In diesen Städten und Fachrichtungen fehlen die meisten Ärzte

Estimated read time 4 min read
[metaslider id=10234]

Bereits seit einigen Jahren ist der Mangel an Fachärzten in vielen Städten und Regionen zu spüren. Dies führt bei Patienten zu langen Wartezeiten für Termine bei einem Facharzt.  Wir möchten Ihnen verraten, in welchen Fachrichtungen der größte Mangel herrscht und welche Städte hiervon am stärksten betroffen sind.

 

In diesen Städten fehlen die meisten Fachärzte

Für Patienten wird es immer schwieriger, einen Termin bei einem Facharzt zu bekommen und diese müssen in der Regel eine lange Wartezeit für einen Termin beim Arzt in Kauf nehmen. Das Unternehmen Doctolib hat im Rahmen einer Studie untersucht, in welchen Städten der Fachkräftemangel am eklatantesten ist.

Die Stadt Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern schnitt dabei am schlechtesten ab, dicht gefolgt von den Städten Gifhorn in Niedersachsen und Cham in Bayern. Besonders groß ist in diesen Städten der Mangel an HNO-Ärzten, Augenärzten und Kinderärzten. 

 

In diesen Städten gibt es die meisten Fachärzte

Die beste Versorgung mit Fachärzten genießen die Menschen in der Stadt Dessau-Roßlau, die in Sachsen-Anhalt liegt. Dort ist das Angebot an Augenärzten, Frauenärzten, Hautärzten und Urologen im Vergleich zu anderen deutschen Städten überdurchschnittlich hoch. Doch auch in Salzgitter (Niedersachsen) und Starnberg (Bayern) ist die Versorgung mit Fachärzten äußerst hoch.

 

In diesen Fachrichtungen mangelt es an Ärzten

Besonders hoch ist der Mangel an Fachärzten in dem Fachbereich der Hygiene und Umweltmedizin. Dass dieser Bedarf künftig noch deutlich höher sein wird, liegt an der Altersstruktur der Fachärzte. 72 Prozent der stationär praktizierenden Ärzte aus dieser Fachrichtung haben das 50. Lebensjahr bereits erreicht oder überschritten. Nur wenig Nachwuchs ist in Aussicht.

Doch auch im Bereich der Psychiatrie/ Psychosomatik fehlt es an Fachärzten. 63 Prozent der vom Deutschen Krankenhausinstitut befragten Kliniken sind nicht dazu in der Lage, offene Stelle in der Psychiatrie oder der Kinder- und Jugendpsychiatrie adäquat zu besetzen.  Und das, obwohl jedes Jahr junge Assistenzärzte eine von vielen möglichen Facharztausbildungen in einem Krankenhaus beginnen.

 

Fachkräftemangel im öffentlichen Gesundheitsdienst

Auch der öffentliche Gesundheitsdienst geht bereits seit einigen Jahren auf dem Zahnfleisch und hat es immer schwerer, neue Mitarbeiter zu finden. Denn finanziell kann der öffentliche Gesundheitsdienst den hohen Gehältern in den Kliniken nicht das Wasser reichen. Aus diesem Grund fordert der Berufsverband der Ärztinnen und Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst, die eigenen Mitarbeiter zukünftig nach dem Tarif des Marburger Bundes für Klinikärzte zu bezahlen. Ein umfassender Gesundheitsschutz der Bevölkerung sei sonst auf Dauer nicht mehr zu gewährleisten.

Ähnlich angespannt ist die Situation auch im Bereich der Inneren Medizin. Auch dort ist die geringe Zahl an Nachwuchs fatal hinsichtlich eines möglichst breiten Leistungsspektrums der Kliniken in der Zukunft.

Nachdem die Kardiologie lange von einem Fachkräftemangel verschont blieb, ist die Situation mittlerweile auch in diesem Fachbereich ziemlich angespannt.

 

 

Zusätzliche Studienplätze werden dringend benötigt

Ganz besonders in den Fachgebieten, in denen den Mangel an Fachkräften bereits heute hoch ist, dürfte die Nachfrage auch in den kommenden Jahren nicht großartig zurückgehen. Aufgrund des demografischen Wandels werden in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach eher noch mehr Fachärzte benötigt als momentan. Nur woher diese kommen sollen, ist bislang noch gänzlich ungeklärt.

Damit sich die Situation vor allem in den Fachgesellschaften und Berufsverbänden in den kommenden Jahren verbessert, müssten generell mehr Ärzte nachkommen. Doch wenn nicht weiter am Ausbau zusätzlicher Studienplätze für Humanmedizin gearbeitet wird, so wie dies beispielsweise in Baden-Württemberg zum Wintersemester 2020/21 geschah, wird sich an der aktuellen Situation auch in den kommenden Jahren wohl nicht allzu viel verändern.  

 


[metaslider id=20815]

More From Author

+ There are no comments

Add yours

Wir freuen uns über Kommentare