Dringende Warnung: Hitzewelle kann für kurznasige Hunde und Katzen tödlich enden

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Stuttgart, 23. August 2022 – Die Hitzewellen der vergangenen Wochen quälen nicht nur Menschen und Pflanzen: Tierkliniken melden vermehrt Todesfälle und lebensbedrohliche Situationen bei Hunden. Daher spricht PETA eine dringende Warnung insbesondere für Kurznasen-Züchtungen aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen Hitzschlag erleiden, ist aufgrund ihres flachen Gesichts und der verkleinerten Atemwege doppelt so hoch wie bei anderen „Rassen“. Französische Bulldoggen, Boston Terrier, Möpse, Boxer und andere brachyzephale (kurzköpfige) Qualzuchten wurden auf ein bestimmtes Aussehen hin gezüchtet. Dieses geht jedoch mit extrem verkürzten Atemwegen einher, weshalb die Hunde schwerer atmen und deswegen vor Hitze schlechter geschützt sind. Viele Menschen halten das Japsen, Hecheln und die Kurzatmigkeit der Hunde für normal – tatsächlich handelt es sich aber um Anzeichen starken Leidens. Bei den aktuell heißen Temperaturen können ihre Atemschwierigkeiten sogar tödlich enden. Aus diesen Gründen fordert PETA ein bundesweites Verbot von Qualzuchten, wie es die brachyzephalen „Rassen“ sind.

 

„Japsen, schweres Atmen mit offenem Mund und Kurzatmigkeit sind für einen Hund nicht normal – und sogenannte Breathing-Impaired Breeds (atembeeinträchtigte Rassen) sind ganz besonders in Gefahr“, so die Vorsitzende von PETA USA, Ingrid Newkirk. „Angesichts steigender Temperaturen fordert PETA die Menschen auf, niemals einen Hund mit solchen schrecklichen, lebensbedrohlichen Missbildungen zu kaufen oder zu züchten und strikte Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, sollte ein solcher Hund bereits in der Familie leben.“

 

Die vielen gesundheitlichen Probleme der Qualzuchten

Viele Qualzuchten haben mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Von einer Qualzucht spricht man, wenn Tiere unter ihren angezüchteten Merkmalsausprägungen leiden und anfällig für gesundheitliche Probleme sind. So führt der verkürzte Schädel bei Möpsen, Bulldoggen, Boxern, Pekinesen und Perserkatzen dazu, dass Angehörige dieser sogenannten brachyzephalen Rassen ihr Leben lang unter Atemnot leiden und anfällig für Atemwegserkrankungen und Augenentzündungen sind. Auch das Anzüchten einer bestimmten Fellfarbe wie bei weißen Katzen oder Merle Australian Shepherds führt in vielen Fällen dazu, dass die betroffenen Tiere taub oder blind geboren werden.

 

Die sogenannten Rassestandards, nach deren Maßgabe die Elterntiere bei der Zucht ausgewählt und bewertet werden, sind hierbei hochproblematisch. Bei Wettbewerben werden häufig nicht die gesunden Tiere prämiert, sondern jene, die den oftmals völlig irrationalen, meist optischen Zuchtzielen am nächsten kommen. Dabei entstehen häufig nicht nur deformierte Körper und daraus resultierende gesundheitliche Probleme, sondern auch Kommunikationsschwierigkeiten innerhalb einer Tierart. So können beispielsweise andere Hunde durch das stark veränderte Aussehen solcher „Rassen“ nicht mehr erkennen, ob ihr Gegenüber freundlich oder feindselig ist. Ebenso sind Verhaltensauffälligkeiten der Tiere keine Seltenheit, was dazu führt, dass Artgenossen und ihre menschlichen Begleiter schnell überfordert mit den Tieren sind. Dass bei der Zucht von Tieren Krankheiten in Kauf genommen werden, ist aus tierschutz- und tiermedizinischer Sicht unverantwortlich und bedeutet für die Vierbeiner in den allermeisten Fällen lebenslanges Leid. Bei der Zucht von Tieren greift der Mensch bewusst in die natürliche Fortpflanzung der Tiere ein und kreiert Lebewesen nach seinen Vorstellungen. Bei Hunden, Katzen, Kaninchen, Reptilien und anderen sogenannten Haustieren wird nach menschlichen Idealvorstellungen und rassetypischen Vorgaben von Zuchtverbänden unkontrolliert vermehrt – und das, obwohl deutsche Tierheime voll mit Vierbeinern sind, die ein neues Zuhause suchen.

 

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen umsorgt und gestreichelt.

 

Weitere Informationen:

PETA.de/Themen/Qualzucht-Haustiere

PETA.de/Themen/Mops-kaufen


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