Ob Unfälle, Brände oder medizinische Notfälle: Täglich kommt es zu bedrohlichen Situationen, in denen schnelle Hilfe von Feuerwehr oder Rettungsdienst erforderlich ist. Wer in Kassel und dem Landkreis Kassel die Notrufnummer 112 wählt, landet in der zentralen Leitstelle in der Feuerwache 1 in der Wolfhager Straße. Am 11. Februar 2024 ist der „Europäische Tag der 112“ – die Nummer des Notrufs „112“ steckt an diesem Tag im Datum.
Ziel ist, die einheitliche Notrufnummer noch besser bekannt zu machen. Grund genug also für die Kasseler Feuerwehr, an diese wichtige und im Notfall möglicherweise lebensrettende Telefonnummer zu erinnern.
Noch immer wissen nicht alle Menschen in Deutschland, dass sie in Notfällen schnelle Hilfe über die Notrufnummer 112 erhalten – und das in allen Ländern der Europäischen Union. Der Notruf ist grundsätzlich kostenfrei, unabhängig davon, ob man aus dem Festnetz oder mit einem Mobiltelefon anruft.
In Kassel gehen die Notrufe über die Rufnummer 112 bei der gemeinsamen Leitstelle der Stadt und des Landkreises Kassel ein. Durch die eingehenden Notrufe wurden im Jahr 2023 rund 130.000 Einsätze durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Leitstelle bearbeitet.
„Unsere Einsatzkräfte in der Leitstelle Kassel verfügen über eine umfangreiche Ausbildung und nehmen an mehreren Fortbildungen im Jahr teil, um bei medizinischen Notfällen, Unfällen und Bränden schnelle Hilfe der Feuerwehr und des Rettungsdienstes zu organisieren“, erklärt Kassels Brandschutzdezernent Heiko Lehmkuhl anlässlich des Europäischen Tages des Notrufes 112 am Sonntag, 11. Februar.
Deshalb sollten möglichst alle Menschen wissen, dass sie bei einem Notfall die 112 anrufen sollen. Durch Brandschutzerziehung wird bereits in Kindergärten und Schulen schon den Kleinsten die wichtige Notrufnummer beigebracht.
In Kassel gehen die Notrufe über die Rufnummer 112 bei der gemeinsamen Leitstelle der Stadt und des Landkreises Kassel ein. Durch die eingehenden Notrufe wurden im Jahr 2023 rund 130.000 Einsätze durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Leitstelle bearbeitet.
Der europaweite Notruf gilt in allen EU-Staaten, Andorra, den Färöer-Inseln, der Schweiz, Island, Norwegen und Großbritannien sowie in weiteren EU-Nachbarstaaten wie Liechtenstein, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, der Republik Moldau, Russland, Serbien, Türkei und der Ukraine.
Da er in vielen weiteren Staaten der Welt gewählt werden kann – etwa in Südafrika – sollte man sich vor Reisantritt über die landestypischen Regelungen informieren. In Kanada und den Vereinigten Staaten wird beim Wählen der 112 der Anruf auf die Notrufnummer 911, die nordamerikanische Notrufnummer, weitergeleitet. Auch einige lateinamerikanische Länder kennen die 112, zum Beispiel Costa Rica. Darüber hinaus wird sie auch in Ländern des pazifischen Raumes verwendet, wie beispielsweise in Australien, Neuseeland und in Vanuatu.
Man sollte keine Scheu haben, in einer Notsituation die 112 anzurufen, rät Tobias Winter. „Uns ist es lieber, dass wir einmal zu viel, als einmal zu wenig alarmiert werden und dadurch Menschen zu Schaden kommen“. Wer im guten Glauben, dass eine Notsituation vorliegt, die Feuerwehr oder den Rettungsdienst ruft, müsse keine Konsequenzen fürchten – auch dann nicht, wenn sich herausstelle, dass ein Eingreifen der Retter nicht notwendig war. „Wer den Notruf jedoch böswillig missbraucht, muss mit einem Strafverfahren rechnen“, sagt der Feuerwehrchef und verweist darauf, dass alle Anrufe in der Leitstelle zurückverfolgt werden können.
Der Notruf wird von einem der Einsatzsachbearbeiter der Feuerwehr Kassel entgegengenommen. In der Regel dauert es 5 bis 20 Sekunden, bis sich die Kollegen mit „Feuerwehr und Rettungsdienst Notruf“ melden. Vom Anrufer wird erfragt, wo und was passiert ist, außerdem werden Hilfestellungen und Hinweise für die Erste Hilfe gegeben. Bereits während der Notrufgespräches werden die erforderlichen Rettungsdienstfahrzeuge oder die Feuerwehr, alarmiert.
Wer einen Notruf absetzt, sollte sich an die vier “W-Fragen” halten:
• Wo ist es passiert? Straßennamen und die Hausnummer, den Ort oder den Ortsteil nennen. Dies ist besonders wichtig.
• Was ist passiert? Eine Beschreibung des Vorfalls und warum der Anruf erfolgt.
• Wer ruft an? Vor- und Familiennamen nennen.
• Warten auf Rückfragen – wichtig! Den Anruf nicht beenden, ohne eventuelle Rückfragen der Mitarbeiter der Leitstelle zu beantworten. Falls Angaben vergessen wurden, werden die Kollegen der Leitstelle gezielt danach fragen. Erst wenn alle benötigten Informationen vorliegen, wird das Gespräch beendet.
Bei großen und unübersichtlichen Gebäuden oder bei Notfällen im Gelände kann es hilfreich sein, die Rettungskräfte an oder in der Nähe der Einsatzstelle zu erwarten und diesen den Weg zum Unglücks- oder Brandort zu erklären. Dadurch können die Rettungskräfte den betroffenen Personen schneller zur Hilfe eilen.
Hintergrund: Europäischer Tag des Notrufs 112
Den Euro-Notruf 112 gibt es seit dem Jahr 2009. Das Europäische Parlament und die Kommission der EU erklärten damals den 11.2. zum Europäischen Tag des Notrufs 112. Das Ziel ist, die einheitliche Notrufnummer besser bekannt zu machen. Denn nur 26 Prozent der befragten EU-Bürger wissen, dass sie über die Notrufnummer 112 in ganz Europa in Notfällen Hilfe anfordern können. In Deutschland wissen das nur etwa 21 Prozent. Zum Europäischen Tag des Notrufs 112 werden jedes Jahr in ganz Europa Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen veranstaltet.