Kümpel: “Pandemie und Strukturwandel schwächen M+E-Industrie.

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Der Verteilungsspielraum ist gleich Null.”

Kassel. „Man muss kein Wirtschaftsweiser sein, um zu erkennen, dass es angesichts der teilweise dramatischen Auftragseinbrüche bei vielen Unternehmen in der Metall- und Elektro-Industrie keinen Verteilungsspielraum gibt.

Wer dennoch 4 Prozent mehr Entgeltvolumen fordert, hat den Ernst der Lage nicht begriffen“, bewertet Jürgen Kümpel, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands HESSENMETALL Nordhessen, die aktuelle Tarifforderung der IG Metall.

Kümpel weiter: „Bisher konnten die Unternehmen ihre Belegschaften durch Kurzarbeit weitestgehend an Bord halten. Dass die IG Metall angesichts dieser Tatsache den Arbeitgebern unterstellt, sie würden die Pandemie zum Stellenabbau missbrauchen, ist ungeheuerlich.

Wir registrieren, dass die IG Metall wieder in alte Rituale verfällt. Das zeigen auch die regionalen Verhandlungen zu Haustarifverträgen.

Die Zeiten brennender Fässer sollten eigentlich vorbei sein.

Auch die Vorgehensweise der Gewerkschaft, für Mitglieder Extra-Boni zu fordern und den anderen Teil der Belegschaft mit weit geringen Zahlungen abzuspeisen, zeugt nicht gerade von moderner, der Zeit angemessener Personalpolitik.

Jürgen Kümpel, Geschäftsführer im Arbeitgeberverband HESSENMETALL Nordhessen und Fachanwalt für Arbeitsrecht

Die gelebte betriebliche Praxis in vielen Unternehmen ist hingegen eine andere: arbeitgeberseitig wird nicht zwischen Gewerkschaftsmitgliedern und Nicht-Mitgliedern unterschieden.

Schließlich können Arbeitgeber in der Regel nicht wissen und dürfen auch nicht erfragen, wer Mitglied einer Gewerkschaft ist und wer nicht. Die Vorgehensweise der Gewerkschaft spaltet die Belegschaft. Das gefährdet den Betriebsfrieden.“

Hintergrund

Der Arbeitgeberverband HESSENMETALL Nordhessen ist eine von fünf Bezirksgruppen des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL, bei dem aktuell 625 Unternehmen mit rund 130.000 Beschäftigten organisiert sind.

Die Bezirksgruppe in Nordhessen hat 159 Mitgliedsunternehmen mit mehr als 26.000 Beschäftigten und vertritt diese in den klassischen Feldern des Arbeits- und Sozialrechtes, ist Tarifpartner und betreibt aktive Bildungs- und Gesellschaftspolitik.

 


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