Serien-Tierquäler von Ober-Mörlen zu 34 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt – PETA begrüßt Urteil: „Wir sind froh, dass der Täter nicht mehr frei herumläuft“

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Wetterau / Ober-Mörlen / Stuttgart, 12. Juli 2022 – Nach seiner vorläufigen Festnahme im August 2021 musste sich der Serien-Tierquäler von Ober-Mörlen heute vor dem Amtsgericht Friedberg verantworten. Unter Berücksichtigung früherer Vergehen wurde der Täter zu einer Haftstrafe von 34 Monaten verurteilt.

2020 und 2021 wurden in dem Ort mehrfach tote Igel und Kaninchen gefunden – teilweise mit zusammengebundenen Beinen und in Taschen, Tüten und Plastikbehältern verpackt. Zudem wurden im Spätsommer 2020 mehr als ein Dutzend der Stacheltiere mit Brandverletzungen bei einer Igelpflegestation im Wetteraukreis abgegeben. PETA lobte daraufhin eine Belohnung von insgesamt 2.000 Euro für Hinweise zur Ergreifung der tatverantwortlichen Person aus. Bei der Festnahme des mutmaßlichen Täters fand die Polizei Medienberichten zufolge tote und lebende Tiere sowie Beweismaterial in seiner Wohnung. Die Tierrechtsorganisation begrüßt die Haftstrafe und weist auf Untersuchungen hin, wonach Tierquälerei oft eine Vorstufe zur Gewalt gegenüber Menschen darstellt.
 

„Wir sind froh, dass diese unfassbar grausamen Tierquälereien zu einer Haftstrafe ohne Bewährung führten und der Täter erstmal nicht mehr frei herumläuft”, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Tierquäler sind auch eine Gefahr für die Gesellschaft, denn wer wehrlose Tiere quält, schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.“

Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

 Zusammenhang zwischen Gewalttaten an Menschen und Tieren

Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“ [1] Über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten klärt PETA in der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ auf, die als Informationsquelle für Staatsanwaltschaften, die Richterschaft und Polizei sowie Angestellte im sozialen Bereich dient.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von misshandelten oder ausgesetzten Tieren aus, um bei der Ermittlung der Tatverantwortlichen zu helfen.

Das Motto der Tierrechtsorganisation lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. PETA setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

 

[1] PETA Deutschland e.V. (2018): Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. https://www.peta.de/wp-content/uploads/2020/11/Broschuere-A5-Menschen_die-Tiere-quaelen-2019-04-print24.pdf

Weitere Informationen:
PETA.de/Neuigkeiten/Tierquälerei-Wetterau

PETA.de/Themen/Tierquälerei
PETA.de/Themen/Staatsanwalt
PETA.de/Whistleblower
 

PETA Deutschland e.V. ist mit über 1,5 Millionen Unterstützenden die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.


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