Neue Bäume für den Friedrichsplatz

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Japanische Schnurbäume auf dem Friedrichsplatz gepflanzt.
vlnr: Christof Nolda, Ulrich Türk, Dr. Anja Starick, Chris Dittrich

Im Herbst vergangenen Jahres mussten drei Baumhaseln auf dem Friedrichsplatz gefällt werden. Sie waren von einem Bakterium befallen, dass sie nach und nach austrocknen ließ. Als Ersatz wurden jetzt drei Japanische Schnurbäume gepflanzt. Sie zeichnen sich durch eine hohe Hitze- und Trockenheitsresistenz aus. Die Baumpflanzung ist gleichzeitig der Auftakt für die Suche nach neuen Baumstandorten in der Kasseler Innenstadt.

Die drei stattlichen, etwa sechzig Jahre alten Baumhaseln erlitten das Schicksal vieler Bäume ihrer Art. Ähnlich wie beim Ulmensterben fallen sie einem Bakterium zum Opfer, das die Leitungsgefäße des Baumes verschließt, so dass dieser nach und nach vertrocknet und schließlich abstirbt. Daher pflanzt das Umwelt- und Gartenamt bereits seit vielen Jahren keine Baumhaseln (Corylus colurna) mehr nach.

 Den alten Baumstandort nehmen jetzt Japanische Schnurbäume ein, die sich durch eine hohe Hitze- und Trockenheitsresistenz auszeichnen. Die Bäume können mit der Zeit 15 bis 20 Meter hoch und breit werden und spenden dann mit ihrem gefiederten Laub einen angenehm lichten Schatten. Im Hochsommer fallen sie durch üppige, gelblichweiße Blütenstände mit hohem Nektargehalt auf, die von Bienen und anderen Insekten beflogen werden. Aus den Blüten entwickeln sich im Herbst längliche, perlschnurartige Früchte, die dem Baum seinen Namen gegeben haben. Ältere und sehr schön entwickelte Schnurbäume prägen bereits die Kurfürstenstraße. Nicht nur in Kassel werden die Bäume seit vielen Jahren erfolgreich angepflanzt.

 Die Baumpflanzung ist gleichzeitig der Auftakt für die Suche nach neuen Baumstandorten im Innenstadtbereich. „In Zeiten des Klimawandels ist jeder einzelne Baum insbesondere in überhitzten urbanen Bereichen wertvoll und für ein dauerhaft lebenswertes Wohnumfeld wichtig,“ erläutert Stadtbaurat Christof Nolda. Daher hat das Umwelt- und Gartenamt im Rahmen des Förderprogrammes „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ (früher „Zukunft Stadtgrün“) ein Konzept beauftragt, mit dem nach Ergänzungsmöglichkeiten des Baumbestandes im Fördergebiet Innenstadt gesucht werden soll.

Gleichzeitig soll ermittelt werden, welche vorhandenen Bäume saniert oder durch neue, zukunftsfähige Arten ersetzt werden müssen. „Bäume können ihre positiven Wirkungen auf das Kleinklima nur entfalten, wenn sie gesund und insbesondere ausreichend mit Wasser versorgt sind,“ stellt Dr. Anja Starick vom Umwelt- und Gartenamt klar.

Bäume können nur das Wasser verdunsten, das sie vorher über die Wurzeln aufgenommen haben. Bei großen Bäumen können das bis zu 400 Liter pro Tag sein. In den letzten Hitzesommern fehlte diese Menge über Wochen, was bei vielen Bäumen zu irreparablen Schäden geführt hat. Diese sollen perspektivisch ausgetauscht werden und durch Arten ersetzt, die hitze- und trockenheitsresistenter sind – wie der Japanische Schnurbaum.

Das Konzept wird von einer Arbeitsgemeinschaft von drei Büros bearbeitet und soll Ende des Jahres vorliegen. Die Baumpflanzungen erfolgen dann nach und nach ab Herbst 2021 und in den nächsten Jahren.

Stadt Kassel


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