Staaten wollen Ende der Entwaldung

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Eine Initiative aus über 100 Staats- und Regierungschefs hat auf der Klimakonferenz im schottischen Glasgow ein Ende der weltweiten Entwaldung bis 2030 gefordert. Der WWF begrüßt die Forderung, mahnt jedoch, dass es nun zügig verbindliche Regelungen brauche, um das Ziel zu erreichen.

„Unsere Wälder verschwinden in alarmierendem Tempo. Dabei liegt ihr Schutz im ureigensten Interesse der Menschheit. Nur mit einem internationalen Kraftakt können wir die aktuelle Ära der Naturzerstörung stoppen. Die Ankündigung der Staats- und Regierungschefs zeigt in die richtige Richtung, droht jedoch zu verpuffen, wenn sie nicht zügig mit verbindlichen Abkommen abgesichert wird. Gelingt das nicht, droht die Initiative zu scheitern wie schon andere vor ihr. Die Weltgemeinschaft muss sofort handeln und die globale Waldzerstörung so bald wie möglich aufhalten“, sagt Dr. Susanne Winter, Programmleiterin Wald beim WWF Deutschland.

Europa und Deutschland treffe eine besondere Verantwortung. Die EU zählt laut einer WWF-Studie, die die Auswirkungen von Handelsbeziehungen untersucht, zu den größten internationalen Treibern von Waldzerstörung. 16 Prozent der globalen Tropenabholzung im Zusammenhang mit dem internationalen Handel gehen demnach auf das Konto der EU. Sie liegt damit auf Platz zwei der „Weltrangliste der Waldzerstörer“, hinter China (24 Prozent) und vor Indien (9 Prozent) und den USA (7 Prozent). Innerhalb der EU importierte Deutschland zwischen 2005 und 2017 mit Abstand am meisten Entwaldung, durchschnittlich wurden jährlich 43.700 Hektar Wald für deutsche Importe vernichtet.

Der WWF fordert die Bundesregierung sowie die EU-Kommission auf, Verantwortung zu übernehmen und ein starkes EU-Gesetz für entwaldungsfreie Lieferketten durchzusetzen. Die EU-Kommission stellt voraussichtlich am 17. November ihren Entwurf vor. „Mit einem starken EU-Gesetz für entwaldungsfreie Lieferketten können die europäischen Länder schon sehr bald zeigen, dass sie es ernst meinen mit dem Waldschutz. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel im globalen Handel. Produkte, die auf dem europäischen Markt landen, dürfen nicht auf Kosten von Natur und Menschenrechten produziert werden. Kontrollen und Strafverfolgung müssen wirksam sein. Freiwillige Absichtserklärungen von Regierungen und Unternehmen stoppen Naturzerstörung bisher nur in Einzelfällen.“

 

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OV von WWF Germany

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