(19.04.2025) Am Karsamstag finden bundesweit in rund 70 Städten Ostermärsche statt, u.a. in Berlin, Bonn, Kiel, Köln, Leipzig, München sowie Stuttgart, aber auch in kleineren Städten wie Düren, Schrobenhausen und Traunstein. Zentrale Themen sind dabei die Forderung nach Abrüstung, einer atomwaffenfreien Welt sowie die Beendigung von Kriegen, wie etwa in der Ukraine und in Israel/ Palästina.
Die Ostermärsche haben bereits am Gründonnerstag und am Karfreitag eine Beteiligung, die leicht über dem Niveau des Vorjahres lag, erfahren. Für den Karsamstag und die verbleibenden beiden Aktionstage bis Montag rechnet das Netzwerk Friedenskooperative ebenfalls mit einer guten Beteiligung. Das Netzwerk Friedenskooperative sieht die rege Beteiligung an den Ostermärschen als ein wichtiges Zeichen in Richtung der neuen Regierung, sich stärker für Frieden, Abrüstung und Diplomatie einzusetzen und den eingeschlagenen politischen Kurs der Hochrüstung zu verlassen, der besonders im Fokus vieler Ostermärsche steht und kritisiert wird.
„Die Ostermärsche richten sich in diesem Jahr besonders an die neue Regierung und fordern von ihr, dass Deutschland friedensfähig statt kriegstüchtig wird.“, so Kristian Golla, der über Ostern Ansprechpartner beim Netzwerk Friedenskooperative für die Presse ist. „Statt neue Schulden aufzunehmen und zig Milliarden Euro für Aufrüstung auszugeben, sind Abrüstungsverträge und eine kluge Diplomatie gefragt, damit Russlands Krieg gegen die Ukraine endlich ein Ende findet und an einer gemeinsamen Sicherheitarchitektur in Europa gearbeitet werden kann, die der Ukraine Frieden garantiert und Russland langfristig miteinschließt.“
Besonders häufig findet sich in den Aufrufen der Ostermärsche die Forderung nach Beendigung des Krieges in der Ukraine wieder. Warum eine Waffenruhe und Verhandlungen so dringend nötig sind, machen erneut die jüngsten Angriffe Russlands auf Zivilist*innen in der Ukraine deutlich, die das Netzwerk Friedenskooperative verurteilt. „Der Weg zum Frieden für die Menschen in der Ukraine führt nicht über immer mehr Waffen, sondern über Verhandlungen. Nach über drei Jahren Krieg und unzähligen Opfern sind bei aller gebotenen Vorsicht die derzeit laufenden Verhandlungsansätze zu begrüßen. Von der Bundesregierung erwarten wir, dass sie die Verhandlungsbereitschaft aller involvierter Parteien fördert und auf Kompromisse für einen nachhaltigen Frieden hinwirkt, der für alle Beteiligten tragfähig ist. Die Interessen der Ukraine dürfen dabei nicht übergangen werden.“, so Kristian Golla.
Auch das Ende des Krieges in Israel und Palästina wird in zahlreichen Aufrufen gefordert. Dabei wird auch immer wieder auf den Schutz der Zivilbevölkerung insistiert. „Die Bundesregierung muss sich für die Einhaltung und Wahrung des Völkerrechts, insbesondere der Genfer Konventionen, viel stärker einsetzen. In der Ukraine, in Gaza aber auch im Sudan werden täglich Zivilist*innen bombardiert und sterben, dass muss endlich ein Ende finden.“
Ebenso wird das traditionelle Thema der Ostermärsche, die nukleare Abrüstung, bei den diesjährigen Ostermärschen einmal mehr im Vordergrund stehen, besonders aufgrund der aktuell geführten Debatten um einen europäischen „Atomschirm“. „Die aktuellen Diskussionen um einen europäischen Atomschirm sind leichtfertig und brandgefährlich, führt uns dies doch nur noch weiter weg von dem Ziel einer Welt ohne Atomwaffen. Stattdessen brauchen wir dringend Maßnahmen, um die nuklearen Risiken zu senken.“, fordert Kristian Golla. „Nur eine atomwaffenfreie Welt ist eine sichere Welt! Deshalb muss Deutschland eine Kehrtwende durchführen, die nukleare Teilhabe beenden und dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten“.
Besonders im Fokus steht bei den diesjährigen Ostermärschen auch die Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen. Durch die Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen wird Deutschland im Ernstfall zur Zielscheibe, da alle wichtigen Kommando- und Stationierungsorte der US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland liegen. Die Friedensbewegung lehnt alle Mittelstreckenwaffen in Europa grundsätzlich ab, auch russische Systeme. „Jegliche Mittelstreckenwaffen, ob amerikanische oder russische, sind eine Gefahr für den Frieden und dürfen in Europa nicht stationiert werden.“, so Golla.
Karsamstag Hauptaktionstag der Ostermärsche
Da jeder Ostermarsch einen eigenen Aufruf hat, sind die Mottos in den Städten entsprechend unterschiedlich. So steht der Ostermarsch in Bonn unter dem Motto „Ja zum Frieden – Nein zur Kriegstüchtigkeit“. In Kassel heißt es „Frieden – Abrüstung – Klimaschutz – Kommt zum Ostermarsch“ und in Leipzig „Gegen Aufrüstung und Sozialabbau“. Der Ostermarsch in Lübeck steht unter der Losung „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“.
Im Gegensatz zum Hauptaktionstag am Karsamstag finden an den letzten beiden Ostertagen weniger Ostermärsche statt. So finden am Ostersonntag lediglich in Bochum, Essen, Frankfurt/ Oder, Gelsenkirchen, Halle, Herne und Wattenscheid Veranstaltungen statt. Dafür steigt die Zahl am letzten Tag noch einmal deutlich mit Aktivitäten in über 20 Städten an, so etwa in Dortmund, Frankfurt/ Main, Hamburg, Nürnberg und am Fliegerhorst in Büchel, wo die US-Atombomben stationiert sind.
Nützliche Hinweise
Bitte beachten: Die Ostermärsche werden in lokaler und regionaler Verantwortung organisiert. In den lokalen Aufrufen gibt es häufig diverse eigene Themen und Forderungen sowie unterschiedliche Schwerpunktsetzungen.
Alle Ostermarsch-Termine:
https://www.friedenskooperative.de/termine/ostermarsch
Ostermarsch-Termine für die einzelnen Tage gibt es hier: https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2025/termineOstermarsch-Termine nach Bundesland:
https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2025/termine




















