten zu folgen, die Krieg an sich eigentlich ausschließen würden. Krieg letztlich so behindern, dass er unmöglich sinnhaft zu führen wird. Wo der Gegner alles darf, aber man selbst mit einer Hand auf dem Rücken kämpfen soll. Sich an Regeln hält, die den Gegner begünstigen. Und all das nur, um gut bei den EIGENEN Leuten dazustehen…
Bis zur Intervention auf Grenada war dieses Paradoxon für Militäreinsätze hemmend. Wäre mit Sicherheit zur Krise geworden, wenn nicht der Ostblock wirtschaftlich kollabiert wäre. Um der immer wieder modernisierten Weltmacht USA die Stirn bieten zu können, hat das kommunistische System bis zu 33% des BIP in das Militär gesteckt. In der Sitze waren es sogar über 60%.
Der Modernisierungsschub wurde nötig, als IT und verbesserte elektronische Techniken verfügbar wurden, die Reichweiten, Zielgenauigkeiten und Interaktion von Gerät und/oder Einheiten verbesserte und auf eine neue Stufe hob.
Dieser Vorgang ist bis dato nicht abgeschlossen und spiegelt sich zurzeit in der Diskussion über Drohnen und autonome Waffensysteme wieder.
Doch mit dem Wegfall der UdSSR als Lead-Nation für weltweite kommunistische „Umtriebe“, brachen einerseits auch die Argumente für diese Hochrüstung weg doch andererseits galt es das entstandene Vakuum hegemonialpolitisch zu füllen.
US-Thinktanks malten Szenarien aus und prüften sie en detail auf ihre Brauchbarkeit. Gern unterstützt und gefördert durch gewisse Lobbyverbände und Wirtschaftsinteressen. Ziel waren nun die Ressourcen der Welt, die im Zuge der wachsenden Volkswirtschaften der Schwellenländer, für die USA zu sichern waren. Auch und gerade in Konkurrenz zum aufstrebenden Indien und dann vor allem China.
Mit dem Terrorangriff von 9/11 (HIER), dem notwendigen Gegenschlag und dem neuen öffentlichen Bewusstsein für die macht von „Terrorstaaten“ und deren unheiligem Wirken, kamen neue Möglichkeiten ins Spiel.
Vorher galt es im State Department eine rote Flut zu verhindern. Nun galt es die zukünftig gebrauchten Ressourcen der Welt für die USA zu sichern, bevor jemand anderer auf den Plan treten konnte.
So kam es zum Einmarsch in den Irak. Mit gefakten Berichten über nicht existente Massenvernichtungswaffen. Das kam in der Öffentlichkeit schlecht an. Und ein Raubkrieg auch. Und die Destabilisierung einer ganzen Region war auch nicht zielführend für die öffentliche Wahrnehmung.
Das war der dritte Wendepunkt in der militärisch geprägten Außenpolitik der USA. Solche Kriege konnten nämlich teuer werden. Die Kosten pro Soldat, der im Einsatz gehaltenen wird, explodierten förmlich, denn es durfte auch keine Verluste mehr geben. Amerika hatte sich daran gewöhnt im Krieg kaum noch die Verluste zu haben, die in Europa noch alltäglich gewesen waren.
Bei genauer Betrachtung haben die USA ein Problem in der Standfestigkeit ihrer Kriegsmoral. Werden die Verluste zu hoch, kommen zu viele Tote und Verwundete zurück, kippt die Stimmung.
Wiki: Arlington Virginia Nationalfriedhof der USA. Angelegt auf dem Familienbesitz von Robert E. Lee während des Sezessionskrieges.
1945 wurden nur deshalb Atombomben auf Japan geworfen, weil man die geschätzten Verluste für die Einnahme des japanischen Mutterlandes auf bis zu 500.000 Mann bezifferte. Als Minimum. Und das wären 500.000 mehr als alle Kriege seit dem Sezessionskrieg bis dahin insgesamt gefallen waren. Das hätte die Bevölkerung nicht mitgemacht. Nach dreieinhalb Jahren war man kriegsmüde. Und auch fast Pleite.
Zum Verständnis: der US-Sezessionskrieg (dt. Doku: HIER) zwischen südlicher Konföderation und der nördlichen Union kostete bei einer Gesamtbevölkerung von knapp 40 Millionen Menschen allein 600.000 Tote. Dazu kommen hunderttausende Verwundete. Nicht umsonst tauchen in vielen US-Western immer auch Kriegsinvalide oder Typen auf, die Uniformteile tragen.
Das sind in etwa die Verluste, die Deutschland oder die UdSSR prozentual selbst im Zweiten Weltkrieg erlitten hat. Auch hier wirkten sie in beiden Ländern bis dato prägend!
Die USA sind also in ihrer militärisch determinierten Politik, so sie denn gewollt ist, darauf angewiesen möglichst kleine Verluste zu haben. Das setzt umfangreiche Absicherungstechniken voraus, die allesamt geneigt sind die Konfliktkosten nach oben zu treiben, während mögliche Gegner mit minimalem Aufwand hohe Wirkungen erzielen können: Hinterhalte, Sprengfallen, Raketenbeschuss…
Dieses Missverhältnis wird auch noch durch die asymmetrische Kriegführung verschlimmert. da der Gegner, ähnlich wie in Vietnam, sich an keine Frontlinien oder Gebiete hält. Er sucht den weichen Unterbau und greift dort im Schwerpunkt an.
Definiert die Schwerpunkte selbst und agiert, während moderne Armeen in solchen Missionen zur bloßen Reaktion gezwungen sind. Eigene Offensiven mitunter öffentlich diskreditiert werden. Der gegnerischen Propaganda unterliegen (z.B.: Kunduz und die Tanklaster HIER) und notwendige Operationen unterdrücken.
Wiki: B-52H (USAF photo by SrA Sarah E. Shaw)
Wenn Joe Biden nun eine andere US-Außenpolitik anstrebt, dann muss er etwas anders als die beschriebene Entwicklung hervorzaubern. Er muss das wachsende Paradoxon lösen einerseits einen „humanen Krieg“ als „finale diplomatische“ Lösung zu führen, der sich andererseits aber gegen blinde Ideologen und religiöse Fanatiker richtet, die ein wesentlich einfacher strukturiertes Menschenbild haben. Oder von dessen Wert an sich.
Wo der Mensch halt Mittel zum Zweck und nicht unterdrückte Propaganda beim Gegner normal ist. Wo der Gegner IMMER die Opferrolle für sich in Anspruch nimmt und durch Greueltaten sogar Milde für sich zu erreichen vermag.
Aus Mitleid mit den Opfern. Sogar Fördermittel erpressen kann, wie es die Taliban mit Maas erfolgreich versuchen.
Ein zentrales Element in dieser neuen US-Interventionspolitik können daher keine Truppen vor Ort mehr sein. Noch nicht einmal die in AFG und IRK so beliebten Subunternehmer, die mit freigestellten oder ex-Soldaten Sonderoperationen übernommen haben. Die so nicht als Truppen in den Statistiken auftauchten. Weder als Person noch als spätere Verluste…
Was die USA kann und hat, ist US Airforce (HIER). Die größte Luftwaffe der Welt. Die zweitgrößte Luftwaffe ist die der US Navy. Und die agieren zusammen. Ergo wird das nun das Hauptinterventionsmittel sein. Hauptmerkmal der neuen Doktrin. Denn auf dem Boden haben die USA sein 1945 nie wirklich gewonnen.
Ergo warum Soldaten in Gegenden am Boden einsetzen, wo man sie nur unnütz gefährdet? Dennoch werden Kriege am Boden gewonnen. Nie in der Luft.
Wiki: General McChrystal mit Präsident Barack Obama, 2009
Daher werden autonome Waffensysteme (HIER und Film: HIER!!!) an Bedeutung gewinnen. Roboter zählen nicht als Verluste. Ihre Software kann angepasst werden, um zivile Verluste zu minimieren, selbst unter Gefahr des eigenen Totalausfalls. Etwas, was man Soldaten nur schlecht verkaufen kann. Rein individuell gesehen. So eine Dümmlichstrategie von General McChrystal (HIER) scheiterte letztmalig in AFG. Vorher schon in Vietnam und überall sonst.
Und gerade das macht Robotersoldaten nun für die USA höchst attraktiv, zumal die zugehörige Technik die Einsatzreife erlangt hat.
Wiki: autonomer Militärroboter SWORDS
Somit könnte die neue Art der US-Interventionspolitik darin bestehen Gegner aus der Luft weichzuklopfen und sie dann mit autonomen Waffensystem zu jagen und auszuschalten. Oder am Betreten von gewissen für die USA interessanten Gegenden zu hindern (z.B.: Ölfelder, Minen,…). Abschnitte, Verkehrswege, Pipelines oder Städte zu sichern oder zu patrouillieren. Oder Flüsse, Deltas, Seen und Küstenlinien zu sichern. Autonome Waffensysteme sind nicht nur an Land denkbar…
In Summe sind diese autonomen Streitkräfte sogar billiger im Einsatz. Und in der Massenproduktion dann auch kostengünstig herstellbar. Praktisch auf Abruf bereitstehend. Oder zu produzieren. Sofort und ohne Ausbildung einsetzbar. Ohne Verpflegung samt logistischer Kette, die bisher bis zu 15 Soldaten nötig machte, um einen (1) an der Front zu halten.
Was immer Biden nun als neues Element der wehrhaften US-Außenpolitik wählen wird, es wird linken Gutmenschen nicht gefallen. LINKE freuten sich sogar für jeden gefallenen Soldaten und beglückwünschten die Taliban. Hier zuckt man die Schultern. In den USA würde solch eine Gratulation Mordanschläge nach sich ziehen.
Der Ansatz wird mit Sicherheit als unmenschlich und grausam angefeindet werden. Von all denen, die sowieso nie den Mut haben und hatten dahin zu gehen, wo es gefährlich war.
Biden wird die mögliche und vorhandene Technik nun sicher zur massentauglichen Einsatzreife bringen wollen. Bis dahin wird die USA Zurückhaltung üben und sich auf Luft- und Raketenschläge konzentrieren. Ohne wieder mit Bodentruppen in ein Szenario einzusteigen. Egal wo. Die Zeiten sind vorbei.
Und diese Zeitspanne, bis zur neuen Doktrin, wird denkbar kurz sein, denn China (Videos: HIER und HIER) wird dieses sich absehbar schließende Zeitintervall für sich nutzen und selbst Lehren für seine Rüstung daraus ziehen.
Und das wird absehbar zu einem neuen technologisch-kostenintensiven Wettrüsten führen, dem sich keine moderne Armee verschließen kann.
Und eine Bundeswehr, die schon ohne bewaffnete Drohnen(!!) agieren muss, darf hier gern Zielscheibe spielen. Sie dürfte in der NATO daher eine immer weiter abnehmende und armseligere Rolle spielen.
Denn was auch immer Biden nun ausbrütet, wird zur Einsatzdoktrin der NATO insgesamt für solche Einsätze zur … „Stabilisierung“ oder Intervention werden.
Motto: Frieden schaffen nur noch mit autonomen Waffen!
Denn das Motto der damals ostunterstützten Friedensbewegung wurde wahr: Stell die vor es ist Krieg und keiner geht hin? – Nun ist es soweit! – Hurra!…
SIC!
Um die Opfer der deutschen Außenpolitik samt unserem nachhaltigen „Engagement“ in aller Welt kümmert sich eine private Organisation:
Als Interessenverband für alle Einsatzveteranen ist der Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER). Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.
Wir bitten unsere Leser um Spenden für die gute Sache und hoffen auf breite Unterstützung für die Kameraden!
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2021/09/Pentagon_January_2008-1-e1680935245809.jpg?fit=800%2C457&ssl=1457800Sascha Rauschenbergerhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2023/02/Nordhessenjournal.jpgSascha Rauschenberger2021-09-02 07:00:082021-09-05 10:48:22USA: Biden will Außenpolitik nach Afghanistan überdenken – ein Rückblick
Zwölf Jahre nach einem folgenschweren Luftangriff im afghanischen Kundus haben zwei Richter am Bundesgerichtshof (BGH) eine falsche Darstellung des Sachverhalts bemängelt.
Von den Medien und der Politik weitgehend unkommentiert, ignoriert oder schlicht auch unterdrückt, haben der Vorsitzende Richter am BGH Dr. Ulrich Herrmann und Richter Harald Reiter im Leserforum der „Neuen Juristischen Wochenschrift“ (NJW 32/2021, S. 10) einen Leserbrief geschrieben und auf eben diesen Umstand hingewiesen.
Die von gewissen Klägerkreisen eingeforderte Amtshaftung wegen Auslandseinsätzen der Bundeswehr wurde vom BVG für den Fall des Angriffs am 04.09.2009 auf die beiden bei Kunduz entführten und zerstörten Tanklaster abgewiesen, was eine Stellungnahme erst möglich machte.
Ein für den BGH-Senat sehr ungewöhnlicher Schritt: „Neuen Juristischen Wochenschrift“ (NJW 32/2021, S. 10)
Dazu in Berlin die dpa:
Zwölf Jahre nach einem folgenschweren Luftangriff im afghanischen Kundus haben zwei Richter am Bundesgerichtshof (BGH) eine falsche Darstellung des Sachverhalts bemängelt.
«Leider hat sich in der Öffentlichkeit das Bild festgesetzt, auf Anordnung des deutschen örtlichen Kommandeurs sei ohne Vorwarnung in eine Menschenmenge bombardiert worden, wobei über 100 Personen ums Leben gekommen seien, darunter viele Zivilisten und insbesondere Kinder», schreiben der Vorsitzende Richter am BGH, Ulrich Herrmann, und BGH-Richter Harald Reiter in der «Neuen Juristischen Wochenschrift» (NJW 32/2021, S. 10).
«Propagandaerfolg der Taliban»
«Diese Darstellung ist hinsichtlich der Opferzahl und -eigenschaft sowie der angeblich unterbliebenen Warnung schlicht falsch und beruht letztlich wohl auf einem Propagandaerfolg der Taliban.»
In der Berichterstattung über den Fall sei es unterblieben, öffentlich zugängliche Quellen zu nutzen, «die ein zuverlässiges Bild vom Sachverhalt vermitteln», schreiben die Juristen im Leserforum des Fachmagazins weiter. In ihrer ungewöhnlichen Wortmeldung fassen sie den Sachstand aus ihrer Sicht zusammen, aber über Umstände hinaus, auf die es für ihre eigene Entscheidung in der Sache rechtlich angekommen sei. «Sie sind jedoch für die politische Bewertung und für das Ansehen der Bundeswehr von hoher Relevanz, weshalb uns eine Klarstellung geboten erscheint», so die beiden Juristen.
Das ist passiert:
US-amerikanische Kampfflugzeuge hatten in der Nacht zum 4. September 2009 zwei von den Taliban gekaperte Tanklaster bombardiert. Angeordnet hatte dies der deutsche Oberst Georg Klein. Er befürchtete, dass die Fahrzeuge als rollende Bomben benutzt werden könnten. An der Stelle hatten sich zunächst aber auch Bewohner aus der Umgebung versammelt, um abgezapften Treibstoff zu holen.
Vor dem Angriff bestätigte ein Informant den Deutschen, dass sich dort nur Aufständische aufhalten würden – so die Darstellung damals. Klagende Afghanen sind – unterstützt von Menschenrechtsorganisationen – seitdem vor deutschen Gerichten gescheitert. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte erkannte noch im Februar kein grobes Fehlverhalten Deutschlands bei der Aufklärung des Vorfalls.
Zwei Tage nach dem Angriff hatte allerdings auch der damalige Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) gesagt, ein Bericht des Gouverneurs von Kundus weise 56 Tote und zwölf Verletzte aus. Eine vom damaligen Afghanistans Präsident Hamid Karsai eingesetzte Untersuchungskommission berichtet eine Woche später, es habe 99 Tote, darunter 69 Taliban-Kämpfer und 30 unschuldige Zivilisten gegeben. Zahlenangaben in dieser Größenordnung wurden seitdem vielfach wiederholt.
BGH-Richter: Sachverhalt abweichend
Der richtige Sachverhalt sei dem Senat zuverlässig bekannt, schreiben die BGH-Richter nun. «Die beiden Kampfflugzeuge kreisten lärmend von 1:08 Uhr bis zum Bombenabwurf um 1:49 Uhr in nur 360 m Höhe (!) über der Szenerie.» Von den zu Beginn gut 100 Menschen vor Ort habe sich daraufhin der Großteil umgehend in Richtung des Dorfs entfernt. Vor den Bombenabwürfen hätten sich noch 30 bis 40 Personen im Bereich der Tankfahrzeuge befunden, «und dies waren sicherlich keine Zivilisten mehr, geschweige denn Kinder». Danach hätten immerhin mehr als zehn Personen zu den abgestellten Fahrzeugen rennen können.
«Dies alles ist deutlich auf den Infrarotaufnahmen aus den Flugzeugen zu sehen. Diese Aufnahmen sind in öffentlicher Verhandlung des Landgerichts Bonn vorgeführt und ausgewertet worden», so die Richter. Und: «Eine entsprechende, auf sachverständiger Grundlage erstellte Auswertung der Videos ist auch in der im Internet abrufbaren Einstellungsverfügung des Generalbundesanwalts in dem gegen den Kommandeur geführten Ermittlungsverfahren enthalten.»
Dort sei auch ausgeführt, dass die Afghanistan-Truppe ISAF Spuren von lediglich 12 bis 13 getöteten Personen gefunden habe. «Es ist sehr ärgerlich, dass diese öffentlich zugänglichen Quellen, die ein zuverlässiges Bild vom Sachverhalt vermitteln, von der Allgemeinpresse ungenutzt blieben. Menschlich höchstbedauerlich ist, dass der seinerzeitige Kommandeur in der Öffentlichkeit deshalb weiterhin in einem völlig falschen Licht steht.»
So die inzwischen bei der faz und AllgäuHit nahezu gleichlautend veröffentlichte dpa-Meldung. Immerhin, aber es trifft nicht den Kern des eigentlichen Skandals, den selbst die Richter nicht im vollen Ausmaß abzuschätzen vermochten.
Uns ist es gelungen vier Bilder der Luftaufklärung vom Überflug der Angriffsstelle von 0622h zu bekommen. Also knapp viereinhalb Stunden nach dem erfolgten Angriff. Die Aufnahmehöhe beträgt ca. 1200 Meter über Grund und war zur Verifikation der weiteren Feindkräfte vor Ort gedacht, um das zuzuführende Erkundungsteam des PRT Kunduz mit aktuellen Lageinformationen zu versorgen.
Es handelt sich bei allen Bildern um Aufnahmen mit Restlichtverstärkern. Das Zielgebiet war zu dieser Zeit noch in absoluter Dunkelheit gehüllt, was in AFG dann wirklich dunkel ist.
Luftbild des Flußschleife und des Dorfes samt Sandbank
Die vier Luftaufnahmen zeigen klar das fragliche Dorf, aus dem die Menschen kamen und zu dem sie zurückgeeilt sind, als die NATO-Flugzeuge ihre Show-of-Force-Flüge wie oben beschrieben zur Abschreckung durchführten. Dies entsprach den damaligen RoE (Rules of Engagement) der ISAF. – Das sollte wie ein Warnschuss wirken!
Die Zivilisten hatten das scheinbar verstanden.
Sandbank mit zwei Tanklastern in Flußschleife
Die Zeit zwischen Aufklärung der Tanklaster und dem Waffeneinsatz war auch deshalb so lange, weil Oberst Klein die angebotenen 500kg-Bomben abgelehnt hatte und stattdessen die kleinstmöglichen 250kg-Bomben zum Einsatz bringen wollte. Dafür mussten erst andere Flugzeuge herangeführt werden, die über diese Bomben (noch) verfügten.
Dass Oberst Klein (HIER) hier nochmals ausdrücklich den möglichen Kollateral-Schaden reduzieren wollte wird auch gern unterschlagen.
Sandbank mit Tanklaster
Inzwischen waren wohl dann auch die Taliban gefrustet, da ihre Beute aufgeklärt wurde und ISAF-Kräfte sicht- und hörbar über ihnen kreisten. Sie machten für das Festfahren der Tanker auf der Sandbank die beiden entführten Fahrer verantwortlich und exekutierten sie durch Enthauptung!
Zielauswertung: Trefferbild und Analyse
Der Angriff ist, wie auf den beiden letzten Aufnahmen zu sehen, sehr präzise erfolgt. Beide Bombeneinschläge lagen im Radius von zehn Metern vom Zielmittelpunkt. Daher haben beide Explosionen auch sofort die Ladung der Tanklaster (Diesel) mitentflammt, was vor Ort zu einem sich selbst sehr schnell verzehrendem Feuermeer geführt haben dürfte.
Explosionen sowie die in den Himmel schießenden und die dunkle Nacht erhellenden Feuerbälle müssen kilometerweit zu sehen gewesen sein und weitere Annährungen von Zivilisten ausgeschlossen haben. Ergo kann es auch nicht zu Folgetoten durch später vielleicht erfolgte Sekundärexplosionen (z.B. Restmunition der Taliban) gekommen sein.
Weiterhin zeigen die Luftaufnahmen nur sehr wenige mögliche Leichen im Umkreis der Tanker an. Diese müssten schwarz und deutlich in ihrer Anzahl zu sehen sein, soweit sie nicht schon weggeschafft worden sind.
Durch den Zeitverzug zwischen Angriff und diesen Aufnahmen könnten die Taliban ihre Toten mitgenommen haben. Tote von Nicht-Taliban werden in aller Regel ignoriert und sich selbst überlassen. Taliban lassen aber auch ihre Toten zurück, wenn der Abtransport zu schwierig oder wegen folgender Feindkräfte zeitlich nicht möglich ist. In dem Fall werden nur Waffen, Munition und Ausrüstung geborgen und mitgenommen. Gaffer bei militärischen Zusammenstößen sind in AFG … unbekannt.
ANA-Patrouille von Einsatzkräften im Raum Kabul 2006 – Das Material ist… oft mangelhaft.
AFG-Sicherheitskräfte und Erkundungsteams des PRT haben aber am Angriffsort bei den gefundenen Leichen Waffen und Ausrüstungsteile sicherstellen können. Das spricht dafür, dass die Taliban beim Angriff vor Ort waren und mehrheitlich getötet wurden.
Hier spielt auch das Indiz eine Rolle, dass bis dahin von deutschen Kräften nie Luftangriffe angeordnet worden waren. Sich lediglich auf die wirkungslosen Show-of-Force-Flüge beschränkt hatten und die Taliban wieder von mangelnder Initiative und fehlendem Verteidigungswillen der deutschen PRT-Führung ausgegangen sind.
Auch ein Aspekt, den Oberst Klein mit einzukalkulieren hatte, als er das Risiko eines bevorstehenden Terroranschlags mit Tanklastern einzuschätzen hatte!
Weiterhin hat der Kommandeur des OCC-P Feyzabad, Brigadegeneral Mohammad Bashir-Basharat, der selbst aus Kunduz stammt, dort mit seiner Familie lebte und als Stellvertreter des örtlichen Warlords Mir Alam galt, dem Autor gegenüber ausgesagt, dass dort nur Taliban und ihre Unterstützer getroffen worden sind. Andere nicht talibanaffine Menschen auch nicht an den Diesel der Tanklaster herangelassen wurden.
Auf Bitte des Autors verfasste er dazu einen offiziellen Bericht an das ihm übergeordnete Innenministerium mit der Bitte um Weiterleitung an die deutsche Botschaft. In wie weit das erfolgreich war, kann der Autor nicht sagen; machte dazu aber selbst ausführlich Meldung an das PRT Feyzabad in seinem Tagesbericht.
Damit war schon relativ früh klar, dass aufgrund der Auffindsituation der vorhandenen Leichen, der beiliegenden Waffen und Ausrüstung(!) und der völligen Abwesenheit von trauernden Familien vor Ort die später propagierten Opferzahlen nicht stimmen konnten.
Und das schon ohne die Wärmebildaufnahmen der Flieger vor dem Angriff wo jeder Mensch als Wärmequelle in der Dunkelheit wie eine Leuchtfackel erscheint und klar abzählbar ist.
Opfer eines Sprengstoffanschlags auf einen Bus in Kabul 2006
Dass die Taliban die Gunst der Stunde nutzten, um Propaganda zu machen, die Opferzahlen künstlich hochzutreiben und so die ohnehin schon scheinheilige deutsche Politik weiter zu verunsichern ist nur folgerichtig und strategisch richtig gewesen. Zudem galt die deutsche Verwaltung als sehr entschädigungsfreudig, was schnell freiwillige „Opferangehörige“ auf den Plan rief.
Talibankämpfer nutzten schon seit ISAF-Beginn westliche Presse für Propagandafeldzüge. Nicht selten gaben sich verwundete Terroristen, die zur Versorgung in Krankenhäuser eingeliefert wurden, als zivile(!) Opfer der afgh. Sicherheitskräfte aus, was viele Pressevertreter nur zu gern zu glauben bereit waren.
Das führte dann ISAF gegenüber zu „geschönten“ Reports von Kampfhandlungen, in denen es zunehmend immer weniger Gefangene durch afgh. Kräfte gab!
Es ist also zu hinterfragen, WER ALLES den Taliban dabei geholfen hat IHRE Sicht der Dinge, ohne jeden physischen Beweis(!), vor die europäischen und deutschen Gerichte zu bringen.
Auch und besonders unter Berücksichtigung des nicht unerheblichen Umstandes einem Personenkreis zu helfen, der sich in einem „kriegsähnlichem Zustand“ mit ISAF/NATO und der Bundesrepublik Deutschland befindet, wie der Minister von und zu Guttenberg dann erstmalig und ehrlich im Nachgang der Angriffe feststellen musste.
Explosion einer Sprengfalle in Afghanistan
Weiterhin ist zu hinterfragen ob sich diese Leute nicht dabei strafbar gemacht haben Gegnern der Bundesrepublik Deutschland in einem kriegsähnlichen Konflikt bei einer Kampagne zu helfen, eben dieser Bundesrepublik Deutschland bewusst zu schaden.
Der BRD dadurch Schaden zuzufügen, um mit falschen Behauptungen Schadenersatz zu erpressen, die politische Führung zu manipulieren, den Wehrwillen von Führung und Soldaten zu zersetzen und den Zusammenhalt der ISAF-Koalitionstruppen zu sabotieren.
Hier und an dieser Stelle, müssten wir seit 45 auch einmal ernsthaft überlegen, ob diese o.g. Hilfe von Feinden durch NGOs, Pressevertreter, Anwälte oder gar Politikern nicht einen Straftatsbestand erfüllen könnte, der in „kriegsähnlichen Zeiten“ einmal Hochverrat hieß.
Stattdessen wurde die Führung der Bundewehr beschädigt und der GI, General Wolfgang Schneiderhan (HIER), zum Rücktritt gebracht. Ein Vorgang, der im Lichte der nunmehr vorliegenden Ergebnisse der Kundus-Affäre, in der Bundeswehr nur mit der Stasi-inszinierten Kießling-Affäre im kalten Krieg vergleichbar ist. Und auch zu vergleichen wäre, wenn es um die mögliche Strafverfolgung der Propagandahelfer der Taliban geht.
Dass mit dieser bewusst falschen Darstellung ein integrer, hervorragender und charakterlich einwandfreier Truppenführer und Offizier, Georg Klein, diskreditiert und in seiner Karriere behindert wurde, ist daher zutiefst schändlich und kein Kollateralschaden.
Der damalige Oberst Klein wurde vor einem Untersuchungsausschuss des Bundestages zitiert, wo er offen, ehrlich und selbstkritisch agierend mit offenem und einhelligem Beifall(!!) der Abgeordneten verabschiedet wurde. – SIC!
Deutsche Patrouille zur Erkundung der weiten Räume des Aufgabenbereichs
Auch ist vielleicht dieser Propagandaerfolg in Deutschland ursächlich für die 2010 stattfindenden Angriffe auf die im Bereich des PRT Kunduz eingesetzten eigenen Teile. Unter anderem auch für die Häufung der Angriffe im Bereich Baghlan und dem dort zugehörigen Außenposten des PRT. In diesem Bereich wurde im Mai 2010 ein Ausbildungs- und Beobachtungsteam des PRT Feyzabad in eine IED Falle gelockt und zugeführte Rettungskräfte der Sanitätstruppe aus Kunduz beschossen. Dabei starben vier Soldaten des OMLT Feyzabad und ein Stabsarzt aus Kunduz. Weitere Kameraden wurden zum Teil schwerstens verwundet und sind nun Kriegsversehrte.
Auch das sog. Karfreitagsgefecht vom 02. April 2010 im Bereich Kunduz muss in diese Gleichung mit einbezogen werden (HIER). Hier fielen, auch und gerade durch eine zögerliche und verunsicherte Führung, drei Fallschirmjäger.
Damit ist die Kunduz-Propaganda ausdrücklich im zeitlichen strategischen Zusammenhang zu sehen, als Taliban im Norden von Afghanistan besser Fuß zu fassen und das harte Kriegsgeschehen von Ost- und Südafghanistan in ansonsten ruhige Territorien auszudehnen.
Die Schwächung der deutschen politischen und militärischen Führung als Folge des Propagandaerfolges darf auch als Ursache für die Initiativangriffe auf deutsche Kräfte im Aufgabenbereich PRT-Kunduz bis Ende 2010 angesehen werden. Die Zusammenhänge erscheinen logisch und signifikant.
All diese Zusammenhänge sollen wohl unter dem Teppich dessen bleiben, was so linksliberale und grüngeistige Schlamperei hervorzuzaubern vermag. Gern auch unter dem Deckmantel der Verjährung und dem fehlenden Interesse medialer Öffentlichkeit.
Das ist zu kurz gedacht. Es gibt Täter, die diese Terroristen unterstützt haben, die ihnen geholfen haben und die sie ggf. sogar inspiriert haben.
Dann gibt es Menschen und Institutionen, die offen Maßnahmen ergriffen haben, um den Handlungsspielraum einer Armee im Krieg aktiv zu beschneiden und sie in eine Rolle zu drängen, wo sie durch Verunsicherung von Führung und Soldat zunehmend zum Opfer wurde. Opfer zu beklagen hatte.
Der Autor kannte die fünf Toten aus Baghlan persönlich. Und es ist schwer vorstellbar, dass sie vergessen werden. Oder dass dieses unwürdige Spiel dieser Propaganda-Kampagne gegen Kameraden, die Bundeswehr oder den deutschen Staat vergessen werden wird.
Und hier dürften sich recht schnell 300.000 deutsche Einsatzveteranen anschließen, denn soetwas darf es nie wieder geben.
Und daher gibt es auch gleich noch drei Punkte, die nun wichtig sind und an die auch nicht gedacht wurde:
Es bleibt nämlich zu hoffen, dass aus „Mitleid“ nicht einzelnen sich als Opfer dargestellten Personen des Tanklasterangriffs hier Asyl gewährt wurde. Es keinen Asylgrund „Tanklaster“ gibt. Oder Zahlungen irgendwelcher Art weiterlaufen. Solcherlei wäre sofort abzustellen. Kompromisslos!
Und dann wären da noch die öffentlichen Entschuldigungen der Ministerin an nunmehr Brigadegeneral Klein und General Schneiderhan als Opfer der Intrige von Terroristen und ihren willigen Helfern.
Gern auch in Verbindung mit Entschuldigungen an die Kameraden, die ihr Leben oder ihre Gesundheit in den folgenden Monaten ließen. Als die Strategie der Taliban aufging.
Präsident Karsai und der damalige Außenminister Steinmeier 2006
Und dann ist da all das zu bedenken, wenn eine hirnlose Bande von Möchtegerndiplomaten im roten AA meint jetzt mit den Terror-Taliban darüber (im Geheimen!!) verhandeln zu müssen, wie diese unsere afghanischen Kameraden und Mitarbeiten zu schützen gedenkt.
Wie das funktioniert, könnten die zwei geköpften Tanklasterfahrer sicher sagen…
Der Umstand überhaupt mit diesen Terroristen verhandeln zu wollen, denen wir hier sogar ASYL gewährt haben, eben weil sie Terroristen sind und waren, ist eine ehrlose und verabscheuenswürdige Handlung, die aber Heiko Maas und seiner Amtsführung vollkommen gerecht wird.
Es kann und darf niemals Verhandlungen zwischen einem Rechtsstatt und Terroristen geben, sagte einmal Helmut Schmidt und begründete es damit, dass dann die Diskussionen mit Terroristen nie mehr aufhören würden.
Heiko Maas hat unbestritten weder das Profil, noch den Charakter oder gar das Niveau von Helmut Schmidt.
Daher sollte man ihm schnell und eindringlich helfen, hier den Rückweg zu finden, bevor die Bundesrepublik Deutschland ihre ex-Mitarbeiter in AFG verrät und den mörderischen Talibanterror auch noch hintenherum finanziert.
Der Propaganda-Feldzug der Taliban war verdammt erfolgreich. Und die Masse der hier Verantwortlichen ist immer noch zu blöd, zu blasiert oder zu ignorant den möglichen Wiederholungseffekt zu sehen.
Vielleicht sollte man einmal insgesamt die Rolle von NGOs und deren Finanzierung samt Hintermännern gründlich analysieren und ggf. auf eine mehr gesetzlich kontrollierbare Basis stellen. Es kann nicht sein, dass ein paar zwielichtige Gestalten mit solchen dubiosen „Vereinen“ unseren Rechtsstaat ständig aushebeln und Politik am Parlament und damit am Volk vorbei machen. Und dann noch zum Schaden der Bundesrepublik Deutschland und unserer freiheitlich-rechtlicher Grundordnung. Oder dem Leben unserer Sicherheitskräfte und Partner vor Ort!
Kurz: es wird Zeit die Taliban und deren Unterstützer unter uns ins Licht zu zerren, anzuklagen und hart zu verurteilen. Alle. Ohne Gnade. Und ohne jede Ausnahme. Und das am besten gestern schon. – SIC!
Am Ende bleiben noch zwei Frage offen?
WARUM neigt man in diesem Land dazu die Schuldigen zu verstecken anstatt sie zu bestrafen, solange sie aus dem Konglomerat von Presse und Politik sowie genehmen Institutionen kommen?
Und warum glaubt man loyale Soldaten (und auch Polizisten) damit gewinnen zu können, in dem man sie dauernd für blöd verkauft?
Wir erinnern uns an unsere zurückgebliebenen Kameraden. – IMMER!
Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V.: Das Motto bei der Hanse Sail 2019
Als Interessenverband für alle Einsatzveteranen ist der Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER). Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.
Wir bitten unsere Leser um Spenden für die gute Sache und hoffen auf breite Unterstützung für die Kameraden!
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2021/08/MeS_BDEV_2108.jpg?fit=1600%2C1200&ssl=112001600Sascha Rauschenbergerhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2023/02/Nordhessenjournal.jpgSascha Rauschenberger2021-08-08 08:00:122021-08-22 17:44:47Bundeswehr: Die Realität holt den Kunduz-Skandal von 2009 ein
2001 war ein Jahr, das den Beginn einer Odyssee beschrieb, wie sie fünfzig Jahre vorher von Arthur C. Clark eigentlich in den Weltraum verlegt worden war. Nur wurde das eine Odyssee in Afghanistan. Nicht im Weltraum. Und die Anfangssequenz des Film von Stanley Kubick, die Szene mit den Affen, sagt eigentlich alles, was man zum Afghanistanfeldzug wissen muss.
Wiki: Flugrouten der Flugzeuge am 9/11
Am 11.09.2001 flogen vier Teams von islamistischen Attentätern vier Linienflugzeuge in den USA in die beiden Türme des World Trade Centers, in das Pentagon und wurden dann am vierten Attentat durch die Passagiere gehindert, die Schlimmeres zu verhüten mit ihrem Leben bezahlten. So die Geschichtsschreibung (HIER).
Kurz darauf gelang es den US-Sicherheitsbehörden die Attentäter zuzuordnen und es begann der internationale Krieg gegen den Terror, wie es dann euphemistisch hieß. Und dieser Krieg begann in Afghanistan, als eine internationale Allianz die Taliban aus der Regierung, dann aus dem Land aber nie aus der Realität gebombt hat.
Kurz danach begann der Krieg gegen den Terror – und für das Öl – im Irak, wo man Saddam Hussein aus Amt und Würden bombte, seine Massenvernichtungswaffen aber nie fand (sie waren von den USA erfunden worden!) und die ganze Region bis dato destabilisierte. Flüchtlingswellen förderte und Millionen Menschen um ihre Existenz brachte. Diese Geschichte wird wohl niemals irgendwo zu lesen sein. Zumindest nicht in unseren Geschichtsbüchern.
Im Bemühen im Irak das Öl zu sichern – und natürlich die Demokratie einzuführen! – wurde AFG zu einem Nebenkriegsschauplatz, der nichts einbrachte aber zunehmend kostete. Denn die Taliban waren nie geschlagen. Sie zogen sich in die Berge zurück, wurden wieder stärker und schlugen dann immer wieder aus dem Hinterhalt zu.
Das Land brach zunehmend auseinander, denn eine der großen Integrationsfiguren des Landes Ahmad Schah Massoud (HIER), der Verteidigungsminister und gefeierte Kriegsheld gegen die UdSSR, war am 09.09.2001 auch ermordet worden.
Er war der militärische Führer gegen die radikal-islamistischen Taliban. Die Leitfigur für den Widerstand gegen die religiöse Diktatur der Fanatiker. Ohne ihn, hatten die Verbrecher leichtes Spiel.
Special Forces der ISAF im Einsatz gegen Taliban-Verstecke
AFG ging im Bürgerkrieg unter und im Norden formte sich die sog. Nord-Allianz aus Regierungstruppen, Warlords und lokalen Milizen. Von der NATO im Lead einer internationalen Gemeinschaft ISAF mit UN-Mandat wurde der gemeinsame Gegenschlag geführt. Die absolute Luftherrschaft und moderne westliche Technologie garantierten die anfänglichen Erfolge gegen die Taliban, die bestenfalls eine hochmobile leichte Infanterietruppe waren. Mit nichts ausgerüstet, was sich nicht selbst oder durch Esel tragen ließ.
Und diese Truppe lernte mit Drohnen, Wärmebildgeräten und Lenkwaffen zu leben, ihnen auszuweichen und den Guerillakrieg auf eine neue Stufe anzuheben. Gern auch von anderen islamischen Staaten hofiert und gefördert, die aber unbehelligt blieben. So die Taliban letztlich wieder aufbauen konnten.
Innerhalb von ein paar Wochen war der anfängliche Krieg beendet. Und der langsam eskalierende Konflikt begann.
Ein erleichtertes Volk, getragen von Hoffnung und Wohlwollen, wurde mit internationalen Hilfsmaßnahmen förmlich überschwemmt. Für AFG schien die Gegenwart angebrochen zu sein. Strassen wurden gebaut, die Ringautobahn endlich realisiert, Flugplätze ausgebaut, Schulen, Krankenhäuser, Verwaltungen und Brücken bis hin in die entlegensten Gebiete hochgezogen.
Kabul 2006: zerstörter Königspalast
Überall wurde geholfen. Überall wurde ausgebildet und überall glaubte man westliche Werte, Herangehensweisen und Organisationsstrukturen als Optimum hinstellen zu müssen. Für ein Land, dass man kaum als industrialisiert ansehen durfte. Wo die Lebenserwartung bei unter 45 Jahren lag und 70% Analphabeten waren.
Und auch in einem Land, wo die Masse der Bevölkerung Lesen und ggf. auch Schreiben bestenfalls über Koranschulen erlernen. Und an dem Punkt hatten dann die Taliban leichtes Spiel. Gerade in den religiös konservativeren Gegenden im Süden und Osten des Landes…
Afghan solutions for afghan problems!
Dieser Wahlspruch wurde zwar immer und überall gern geäußert, nur wurde er selten umgesetzt. Eigentlich ging es immer darum diesen „armen Menschen“ Zivilisation zu bringen. Unsere Zivilisation. Samt westlichen Werten, westlicher Moral und westlichem Verständnis von Recht und Ordnung. Gern auch basierend auf dem christlichen Glauben der Nächstenliebe. Und das in einer Republik, deren Verfassung den Islam vorschreibt. – Den Denkfehler erkannten nicht alle. Weder sofort noch später.
Afghanische Dorfmiliz zum Selbstschutz
Diese Herangehensweise betraf dann auch alles, wirklich alles, was irgendwie für irgendwas denkbar war. Frauenbild, sexuelle Freizügigkeit, Bildung, Korruption, Ausbildung, Glaubensfreiheit, Meinungsfreiheit und letztlich auch die Art, wie man zu kämpfen hat.
Und beim letzteren mussten wir scheitern, denn wenn Afghanen etwas können, dann kämpfen. Auf sich gestellt, in kleinen Gruppen operierend und zum Teil mit Flipp-Flops an den Füßen im Winter durch die Berge kletternd. Mit Gewehren bewaffnet, die jeder westliche Soldat sofort wegwerfen würde. Unter Bedingungen lebend, die wir keine zwei Wochen überstehen würden. Und immer dann mit fanatischer Hingabe kämpfend, wenn es um den Glauben und IHR Land ging.
IHR Land war aber nicht unbedingt deckungsgleich mit AFG an sich. Manchmal war es recht persönlich gesehen IHR Land. Das sie bestellten. Oder wiederhaben wollten. Oder das ihr Clan haben wollte.
Hier musste das westliche Verständnis dann klein beigeben. Man tat so, als wenn es Einzelfälle wären. Waren sie aber nicht. Das Stammestum ist in AFG seit jeher präsent und dominierend. Daher war der ehemalige König auch so populär. Er herrschte durch weise Vermittlung, nicht als Zentralgewalt…
Im Jahr 2006 kam dann die Wende. Der Widerstand der Taliban wuchs. Im Süden und Osten gingen sie in die Offensive. Überrannten Vorposten und Kasernen der Armee, der Polizei und griffen sogar die Feldlager der Koalitionstruppen immer häufiger an. Beschossen sie mit Kleinstraketen, leichten Mörsern und Panzerfäusten.
Die von den USA angeführten Truppen von ISAF schlugen wie gewohnt zurück. Von den 24/7 über AFG kreisenden Bombern in festen Wartepositionen regnete es Bomben auf alles, was auch nur entfernt nach Taliban aussah. Flächenbombardements wie zuletzt in Vietnam. Bis hin zu dem Punkt, wo der von den USA eingesetzte Präsident Karsai (HIER) sich solche Methoden öffentlich verbat.
Im Westen, im Raum Herat, zum Iran hin und im Norden blieb es vergleichsweise ruhig bis sogar friedlich. Auch weil das Regional Command West (Herat) durch die Spanier geführt wurde. Spanien hatte ebenso wie das Regionalkommando Nord (MeS) durch Deutschland geführt, kein großes Interesse daran auf Biegen und Brechen das Land zu „transformieren“.
Blick von Baharak auf die Berge
Man versuchte es mit den Menschen. Im gewissen Einklang mit dem was man tun konnte, die Afghanen haben wollten und dem, was eben auch nicht durchsetzbar war.
Zudem hatte die Bundeswehr den Vorteil als Deutsche angesehen zu werden, die der Afghanen arische Brüder sind.
Quasi Blutsverwandte mit weit entfernten gemeinsamen Vorfahren und Wurzeln, die nun als Gäste zu behandeln wären. Man wurde als arischer Bruder betrachtet. Jenseits der NS-Definition aber durchaus biologisch gesehen. Die Arier waren in Baktrien (heute Teil von AFG) eine Ethnie! – Davon zehrte die Bundeswehr bis zum letzten Tag ohne es wirklich zu verstehen.
Davon las man auch nie etwas. Genauso wenig wie die Begeisterung der Afghanen darüber, dass wir, die Deutschen, Millionen von Juden umgebracht haben. Denn das galt in AFG als Heldentat. Auch davon zehrten wir als Bundeswehr und als Deutsche sicherheitstechnisch. Und es vermittelte uns ein falsches Bild. Und dieses Bild wuchs nicht, es wurde mit jedem Kontingent neu gemalt.
„X-tes Kontingent und 1. Versuch“,
hieß es immer. Und es stimmte. Die Lernkurve der Drei-, Vier- und Sechs-Monatskontingente war über zwanzig Jahre übersichtlich. Die von anderen NGOs und Behörden auch nicht besser.
Aber Bundeswehr und das Deutsche Polizeiprojekt waren recht nah am Ohr derer, die zunehmend Bedenken hatten, ob das alles so sinnvoll ist. Nur wir hörten nicht auf Polizei, Armee und Geheimdienst. Schließlich redeten die darüber, wie man richtig Krieg führt. Generell und speziell in AFG. Seit Jahrhunderten… Wir hatten große runde Augen, schüttelten den Kopf und wussten es natürlich besser.
Eine dieser Weisheiten bestand darin zu fragen, was es denn bringt Gefangene zu machen. Die würden dann zum nächsten Reporter laufen und Unschuldslämmer spielen. Sogar AFG-Sicherheitskräfte der Verbrechen beschuldigen, die sie selbst begangen haben.
Das stimmte. Und die geneigte Presse glaubte den armen Opfern US-ausgebildeter Schergen, die Polizei und Armee spielten nur zu gern und viel zu oft. Die Taliban konnten doch gar nicht so schlimm sein, oder?
Daher wurde abseits westlicher Augen auch so gekämpft, wie man es gewohnt war. Gnadenlos und bis zum letzten Mann. In den von der Armee übermittelten Berichten tauchten immer öfters komisch anmutende Verhältnisse von getöteten, gefangenen und verwundeten Taliban auf.
Bis Reports nur noch aus vereinzelt Gefangenen und ansonsten toten Gegnern bestanden. Das wollten wir nicht wahrhaben. Überlasen die Tatsache, dass die AFG schon einen anderen Krieg führten, als wir noch die Einweihung von Mädchenschulen, Brücken und Brunnen feierten. Samt dekorativer Bronzeplakette und „Familienfoto“ für das Kontingentalbum.
Kabul 2006: brennender Shuttlebus der Armee nach IED-Anschlag
2006 war ich im HQ ISAF in Kabul und durfte die Wende miterleben. 2006 war das Jahr, wo die USA meinten den Mohnanbau zur Drogengewinnung reduzieren zu müssen. Nur war das die Haupteinnahmequelle aller Afghanen in Machtpositionen. Jeder verdiente daran. Nicht nur die Taliban. Und nun gab es US-nahe Regierungsmachthaber und taliban-affine lokale Machthaber. Oder auch nur alte Familien- und Clanstreitigkeiten.
Es darf geraten werden, wie diese Mohnvernichtung ablief. Jeder regierungsnahe und US-unterstütze Provinzgouverneur beglich mit ISAF-Hilfe alte Rechnungen. Wenn es eng für ihn und seine Truppen wurde, sprangen Special Forces ab und markierten die Ziele mit Lasern für die nachfolgenden Bomberwellen.
Und man geizte nicht. Die Standardbombe war die 1000kg-Lösung. Zum Vergleich: der Kunduz-Zwischenfall sah nur die 2x 250kg-Variante. Und diese 1000kg regneten auf fast jedes Ziel. Egal wo. Egal für was.
Die Stimmung kippte. Denn so betroffene Verwandte als Kollateralschaden hatte nun jede afghanische Familie zu beklagen. Und Verwandtschaften waren groß. Und gelebt. Hochzeiten und Beerdigungen mit hunderten angereisten Familienmitgliedern sind normal. Als Westeuropäer und Amerikaner unterschätzt man den sozialen Impact solcher Bombenangriffe gewaltig. Da bleiben nicht nur Fünfzehnmeterkrater in der Landschaft.
Dazu kam dann der Umstand, dass ab dem 29.05.2006 der höchste Nachrichtenoffizier im HQ ISAF verkündete, dass man ab sofort nicht mehr nach Fraktionen unterscheiden würde. Ab sofort könnten wir uns die Arbeit sparen, wer für welchen Anschlag verantwortlich wäre. Ab sofort wären das alles nur noch Aufständische. Ich stand damals zwei Meter neben dem US-Brigadegeneral und wollte es nicht glauben.
Aber bis zum Ende hin, wurde nicht mehr differenziert. Es hieß nur noch verallgemeinernd Aufständische. Das waren die lokalen Bauern, denen die Felder zerstört worden waren und sich wehrten wie auch die Taliban-Kalifen in ihren Bergfestungen…
Stabsgebäude OCC-P Feyzabad 2009/10
2009/10 war ich wieder in AFG. Diesmal in Feyzabad. Erst in der Nachrichtenabteilung (J2) und dann als Militärberater beim OCC-P. Hier sollte ich einen General beim Aufbau eines gemeinsamen (Joint) Operationsstabes von Armee (ANA), Polizei (ANP), Geheimdienst (NDS) und Grenzpolizei (ANBP) aufbauen.
Ich übernahm von meinem Vorgänger, der dort schon fünf Monate Arbeit investiert hatte, das Projekt. In allererster Linie und zu Recht hatte er Teambuilding betrieben. Denn all diese Partner im Stab misstrauten sich. Sollten aber nun Informationen, Lagedaten und Analysen austauschen und gemeinsam Einsätze planen… Die Quadratur des Kreises.
Aber sie gelang. Sie gelang deshalb, weil der kommandierende ANA-General und seine zwei Stellvertreter von Polizei und Geheimdienst sehr gut miteinander zu recht kamen.
Man als Berater nur noch die ohnehin existente Idee fördern musste, die Bevölkerung einzubinden, anstatt sie zu bevormunden. Man Informationskampagnen fahren sollte. Mit Vorträgen vor Ort. Als Angebot für eine gemeinsam zu schaffende Sicherheit für alle.
Das gipfelte recht schnell in gemeinsamen Patrouillen mit dem PRT Feyzabad bis an die Grenze des Wachan-Korridors (HIER). Ein Element samt Verbindungskommando wurde Teil der Bundeswehrerkundung. Regelte für die Patrouille die Verhandlungen mit örtlichen Sicherheitsbehörden und klärte selbst auf.
AFG-Patrouillen im Lead mit deutschen zugegebenen Elementen waren sichtbar und angedacht. Das Projekt avancierte zum Beispiel für die restlichen 45 OCC-Ps im Land. Dann wechselte das Kontingent… Neuer erster Versuch!
Funde von Blindgängern auf dem Gelände des OCC-P aus der „Russenzeit“.
Und so war es immer und überall. Selbst das Budget für solche „Veranstaltungen“ war nicht gegeben. Zwar von den USA initiiert und zum Teil auch bis zu gewissen Graden gefördert; ich hatte in Feyzabad auch ein US-Support Team dabei.
Aber der tägliche Bedarf an Diesel für die Generatoren, die Ausrüstung des Stabes samt Unterkünften und die materielle Versorgung oblag der Bundeswehr. Und damit dann auch der Bundeswehrverwaltung. Und da konnte dann auch schon mal so ein Budget wegfallen oder gar nicht existieren.
Ich erinnere mich an den Abend beim Kommandeur des PRT, wo ich meldete, dass bald die USA die restliche Finanzierung einstellen würden. Auch in Anbetracht, dass wir umziehen müssten und das neue Areal (ehemaliges Polizei-HQ) baulich im schlechten Zustand wäre und sehr wahrscheinlich saniert werden müsste.
Leider erinnere ich mich noch gut an die Antwort: „Nun Herr Rauschenberger, dann besorgen Sie sich ein neues Budget. Es ist nun Ihr Projekt. – Danke. Wir sehen uns dann!“
So stand ich damals im Korridor des Stabes. In Feyzabad, dem östlichsten Ort nördlich des Hindukusch, den Alexander der Große jemals selbst erreicht hatte, und suchte… Geld! Für mein(??) Projekt. In Deutschland hätte ich da Ideen und Verbindungen für gehabt. Ein Netzwerk. Aber im PRT Feyzabad am Arsch der Welt war das eher schwieriger spontan Gelder zu sammeln.
OCC-P Feyzabad 2009/10: Briefing- und Schulungsraum
Der Vertreter des Auswärtigen Amtes im PRT half mir aus. Wir schrieben innerhalb von einem Tag einen Bewilligungsantrag für die Gesamtförderung mit allem Drum und Dran. Was das Projektmanagement so hergibt. Zeitplan, Budgetplan, nutzbare Eigenressourcen, Eskalationsplanung, Rsikoanalyse (wirtschaftlich und fachlich), Erfolgsfaktoren samt angedachter Wirkung und dazu natürlich eine ellenlange Begründung und Herleitung der Notwendigkeit. Aufgepeppt mit NATO-Richtlinien, ISAF-Befehlen und allem, was greif- und kopierbar war. Das Ding war am Ende dicker als ein Buch. Wir hatten fast schon wunde Fingerkuppen.
Dann wurde es auf dem AA-Dienstweg losgeschickt. Und weil es über 50.000 Euro kosten würde müsste der zuständige Staatssekretär im AA entscheiden. Also aktivierte ich das Internet, loggte mich bei xing ein und schrieb Guido Westerwelle, dass da nun etwas kommen würde. Und warum. Wir waren vernetzt und standen eh schon lange im Austausch miteinander.
Und er antwortete persönlich und innerhalb von 24 Stunden! Dass er sich darum kümmern würde. Und innerhalb von drei Wochen war es durch. Bewilligt!
Doch solche netten Stories sind wahrlich Einzelfälle. Sogar im Sinne von wirklich einzelnen Fällen, wo es mal geklappt hat. In Summe aber nicht ausreichend, um als ISAF-Koalition oder als simple Bundeswehr erfolgreich zu sein.
Und manchmal scheitert es dann trotzdem. Denn das Budget wurde wieder eingesackt. Weil im Regionalkommando jemand saß der nicht wollte, dass die Bundeswehr für etwas zahlt, was auf einer Idee der Amerikaner basierte. – Auch daran scheiterten wir; National Policies!
In den zwanzig Jahren führten wir als Bundeswehr in AFG ein Mega-Projekt durch, dass dann 2009 nach Kunduz auch wahrheitsgemäß als Kriegseinsatz definiert worden ist.
Wir hatten das Gefecht am Karfreitag nahe Kunduz. Wir hatten den IED-Anschlag in Baghlan, wo insgesamt fünf mir persönlich bekannte Kameraden fielen. Zum Teil erst gerade frisch angekommen waren.
In Kabul 2006 fielen sechs italienische Kameraden, die ich zwölf Stunden vor ihrem Tod noch persönlich mit dem deutschen Nachrichtenaufkommen für ihre Patrouille und auf Bitte des leitenden italienischen Nachrichtenoffiziers gebrieft hatte. Wir haben zusammen Grappa getrunken. Die Jungs hatten noch knapp eine Woche bis zum Rückflug…
War es das alles wirklich wert?
Wir haben an allen afghanischen Werten, Traditionen und Verfahren vorbei agiert. Haben unsere Moral und Ethik stets und immer über die der Afghanen gestellt. Ihre Herangehensweisen belächelt, ignoriert oder gar kritisiert. Wussten es besser. Von unserem Standpunkt aus.
Rüsteten die Armee und Polizei mit teurem IT-Kram aus, der ohne finanzielle Unterstützung für Hosting und Support keine vier Wochen hält. Allein schon an der fossilen Stromerzeugung (Dieselmangel) scheitern musste. Aber ppt-Vorträge waren bei ISAF so beliebt…
Wir führten Waffen und Systeme ein, die jenseits dessen waren, was Afghanen unterhalten oder richtig bedienen konnten. Deren Munition teurer war als es sich AFG je hätte leisten können.
Wir haben nie verstanden, dass in AFG keine Steuern gezahlt werden. Das Staatseinkommen eine internationale Spende ist, oder sich aus Beteiligungen zusammensetzt, die ggf. auch über Drogen laufen. Oder durch Beschlagnahme des Vermögens von Regierungsfeinden. Nach Abzug von Provisionen, was wir als Korruption ansahen und bekämpfen wollten.
Gewürzhändler in Feyzabad – viele dieser Gewürze gelten in Europa als Drogen.
Gouverneure wurden nicht wirklich gewählt, wohl aber ernannt. Nach gewissen Geldflüssen bar auf die Kralle. Und diese Gouverneure mussten nun das Geld dafür zurückholen. Aus ihrer Provinz. Sie wurden geschmiert. Gaben ihr polizeibekanntes Auto mit CD-Kennzeichen für Drogentransporte her. Wurden an der Mohnernte beteiligt und erfreuten sich über Zuwendungen für Regierungsvorhaben.
Vor der Provinzverwaltung saßen beispielsweise Vermittler, die für einen Dollar Besuchern das passende Zimmer und den passenden Ansprechpartner in der Verwaltung für ihr Anliegen benannten. Als Beruf! Und am Ende des Tages zahlten sie für dieses Privileg natürlich jemanden in der Verwaltung seinen Anteil.
So funktionierte das gesamte Land. Vor ISAF, während ISAF und nun mit Sicherheit auch nach ISAF.
War es das alles wirklich WERT? All unsere toten Kameraden? Die verwundeten Kameraden? Die traumatisierten Kameraden? All die gescheiterten Ehen und Beziehungen, die als Opfergabe in jedem Kontingent zu beobachten waren. Wo Ehepartner das Warten auf „Nachrichten“ nicht mehr ertragen konnten. An der Ungewissheit verzweifelten. Diese zusätzlichen Verluste tauchen in keiner Statistik auf. Sind auch kein Ruhmesblatt für die Personalgewinnung.
Und wenn dann jemand zurückkam und Probleme hatte… Wie reagierte die Bundeswehr da? Gab es unbürokratische Hilfe? Gerade auch, wenn die Folgen erst nach Monaten oder Jahren sichtbar wurden? Wenn man AKK und das Ministerium fragt, dann ist die Antwort eindeutig.
Wenn man den Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER) fragt, eher nicht.
Da tun sich dann zwischen Anspruch und Realität Abgründe auf. Und was dann der Bundeswehr ein zu Schaden gekommener Soldat wirklich wert ist, zeigt sich allein schon an der Ungleichbehandlung von Zeit- und Berufssoldaten auf. Zwischen Reservisten und aktiven Soldaten. Es ist eine Schande!
Und wer das thematisiert wird gern ignoriert. Zu dem gedachten Appell in Berlin wurde die Vereinsspitze nicht eingeladen. Warum auch? Zumal sich der Verein ums das kümmert, was die Wertschätzung auch ausmachen sollte. Eben daher gegründet wurde, weil es offiziell so toll läuft.
Wertschätzung erkennt man auch daran, wie wir mit unseren einheimischen AFG-Hilfskräften umgehen (HIER), die uns gedient und zum Teil an unserer Seite loyal ihren Mann gestanden haben. Auch im Feuer.
Deren Familien und Angehörige jetzt von denen bedroht werden, die wir leichtfertig im Stillen wiedererstarken ließen. Denen wir sogar hier Asyl gewährt haben! – Als Taliban, die von unseren Sicherheits-Partnern in AFG verfolgt wären. Ein Treppenwitz der Ignoranz.
War es das wert gegen Leute zu kämpfen, denen hier Asyl gewährt worden ist, für Taten, die gegen uns gerichtet waren???
Gemeinsamer Appell von ANA und PRT in Feyzabad 2010
Es gibt keine genauen Zahlen, wie viele Soldaten in den Einsätzen der Bundeswehr waren. Auch so ein Unding. Das BMVg führt über wirklich jeden Scheiss Statistiken, weiß aber nicht genau wie viele Soldaten es „durch den Wolf gedreht hat“.
Zumindest sind wir alle zusammen echte Veteranen. Auch die Kameraden, die anno 55 durch ein Kasernentor gestiefelt sind. Als kleinster gemeinsame politischer Nenner der genialen Art politischer Borniertheit.
Aber alle, die mal vor Ort waren, in den Einsätzen und nicht nur beim S5 in der Heimatkaserne (Kantine), die haben eine klare Vorstellung zu dem Thema.
Es gab herrliche und unvergleichliche Zeiten im Einsatz, die man nicht missen will. Und es gab Zeiten, wo man nur noch hätte kotzen können. Und es gab da Zeiten, die man nicht mehr vergessen kann. All das ist ins Hirn eingebrannt. Für immer. Die Kameradschaft, die Versorgung, das Lagerleben und auch die Angst. Und letzter hat viele geprägt. Krank gemacht.
Wir haben dort Afghanen kennen- und auch schätzen gelernt. Ihre Gastfreundschaft. Ihre Hilfsbereitschaft. Ihr Elend. Aber auch ihre fanatische Wut und ihren tiefen Glauben. Der war manchmal alles was sie noch hatten.
Ja, es war richtig ihnen helfen zu wollen. Nur haben wir es versaut.
Was absolut gar nichts wert war, sind die ständigen rhetorischen Ergüsse zu Absichten, Vorhaben und Ideen des Ministeriums, einer moralisierenden Regierung und eines Parlamentes, das von schöngeistigen Vollpfosten ohne Wissen und Erfahrung um solche Dinge. Die aber immer wieder meinten dumme weil undurchführbare Ideen nachlegen zu dürfen. Je nach temporalem Gusto der jeweiligen Regierungskoalition in 20 Jahren.
Ein ziviles Opfer von einem IED-Anschlag in Kabul 2006. Es gab täglich solche Anschläge.
Von Verantwortlichen, die das Wort KRIEG wie die Pest mieden und mitleidsvoll unsere Gegner mit offenen Armen und noch offeneren Herzen als Asylanten aufnahmen. Als Schutzsuchende vor uns, in unserem Heimatland. Für Taten gegen uns, für die sie in AFG zu Recht und hart verurteilt worden wären. Hier wurden sie noch nicht einmal belangt. Das Wort Taliban wurde sogar mit bloßer Nennung zum Asylgrund. Auf Anraten von Anwälten und geneigten NGOs. Das Ergebnis sehen wir auch schon. Europaweit. Auf unseren Straßen. Und als regionale Meldungen in der Presse. Verbrecher bleiben Verbrecher. – SIC!
Und Politiker brauchen sogar noch einen Konsens, um den Abschluss des Einsatzes in AFG öffentlich und angemessen zu würdigen? So als Wertmaßstab für ihre gezeigte Verantwortung uns da zwanzig Jahre lang hingeschickt zu haben? Als Wertschätzung oder als Selbstbeweihräucherung samt Volksreden und Lobeshymen auf den … Erfolg???
So ein SPD-Minister, dessen Namen ausdrücklich ungenannt bleiben soll, sagte einmal, „dass Deutschland auch am Hindukusch verteidigt wird“. Das war zu einer Zeit, als Kevin Kühnert noch versuchte in der Schule etwas zu lernen.
Heute steht die SPD eher auf Seiten der Taliban als auf Seiten derer, die sie einst zur Befreiung des Landes von den Taliban einstimmig ausgesandt hatten.
War es das alles wirklich WERT?
Ich würde sagen ja. Denn als kleinster gemeinsame Nenner weiß nun jeder Soldat, woran er bei diesem Staate war und ist. Wo das Gendern wichtiger ist als einsatzfähiges und vorhandenes Material. Wo die Hinterbliebenenversorgung zum Minimax-Prinzip verkommen ist, deren Zuerkennung oft länger dauert als die Fertigstellung des BER.
Wo Haltung zu „Lug und Trug“ besser ankommt, als die Wahrheit vor Ort oder kompetente Herangehensweisen. Wo die Traumvision der Regierenden das Schicksal der Soldaten jederzeit rosarot zu vernebeln vermag. Wo nach zwanzig Jahren es immer noch Einheiten gibt, deren STAN-Material nicht den Vorgaben entspricht.
Wo zwanzig Jahre lang Kontingente zum Teil erst im Einsatz am Großgerät eingewiesen werden konnten, weil es zur Ausbildung in der Heimat nicht da war!
Ja. Das alles zu erfahren und zu begreifen war es wahrlich wert erlebt zu werden!
Und ganz besonders gut ist in diesem Zusammenhang das neu gegründete Weltraumkommando der Bundeswehr, das dann bald auch hoffentlich gute Raketen bekommt. Denn es gibt da ein paar Gestalten, die sind es wahrlich wert auf den Mond geschossen zu werden. – SIC!
Wir unterstützen grundsätzlich unsere Soldaten, Polizisten und all die, die mit ihrem Leben für unsere Gesundheit und Sicherheit einzustehen bereit sind. Allerdings haben wir kein Verständnis und kennen keine Rücksicht mit denen, die das Leben dieser Menschen unnütz gefährden. Egal ob durch Unwissenheit oder Borniertheit, Opportunismus jeder Art, Karrieregeilheit, tollen Visionen und/oder Egoismus.
Es ist uns ein dauerhaftes Anliegen die Finger in die Wunde zu legen und so lange zu bohren bis es besser wird. Bis die Verantwortlichen wach werden oder gehen.
Hier wurden 20 Jahre lang Menschen in einen von A bis Z vermurksten Einsatz geschickt. Familien zerstört. Es kam das Leben und die Gesundheit tausender zu Schaden. Auf allen Seiten.
Bevor mal wieder über Nacht ein begeisterungsfähiges Parlament mit JA stimmt, wäre es schön wenn sich eben dieses Parlament mit der Frage von nötigen Ressourcen und möglichen Opfern beschäftigen würde. Und das in Relation zu dem setzt, was am Ende als Minimum herauskommen könnte. Nicht als Rosa Wolke. Sondern wirklich als kleinstmöglicher Erfolg.
Diesen Artikel zu schreiben, Bilder auszuwählen, die man zeigen kann ohne sensible Leser zu überfordern, und Recherchen anzustellen hat knapp fünfzehn Arbeitsstunden gekostet. Obwohl man im Thema war. Das sind mit Sicherheit mehr Stunden als sich in zwanzig Jahren der ein oder andere Abgeordnete dem Thema insgesamt gewidmet hat. Bevor er wieder mit JA zur Verlängerung gestimmt hat.
Meine persönliche Verachtung für Generalität, Generalstab und Ministerium sowie von unwissenden Politikern hat einen Punkt erreicht, der kaum noch in Worte zu fassen ist wenn es die Begriffe „Fürsorgepflicht des Dienstherren“ und „Verantwortung“ betrifft. Es ist eine Schande für unser Land. Und ein Desaster für die Kameraden!
https://i0.wp.com/nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2021/07/P9060035-scaled.jpg?fit=2560%2C1920&ssl=119202560Sascha Rauschenbergerhttps://nordhessen-journal.de/wp-content/uploads/2023/02/Nordhessenjournal.jpgSascha Rauschenberger2021-07-18 09:00:492021-07-20 15:25:40Bundeswehr: Afghanistan – war es das wirklich alles wert?
Vizeadmiral Graf Spee und das Ende des Ostasiengeschwaders 1914 vor den Falklands
Lesedauer: 5 min
„Der letzte Mann“ von Hans Borth
„Der letzte Mann“ von Hans Borth ist ein Gemälde, das in zigtausenden deutschen Wohnzimmern hing. Es zeigt einen Signalgast der sich mit der Kriegsflagge in der Hand, auf dem Kiel des gekenterten kleinen Kreuzers SMS Leipzig gestellt hat und dann mit ihm untergegangen sein soll. Im Hintergrund die noch kämpfende aber schon brennende Scharnhorst, das Flaggschiff des kaiserlichen Ostasiengeschwaders unter Vizeadmiral Maximilian Reichsgraf von Spee.
Doch wie kam es zu dem Bild, das als das Marinepropagandagemälde schlechthin Einzug in deutsche Wohnstuben hielt? Und was war dieses Ostasiengeschwader überhaupt?
Als das kaiserliche Deutschland nach 1870/71 seinen Aufstieg als neue europäische Großmacht begann stellte es fest, dass in Sachen Kolonialmacht die Welt schon aufgeteilt war. Fast schon komplett. Und was übrig blieb war weit entfernt, an sich wirtschaftlich unbedeutend oder komplett uninteressant und insgesamt eine Investition, die sich erst langsam auszahlen würde. Dennoch musste man vor Ort Flagge zeigen. Und mit dem 1897 annektierten chinesischen Tsingtau hatte man eine geeignete Flottenbasis, in der bei Kriegsausbruch 1914 die beiden Panzerkreuzer SMS Scharnhorst (Flaggschiff) und SMS Gneisenau, sowie die Kleinen Kreuzer SMS Emden, SMS Leipzig, SMS Dresden und SMS Nürnberg stationiert waren.
Ein Blick auf die Karte zeigt, dass solch ein Verband in China auf verlorenem Posten stand. Auch wenn mit den beiden Panzerkreuzern Schiffe vor Ort waren, die deutlich moderner waren als alles andere, was sonst von Europäern in diesen Gewässern vor Ort war.
Doch mit dem Kriegseintritt Japans gegen Deutschland war dieses Geschwader der modernen kaiserliche japanischen Marine, die 1905 im russisch-japanischen Krieg nicht nur die komplette russische Flotte versenkte hatte sondern auch die moderne Seekriegsführung revolutionierte, deutlich unterlegen.
Die beiden Panzerkreuzer wurden 1908 und 1907 in Dienst gestellt. Bei einer Länge von 144,60 Metern hatten sie eine Maximaltonnage von 12.895 Tonnen und benötigten 764 Mann Besatzung. Bewaffnet mit acht 21cm-, sechs 15cm und achtzehn 8,8cm-Schnellfeuerkanonen waren sie gut bewaffnet und können als Vorläufer späterer schwerer Kreuzer angesehen werden.
(diverse) Abb: SMS Emden
Doch mit dem Aufkommen der englischen Dreadnoughts und den daraus entwickelten Schlachtkreuzern waren diese Panzerkreuzer genauso veraltet wie die Linienschiffe. Die Scharnhorst-Klasse war also mit dem Stapellauf schon technisch überholt. Die später gebaute SMS Blücher, der letzte reine Panzerkreuzer, versank dann auch 1915 im Seegefecht auf der Doggerbank gegen überlegene englische moderne Schlachtkreuzer. Ein Schicksal, das vor ihr schon den Kreuzern des Ostasiengeschwaders zu Teil wurde.
Überhaupt lief es zu Kriegsanfang nicht gut für das deutsche Kaiserreich. Schnell wurde offensichtlich, dass die weltweite maritime Aufrüstung an zu alten Vorstellungen hing. Eine Erfahrung, die man auch schon aus dem russisch-japanischen Krieg mitgenommen aber taktisch und strategisch kaum beherzigt hatte.
So kam es gleich in den ersten Monaten zu verheerenden Verlusten. Gerade unter und bei den kleinen und geschützten Kreuzern. Gleich im August verlor die kaiserliche Flotte vor Helgoland drei Kreuzer samt kommandierendem Admiral. Der Untergang der SMS Cöln war ein Fanal, dem alljährlich in Köln noch gedacht wird (HIER).
Der Panzerkreuzer SMS Yorck lief am 4. November auf eine Mine und sank mit 336 Mann an Bord.
Auch die Engländer büßten am 22.9.14 drei ihrer veralteten Panzerkreuzer in der Schelde-Mündung ein. U9 unter Kapitänleutnant Otto Weddigen versenkte sie mit einer Waffe, die bis dato keiner in seinen Planungen hatte: dem U-Boot.
Dass England ein vitales Interesse daran hatte alle außerhalb der Nord- und Ostsee stehenden deutschen Überwasserkampfschiffe auszuschalten war klar. Nur gestaltete es sich schwierig. Der moderne deutsche Schlachtkreuzer SMS Goeben mit dem kleinen Kreuzer SMS Breslau im Mittelmeer isoliert, schaffte den Durchbruch zum Osmanischen Reich, wo er fortan unter osmanischer Flagge mit deutscher Besatzung weiterkämpfte. Später sogar noch Teil der NATO-Reserveflotte wurde, bevor er 1972 in der Türkei verschrottet wurde. Der angebotene Rückkauf zum Erhalt als Museumsschiff wurde von Deutschland nicht wahrgenommen.
Und der zweite starke Verband, das Ostasiengeschwader, lichtete ebenfalls die Anker und verschwand mit allen Trossschiffen in das weitläufige deutsche Mandatsgebiet im Pazifik, dessen Atolle und Inselketten zunächst die Versorgung sicherten.
Der zum Kaperkrieg entlassene kleine Kreuzer SMS Emden schrieb Kriegsgeschichte. Die Rückkehr von Teilen der Besatzung über den indischen Ozean, Arabien und dem osmanischen Reich nach Deutschland, nachdem die SMS Emden versenkt wurde, wurde verfilmt.
Abb: Panzerkreuzer SMS Scharnhorst
Daher war die Aufbringung eben dieses Geschwaders für die Engländer eine absolute Notwendigkeit, um ihre Handelsrouten zu schützen. Man vermutete zu Recht, dass Admiral v. Spee Südamerika anlaufen würde. Versuchen würde Feuerland zu umrunden und via dem Atlantik versuchen würde Deutschland zu erreichen.
Das englische Geschwader unter Rear-Admiral Cradock wurde bei Coronel am 1.November nicht gerade von Spee überrascht, war aber mit seinen völlig veralteten Schiffen den moderneren Panzerkreuzern unterlegen. Diese versenkten zwei Panzerkreuzer ohne eigene Verluste, verschossen dabei aber fast fünfzig Prozent ihrer schweren Granaten. Daher waren weitere schwere Seegefechte nicht mehr möglich, wenn man die Heimat erreichen wollte. Admiral von Spee schlich also weiter. Mied gängige Seewege und klärte immer vorweg auf. So dann auch bei den Falklandinseln, einer Basis am Ende der südlichen Welt, die vom Geschwader möglichst nah passiert werden musste. Der schwindende Kohlevorrat als Brennstoff zwang den Verband auf einen möglichst geradlinigen Kurs.
Damit hatten die Engländer unter ihrem Ersten Seelord, Sir Winston Churchill, aber gerechnet und zwei ihrer neuen Schlachtkreuzer entsandt exakt an dieser Stelle dem Verband aufzulauern. Admiral Fredrick D. Sturdee erreichte am 7. Dezember 1914 gerade noch rechtzeitig mit seinen Schlachtkreuzern HMS Invincible und HMS Inflexible die Falklands, lief in den Hafen ein und versorgte nach. Zusammen unterstanden ihm weitere drei Panzerkreuzer und zwei leichte Kreuzer.
Als deutsche Spähkräfte den Hafen von Port Stanley in Augenschein nahmen, entwickelte sich die Seeschlacht langsam. Admiral Spee, dem die Gegenwart starker Verbände im Hafen liegend gemeldet wurde suchte sein Heil in der Flucht. Drehte nach Südosten ab.
Ein Manöver, das mit Sicherheit geklappt hätte, zumal die englischen Schiffe bedingt einsatzbereit im Hafen langen und nicht gefechtsklar waren. Mit mehr Munition an Bord hätte er vermutlich auch seine Chance genutzt und hätte den Hafen samt dort liegenden Schiffen selbst angreifen können. Eine historisch einmalige Gelegenheit, die Admiral Nelson 1799 vor Aboukir gegen die ankernde französische Flotte zum Ruhm verhalf. Ähnlich wie vor Kopenhagen schon. Ankernde Flotten waren noch nie ein Ziel, das man aussparte.
Doch der akute Munitionsmangel und die Unmöglichkeit gerade die 21cm-Granaten anderswo zu bekommen zwangen zu Flucht.
Und genau für diesen Fall hatte man in England eben diese Schlachtkreuzer konstruiert. Sie sollten gegnerische Aufklärungsverbände vernichten, Fühlung mit der gegnerischen Schlachtflotte auf artilleristischer Augenhöhe halten und Seegebiete vor starken Störverbänden schützen.
Diese Schiffe waren mit 171 Metern und 20.000 Tonnen schwerer als die deutschen Panzerkreuzer. Dazu auch noch schneller und mit acht 30,5cm-Geschützen bewaffnet. Sie konnten also ihre Gegner einholen und auf Reichweiten bekämpfen, die ein Gegenfeuer unmöglich machte. Und sich dabei durch ihre überlegene Geschwindigkeit außerhalb der gegnerischen Reichweite halten. Das Todesurteil für den deutschen Verband, der nicht kämpfen aber auch nicht fliehen konnte (HIER).
So befahl Vizeadmiral von Spee, dem Verband sich auflösen und in verschiedene Richtungen abzulaufen. Den Gegner so auch zu Einzelgefechten zu drängen, um wenigstens ein paar seiner Schiffe zu retten.
Gleichzeitig befahl er seinem schon mehrfach getroffenen Flaggschiff SMS Scharnhorst umzukehren, den überlegenen Gegner direkt anzugreifen. So der schon übel zugerichteten SMS Gneisenau das Ablaufen zu ermöglichen.
Das Manöver überraschte die Engländer und brachte ihren eigenen Angriff ins Stocken. Für ein paar Minuten. Dann konzentrierte sich das überlegene Feuer auf die vorstürmende Scharnhorst, die um 16:17 Uhr, knapp acht Stunden nach der Sichtung englischer Verbände im Hafen von Port Stanley, als erstes deutsches Schiff am 08. Dezember sank. Der Kreuzer SMS Leipzig sank dann als letztes Schiff um 21:23 Uhr, was das o.g. Gemälde dann so dramaturgisch unmöglich macht; zumal beim Untergang der SMSNürnberg britische Seeleute einige deutsche Matrosen beobachtet haben wollen, die an einem Bootshaken auf dem Achterdeck ihres sinkenden Kreuzers stehend, eine Seekriegsflagge schwenkten. Daher rührt die Legende.
Letztlich entkam keines der deutschen Schiffe, zwei Trossschiffe wurden am Tag darauf aufgebracht und versenkt. Das Lazarettschiff des Verbandes ließ sich internieren. Und der einzig entkommene Kleine Kreuzer, die SMS Dresden, wurde bei der Robinson-Crusoe-Insel in neutralen chilenischen Gewässern von den Engländern gestellt und entgegen allen Seerechts versenkt. Die Besatzung wurde interniert, kehrte 1919 nach Deutschland zurück. Doch einigen gelang vorher die Flucht ins weit entfernte Deutschland. Unter ihnen ein Leutnant, der dann zur U-Bootwaffe ging. Später in Berlin an maßgeblicher Stelle saß und seinen Widerstandswillen erneut zeigte: Admiral Wilhelm Canaris.
Mit dem Untergang des deutschen Ostasiengeschwaders verschwand für die englischen Handelsrouten eine enorme Gefahr. Man atmete in England und im gesamten Empire auf. Sah die Schmach der Niederlage von Coronel nur einen Monat früher als gerächt an. Und man verkannte die Gefahr für eben diese nun offen scheinenden Handelsrouten durch U-Boote. Das sollte sich dann auch rächen.
Für die deutsche Flotte war es wieder ein Schicksalsschlag. Des Kaisers liebstes Spielzeug hatte wieder 2.200 Tote zu beklagen. Und das nur ein viertel Jahr nach der Katastrophe von Helgoland. Zu einer Zeit, wo sich die Westfront festgelaufen hatte und im Osten die Russen auf Tannenberg zumarschierten.
Als ein besonderes Drama kann man diese von Anfang an verlorene Seeschlacht für die Familie von Spee (HIER) ansehen. Die beiden Söhne des Admirals, Söhne Otto (* 1890) und Heinrich (* 1893), dienten als Leutnants z. See an Bord der Schiffe des Geschwaders. Damit starb dieser Arm der Familie mit Sitz in Düsseldorf komplett aus. Eine Gedenktafel erinnert dort daran.
Dem Admiral zu Ehren sollte ein Schlachtkreuzer der Mackensen-Klasse benannt werden, doch wurde das Schiff nach dem Stapellauf 1917 abgebrochen.
Das erste Panzerschiff der Weimarer Republik wurde aber nach ihm benannt. 1939 am Rio de la Plata gegen drei englische Kreuzer kämpfend lief es beschädigt nach Montevideo ein und versenkte sich dort selbst. Der Kapitän verweigerte sich gegen überlegene britische Verbände kämpfend untergehen zu sollen. Ein Kinofilm darüber, zum Teil mit den Originalschiffen, füllte nach dem Krieg die Kassen.
Die Nachkommen der 1100 Mann starken Besatzung der Admiral Graf Spee erinnern jährlich an diese Tat. Nur „unweit“ dem Grab derer, die mit der SMS Scharnhorst fielen.
105 Jahre nach ihren Untergang wurde ihr Wrack in 1610 Metern Tiefe gefunden (HIER) (Video:HIER).
Auch wenn dieses Seegefecht ein sehr kleiner Fußabdruck in der Seekriegsgeschichte ausmacht, hat es dennoch Spuren hinterlassen. Es waren Männer beteiligt, die später noch in Erscheinung treten sollten. Hat Ereignisse losgetreten, die anderswo bis heute nachwirken. Nicht umsonst suchte man das Wrack des Schiffes, dessen Admiral aus China kommend mit seinem Verband um den halben Globus herum kämpfend nach Hause wollte. Wie er das schaffen wollte bleibt sein Geheimnis. Aber der Anspruch es dennoch zu versuchen, gegen alle Chancen, führte zu dem verklärenden Bild „Der letzte Mann“. Und ist deshalb auch Teil dessen, was deutsche Marinegeschichte – zu Recht! – ausmacht.
Anzumerken ist, dass die neue Scharnhorst, ein Schlachtschiff der späteren Kriegsmarine, am 26. Dezember 1943 am Nordkap gegen überlegene britische Kräfte kämpfend versenkt wurde. Fast die gesamte Besatzung von 1600 Mann ging mit ihr unter.
Auch daran sollte man sich erinnern. Besonders in Zeiten, wo man politischerseits gewillt ist Matrosen mit Schiffen in Einsätze zu schicken, die bestenfalls genauso tauglich dafür sind, wie es das Ostasiengeschwader war. An sich modern, aber irgendwie schon überholt, mies versorgt und ohne nötige Ersatzteile und Munition.
Auch zur Geschichte:
105 Jahre Versenkung SMS Cöln – eine Tragödie zur See 1914 – (nordhessen-journal.de)
„Allen voran!“ – Die SMS SEYDLITZ: eine deutsche Schlachtschifflegende – (nordhessen-journal.de)
Der deutsche Flugzeugträger GRAF ZEPPELIN – (nordhessen-journal.de)
Spenden werden gesucht:
Marine-Ehrenmal in Laboe muss saniert werden – (nordhessen-journal.de)
Marine-Ehrenmal in Laboe: Künstler Dierk Osterloh unterstützt die Sanierung – (nordhessen-journal.de)
Und wie immer auch ein Blick aus der Geschichte nach vorn, da jeder Krieg Opfer hat…:
Als Interessenverband für alle Einsatzveteranen ist der Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER). Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.
Wir bitten unsere Leser um Spenden für die gute Sache und hoffen auf breite Unterstützung für die Kameraden!
Alljährlich findet seit 1915 am 28. August beim Eigelstein in Köln eine Gedenkfeier statt. Sie gilt der SMS Cöln, einem Kleinen Kreuzer der kaiserlichen Kriegsmarine, der bei seiner Indienststellung eigentlich schon veraltet war.
Bei der Seeschlacht gleich zu Beginn des Krieges, die als „Seegefecht bei Helgoland“ in die Geschichte einging, ging eigentlich auf beiden Seiten alles schief. Für die Briten lief diese Pannenserie glücklich. Sie verloren nur 35 Mann und kein einziges Schiff, während auf deutscher Seite die junge kaiserliche Flotte drei Kleine Kreuzer, ein Torpedoboot und 712 Mann verlor. Die meisten Toten gab es auf der SMS Cöln, von der nur ein Mann, der Obermatrose (Heizer) Neumann nach 76 Stunden auf See gerettet werden konnte.
Die SMS Cöln (HIER) war ein Kleiner Kreuzer der Kolberg-Klasse von 130 Metern Länge, mit maximal 4.864 Tonnen Verdrängung und zwölf 10,5cm-Schnellfeuergeschützen in Einzelaufstellung. Die 383 Mann starke Besatzung samt dem Stab von Konteradmiral Leberecht Maaß, der an diesem Tage als Geschwaderkommodore mit an Bord war, setzte sich auch und gerade nicht unwesentlich mit Besatzungsangehörigen aus der Region Köln zusammen. Es war damals durchaus üblich bei der Marine auf Schiffen zu dienen, deren Name die eigne Heimat benannte. Daher war der Verlust des Schiffes für die Stadt Köln eine besondere Tragödie. Gerade auch so kurz nach Kriegsbeginn.
Kleine Kreuzer nahmen damals die Aufgabe von Aufklärung und Sicherung wahr. Deckten schwächere Vorpostenketten aus Torpedobooten, überwachten Seeräume und patrouillierten Sicherungsstreifen ab. Hielten Verbindung zu den Kommandostäben und zeigten auf See Flagge.
Heute wird diese Funktion von Fregatten übernommen, die in ihrer Größe und ihrer Besatzungsstärke denen der damaligen Kleinen Kreuzer gleichkommen.
Zu Kriegsausbruch waren beide Seiten mehr oder weniger unerfahren, wie so ein modernen Seekrieg geführt werden musste. Die einzige Schlacht zwischen Seekriegsverbänden vergleichbarer Ausstattung war 1905 in Fernost in der Seestraße vor der Insel Tsushima (HIER) zwischen Russen und Japanern geführt worden. Die Lehren aus diesem Gefecht wurden mit den neuen Schiffen der Dreadnought-Klasse gezogen, die den Schiffsbau aufs Neue revolutioniert, den Rüstungswettlauf weltweit erneut angeheizt hatte.
Die Britische Aufklärung hatte eine Chance erkannt die deutschen Vorposten vor Helgoland in eine Falle zu locken. Sie aus dem Schutz der Inselfestung Helgoland mit ihren starken 30,5cm-Batterien weg zu locken und sie dann mit überlegenen Streitkräften zu vernichten. Der Plan wurde mehrfach abgeändert. So oft, dass er der deutschen Nachrichtenaufklärung nicht mehr verborgen blieb. Man beschloss nun die Engländer in eine Falle zu locken.
Was danach kam kann man sehr schön und umfassend HIER nachlesen. Zusammenfassend kann man sagen, dass Kommunikationsroutinen, das Wetter (Nebel mit Sichtweiten unter 1000 Metern), Verwechslungen und ungenaue Meldungen dazu geführt haben, dass die deutschen und britischen Befehlsstellen nur unzureichend wussten, wo der Feind war, wie stark er war oder wie überhaupt das Wetter vor Ort war.
Da die Briten mit weit überlegenen und moderneren Streitkräften ins Gefecht gingen, das mitunter auf Entfernungen von weniger als 1000 Metern geführt wurde, war der Grund für ihren Sieg. Die fünf britischen Schlachtkreuzer mit ihrer schweren Artillerie verwandelten binnen Minuten die deutschen Kleinen Kreuzer in brennende Wracks.
Konteradmiral Hipper, der die eigenen Schlachtkreuzer alarmbereit in der Hinterhand hatte, konnte diese aber nicht einsetzen, da die Gezeiten ein rechtzeitiges Auslaufen verhinderten. Die gedachte Falle so nicht zuschnappen lassen konnte. Daher konnten nur die SMS Cöln, SMS Strassburg und SMS Mainz aus ihren Bereitstellungsräumen dem anbrechenden Gefecht westlich Helgolands zu Hilfe eilen. Und das auch nicht geschlossen, sondern einzeln… Unvergessen ist die Meldung des Geschwaderkommodores auf der SMS Cöln, der seinen schon im Gefecht befindlichen Einheiten funkte „Cöln kommt“. Ein Hilfsversprechen, dass die Cöln einlöste. So eine deutsche Marinetradition begründete, die bei den Falklands erneuert wurde, wo wenige Wochen später das deutsche Ostindiengeschwader des Vizeadmirals Graf von Spee mit seinen drei Söhnen(!) kämpfend unterging. Zum Bild „Der letzte Mann“ (HIER) inspirierte, das überall in deutschen Wohnzimmern seinen Platz fand.
Die zu Hilfe geeilte SMS Mainz wurde zusammengeschossen, beschädigte drei englische Zerstörer schwer, sank und die Engländer nahmen die überlebende Besatzung gefangen. Rear-Admiral Beatty, der Kommodore der englischen Schlachtkreuzer, signalisierte „Ich bin stolz, so tapfere Männer an Bord meines Geschwaders begrüßen zu dürfen.“
Überhaupt taten die Engländer alles, um die im Wasser treibenden deutschen Gegner zu retten. Verproviantierten Rettungsboote, gaben Kompanten aus und wiesen den Weg nach Helgoland. Das war damals noch so. Vielleicht etwas, was in heutiger Kriegsführung wieder Einzug halten sollte.
Bei der SMS Cöln ging das nicht. Sie wurde auf kürzester Entfernung zusammengeschossen, sank und die im Wasser treibende Restbesatzung von fast 200 Mann konnte im Nebel nicht mehr gefunden und abgeborgen werden. Schwimmwesten gab es, Rettungsinseln nicht. Und die Holzkutter waren von Granatsplittern zersiebt, wie der auf Norderney angespülte Kutter deutlich zeigt, der nun im Eigelstein als Mahnmal hängt und bewahrt wird. Die im Kutter gefundenen Toten, sechs Mann, liegen auf dem Friedhof in Norderney begraben.
Überhaupt tat man alles die Schiffsbrüchigen zu finden. So wurde am 22.September 1914 vom Torpedoboot T-75 noch ein Toter der SMS Cöln geborgen.
Bei der diesjährigen Gedenkfeier sagte der Vorsitzende des „Freundeskreises Marineschiffe Köln e.V.“ (HIER), dass kein Mahnmal so geeignet wäre die Schrecken des Krieges zu zeigen, wie der in der Eigelsteintorburg aufgehängte zerschossene Kutter der SMS Cöln.
Dass die Wahrnehmung dieses Gedenktages von Jahr zu Jahr abnimmt, seitens der Stadt Köln in Vergessenheit geraten ist, und das Gedenken schon fast befremdlich von Außenstehenden und Passanten betrachtet wird, mag zu unserer Gesellschaft passen. Doch nur 25 Jahre nach dem Untergang der SMS Cöln kam es erneut zum Krieg, dessen 80. Jahrestag wir am 01.September dieses Jahren wirklich gedenken sollten. Ganz besonders bei all den Rufen, Schiffe unserer Marine erneut ins mögliche Gefecht schicken zu wollen.
Wer das will sollte auch den Opfern vergangener Tage aufrichtig gedenken können.
Bald könnte wieder ein Schiff Namens Köln betroffen sein. Diesmal eine Korvette diesen Namens… (HIER)
Auch zur Geschichte:
105 Jahre Versenkung SMS Cöln – eine Tragödie zur See 1914 – (nordhessen-journal.de)
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Marine-Ehrenmal in Laboe: Künstler Dierk Osterloh unterstützt die Sanierung – (nordhessen-journal.de)
Und wie immer auch ein Blick aus der Geschichte nach vorn, da jeder Krieg Opfer hat…:
Als Interessenverband für alle Einsatzveteranen ist der Bund Deutscher Einsatzveteranen e.V. (HIER). Er ist Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Kameraden, die Hilfe brauchen. Es wird jedem, sofort und professionell geholfen werden, der durch seinen Dienst für die Bundesrepublik Deutschland zu Schaden kam.
Wir bitten unsere Leser um Spenden für die gute Sache und hoffen auf breite Unterstützung für die Kameraden!
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