Medizintechnik, Computer, Autos und Co.: Leasen oder kaufen – was ist besser?

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Die Beliebtheit der Finanzierungsvariante Leasing steigt seit Jahren: Auch viele Akteure im Gesundheitswesen machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Niedergelassene Ärzte leasen zum Beispiel Röntgengeräte, Büro-PCs, Kopierer und ein Fahrzeug für Hausbesuche. Doch lohnt sich Leasing tatsächlich? Diese Frage interessiert über den Gesundheitssektor hinaus.

Das Leasing stellt eine Alternative zum Kauf dar und ist vor allem auf dem Automarkt verbreitet. Gewerbliche und private Käufer finanzieren auf diese Weise ein neues Fahrzeug: Sie zahlen monatliche Leasingraten, anstatt einen hohen Kaufpreis zu stemmen. Mittlerweile hat dieses Finanzierungsmodell viele weitere Segmente wie Bürotechnik, Industriemaschinen und medizinische Geräte erobert.

So funktioniert das Leasing im Vergleich zum Kauf

Beim Leasen bezahlen Kunden über einen bestimmten Vertragszeitraum eine monatlich gleichbleibende Rate. Der Leasinggeber bleibt Eigentümer – das ist ein wesentlicher Unterschied zu einem Kaufvertrag! Die Leasingraten sind eine Nutzungsgebühr, Leasingnehmer erwerben kein Eigentum. Dafür bleiben ihnen die Anschaffungskosten erspart. Am Ende der Laufzeit geben sie das Leasingobjekt wie ein Auto oder einen Laptop an den Dienstleister zurück. Bei einigen Leasingverträgen verfügen Kunden über ein Kaufrecht. Es gibt auch Verträge, die bei einem gewissen Wertverlust eine Kaufpflicht vorsehen.

Die Leasingmodelle variieren: Interessierte Verbraucher und Unternehmer sollten sich eingehend informieren! Beim Autoleasing bieten Händler zum Beispiel das Kilometerleasing und das Restwertleasing an. Beim Kilometerleasing entstehen Mehrkosten, wenn Nutzer eine vereinbarte Kilometergrenze übertreffen. Das Restwertleasing geht bei einem übermäßigen Wertverlust mit Zusatzkosten einher – bei der Rückgabe prüft dies ein Gutachter. Andererseits können sich Leasingnehmer über Rückerstattungen freuen, wenn das Fahrzeug weniger Kilometer oder einen geringeren Wertverlust aufweist.

Die Vorteile des Leasings aus Sicht von Privatpersonen und Unternehmen

Das Leasen ermöglicht vielen Kunden die Finanzierung der jeweiligen Objekte – sie nutzen für eine geringe monatliche Rate ein Auto oder technisches Equipment, das sie sich ansonsten nicht leisten könnten. Die Finanzierbarkeit ist ein wesentlicher Pluspunkt von Leasingmodellen! Zudem nehmen Nutzer im Gegensatz zu Händlerfinanzierungen und Ratenkrediten keine Schulden auf. Die Leasingraten ähneln der Wohnungsmiete und der Pacht für Arztpraxen, Büros oder Ladengeschäfte: Es handelt sich um eine transparente Nutzungsgebühr, die finanzielle Planbarkeit garantiert.

Bei Freiberuflern und Gewerbetreibenden kommt als Vorteil hinzu, dass sich das Leasing positiv auf die Liquidität und die Bilanz auswirkt. Die Anschaffung eines Dienstwagens und anderer Investitionsgüter reduziert die frei verfügbaren finanziellen Mittel sowie die Kreditwürdigkeit – mit dem Leasen meiden Unternehmer dieses Problem. In der Bilanz macht sich das bezahlt, die wichtige Kennzahl Eigenkapitalquote bleibt unverändert hoch.

Diese Gründe sprechen gegen das Leasingmodell

Wer sich für das Leasing entscheidet, sieht sich auch mit Nachteilen konfrontiert. An erster Stelle verdient Erwähnung, dass Leasingnehmer kein Eigentum erwerben. So dürfen sie bei einem Autoleasing oder dem ähnlich funktionierenden Auto-Abo zwar das Fahrzeug nutzen, sie schränken im Vergleich zum Kauf aber ihre Flexibilität ein. Sie binden sich an die feste Laufzeit des Leasingvertrags und können das Auto nicht früher wechseln. Das fehlende Eigentumsrecht verwehrt ihnen die Möglichkeit des Verkaufs.

Interessierte Privatpersonen und Unternehmer sollten zusätzlich die finanziellen Risiken bedenken. Für Mängel und Wertverluste haften sie unter Umständen – die drohenden Mehrkosten hängen von der Art des Leasingvertrags ab. Beim Restwertleasing stellen Gutachter häufig einen überraschend umfangreichen Wertverlust fest, die Nachzahlforderungen sind entsprechend hoch. Teilweise kommt es deswegen zu langwierigen juristischen Auseinandersetzungen.

Leasen lohnt sich vor allem für Unternehmer

Das Finanzierungsmodell Leasing hat sich insbesondere im B2B-Geschäft längst etabliert. Freiberufliche und gewerbliche Leasinggeber schätzen die positiven Effekte auf die Liquidität und die Eigenkapitalquote. Bei Privatkunden macht die Finanzierbarkeit das Leasen attraktiv. Wichtig ist, dass Unternehmer und Verbraucher jeden Leasingvertrag individuell prüfen. Neben den Kosten interessieren die exakten Vertragsbedingungen.

 


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