Kommentar von Jürgen Kümpel zur Ausbildungsbilanz 2020 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB)

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Kümpel: „Betriebspraktika später nachholen und jetzt alternative, pandemiesichere Angebote zur Berufsorientierung nutzen“

Jürgen Kümpel, Geschäftsführer im Arbeitgeberverband HESSENMETALL Nordhessen und Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kassel. „Trotz Corona-Pandemie und schwieriger wirtschaftlicher Lage ist die Ausbildungsbereitschaft der M+E Unternehmen nach wie vor sehr hoch“, betont Jürgen Kümpel, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL Nordhessen. Derzeit gebe es noch zahlreiche freie Ausbildungsplätze, spätere Termine für einen Ausbildungsbeginn seien noch möglich. „Auch im kommenden Jahr wollen die meisten Unternehmen ihr Angebot an Ausbildungsplätzen halten“, signalisiert Kümpel.

Zwar sei die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der nordhessischen Metall- und Elektro-Branche zurückgegangen. „Aber das liegt daran, dass es nicht genügend qualifizierte Bewerber gibt, die Jugendlichen noch orientierungslos sind und die Stellen dann unbesetzt bleiben,“ erklärt Jürgen Kümpel. Erfreulich dagegen sei, dass der Anteil der Ausbildungen in den IT-Berufen steige. „Nur mit qualifizierten Fachkräften kann der Strukturwandel mit Blick auf die Digitalisierung langfristig bewältigt werden“, unterstreicht Kümpel.

Bedauerlich sei, dass viele verpflichtende Schülerpraktika coronabedingt abgesagt werden mussten. „Umso wichtiger ist es, jetzt alternative, pandemiesichere Angebote zur Berufsorientierung abzurufen, zum Beispiel M+E Livestreams, unsere Ausbildungsbörse www.ausbildung-me.de oder unsere neu konzipierte ME-Berufe App.“ Auch verwies Kümpel darauf, dass Betriebspraktika verschoben und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden sollten. Nicht zu vergessen sei die Rolle der Eltern bei der Wahl des späteren Ausbildungsberufes. „Eltern haben einen großen Einfluss auf die Berufswahl ihrer Kinder und spielen eine bedeutende Rolle im beruflichen Orientierungs- und Entscheidungsprozess“, unterstreicht Jürgen Kümpel. Aus diesem Grund sei jüngst die gemeinsam mit SCHULEWIRTSCHAFT und der Bundesagentur für Arbeit konzipierte Publikation „Eine gelungene Elternarbeit in der Beruflichen Orientierung“ erschienen. Die digitale Version könne unter www.arbeitgeber-nordhessen.de heruntergeladen werden.

Hintergrund

Der Arbeitgeberverband HESSENMETALL Nordhessen ist eine von fünf Bezirksgruppen des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL, bei dem aktuell 646 Unternehmen mit rund 130.000 Beschäftigten organisiert sind.

Die Bezirksgruppe in Nordhessen hat 159 Mitgliedsunternehmen mit mehr als 26.000 Beschäftigten und vertritt diese in den klassischen Feldern des Arbeits- und Sozialrechtes, ist Tarifpartner und betreibt aktive Bildungs- und Gesellschaftspolitik.

Die M+E Industrie in Nordhessen bildet ca. 4.200 Jugendliche aus und schließt jährlich rund 1.200 neue Ausbildungsverträge ab.

www.arbeitgeber-nordhessen.de 

 Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen

Bezirksgruppe Nordhessen e. V.


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