Die Agave im Botanischen Garten Kassel regt sich wieder!

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Die stattliche Agave Anfang März 2019, kurz bevor das Dach für ihr schnelles Wachstum geöffnet werden musste.
Zehn Zentimeter Wachstum pro Woche.
©Michael Schwab/Stadt Kassel

16. April 2020. Eine kleine botanische Sensation machte Kassel im vergangenen Jahr weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Die Agave im Kakteenschauhaus des Botanischen Gartens bildete im Alter von etwa 73 Jahren einen Blütenstand, der schließlich auf die stattliche Höhe von sieben Metern heranwuchs. Mit der Blütenbildung ließ sie sich aber Zeit, und so erfror der Blütenansatz im ersten leichten Nachfrost im Oktober 2019. Doch nun gibt es neue Hoffnung: Die Agave regt sich wieder und bildet an ihrem Stamm viele kleine Knospen.

Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte die Agave 1955 auf der Bundesgartenschau vor der Orangerie. 1982 zog sie in das neue Kakteenschauhaus im Botanischen Garten um. Seit drei Jahren schob diese Agave ihre Blüte. Zunächst wurden die neuen Blätter aus der

Bereits Mitte April 2019 war die Agave fast einen Meter durch die Dachöffnung gewachsen

Mitte immer kürzer. Dann senkten sich seit 2017 die äußeren Blätter immer weiter ab. Im Januar 2018 schließlich zeigte sich endlich eine große Knospe. Seit Dezember 2018 betrug der wöchentliche Zuwachs zwei Zentimeter pro Woche, im März 2019 zehn Zentimeter. Als der Blütenstand die Decke des Gewächshauses erreichte, wurde im März vergangenen Jahres das Dach geöffnet, damit die Pflanze hindurchwachsen konnte. Bis zum vergangenen Sommer wuchs die Agave auf eine Höhe von etwa sieben Meter heran und bildete schließlich eine Knospe.

Unter großer Anteilnahme begleiteten viele interessierte Besucherinnen und Besucher das imposante Wachstum und die Entwicklung der Agave und ihrer Blüte. Mehrfach hatten auch die Medien über dieses besondere Ereignis berichtet. Leider überstand die Blüte der Agave jedoch die leichten Nachtfröste Ende Oktober 2019 nicht. Der vorhandene Blütenstängel wurde deshalb im November Stück für Stück abgesägt und das Dach des Kakteenschauhauses wieder geschlossen. Nun musste sich die Pflanze erst einmal umstellen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Neuaustrieb der Pflanze schätzen die „Kakteenfreunde Friedrich Ritter“ auf 50 Prozent.

Seit wenigen Tagen gibt es neue Hoffnung. Die Agave bewegt sich wieder und bildet seit kurzem am Stamm viele kleine Sprossen. Noch kann nicht gesagt werden, ob es sich um Ableger oder um Blüten handelt. Dies wird sich erst in einigen Wochen zeigen.

Nicht zu übersehen.
©Michael Schwab/Stadt Kassel

Da der Botanische Garten aufgrund der Corona-Pandemie bis auf Weiteres geschlossen ist, können derzeit leider keine öffentlichen Termine für Besucher stattfinden, um der weiteren Entwicklung der Agave live beizuwohnen. Die Kakteenfreunde „Friedrich Ritter“ sind jedoch regelmäßig vor Ort, um den Wachstumsprozess der Agave zu begleiten und die anderen Kakteen im Kakteenschauhaus zu pflegen und zu gießen. Das Umwelt- und Gartenamt wird auf jeden Fall über den weiteren Fortgang regelmäßig berichten – auch in den sozialen Medien.

Hintergrund:

Anders als die meisten Blumen im Garten, die jährlich oder mehrmals jährlich blühen, blühen viele Agavenarten nur einmal in ihrem Leben. Diese Agavenarten setzen erst nach Jahrzehnten einen Blütenstand an. Oftmals dauert es wiederum Jahre, bis dieser zur Blüte kommt. Gleichzeitig bedeutet die Blüte bei vielen Agavenarten das Ende ihres Lebens, da die Pflanze direkt nach der Blüte abstirbt. Die Agave wird gepflegt von den „Kakteenfreunden Friedrich Ritter“.

documenta-Stadt Kassel


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