Leipzig / Stuttgart, 5. April 2024 – Gestern wurde laut Medienberichten die am Osterwochenende aus dem Zoo Leipzig entführte Bartaffen-Dame Ruma gefunden und wieder eingefangen. Die Tierrechtsorganisation PETA übt scharfe Kritik an den Zooverantwortlichen: Offensichtlich sind diese nicht ihrer Pflicht nachgekommen, die Tiere vor Übergriffen zu schützen. Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche, kommentiert: „Glücklicherweise wurde Ruma unversehrt wieder aufgefunden.
Allerdings bedeutet auch die Rückkehr in den Leipziger Zoo kein Happy End für die Bartaffen-Dame: gemeinsam mit ihrem Partner Yenur wird sie nun weiterhin ein unwürdiges und trostloses Leben hinter Gittern fristen, um als vermeintliche Attraktion für das zahlende Publikum ausgenutzt zu werden. Die nur paarweise Haltung von Bartaffen entspricht nicht dem arttypischen Sozialleben der Tiere. Denn in der Natur leben diese in Gruppen von durchschnittlich zehn bis 20 Individuen und durchstreifen dabei in den tropischen Wäldern Südwest-Indiens Gebiete von mehreren Quadratkilometern, wo sie den Großteil ihres Lebens auf den Bäumen verbringen.
PETA kritisiert zudem, dass Zoos die Tiere häufig nicht ausreichend vor Übergriffen schützen. Bereits im Juli 2015 wurden drei Löwenkopfaffen aus dem Krefelder Zoo entführt. Ebenfalls am vergangenen Osterwochenende wurden drei Kaninchen aus dem Tierpark Gera gestohlen. Vorfälle wie diese können wir zukünftig nur verhindern, wenn Tiere nicht mehr zur menschlichen Unterhaltung eingesperrt werden. PETA setzt sich daher grundsätzlich für ein Nachzuchtverbot von Primaten und anderen exotischen Tieren in Gefangenschaft ein.
Die artwidrigen Haltungsbedingungen sind unweigerlich mit Tierleid verbunden und führen häufig zu schweren Verhaltensstörungen. Auswilderungen sind auch bei stark gefährdeten Arten wie Bartaffen so gut wie unmöglich, da es nicht genügend Lebensraum gibt. Außerdem wären die im Zoo geborenen, oft verhaltensgestörten Tiere kaum in der Lage, eigenständig in der Natur zu überleben. Wir bitten außerdem alle Menschen, das Leid der Tiere in zoologischen Einrichtungen nicht mit Eintrittsgeldern zu finanzieren.“ Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.
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