Grüner Wasserstoff ist zu wertvoll, um ihn in Gebäuden zu verheizen

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Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert eine klare Absage an den Einsatz von Wasserstoff in der Wärmeversorgung von Gebäuden. Im geplanten Sofortprogramm für den Gebäudesektor müssen das Wirtschafts- und das Bauministerium den Betrieb von Gasheizungen mit Wasserstoff ausschließen. Grüner Wasserstoff wird auf absehbare Zeit ein knapper und teurer Energieträger sein. In einem heute veröffentlichten Mythenpapier belegt die DUH, weshalb Wasserstoff im Gebäudesektor dem Klima schadet und nicht nutzt. Aufgrund der schärferen Klimaziele für 2030 braucht besonders der Gebäudesektor kurzfristig wirksame Maßnahmen. Denn bereits im letzten Jahr hat dieser Sektor seine Zielvorgaben verfehlt.

Dazu DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner: “Das bis Mitte Juli angekündigte Sofortprogramm zum Klimaschutz im Gebäudebereich darf nicht auf den vermeintlichen Heilsbringer Wasserstoff setzen. Grüner Wasserstoff ist zu wertvoll, um ihn in unseren Gebäuden zu verheizen. Eine Beimischung im Erdgasnetz ist deshalb auszuschließen. Nur so lassen sich klimaschädliche Fehlinvestitionen vermeiden. Wir fordern von den Ministern Seehofer und Altmaier stattdessen ein Einbau-Verbot für neue Gasheizungen ab 2025. Andere erneuerbare Alternativen zum Heizen mit Gas sind ausreichend verfügbar und auch wirtschaftlich vernünftiger.”

Die Klimaziele im Gebäudebereich sind nur erreichbar, wenn die Energieeffizienz in Gebäuden und der Anteil der erneuerbaren Wärmeversorgung deutlich steigen. Noch immer dominieren jedoch fossile Heizungssysteme – selbst im Neubau machen Gasheizungen einen erheblichen Anteil bei der Wärmeversorgung aus. Mit Wärmepumpen, erneuerbarer Fernwärme oder solarthermischen Heizungsanlagen stehen erprobte und effiziente Technologien bereits heute zur Verfügung.

Heute sehen wir die Effekte einer orientierungslosen Förderpolitik im Gebäudebereich und dem mangelhaften Bekenntnis der Bundesregierung zu echter Klimaschutzpolitik“, kommentiert Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH. “Die Verbraucherinnen und Verbraucher sind verunsichert, das Handwerk ist nicht ausreichend auf die bevorstehende Transformation vorbereitet. Mit der Nebelkerze Wasserstoff versucht die Industrie den notwendigen Ausstieg aus dem fossilen Energieträger Gas zu verhindern und setzt haltlose Versprechen in die Welt. Wir können es uns nicht erlauben, energetische Sanierungen weiterhin auf die lange Bank zu schieben und auf technologische Wunder zu hoffen. Das hat nicht zuletzt das wegweisende Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts zweifellos vor Augen geführt.”

 

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OV von Deutsche Umwelthilfe (DUH)

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