Hessen wächst und schrumpft — Modellrechnung zur Bevölkerungsentwicklung für die kreisfreien Städte und Landkreise in Hessen bis 2040 liegt vor

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  • Bevölkerungszahl für Hessen insgesamt wird bis 2040 um 1,3 Prozent wachsen
  • Überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum und eine relativ junge Bevölkerung in den kreisfreien Städten und den an die Rhein-Main-Metropole angrenzenden Landkreisen bis 2040
  • Das Durchschnittsalter in Hessen wird um 1,5 Jahre steigen

Die Bevölkerungszahl Hessens wird bis zum Jahr 2040 um 1,3 Prozent oder 80 000 auf 6,35 Millionen wachsen. Das geht aus der aktuellen Modellrechnung zur Bevölkerungsentwicklung in den kreisfreien Städten und Landkreisen hervor. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, wird der errechnete Höchststand mit 6,37 Millionen im Jahr 2028 erreicht. Nach der Modellrechnung geht die Zahl dann kontinuierlich auf 6,18 Millionen im Jahr 2060 zurück. Das sind 80 000 Menschen weniger als zum Jahresende 2018 (6 265 809).

In den einzelnen kreisfreien Städten und Landkreisen wird die Entwicklung der Bevölkerung bis zum Jahr 2040 unterschiedlich verlaufen. Die kreisfreien Städte und die an die Rhein-Main-Metropole angrenzenden Landkreise werden aufgrund von Zuwanderung ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum und eine relativ junge Bevölkerung haben. In den ländlichen, überwiegend mittel- und nordhessischen Gebieten reichen die Wanderungsgewinne nicht aus, um die Sterbefallüberschüsse auszugleichen. Die Bevölkerungszahl wird schrumpfen und der Anteil älterer Menschen zunehmen.

Wachstumstreiber Südhessens sind die kreisfreien Städte

  • Frankfurt am Main (Anstieg von 16 Prozent),
  • Darmstadt (15 Prozent)
  • und Offenbach am Main (14 Prozent)
  • sowie die Landkreise Groß-Gerau (10 Prozent),
  • Main-Taunus-Kreis (9 Prozent)
  • und der Landkreis Offenbach (7 Prozent).

In Nordhessen ist die kreisfreie Stadt Kassel mit einer Bevölkerungszunahme von 8 Prozent die Region, für die von einem relativ hohen Zuwachs auszugehen ist. In allen nord- und mittelhessischen Landkreisen sowie auch in einigen südhessischen Landkreisen wird die Bevölkerungszahl sinken.

Betroffen sind vor allem der Vogelsbergkreis mit einem Bevölkerungsrückgang von 23 Prozent sowie die

  • Landkreise Limburg-Weilburg,
  • Lahn-Dill-Kreis,
  • Odenwaldkreis,
  • Werra-Meißner-Kreis,
  • Schwalm-Eder-Kreis und
  • Waldeck-Frankenberg mit Bevölkerungsabnahmen zwischen 14 und 10 Prozent.

Auch die Altersstruktur wird sich unterschiedlich entwickeln. Aus heutiger Sicht wird die Bevölkerung in den kreisfreien Städten bis zum Jahr 2040 um 1,5 Jahre altern. Das Durchschnittsalter in den Landkreisen Südhessens nimmt um 2,9 Jahre zu. In den Kreisen Mittel- und Nordhessens ist von einem Anstieg des Durchschnittsalters von 4,7 bzw. 3,4 Jahren auszugehen. Die „jüngste“ Bevölkerung ist in den kreisfreien Städten Darmstadt (Durchschnittsalter von 41,8 Jahren), Frankfurt und Offenbach am Main (jeweils 42,8) zu erwarten, die „älteste“ im Vogelsbergkreis (52,7), im Odenwaldkreis (50,8) und im Landkreis Limburg-Weilburg (50,2).

Die Gründe für die Alterung der Bevölkerung liegen in der zunehmenden Lebenserwartung, der relativ niedrigen Geburtenrate und dem Vorrücken stark besetzter Geburtsjahrgänge (zwischen 1960 bis 1970) in höhere Altersgruppen. Die regionalen Unterschiede hängen vor allem von der aktuellen jeweiligen Altersstruktur der Bevölkerung und dem räumlich unterschiedlichen Zu- und Abwanderungsverhalten ab.

Ausführliche Ergebnisse der Modellrechnung zugrundeliegende Annahmen enthält der Statistische Bericht „Bevölkerung in Hessen 2060, regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für Hessen bis 2040“. Eine ausführliche Analyse zur Bevölkerungsentwicklung in Hessen 2012 bis 2018 ist im StatistikHessen.Blog.

Hinweise

Der Zeitraum der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung reicht bis 2040, die modellhafte Weiterrechnung auf Landesebene bis zum Jahr 2060.

Statistik Hessen


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