Kassel ist Engagierte Stadt 2020 – 2023

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Am 1. Juli 2020 war es so weit: Bürgermeisterin Ilona Friedrich erhielt die Bestätigung, dass die Stadt Kassel im Rahmen des Netzwerkprogramms Engagierte Stadt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Bertelsmann Stiftung, der Breuninger-Stiftung, der Joachim Herz Stiftung, der Körber-Stiftung und der Robert-Bosch-Stiftung und dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement gefördert wird.

„Wir als Stadt Kassel freuen uns sehr, dass wir die Möglichkeit erhalten, uns am Bundesprogramm Engagierte Stadt zu beteiligen“, so Bürgermeisterin Ilona Friedrich. „Etwa 35.000 Kasselerinnen und Kasseler engagieren sich ehrenamtlich für unsere Gesellschaft und ein solidarisches Miteinander. Das bürgerschaftliche Engagement ist so vielfältig wie Kassel selbst und macht unsere nordhessische Stadt besonders lebens- und liebenswert.“

Von der Entwicklung gemeinsamer Ideen vor Ort, über die Stärkung des Zusammenhalts in den Städten und Gemeinden bis hin zur Demokratiestärkung in Umbruch- und Krisenzeiten: Gemeinsam kann vor Ort am meisten erreicht werden. Diese Überzeugung teilen viele Menschen – und vernetzten sich bereits in den vergangen fünf Jahren im bundesweiten Programm „Engagierte Stadt“.

Nach fünfjähriger erfolgreicher Programmarbeit geht das Erfolgsmodell ab Juli 2020 in eine dritte Phase. Das Netzwerk Engagierter Städte soll sich zum größten bundesweiten Netzwerk von Menschen entwickeln, die bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung vor Ort durch gute Rahmenbedingungen, sektorenübergreifende Zusammenarbeit und gemeinsames Lernen umsetzen. Im starken Verbund und begleitet durch engagierte Partnerinnen und Partner bietet das Netzwerk allen Beteiligten ein breites Angebot an Austausch, Qualifizierung, Strategieberatung und Zusammenarbeit der Engagierten Städte miteinander.

Das Programm »Engagierte Stadt« unterstützt den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in Städten und Gemeinden in Deutschland zwischen 10.000 und 250.000 Einwohnern. Es fördert Kooperationen statt Projekte. Die »Engagierte Stadt« begleitet Menschen und Organisationen vor Ort auf ihrem gemeinsamen Weg zu starken Verantwortungsgemeinschaften. Kassel ist jetzt Teil dieses vielfältigen bundesweiten Netzwerks.

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey: „Wir laden zur Beteiligung an einer bundesweiten Bewegung ein und wollen bürgerschaftliches Engagement langfristig und nachhaltig in allen Kommunen verankern. Dafür brauchen wir eine gemeinsame Überzeugung und starke Verbündete. Ich freue mich daher sehr, dass bundesweit 73 Engagierte Städte in diesem Netzwerk mitwirken und Deutschland jeden Tag ein bisschen besser machen.“

Die Stadt Kassel wird sich konkret mit dem Aufbau eines Netzwerkes der Stadtteilakteure und einem beteiligungsorientierten Prozess beteiligen, der einen Dialog zwischen unterschiedlichen Engagementbereichen, Formaten und Organisationsformen ermöglichen soll.

Netzwerk der Stadtteilakteure

Zur Förderung von Austausch und Vernetzung zwischen den zentralen Akteuren der Stadtteil- und Quartiersarbeit soll unter der Moderation der Stadt Kassel ein „Netzwerk der Stadtteilakteure“ gegründet werden. Zentrales Anliegen ist dabei der Wissenstransfer und die Professionalisierung der Akteure zu unterschiedlichen Aspekten der Engagementförderung, des Freiwilligenmanagements und der Anerkennungskultur. Das Vorhaben wird in Kooperation mit Hand in Hand e. V. – Nachbarschaftshilfeverein der Vereinigten Wohnstätten 1889 – als einem 18 Jahre lang erfahrenen Akteur für sozialräumlich orientierte Stadtteilarbeit umgesetzt.

„Freiwilliges Engagement im Quartier verbessert die Lebensqualität aller Bewohnerinnen und Bewohner. Ich sehe die Chance, im Netzwerk mit anderen Organisationen und Initiativen das professionelle Freiwilligenmanagement zu stärken und neue Formate der Beteiligung zu entwickeln.“ so Bärbel Praßer von Hand in Hand e.V.

Chancen und Grenzen des bürgerschaftlichen Engagements

Vor dem Hintergrund einer sich verändernden Engagement- und Beteiligungslandschaft soll in einem beteiligungsorientierten Prozess ein Dialog zwischen unterschiedlichen Engagementbereichen, Formaten und Organisationsformen initiiert und gestaltet werden. Die Stadt Kassel bietet dabei den unterschiedlichen Akteuren eine Plattform zur Verständigung über die Chancen, Grenzen und Perspektiven des bürgerschaftlichen Engagements in unserer Stadtgesellschaft.

Im Ergebnis soll eine umfängliche und multiperspektivische Bearbeitung des Handlungsfeldes stehen. Aus dieser sollen Handlungsstrategien und Impulse gewonnen werden, die zum einen in die Engagementlandschaft zurückwirken und zum anderen Vereinen und Initiativen neue Wege und Formate zur eigenen Weiterentwicklung und Professionalisierung aufzeigen. „Mit den vielen Akteuren aus den Stadtteilen sollen aus dem Prozess heraus auch Schulungs- und Moderationsformate zur Begleitung und Stärkung der vielfältigen Engagementlandschaft entwickelt werden“ so Frank Gerhold, Leiter des Freiwilligenzentrums Region Kassel.

Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements

In der Stadtgesellschaft entwickeln sich auch immer mehr temporäre Initiativen und Aktionsbündnisse entlang einzelner Themen oder aktueller gesellschaftlicher Diskurse (z.B. Volunteering, Kurzzeitengagement, Online-Engagement). Zeitgleich sind traditionelle Formen, wie die Vereinslandschaft, oft mit Problemen der Nachwuchsgewinnung konfrontiert.

„Im Rahmen der Engagierten Stadt können wir neue Formen des Engagements und die Stadtteilakteure besser vernetzen sowie einen Diskussionsprozess über die Chancen und Grenzen des bürgerschaftlichen Engagements in der Stadtgesellschaft führen.“, so Dr. Jochen Gollbach, Koordinator für bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt der Stadt Kassel. „Damit haben wir die gute Möglichkeit, Veränderungen in diesem Bereich mit dem Blick der Sozialplanung zukunftsorientiert zu gestalten.“

„Wir möchten als Teil der Engagierten Städte die engagementfördernde Infrastruktur weiter ausbauen und uns mit den gesellschaftlichen Entwicklungen, die auf diese Bereiche wirken inhaltlich auseinandersetzen,“ so Bürgermeisterin Ilona Friedrich. „Unser Ziel ist es, das vielfältige ehrenamtliche Engagement in Kassel in den verschiedensten Lebensbereichen durch gute Rahmenbedingungen weiter zu stärken.“

Hintergrund

Von der Entwicklung gemeinsamer Ideen vor Ort, über die Stärkung des Zusammenhalts in den Städten und Gemeinden bis hin zur Demokratiestärkung in Umbruch- und Krisenzeiten: Gemeinsam kann vor Ort am meisten erreicht werden. Diese Überzeugung teilen viele Menschen – und vernetzten sich bereits in den vergangen fünf Jahren im Programm „Engagierte Stadt“. Nach fünfjähriger erfolgreicher Programmarbeit geht das Erfolgsmodell ab dem 1. Juli 2020 in eine dritte Phase.

Das Netzwerk Engagierter Städte soll sich zum größten bundesweiten Netzwerk von Menschen entwickeln, die bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung vor Ort durch gute Rahmenbedingungen, sektorenübergreifende Zusammenarbeit und gemeinsames Lernen umsetzen. Im starken Verbund und begleitetet durch engagierte Partner*innen bietet das Netzwerk allen Beteiligten ein breites Angebot an Austausch, Qualifizierung, Strategieberatung und Zusammenarbeit der Engagierten Städte miteinander.

Engagement ist ein wesentlicher Grundpfeiler unserer Demokratie und ein wichtiger Beitrag zur Solidarität und Lebensqualität in Deutschland. In Deutschland engagieren sich bereits 31 Millionen Menschen für Demokratie und ein solidarisches Zusammenleben. Dieses Engagement benötigt jedoch auch professionelle, gut vernetzte Anlaufstellen vor Ort. Genau hier setzt das Netzwerkprogramm »Engagierte Stadt« an: Es berät gemeinnützige Organisationen in Städten, Gemeinden und Quartieren, vernetzt sie und fördert ihren bundesweiten Austausch, um so auf lokaler Ebene bürgerschaftliches Engagement zu stärken. Wichtigstes Ziel ist es, die strategische Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements in Kommunen und Gemeinden nachhaltig zu stärken.

Das Programm wird durch ein Konsortium von Partnerinnen und Partner auf der Bundesebene getragen, dem ab Juli 2020 weiterhin das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), die Bertelsmann Stiftung, die Körber-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Breuninger Stiftung und die Joachim Herz Stiftung angehören. Als wichtiger neuer Partner kommt der Deutsche Städtetag hinzu, bringt Expertise ein und fördert den Vernetzungs- und Kooperationsgedanken. Mit dem Land Rheinland-Pfalz schließt sich zum ersten Mal ein Bundesland an, bringt Städte ins Netzwerk mit und leistet ideelle und materielle Beiträge. Die Weiterentwicklung vom Förder- zum Netzwerkprogramm wird außerdem deutlich gestärkt durch den neuen strategischen Partner BBE (Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement) in der Steuerungsgruppe, der auch als zukünftiger Träger des Programmbüros die operative Begleitung übernimmt. Gemeinsam stellen sie für das Netzwerkprogramm nicht nur Fördermittel, sondern auch Erfahrungen und Kompetenzen zur Verfügung.

Weitere Informationen unter: www.engagiertestadt.de

documenta-Stadt Kassel


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