Von vorausschauender Politik keine Spur
Deutschland leidet unter einem Fachkräftemangel, der mittlerweile jeden Bereich durchzieht – von Handwerk und Industrie bis hin zu Polizei, Bundeswehr und Verwaltung. Und nein, das kam nicht über Nacht. Es war seit Jahrzehnten absehbar. Die Babyboomer, jene geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit, gehen nahezu gleichzeitig in den Ruhestand. Dass dies irgendwann passieren würde, war seit mindestens 40 Jahren glasklar. Doch die Politik? Hat kollektiv weggeschaut.

Verpasste Chancen und politische Schlafmützigkeit
Anstatt rechtzeitig gegenzusteuern, eine durchdachte Altersstruktur aufzubauen oder die Arbeitswelt dem demografischen Wandel anzupassen, wurde politisch weitergewurstelt. Die Rentenreformen der Vergangenheit wirkten eher wie Pflaster auf einem offenen Bruch. Programme zur Nachwuchsförderung im Handwerk? Längst nicht ausreichend. Planung für die Polizei oder die Verwaltung? Fehlanzeige.
Die Quittung kommt jetzt – und sie ist bitter

Die Folgen dieser Untätigkeit zeigen sich heute drastisch:
Von der Realität überholt
Wer heute eine Baugenehmigung beantragt, einen Personalausweis verlängern will oder einen Handwerker sucht, stößt auf wochenlange Verzögerungen. Gleichzeitig leidet das Vertrauen in den Staat – zurecht. Wenn Sicherheitsorgane unterbesetzt, Behörden überlastet und Unternehmen in ihren Wachstumschancen eingeschränkt sind, ist das kein kleiner Betriebsunfall – das ist strukturelles Politikversagen.
Fazit: Wer nicht vorsorgt, muss hinterherrennen
Der Fachkräftemangel in Deutschland ist kein Schicksal – er ist das Ergebnis jahrzehntelanger Ignoranz. Die Mahnungen der Demografen wurden in den Wind geschlagen, Warnungen aus der Wirtschaft als „Jammern auf hohem Niveau“ abgetan. Jetzt hat Deutschland den Salat – und wird Jahre brauchen, um ihn wieder auszubügeln.