Luisa ist jetzt auch in Kassel

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Die Stadt Kassel beteiligt sich über die von ihr geförderte Beratungsstelle LK2, eine Beratungsstelle für erwachsene Betroffene von sexualisierter Gewalt, an der Präventionskampagne „Sicher feiern“ und dem damit verbundenen Projekt „Luisa ist hier!“.

Damit sollen Frauen und Mädchen bei Belästigung, Bedrohung oder Angst vor Übergriffen ohne weitere Erklärung Hilfe erhalten.

„Wir sind froh, dass die Beratungsstelle LK2 die vom Frauen‐Notruf Münster initiierte Präventionskampagne nach Kassel holen konnte und damit auch den Gedanken des heutigen Internationalen Tags zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen zu unterstützen. Diese Kampagne kann auf einfache Weise einen großen Unterschied im Sicherheits‐Empfinden von Gästen machen“, so Bürgermeisterin Nicole Maisch über den Start der Kampagne in Kassel.

Die Kampagnen‐Idee

Mit der Frage „Ist Luisa hier?“ können sich Gäste in Bars und Clubs an das Personal der teilnehmenden Lokale wenden. Die Frage ist wie ein Code, um bei Belästigung, Bedrohung oder Angst vor Übergriffen ohne weitere Erklärung Hilfe zu erhalten. Dadurch soll es einfacher werden, um Hilfe zu fragen. Das angesprochene Personal bringt den Gast dann zu einem Rückzugsort, etwa in den Personalraum. Dort kann in Ruhe abgeklärt werden, welche Hilfe gewünscht wird. Es können zum Beispiel Freunde angerufen oder Sachen vom Platz geholt werden, auch eine Begleitung zum Taxi ist möglich oder der Ruf der Polizei. Das Hilfsangebot wurde ursprünglich für Frauen konzipiert, es können aber alle Menschen nach Hilfe fragen.

Die Umsetzung in Kassel

In Kassel übernehmen die Mitarbeitenden der Beratungsstelle LK2 die Schulungsarbeit der interessierten Lokale, Bars, Clubs und Event‐Veranstalter. „Neben der Schulung der Mitarbeitenden, geben wir einen Überblick von weiteren Beratungsstellen und Taxidiensten. Außerdem stellen wir Plakate und Spiegelaufkleber zur Kampagne zur Verfügung, so dass die Gäste über „Luisa ist hier!“ informiert sind“, erläutert Paula Weyhe von der Beratungsstelle LK2. Alle beteiligten Lokale erkennt man auch an Aufklebern an der Tür.

Der erste Veranstaltungsort, der an der Kampagne teilnimmt, ist das Kongress Palais Kassel. Projektleiterinnen und Projektleiter des Kongress Palais, Mitarbeitende des H4 Hotels, vom Sicherheitsdienst Protex und dem Sanitätsdienst Nordhessen wurden bereits durch LK2 geschult. „Allesamt sind sie Mitarbeitende von Veranstaltungen im Kongress Palais, die im Falle eines Übergriffes oder einer als bedrohlich empfundenen Situation potenzielle Ansprechpersonen wären“, so Anke Müller vom Kassel Convention Network. „Ab sofort sind alle Mitarbeitenden, die im Kassel Kongress Palais eingesetzt werden, geschult und über die nötigen Infos in Kenntnis gesetzt.“

Neben der Schulung der Mitarbeitenden wird ein umfassender Überblick über weitere Beratungsstellen und Hilfsangebote in Kassel gegeben. Die Mitarbeitenden lernen, wie sie im Falle der Frage ‚Ist Luisa hier?‘ angemessen handeln können. Es werden Telefonnummern von Beratungsstellen und Taxidiensten an Theken, Garderoben, Sanitärräumen hinterlegt. Über Plakate und Spiegelaufklebern wird auf die Kampagne verwiesen. „Diese sollen sicherstellen, dass Gäste in verschiedenen öffentlichen Einrichtungen schnell und einfach auf das Hilfsangebot aufmerksam gemacht werden. Ziel ist es, den Menschen in Not eine niedrigschwellige Möglichkeit zur Hilfe anzubieten“, erklärt Weyhe.

Die Zusammenarbeit zwischen der LK2 und dem Kongress Palais ist somit der Start für ‚Luisa ist hier!‘ in Kassel. „Wir rufen alle Bars, Restaurants, Kneipen, Clubs, Einzelhändler, Veranstaltungsorte und andere Interessierte auf, sich der ‚Luisa ist hier!‘‐Kampagne anzuschließen“, so Bürgermeisterin Maisch und LK2-Mitarbeiterin Weyhe abschließend. Interessierte wenden sich per Mail an  hilfelk2-kasselde.

Hintergrund

Die LK2 ist eine Beratungsstelle für erwachsene Betroffene von sexualisierter Gewalt. Sie ist an vielen Kampagnen beteiligt, die das Ziel haben, Feiern in Kassel für alle sicher zu machen. Die Beratungsstelle LK2 wird von der Stadt Kassel gefördert.

https://www.kassel.de/buerger/familie_und_soziales/frauen-und-maedchen/hilfen-und-beratung/beratungsstelle-lk2.php

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