Sonderausstellung „Suizid – Let’s talk about it!“ im Museum für Sepulkralkultur Kassel

Estimated read time 4 min read
[metaslider id=10234]

Eröffnung am Welttag der Suizidprävention (10.9.2021)

Ausstellung: 10. September 2021 bis 27. Februar 2022 Eröffnung der Ausstellung: 10. September 2021, 18.30 Uhr Internationales Symposium „Arts meet Science” im Januar 2022

Eine deutschlandweit einmalige Ausstellung im Museum für Sepulkralkultur Kassel widmet sich im September 2021 einem schwierigen und herausfordernden Thema: dem Suizid und dem Umgang damit. Das Projekt wird geleitet vom Direktor des Museums für Sepulkralkultur, Dr. Dirk Pörschmann und Tatjana Ahle sowie dem Suizidologen Prof. Dr. Reinhard Lindner als wissenschaftlichem Leiter von der Universität Kassel, Institut für Sozialwesen.

INHALT
Der Suizid ist ein verschwiegenes Leiden in unserer Gesellschaft. Etwa 10.000 Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland durch eigene Hand, die meisten in schweren psychischen, sozialen und körperlichen Notlagen. Das Schweigen, das ihr Sterben begleitet wirkt tödlich. Deshalb ist das öffentliche Gespräch über den Suizid, seine Ursachen und seine Folgen ein gesellschaftliches Anliegen. Dem widmet sich eine Ausstellung im Museum für Sepulkralkultur in Kassel, das sich seit 1992 mit den Themenfeldern Sterben, Tod, Trauer und Gedenken befasst. In Kooperation mit der Universität Kassel sowie weiteren nationalen und internationalen Partner*innen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Wissenschaft entsteht die Ausstellung „Suizid – Let’s talk about it!“ Über zeitgenössische künstlerische sowie kultur- und sozialgeschichtliche Exponate wird ein Referenzrahmen um die Phänomene gelegt, die rund um die Themen Suizid und Suizidalität erfahrbar werden. Über Stimmen Betroffener, epidemiologische Daten und inhaltsbezogene Forschung auf dem Gebiet der Human- und Geisteswissenschaften sucht das Museum mit diesem Projekt einen Weg, eine neue Sprache für die Annäherung an Suizid und Suizidalität und die daran knüpfenden Erfahrungshorizonte von Schmerz, Trauer und Schweigen, aber auch Humor zu finden.
Künstlerische Arbeiten: Benjamin Akachukwu Chukwuemeka, NGA (Malerei), Felix Dolah, GER (Kohle auf Papier), Shelley Jacobson, NZL (Prints), Georg Kolbe, GER (Plastik), Steffen Kverneland, NOR (Graphic Novel), Edgar Martins, GB (Fotografie), Bjørn Melhus GER (Video), Philip Nitschke AUS/NL (Objekt), Thijs Rijkers NL (Installation), Pat Sullivan AUS & Otto Messmer USA (Trickfilm), Jaan Toomik EST (Spielfilm), Nicole Torke GER, (Installation), Donna J. Wan USA (Fotografie), Francesca Woodman USA (Fotografie).
Cartoons: von der Galerie für komische Kunst (Caricatura Kassell)
Kulturhistorische Exponate: u.a. aus der Sammlung der Museumslandschaft Hessen Kassel (Gemälde und Skulpturen), dem Museum für Sepulkralkultur, und weitere Artefakte sowie historische und zeitgenössische Dokumente.

BEGLEITBUCH
Zur Ausstellung erscheint eine umfassende Begleitpublikation, die Vertiefungen einzelner Themen enthält, die über Interviews, Essays und künstlerische Auseinandersetzungen auf vielstimmige Wiese eingebracht werden. Die Publikation dient der Ausstellung und dem Begleitprogramm als ergänzende Plattform für aktuelle Forschungsergebnisse und öffnet über künstlerische Auseinandersetzungen einen assoziativen Denkraum.

SYMPOSIUM
Im Januar 2022 findet im Gießhaus der Universität Kassel das Auftaktsymposium mit den international renommierten Wissenschaftler*innen Annette Erlangsen, PhD (DK), MD Mark J. Goldblatt (USA) und Prof. em. Dr. Phil. Thomas Macho (AT), Künstler*innen sowie Menschen, die das Thema Suizid in ihrem (Berufs-)Alltag begleitet, statt. Im Sinne von „Let’s talk about it!“ und der Verknüpfung verschiedenster Disziplinen und Blickwinkel wird das Publikum zur aktiven Gesprächsteilnahme eingeladen.

BEGLEITPROGRAMM
Für die Dauer der Ausstellung wurde ein umfangreiches Begleitprogramm konzipiert. Das Museum wird dadurch für ein halbes Jahr zur Bühne für Kulturschaffende und zum Zentrum der Auseinandersetzung mit philosophischen, juristischen, interkulturellen und -religiösen und humanwissenschaftlichen Fragen zum Suizid werden.

KOOPERATIONEN UND PARTNER*INNEN
Ein interdisziplinärer wissenschaftlicher Beirat begleitet seit 2019 das Projekt. Um das Thema in die Gesellschaft zu tragen, wurden Kooperationen mit kulturellen und forschenden Einrichtungen in Deutschland, Österreich und Neuseeland geschlossen: u.a. mit dem Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften / Kunstuniversität Linz in Wien, dem Depot Artspace, Neuseeland, der Museumslandschaft Hessen Kassel und der Caricatura, Galerie für Komische Kunst Kassel. Seit Planungsbeginn ist der führende Suizidologe und Leiter des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NaSPro), Prof. Dr. Reinhard Lindner, Institut für Sozialwesen, Universität Kassel, als wissenschaftlicher Leiter Teil des Projektteams.

FÖRDERNDE
Finanziell gefördert wird das Projekt von der Hessischen Kulturstiftung, der Funus-Stiftung, der Heidehof Stiftung GmbH, der Ahorn Gruppe, der Stiftung Deutsche Bestattungskultur, Westermann Gerüstbau sowie dem Service Learning der Universität Kassel. Die Mitwirkung unserer Kooperationspartner*innen aus den Bereichen Suizidologie, Kulturwissenschaft und Bildende Kunst bzw. Kunstvermittlung in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ermöglicht es, dass das Projekt weit über den musealen Kontext hinaus in die Gesellschaft wirkt, mit dem Ziel, eine breite öffentliche Kommunikation zum Suizid voranzutreiben.
KURATOR*INNEN Direktor Dr. Dirk Pörschmann, Tatjana Ahle // Museum für Sepulkralkultur Prof. Dr. Reinhard Lindner // Universität Kassel, Institut für Sozialwesen


[metaslider id=20815]

More From Author

+ There are no comments

Add yours

Wir freuen uns über Kommentare