Bürokratie schlägt Panzer – Europas neue Geheimwaffe
🇪🇺 Brüssel hat’s eilig – zumindest auf dem Papier. Denn während man dort fieberhaft an neuen „Mobilitätspaketen“ arbeitet, könnte die NATO im Ernstfall ihre Truppen wohl erst dann verlegen, wenn der Krieg längst Geschichte ist.
Eine Untersuchung von Euractiv zeigt: Schon die Verlegung der nächstgelegenen NATO-Einheiten an die ukrainische Grenze würde Wochen oder gar Monate dauern – nicht wegen feindlicher Angriffe, sondern wegen der größten Macht Europas: der Bürokratie.
Ein portugiesischer Leopard-2-Panzer müsste theoretisch nur rund 41 Stunden rollen, um an die ukrainische Grenze zu gelangen. Praktisch jedoch braucht er dafür länger als ein Kreuzfahrtschiff von Lissabon nach New York. Warum?
Weil jedes Land, das er durchquert, eine eigene diplomatische Genehmigung verlangt. Frankreich etwa will alles auf Französisch. Deutschland prüft, ob der Diesel klimaneutral ist. Polen möchte vorher die Straße kehren, und Ungarn – na ja, Ungarn will 45 Tage Vorlaufzeit. Damit Orbán noch rechtzeitig den Feldstecher putzen kann.
Rechnet man das alles zusammen, könnte ein Leopard in derselben Zeit, die Brüssel für einen Stempel braucht, einmal um die halbe Erde fahren – vorausgesetzt, er tankt bio.
Doch keine Sorge: Die EU arbeitet an einem „Vereinfachungspaket“. Das soll die „militärische Mobilität“ beschleunigen – wahrscheinlich durch zusätzliche Formulare in dreifacher Ausfertigung. Bis das umgesetzt ist, haben die Generäle längst das Rentenalter erreicht.
Und so bleibt Europa, was es am besten kann: gründlich, bedächtig und herrlich unbeweglich. Wenn der Krieg kommt, wird er erst einmal in der Poststelle stecken bleiben.