Die nächsten Kandidaten werden Ungarn und Serbien sein.
Die Türkei distanziert sich weiter vom Westen und strebt eine Mitgliedschaft in der BRICS-Gruppe an. Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, die Gründungsmitglieder von BRICS, haben kürzlich mehrere neue Mitglieder aufgenommen. Die türkische Regierung führt diesen Schritt auch auf die abnehmende Macht der USA zurück.
Laut Ömer Celik, dem Sprecher der regierenden AKP und Vertrauten von Präsident Recep Tayyip Erdogan, hat die Türkei offiziell die Mitgliedschaft bei BRICS beantragt. „Unser Präsident hat mehrfach betont, dass die Türkei BRICS beitreten möchte. Das Verfahren ist bereits im Gange“, sagte Celik am Dienstag vor Journalisten. Er fügte hinzu, dass die Türkei an allen bedeutenden internationalen Plattformen, einschließlich BRICS, teilnehmen will und über mögliche Entwicklungen informieren wird.
Die BRICS-Staaten wurden 2009 von Brasilien, Russland, Indien und China gegründet, seit 2010 gehört auch Südafrika dazu. Inzwischen sind weitere Länder der Gruppe beigetreten, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate, Äthiopien, Ägypten und der Iran. BRICS versteht sich als Gegengewicht zur G7, zu der auch Deutschland und die USA gehören.
Erstmals berichtete „Bloomberg“ am Montag über die türkischen Pläne. Demnach hat die Türkei ihren Antrag auf Mitgliedschaft bereits vor einigen Monaten eingereicht. Ein Vertreter des Außenministeriums erklärte gegenüber dem US-Magazin „Newsweek“, dass Ankaras Strategie nicht darin bestehe, den Westen zu ersetzen, sondern die Beziehungen zu nicht-westlichen Mächten zu stärken, während die US-Hegemonie abnimmt.