Finanzinvestoren nehmen Pharmakonzern Stada von der Börse

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Ein Schild mit dem Firmenlogo steht am Firmensitz des Arzneimittelherstellers Stada. Foto: Frank Rumpenhorst/Archiv

Der Pharmakonzern Stada wird nach fast 21 Jahren an der Börse bald vom Kurszettel verschwinden. Die Finanzinvestoren Bain und Cinven wollen den Grippostad-Hersteller nach der Übernahme von der Börse nehmen, wie sie am Montag in Frankfurt mitteilten. Den verbleibenden Aktionären werde je Anteil eine Zahlung von 81,83 Euro für ihre Stada-Papiere angeboten. Anschließend werde an den Börsen Frankfurt und Düsseldorf der Widerruf der Zulassung «zum frühsten möglichen Zeitpunkt» beantragt. Dies betreffe auch eine Stada-Anleihe mehr als 300 Millionen Euro, die noch bis 2022 läuft.

Bain und Cinven halten nach der Übernahme für 5,3 Milliarden Euro im vergangenen Sommer rund 65 Prozent der Stada-Anteile. Indem sie das Unternehmen von der Börse nehmen, können sie laut Mitteilung Kosten sparen. Auch brauche Stada die Börse nicht mehr als Geldquelle. Für die Pläne haben Bain und Cinven nun auch einen Vertrag mit einem Großaktionär geschlossen, der rund 12 Prozent der Stada-Papiere hält. Dabei handelt es sich laut Kreisen um den Investor Paul Singer.

Das Angebot von Stada von knapp 82 Euro setzt sich aus dem gewichteten durchschnittlichen Börsenkurs der letzten sechs Monate zusammen. Damit hat Singer mit seinem Hedgefonds Elliott erneut einen guten Schnitt gemacht. Er hatte schon seine Zustimmung zu einem Gewinnabführungsvertrag von einem Aufschlag – gemessen am früheren Übernahmeangebot – abhängig gemacht. Die neue Offerte bedeutet nun nochmals zehn Prozent Prämie.

Dass Bain und Cinven Stada von der Börse nehmen wollen, kommt nicht überraschend: Sie hatten den Pharmakonzern im Juni schon aus dem MDax entfernen und in einem niedriger regulierten Segment notieren lassen. Stada ist seit Ende Oktober 1997 an der Börse gelistet.

 

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