Der Bundesverband Windenergie (BWE) hat gestern die Ausbauzahlen der Windkraftanlagen an Land für das Jahr 2020 veröffentlicht. 1.431 Megawatt sind an Leistung hinzugekommen. Ein leichter Zugewinn zu 2019 – aber allein 2017 lag die Ausbauleistung bei 5.498 Megawatt.
Dazu kommentiert Henrik Maatsch, Energieexperte beim WWF Deutschland:
„Der Ausbau der Erneuerbaren und insbesondere der Windenergie in Deutschland dümpelt weiter vor sich hin – während 2020 weltweit erstmals mehr als 500 Milliarden US-Dollar in Energiewende-Technologien investiert wurden und die Erneuerbaren in der EU erstmals mehr Strom erzeugten als fossile Kraftwerke.
Der Zubau bei der Windenergie an Land legte im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr zwar leicht zu, der Status quo ist aber weiterhin besorgniserregend. Der Ausbau der Windenergie reicht vorne und hinten nicht um die Klimaziele zu erreichen und ist in Anbetracht der enormen Aufgaben ein Alarmsignal für die Energiewende in Deutschland. Die Bundesregierung ist aufgefordert, ihren Schlingerkurs bei der Windenergie endlich zu beenden und die Voraussetzungen für einen beschleunigten Ausbau zu schaffen.
Das Ausschreibungsdesign stößt wegen einer unzureichenden planerischen Flächenausweisung und einer stockenden Genehmigungspraxis an seine Grenzen. Bund und Länder sollten eine gemeinsame Strategie entwickeln, wie die Energiewende in puncto Fläche abgesichert werden kann. Landesspezifische Strommengen- und entsprechende Flächenziele würden die planerische Verbindlichkeit für den Ausbau der Windenergie an Land erhöhen.
Neben einer deutlichen Erhöhung der Ausschreibungsmengen braucht es verbesserte Planungsverfahren, damit je Flächenland mindestens zwei Prozent der Landesfläche verbindlich für die Windenergie nutzbar gemacht werden. Langwierige Genehmigungsverfahren gilt es zu straffen und dafür Sorge zu tragen, dass der Artenschutz nicht zur Verhinderung von Windenergieprojekten instrumentalisiert wird. Hier stehen jetzt die Länder in der Pflicht, die Beschlusslage der Umweltministerkonferenz zum Thema Windenergie und Artenschutz schnellstmöglich umzusetzen.“
Original Content von WWF Deutschland
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