Die Reichstagserstürmung 2020: und wieder die Weltherrschaft verspielt (Glosse)

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Die Reichstagserstürmung 2020: und wieder die Weltherrschaft verspielt (Glosse)

Am 29.08.2020 hat eine rechtsradikale Menschenhorde versucht den Reichstag in Berlin zu erstürmen. Ihn dem deutschen Volk zurückzugeben, zumal dieser Anspruch wörtlich auf ihm zu lesen steht.
Natürlich war das rechtswidrig. Der Reichstag war explizit nicht Demonstrationsort. Unterliegt der Bannmeile wie alle Parlamente seit Anbeginn der Zeit. Oder seit es gute Sitte ist bescheuerte Anliegen von egomanischen Idioten als Vertreter für sich im Parlament entscheiden zu lassen.
Und diese Bannmeile dient der Abwehr der Enttäuschten. Auch seit je her. Damit die Bürger nicht auf den Gedanken kommen den von ihnen gewählten Idioten vor Ort auf die gierigen Fingerchen zu klopfen.
Daher auch die durch den Sturm nicht unbegründete Idee den Reichstag dauerhaft durch einen zehn Meter breiten und drei Meter tiefen Wassergraben von Volk abzuschirmen. Eben damit solcher alibi-bürgerliche Unsinn von Schwachmaten zukünftig entfällt. Zumindest ohne Frei-Schwimmer-Abzeichen…
Diese schon lange bestehenden Pläne sind also doch gut durchdacht gewesen. – sic!


Hier das Video des Vorfalls. Bitte erst GANZ ansehen, damit der Terrorakt vollumfänglich sichtbar wird.

Die Redaktion entschuldigt sich vorsorglich für die schrecklichen Bilder.


So, jetzt erst mal Luft holen und beruhigen. Zigarette rauchen. Kräftigen Schluck aus der Flasche nehmen. Die beunruhigten Haustiere tätscheln und den Herzschrittmacher von Oma und Opa kontrollieren. – Das war ein Hauch von Zeitgeschichte… Echt jetzt.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Ein Film von 14 langen schrecklichen Minuten spricht da eine ganz andere Sprache. Historisch anmutig. Zeitlos.

Als Scheidemann Mittags auf dem Fensterbrett stand und die Republik ausrief, da muss es ähnlich gewesen sein. Nicht am Reichstag, aber in Kassel wo er tafelte.
Oder im Mai 45, als die Rote Armee die Demokratie in den Reichstag trug. Das rote Banner der Freiheit emporreckte und den Reichstag im Sturm nahm. Kugeln schwirrten umher. Granaten explodierten und das Uräää, Uräääääääääää (Anm.: Hurra auf Russisch…) der Rotarmisten Berlin erschütterte. Das Nazireich beendete und den Völkern im Osten den friedlichen Stalinismus brachte.
Leider liegen der Menschheit keine Bilder der Erstürmung der Bastille vor. Nur nachträglich gemalte heroische Bilder barbusiger Amazonen, die mit der Trikolore in der Hand die feigen Männer beim Sturm gegen die drohenden Kanonen des Königs anführten. Wiedergeborene Jeanne d‘Arcs. Die Farben schwingend, unter denen sich Europa vereinen konnte. Unter den Stiefeln der napoleonischen Armee.
Und wie schön für unsere Feministinnen, dass auch dieser Sturm auf den Reichstag nun von einer starken Frau ausging. Kommt nun ein Titelbild bei EMMA?

Tamara. Ein Name, den man sich merken muss. Gesichtszüge wie aus Stein gemeißelt. Willensstark die Masse anstachelnd das Richtige zu tun. Das einzig Wahre, zumal Trump schon in Berlin ist und darauf wartet…
Die wehenden Rastalocken der kulturellen Vielfalt umrahmten das liebliche Gesicht der Freiheit. So führte die (un)heilige Walküre Tamara das Völkchen der letzten Aufrechten zum Sieg.
Die Fahnen vergangener Größe schwingend stürmten sie die Treppe empor und besetzten sie. Die Türen des Reichstags blieben ihnen aber verschlossen, da in der Aufregung keiner die Schlüssel mithatte…
Aber egal. Es kommt immer nur auf den guten Willen an. Den Willen Gutes zu tun. Und so führte die tapfere Tamara ihre zögerlichen Mannen zum Fototermin auf die breite Treppe zum Reichstag. – Ein Bild, das dem Autor noch immer Tränen in die Augen treibt. Welch ein Mut. Welch Entschlossenheit. Welch ein Irrsinn heroischen Charakters. Wahrlich eines Siegfrieds würdig.
So kam es, wie es kommen musste. Der böse Staat fiel über unsere Siegfrieds her wie Fafnir der Drache. Zeigte ihnen mit Feuer und Rauch, was sie waren: Don Quijotea allesamt.
„Widerstand rufend, und das Herz in die Hose rutschend“ würde Shakspear die dramatischen Szenen beschreibend dichten. Der Volksaufstand wurde zum Wohle der gesamtdeutschen Einheits-Demokratie niedergeschlagen. Wahrlich ein Tag der Freude, den Beethoven schon in seiner Ode an die Freude musikalisch zu untermalen verstand.

Was aus der Walküre Tamara wurde ist nicht bekannt. Vielleicht verschwand sie wieder in die Nebel der Geschichte. Weilt nun in Avalon an der Seite Arturs.

Was aus den Helden aber wurde, die diesen Ansturm abwehren konnten ist bekannt. Ehre wurde ihnen zuteil. Ihnen wurde der Lorbeer des Siegers gereicht und auf das aufrechte Haupt gedrückt.
König Walter wird sie gändigst mit einer Privataudienz beglücken. Den wackeren Helden, die drachengleich das neue Nibelungenlied beenden konnten. Bevor Schlimmeres passieren konnte. Europa versklavt werden konnte. Wieder einmal.

Und so versammeln sich die Getreuen der Macht, die neuen Ringträger*innen und Heiligen Gralritter*innen um ihren König und stimmen das Lied der Schande an. Ein Lied, das immer dann erklingt, wenn ihre Sicht der Dinge anders gesehen wird. Oder wahrlich historische Ereignisse dieses Lied unumgänglich machen.

Und was für ein Ereignis. Ausgerechnet direkt vor dem Reichstag den Hunnen eine Bühne aufzubauen, durch ein schlichtes Gatter getrennt von Ort des Begehrens und nahezu ungeschützt den Begehrlichkeiten von Tamaras Mannen ausgesetzt. Die man auch noch überreden musste mal ein Mann zu sein!! Die Treppe hochzuklettern und Fähnlein zu schwingen.
Und was hastete da alles zögerlich zum Reichstag hin. Allesamt Gestalten die der dreifach verfluchte Schwarze Orden Himmlers niemals in Betracht gezogen hätte. Wohl auch aufgrund der zögerlichen Haltung und der Tatsache, dass es eine Walküre wie Tamara brauchte, um zum Sieg zu greifen.

So aber war es die perfekte Kulisse für Verschwörungstheorien. Auch das gab es an dieser Stelle schon, als die Kommunisten eben diesen Reichstag nächtlich erleuchteten. Damals stiften die mutigen Staatsdiener ihres Königs gleich mal das Ermächtigungsgesetz. Ein Gesetz historischer Bedeutung für Millionen. Als Folge davon, dass ein wirrer ausländischer Linker zu viele Streichhölzer hatte.

Natürlich wird König Walter und Mutti Angela soetwas nicht machen. Dennoch waren die Bilder, die um die Welt gingen bedrohlich. Zwar ohne dem Heldentum der schönen Tamara auch nur EIN EINZIGES Bild von IHR SELBST zu gönnen.
Aber manchmal reicht auch das Bemühen. Oder der Neid. Der Neid Tamara den wahrlich verdienten Ruhm nicht zu gönnen. Nie war eine deutscher Held*in besser in Szene gesetzt. Nie wurde solch eine Tat weniger medial auf den/die/das Verursacher(in) zurückgeführt.
Und das wo man hier genderspezifisch hätte durchaus auch mal sichtbare Beispiele bunter und mutiger Diversität hätte spielen können. Frauenpower vom Feinsten.

Und so steht eines fest: Tamara tut verdammt gut daran erst mal auf der nebelumwogten Insel Avalon zu bleiben und mit Klein-Artus zu spielen. Und wenn sie nicht schon dort ist tunlichst hinzugehen. Missgunst hat schon andere Größen der Geschichte umgebracht. Der Held von gestern wurde der Täter von Morgen.
So zeigt auch die Walküre Tamara schon jetzt alle Züge geschichtlicher Verklärung, tatsächlicher Anfeindung und medialer Willkür in der neutralen Behandlung ihres Tuns. Manche unterstellen ihr sogar eine Linke zu sein, die die dummen Rechten nur aufwiegeln sollte. Andere sprechen ihr den Verstand ab. Wieder andere beten für sie. Und wieder andere suchen sie.
Wie intensiv sie gesucht wird mag dann ein Hinweis darauf sein, wie es mit der Walküre Tamara weitergeht.

Aber mal ehrlich. Die Nummer mit Jeanne d‘Arc verlief auch nicht gerade freundlich wohlwollend. Letztlich wurde sie von denen verraten, die von ihren inneren „Stimmen“ profitierten. Nicht zuletzt vom König selbst. – sic!

Natürlich freut sich die Redaktion über Bilder, die wir gern veröffentlichen werden. Natürlich nicht alle. Aber die schönsten bestimmt. Oder die, die man aus Gründen der Sachlichkeit auch bringen muss… ( redaktion@nordhessen-journal.de )


Zum Abschluss ein Satz, der nachdenklich macht:

„Sie gewinnen dadurch, dass sie dich glauben machen du wärst allein!“
(Star Wars IX: Der Aufstieg Skywalkers)


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