Seit über einem Jahr erfolgreich im Einsatz: Kassels Impfbus

Estimated read time 4 min read
[metaslider id=10234]

Um noch mehr Menschen mit mobilen Impfangeboten erreichen zu können, hat die Stadt Kassel im vergangenen Sommer ein Fahrzeug aus der KVG-Flotte zu einem Impfbus umbauen lassen. Seit dem 20. August 2021 ist der Impfbus in allen Stadtteilen unterwegs. Bisher ließen sich dort über 2.700 Menschen gegen das Coronavirus impfen.

“Die Idee war, den Impfstoff mit dem Kasseler Impfbus noch gezielter dahin zu bringen, wo viele Menschen sind – direkt in die unterschiedlichen Kasseler Stadtteile. Und dieses niedrigschwellige Angebot zusätzlich zu den städtischen Impfstellen im Stadtgebiet funktioniert seit einem Jahr recht erfolgreich” resümiert Oberbürgermeister Christian Geselle. “Ich danke allen engagierten Kolleginnen und Kollegen, die dieses Angebot organisieren und vor Ort umsetzen.”

“Ich möchte alle Bürgerinnen und Bürger ermutigen, von diesem Impfangebot Gebrauch zu machen und damit dem Coronavirus die Stirn zu bieten. Ich bitte vor allem unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger: Denken Sie daran, dass der Impfschutz nach einer gewissen Zeit abnimmt. Denken Sie mit Blick auf den Herbst an Ihre nächste Booster-Impfung”, ergänzt Nicole Maisch, die neue Gesundheitsdezernentin der Stadt Kassel. “Scheuen Sie sich also nicht, den Impfbus sowie die städtischen Impfstellen aufzusuchen! Auch wenn Sie zunächst nur Fragen haben, zunächst keine Impfung möchten: Die Ärztinnen und Ärzte sind vor Ort für Sie da.”

 

Persönliche Geschichten am Impfbus

Der städtische Impfbus war für viele Menschen besonders nach der Schließung der Impfzentren zunächst die einzige Chance auf eine Schutzimpfung. Einige besaßen keinen Hausarzt, andere waren nicht mobil, wieder andere erfuhren erst durch den Impfbus vor Ort von der Möglichkeit, sich gegen das Virus impfen zu lassen. “Und manche sind für eine Impfung aus dem Ausland extra nach Kassel gereist. Eine über 90-jährige war auf Bali bevor der globale Lockdown beschlossen wurde. Aufgrund des Lockdowns gab es keinen Flugverkehr und so musste die Dame auf Bali bleiben. Allerdings durfte sie als “Ausländerin” auch nicht vor Ort geimpft werden. Als dann der erste Flieger wieder ging, saß die Dame drin. Gerade gelandet ging die Seniorin sofort zum Impfbus und war so überglücklich, dass wir sie geimpft haben”, erzählt Thomas Schmidt, Leiter der von Oberbürgermeister Geselle eingerichteten besonderen Aufbauorganisation (BAO) “Impfen”. Schmidt selbst war bei mindestens 95 Prozent der Impfbuseinsätze selbst im Einsatz.

Und auch die Impfwilligen vor Ort waren immer mit Herz dabei: An einem eher kühlen Herbsttag, erinnerte sich Schmidt, bot etwa ein junger Mann einer älteren Dame seine Mütze an damit sie vor dem Wind geschützt wäre. “Wir wollen ja weder Corona noch eine Erkältung bekommen”, habe der Mann lächelnd gesagt, so Schmidt.

 

50 Impfungen am ersten Einsatz-Wochenende Die ersten Impfungen konnten im Impfbus am Friedrichplatz und an einer Moschee im Stadtteil Niederzwehren am 20. August 2021 angeboten werden. Dabei wurden 50 Impfungen durchgeführt. Damals nutzten die Mitarbeitenden die Impfstoffe von BioNTech sowie Johnson & Johnson, seit 2022 sind Impfungen mit den Wirkstoffen von Moderna und BioNTech möglich. Geimpft werden können bis heute Personen ab 12 Jahren.

Mitarbeitende der Berufsfeuerwehr der Stadt Kassel hatten das Fahrzeug umgebaut: Im vorderen Bereich bei der Anmeldung befinden sich Sitzplätze, auf denen Impflinge zunächst die notwendigen Formulare ausfüllen können. Von dort geht es weiter in eine kleine Impfkabine. Im hinteren Bereich schließt eine Ruhezone an, in der sich die Menschen nach der Impfung aufhalten können. Bei jedem Einsatz des Impfbusses sind bis heute eine Ärztin oder ein Arzt, eine pharmazeutisch-technische Assistentin beziehungsweise ein Assistent (PTA) sowie Verwaltungskräfte mit “an Bord”.

 

Rekordimpfungen im November

Je öfter der Impfbus zum Einsatz kam, umso mehr machten die Menschen in den Stadtteilen Werbung für dieses Impfangebot. Im November konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daher einen Rekordwert vermelden: Am Samstag, 20. November 2021, erhielten 310 Bürgerinnen und Bürger an einem Standort in Rothenditmold und einem Standort in Nord-Holland im Impfbus eine Corona-Schutzimpfung.

Aufgrund der zunehmend kälteren Temperaturen musste die Stadt das Impfangebot im Impfbus zunächst am 4. Dezember 2021 einstellen, ein Warten in der Kälte sollte vermieden werden. Aber schon Anfang Februar 2022 war das Impfbus-Team wieder auf der Straße unterwegs – bis heute: mittwochs und samstags an wechselnden Orten. An beiden Tagen sind Erst-, Zweit- sowie Boosterimpfungen möglich.

 

Die aktuellen Termine sowie die Öffnungszeiten der städtischen Impfstellen im City Point und im Jugendamt sind auf www.kassel.de/impfen eingestellt.

 


[metaslider id=20815]

More From Author

+ There are no comments

Add yours