Offene Schule Waldau wird bundesweites Vorbild

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Stadt Kassel und Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft schließen Kooperationsvertrag für innovativen Schulbau
Oberbürgermeister Christian Geselle, Schuldezernentin Ulrike Gote und Barbara Pampe, Vorständin der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, haben am Montag, 30. August 2021, eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben. Die Kooperationspartner wollen gemeinsam überholte Standards und bestehende Regelungen im Schulbau hinterfragen und innovative Schulbaukonzepte realisieren, die den aktuellen und künftigen pädagogischen wie auch gesellschaftlichen Anforderungen entsprechen.
 

Die Kooperationsvereinbarung haben Barbara Pampe (Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft), Oberbürgermeister Christian Geselle und Schuldezernentin Ulrike Gote (vordere Reihe von links) unterzeichnet. Tanja Seibel (Offene Schule Waldau), Peter Ley (GWGpro) und Mads Mandrup Hansen (C.F. Møller Architects) freuen sich ebenfalls darüber (hintere Reihe von links). Foto: Stadt Kassel/Harry Soremski

In diesem Kontext fördert und unterstützt die Montag Stiftung einen innovativen Planungsprozess für den Bau der Offenen Schule Waldau finanziell und personell. Die Stadt teilt ihre Erkenntnisse, die sie bei der Bauplanung sammelt, damit andere Kommunen daraus lernen können.

„Mit unserem Online-Tool SCHULBAU OPEN SOURCE möchten wir integriertes Planungs- und Prozesswissen von innovativen Schulbauten in gebündelter Form öffentlich zugänglich machen“, erklärte Barbara Pampe. Die Offene Schule Waldau ist dabei ein Pilotprojekt von mehreren, das in dieses Online-Tool einfließt – als Vorbild für eine Schulbauplanung, die aktuelle und zukünftige pädagogische, organisatorische und gesellschaftliche Anforderungen berücksichtigt. „Das ‚Kasseler Modell‘ macht wortwörtlich Schule. Unser Projekt wird damit zu einem Vorbild für viele weitere innovative Bauvorhaben in ganz Deutschland“, sagte Oberbürgermeister Christian Geselle anlässlich der Unterzeichnung.

 

Großer Einsatz für Chancengleichheit und moderne Bildung

„Ziel einer modernen Schule ist es, neben der Vermittlung von fachbezogenen Lernstandards die Selbstwirksamkeit der Schülerinnen und Schüler zu fördern, indem sie eigene Neigungen, Talente und Interessen in Schule zum Ausdruck bringen können“, so Bildungsdezernentin Ulrike Gote. „Gleichzeitig werden von den Lernenden Fähigkeiten gefordert, die auf Werteorientierung, Kooperation, Konnektivität und Kreativität basieren. Das setzt eine entsprechende Architektur voraus, die diese Pädagogik unterstützt und ermöglicht.“

So ergibt sich aus der operativen Zusammenarbeit eine Win-win-Situation für Stadt und Stiftung: Kassel erhält eine Förderung über 510.000 Euro und eine fachliche Begleitung der Planung des Schulbaus; die Stiftung sammelt wertvolle Erfahrungen aus dem konkreten Projekt, die sie über SCHULBAU OPEN SOURCE weiterverbreiten und in die Praxis bringen kann. So können auch an anderen Orten innovative, leistungsfähige und auf aktuelle Herausforderungen abgestimmte Schulgebäude entstehen.

 

Das Projekt: Lernlandschaften entstehen nachhaltig und klimagerecht

Der Neubau der Offenen Schule Waldau bildet in Kassel den Auftakt einer Reihe von Gebäuden, die zukunftsfähiges Lernen ermöglichen, die nachhaltig erstellt werden und in denen die Architektur positiv zum Lernerfolg beiträgt. Aus dem Architekturwettbewerb für die Offene Schule ging das renommierte Büro C.F. Møller Architects aus Kopenhagen als Sieger hervor. Der Entwurf der Skandinavier schafft eine Lernlandschaft, in die auch Stadtteilbibliothek und Jugendzentrum integriert sind. Darüber hinaus stehen im Entwurf Konstruktionsweisen und Materialien, durch die 50 Prozent weniger CO2-Emmissionen verursacht werden. Die Offene Schule Waldau wird so auch zu einem wichtigen Beitrag für nachhaltiges und klimagerechtes Bauen.

Tanja Seibel, Mitglied der Schulleitung Offene Schule Waldau, betonte anlässlich der Unterzeichnung, welche einmalige Chance im Projekt liegt: „Die Möglichkeit, in einer Phase Null die eigene Schule neu zu denken und dabei in jeder Phase von Schulbauprofis angeleitet und unterstützt zu werden, war herausfordernd, motivierend und sicherlich nicht alltäglich in der deutschen Schullandschaft. Dafür sind wir als Schulgemeinde sämtlichen Beteiligten sehr dankbar und äußerst gespannt auf die Umsetzung und die weitere Zusammenarbeit.“

 

Das weitere Vorgehen

Nachdem C.F. Møller Architects den ersten Preis erhalten haben, wird ihr Entwurf nun auf Funktionalität und Wirtschaftlichkeit geprüft, verfeinert und ergänzt. Die Kooperation mit der Stiftung motiviert und fördert dabei zugleich. „Dass die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft mit uns zusammenarbeitet, ist für uns eine ganz besondere Auszeichnung. Es zeigt, dass wir etwas vorhaben, das offensichtlich über die Grenzen Kassels hinaus Modellcharakter hat“, sagt Peter Ley, Geschäftsführer der GWGpro, die das Projekt für die Stadt und die städtische Immobiliengesellschaft durchführt.

 

Hintergrundinformationen – Über die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft

Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft ist eine unabhängige gemeinnützige Stiftung und gehört zur Gruppe der Montag Stiftungen in Bonn. In ihrem Handlungsfeld Pädagogische Architektur macht sie sich für einen zukunftsfähigen, nachhaltigen und inklusiven Schulbau stark. Mit ihren Projekten im Bereich Pädagogische Architektur bringt die Stiftung zwei Disziplinen zusammen, die im Schulbau eng zusammengehören. Denn gute Schulen brauchen sowohl pädagogische Konzepte, die Kinder und Jugendliche optimal begleiten als auch Räume, die diese Konzepte ermöglichen und unterstützen.

 

Über die Montag Stiftungen

Die Montag Stiftungen sind eine unabhängige und gemeinnützige Stiftungsgruppe in Bonn. Zu ihr gehören die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die Montag Stiftung Urbane Räume, die Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft und die Montag Stiftung Denkwerkstatt. Im Sinne des Leitmotivs „Handeln und Gestalten in sozialer Verantwortung“ arbeiten die Stiftungen jeweils operativ eigenständig und projektbezogen in den Handlungsfeldern Pädagogische Architektur, Chancengerechte Stadtteilentwicklung, Teilhabe in der Kunst, Bildung im digitalen Wandel, Zukunftskonzepte und Inklusive ganztägige Bildung.

Die Carl Richard Montag Förderstiftung als Dachstiftung und Eigentümerin des Stiftungsvermögens finanziert die projektbezogene Stiftungsarbeit im Sinne des Stifters Carl Richard Montag. Unterstützt wird sie von der Montag Stiftung Denkwerkstatt als Impulsgeberin und Ideenschmiede, die auch die strategische Beratung sowie die übergeordnete Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Stiftungsgruppe verantwortet.

 

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