Die MT Melsungen hat am vierten Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Die Nordhessen gewannen am Donnerstagabend beim THW Kiel 25:21 (15:8).
Gibt’s nicht? Gibt’s doch! Schon wieder hat die MT Melsungen in Kiel gefeiert, und wie in der Vorsaison war es erneut der vierte Spieltag, an dem die Mannschaft von Trainer Roberto Garcia Parrondo beim THW einen Coup landete, und das komplett verdient. 25:21 (15:8) siegten die Nordhessen.
Die Grundlage für diesen Erfolg legten die Gäste in der ersten Hälfte. Bärenstark war das, was die MT-Profis vor 9.721 Zuschauern in der Kieler Wunderino-Arena zeigten. Vor allem in der Deckung, die kaum Lücken bot. Nur acht Tore erzielte der THW bis zur Pause. Zahlreiche Blocks, ein glänzend aufgelegter Nebojsa Simic im Tor – die MT vermieste den Kielern mal so richtig den Abend.
Mehrfach musste sich der THW mit Notwürfen behelfen, die zu einer leichten Beute für Simic wurden. Zwischenzeitig stand beim Montenegriner eine Quote von 50 Prozent gehaltener Bälle. Nur bis zum 3:2 (9. Minute) durch Emil Madsen lief es für die Kieler rund. Dann kippte die Partie zugunsten der MT, die sich in der Offensive sogar den einen oder anderen technischen Fehler leisten durfte.
Ein 5:1-Lauf bescherte den Nordhessen beim 4:7 eine Drei-Tore-Führung (16.) – Arnar Freyr Arnarsson hatte ein prima Zuspiel an den Kreis verwertet. Aaron Mensing, Adrian Sipos und Erik Balenciaga legten nur wenig später nach, und zack: Da führte die MT auf einmal 10:5 (21.). Die Gäste ließen nicht locker, und vor allem: Sie ließen kaum Chancen für die Kieler zu.
Überzeugt und abgezockt traten die MT-Profis in dieser Phase auf, die bis zur Pausensirene ihre Führung auf 15:8 ausbauten. Und dieses Polster genügte, um am Ende als Sieger von der Platte zu gehen.
Nur rund um die 50. Minute wurde es noch einmal spannend, als die Kieler Stück für Stück herangekommen waren, Keeper Andreas Wolff dreimal zur Stelle war und Lukas Zerbe zum 19:21 verkürzte (51.). Doch die MT behielt die Ruhe – wie überhaupt im kompletten zweiten Durchgang, in dem nicht mehr alles so reibungslos lief wie vor dem Wechsel.
Aber die MT hatte an diesem Abend einen überragenden Simic, einen Dainis Kristopans mit sieben Toren und einer Quote von 100 Prozent, sie hatte die Wurfgewalt eines Aaron Mensing und eine konzentriert arbeitende und bestens eingestellte Deckung. Als David Mandic in der letzten Minute den 21:25-Endstand markierte, war die Partie längst entschieden.
Statistik
THW Kiel: Wolff (10 Paraden / 22 Gegentore), Mrkva (0 P. / 3 G.), Bellahcene (n.e.); Duvnjak 4, Landin 1, Overby, Wiencek, Pabst, Johansson 5, Dahmke 2, Zerbe 1, Kutz, Madsen 6/2, Wallinius, Pekeler 2, Imre – Trainer Filip Jicha.
MT Melsungen: Simic (15 Paraden / 21 Gegentore), Morawski (n.e.); Enderleit, Balenciaga 2, Mandic 2, Sipos 1, Kristopans 7, Ignatow, Moraes 1, Jonsson, Arnarsson 1, Cavalcanti, Mensing 6, Darmoul 1, Kastening 3, Barrufet 1/1 – Trainer Roberto Garcia Parrondo.
Schiedsrichter: Robert Schulze (Magdeburg), Tobias Tönnies (Magdeburg); Spielaufsicht: Marcus Helbig.
Zeitstrafen: 6 – 4 Minuten
Strafwürfe: 2/2 – 2/1 (Barrufet scheitert an Wolff 55:37)
Zuschauer: 9.721 in der Wunderino-Arena, Kiel
Spielstände: 0:1 (3.), 0:2 (4.), 3:2 (9.), 4:3 (12.), 4:7 (16.), 5:10 (21.), 7:12 (26.), 8:14 (29.), 8:15 (30.) HZ – 9:15 (31.), 9:16 (34.), 12:16 (40.), 13:19 (46.), 16:20 (49.), 19:21 (51.), 19:23 (55.), 20:24 (57.), 21:25 (60.) Endstand.
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