Das Kleine Nachtpfauenauge gehört zu den schönsten und größten heimischen Schmetterlingen. Schon seit vielen Jahren zieht das Schulbiologiezentrum die Tiere im Botanischen Garten heran, um Schulkindern den Lebensrhythmus dieses einheimischen Nachtfalters hautnah vermitteln zu können. Aufgrund der Corona-Pandemie können jedoch auch in diesem Jahr leider keine öffentlichen Termine im Botanischen Garten angeboten werden. |
Alljährlich werden junge Raupen an viele begeisterte Kinder der Region verteilt, welche die Tiere dann in den nächsten zwei Monaten eigenverantwortlich mit den Blättern der Futterpflanze, beispielsweise Apfel oder Weide, füttern und pflegen. So kann die Entwicklung des Kleinen Nachtpfauenauges über mehrere Raupenstadien bis zum Einspinnen in den Kokon gut beobachtet werden. Anschließend werden die Kokons zur artgerechten Lagerung und Überwinterung an das Schulbiologiezentrum zurückgegeben. Der wundersame Umwandlungsprozess von der Raupe über die Puppe zum Schmetterling, die Metamorphose, geschieht allerdings anschließend gut geschützt und im Verborgenen der Kokons; im nächsten Frühjahr schlüpfen daraus wieder Nachtpfauenaugen. Ein Schauspiel, das jedes Jahr aufs Neue viele Besucher anlockt und Jung und Alt fasziniert. Nach erfolgter Paarung beginnt der Kreislauf von vorne: Der Entwicklungszyklus vom Ablegen der Eier, Schlüpfen und Aufzucht der Raupen, Verpuppung im Kokon, Überwinterung bis zum Schlupf des Schmetterlings erstreckt sich über den Zeitraum von einem Jahr. Aufgrund der langen Erfahrung kann inzwischen sehr exakt vorausgesagt werden, wann die Schmetterlinge mit dem Schlüpfen beginnen. Dies ist meist ab Mitte April der Fall. In diesem Jahr können leider keine öffentlichen Termine für Besucherinnen und Besucher des Botanischen Gartens stattfinden, um diesem Wunder der Natur live beizuwohnen. Claudia Wiederhold und Werner Waldrich vom Schulbiologiezentrum sind trotzdem vor Ort, um das Schlüpfen der Kleinen Nachtpfauenaugen zu begleiten. Die Fotos der ersten frisch geschlüpften Schmetterlinge wecken auf jeden Fall Vorfreude auf das nächste Jahr. Wiederhold und Waldrich hoffen, dass es dann wieder möglich sein wird, vielen Kindern vor Ort alles Wissenswerte über die Schmetterlinge zu vermitteln. Hintergrund: Das Schulbiologiezentrum ist Mitglied beim Netzwerk „BioLeKa“, in dem biologische Lernorte aus der Region Kassel vereint sind. „Lernen in der Natur und aus der Natur“ ist das Motto, unter dem bei BioLeKa die verschiedensten Gruppen spannende Lernangebote für die 150 Schulen der Region machen und damit die Umsetzung zentraler Unterrichtsinhalte zur Umwelt- und Naturbildung praktisch unterstützen. documenta-Stadt Kassel
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Das Kleine Nachtpfauenauge schlüpft auch in diesem Jahr ohne Publikum
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