Popcorn-Strand auf Fuerteventura überrascht mit fossilem Phänomen

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Ein Strand auf der spanischen Insel Fuerteventura bietet ein ganz besonderes Phänomen: Der El-Hierro-Strand ist von weißen Kalkalgen bedeckt. Diese Rhodolithen erinnern verblüffend an Popcorn.



Rhodolithen sind knollige, rötlich gefärbte Kalkalgen – genauer gesagt: verkalkte Rotalgen, die lose auf dem Meeresboden liegen. Sie wachsen extrem langsam (oft nur 0,1–1 mm pro Jahr) und bilden mit der Zeit rundliche Gebilde, die wie Korallen oder Steine wirken, aber pflanzlichen Ursprungs sind. Der Begriff kommt aus dem Griechischen: rhodon = Rose, lithos = Stein – also: „Rosensteine“.

Was Rhodolithen besonders macht:

  • Lebensraum: Sie wachsen nicht fest auf dem Boden, sondern „rollen“ durch Wasserbewegung herum. Das macht sie einzigartig.
  • Ökologische Bedeutung: Rhodolithenbänke gelten als Hotspots der Artenvielfalt. Sie bieten Lebensraum für viele kleine Tiere, Fische, Schwämme, Krebse und mehr.
  • Vorkommen: Sie kommen weltweit vor – u. a. im Mittelmeer, Nordostatlantik, um die Kanarischen Inseln und auch in der Ostsee, wenn auch seltener.
  • Empfindlichkeit: Durch Schleppnetze, Muschelbagger oder Klimawandel werden Rhodolithen leicht zerstört. Da sie so langsam wachsen, ist ihre Erholung kaum möglich.

Kleiner Vergleich:

Rhodolithen sind für den Meeresboden das, was Korallenriffe für tropische Gewässer sind – artenreiche, fragile Mini-Ökosysteme mit jahrzehntelanger Entstehungsgeschichte. Wer also auf sie tritt, zerdrückt nicht nur „Stein“, sondern ein halbes Jahrhundert Leben.


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